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46. Von wannen kamst du?

welche Wege gingst du?

wie hieß man den Knaben daheim?

nenne zum Wahrzeichen Namen und Abkunft,
falls mir zum Gemahl du bestimmt.

Swipdag.

47. Swipdag heiß' ich, Solbjart1 hieß mein Vater,
dorther ging ich auf windigem Weg;
den Ratschluß der Urd zerreißt keiner,
ward auch Unverdientes ihm auferlegt.

Menglod.

48. Heil dir, Wandrer! mein Wunsch ist erfüllt;
komm und empfange den Kuß!
Ersehnter Anblick beseligt jeden,
der heiße Liebe hegt.

49. Lange saß ich auf Lyfjaberg,

deiner harrend von Tag zu Tag;
nun ward Gewährung dem Wunsche endlich,
da du, Held, dich der Halle genaht.

50. Lang' hab' ich Sehnsucht nach dem Liebsten erduldet,
wie nach meiner Minne du;
wahr jezt wird es, daß wonnige Tage
uns beiden für immer blühn.

1 Solbjart, d. h,,der wie die Sonne Glänzende“.

Bweites Buch.

Heldenlieder.

15. Das Lied von Wölund.
(Vølundarkvipa.)

Nidhod1 hieß ein König in Schweden; der hatte zwei Söhne und eine Tochter, die Bodwild2 genannt war. Zu derselben Zeit lebten drei Brüder, Söhne eines Finnenkönigs; der älteste hieß Slagfid, der zweite <Egil, der dritte Wölund3; sie pflegten auf Schneeschuhen zu laufen und wilde Tiere zu jagen. Einstmals kamen sie nach Ulfdalir und errichteten fich dort ein Haus; dicht dabei ist ein Gewäffer, das Ulfsjar heißt. Eines Morgens früh trafen sie am Ufer des Sees drei Frauen, die Flachs spannen; in der Nähe lagen ihre Schwanenhemden, denn sie waren Walküren. Zwei von ihnen waren Töchter des Königs Hlodwer1: Hladgud, die schwanenweiße, und Herwors, die in jedem Wissen erfahrene; die dritte aber war Olrun7, Kjars Tochter, aus Walland®. Sie nahmen die Frauen mit sich in ihre Wohnung. Egil nahm die Olrun zum Weibe, Slagfid die Hladgud und Wölund die Herwor.

1 Nidhod, „der feindselig Hassende“, wird hier ein König in Schweden, Str. 7, 14 und 30 ein Herrscher der Njaren genannt, was man auf die Bcwohner der schwedischen Landschaft Nerike gedeutet hat. Die Sage, welche niederdeutschen Ursprungs ist, ist also im Norden lokalisiert.

2 Bodwild bedeutet,,die kriegerische Jungfrau“.

3 Den Egil kennt auch die Þiðrekssaga als Bruder des Wölund, Slagfid wird sonst nirgends erwähnt. Der Name Wölund ist die nordische Umformung von niederd. Weland (hochd. Wieland); seine Bedeutung ist unsicher. Daß die drei Brüder Söhne eines Finnenkönigs genannt werden, ist natürlich nordische Zuthat (und zwar eine Zuthat des Sammlers der Gedichte, da im Liede selbst Wölund ein Elbe genannt wird): den Finnen (0. h. Lappen) schrieb man im Norden allgemein die Kunde der Zauberei zu, daher wurde auch der berühmte Schmied, dessen Geschicklichkeit eine zauberische erschien, nebst seinen Brüdern zu Lappen gemacht.

• Hlodwer, die nordische Umformung des deutschen Namens Ludwig. Die Namen Hlodwer und Kjar (3. 11) begegnen auch in den Liedern, die die Niflungensage behandeln (Guþr. II, 26; Atlakv. 7).

Hladgud,,,die bandgeschmückte Kriegerin".

6 Herwor,,,die Schüßerin des Heeres".

7 Olrun,,,die der Bierrunen Kundige“ (vgl. Sigrdr. 7. 19).

Walland, ein mythischer Name (,,Land der Schlachtfelder“).

9 Die drei Walküren hatten ihre Schwanenhemden abgeworfen; diese nahmen die drei Brüder fort und bekamen so die Mädchen in ihre Gewalt.

Sieben Winter hielten die Frauen aus; dann aber flogen sie fort, um zu sehen, ob es nicht irgendwo Krieg gebe, und kamen nimmer wieder. Da machte sich Egil auf seinen Schneeschuhen auf, die Olrun zu suchen; Slagfid ging und suchte die Hladgud; Wölund aber blieb in Ulfdalir zurück. Er war der geschickteste von allen Männern, von denen die alten Sagen zu berichten wissen. König Nidhod ließ ihn gefangen nehmen, wie das hier im Liede erzählt wird:

1. Mädchen flogen von Süden durch Myrkwid1 hindurch, behelmte Jungfrau'n, ihr Handwerk zu üben; am Seestrand sich nieder, weißes Linnen spannen die Weiber des Südens".

sie sezten zur Ruhe

2. Eine begann

den Egil zu hegen,

die liebliche Maid, am leuchtenden Busen;
schneeweiß war die zweite im Schwanengefieder;
die dritte endlich, deren Schwester,

umwand Wölunds

weißen Nacken.

sieben der Winter,

3. Sie saßen daheim doch im achten schon im neunten konnte sie die Frauen trieb es die behelmten Maide,

4. Vom Weidwerk kam Wölund, der Schütze, die Säle leer fanden gingen aus und ein,

war die Unruhe groß,
nichts mehr halten:
zum finstern Walde,
ihr Handwerk zu üben.
der wettersicht'ge
sein Weg war lang;
Slagfid und Egil,
um sich schauend.

5. Nach Osten schritt Egil, die Olrun zu suchen, Slagfid suchte im Süden die Hladgud, während Wölund einsam im Wolfsthal saß

1 Myrkwid, der dunkle Forst", eine in den eddischen Liedern typische Bezeichnung ausgedehnter Wälder; f. zu Lokas. 42.

2 Sie spannen, d. h. sie wirkten das Schicksalsgewebe; vgl. Helgakv. Hund. I, 3. Bei derselben Beschäftigung trifft die Walküren auch Dorrub in der Njálssaga (Cap. 157).

3 Die Weiber des Südens: in dieser Bezeichnung scheint sich eine Erinnerung daran erhalten zu haben, daß der Kultus Odins und der Walküren zuerst bei den Südgermanen ausgebildet war und von hier nach dem Norden vors drang. Vgl. Helgakv. Hund I, 17.

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