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im Strohe lagst du, an der Wölfe Geheul, ereilte dich damals,

42. Als Stiefsohn Siggeirs 1
gewöhnt im Wald
des Unheils Fülle
als des Bruders Brust
und anrüchig wurdest
43. Die Braut Granis2
mit goldnem Gebiß,
ich ritt dich müde-
du schlichst zu Thal,

mit Blut du beflecktest
durch Übelthaten.
zu Brawoll warst du,
gegürtet zum Lauf;
auf mancher Strecke,
beschwert vom Sattel.

Sinfjotli.

44. Ein schlimmer Bursche

als du die Geiße bei Gullnir melktest;
ein andres Mal als Imds Tochter

schienst du mir damals,

willst du länger zanken?

Gudmund.

gingst du in Lumpen

45. Mir gefiele beffer, zu Frekastein 5

mit deinem Fleisch zu füttern die Raben,

als zum Trank eures Hofes

und zur Azung die Schweine

Helgi.

Hunde zu locken

mit Unholden zank' du!

46.,,Dienlicher wär's für dich, Sinfjotli, Gefechte zu liefern zur Freude der Adler,

als Worte zu wechseln,

wenn oft auch Ringbrecher

47. Nicht gut scheinen mir doch Wikingen ziemt es, die Männer bewiesen

die wenig nüßen,

6

arg sich streiten. Granmars Söhne,

bei

daß sie schneidige Schwerter

die Wahrheit zu reden:
Moinsheimar 7,

zu schwingen wagen."

1 Sinfjotli war ein Stiefsohn Siggeirs, da seine Mutter Signy mit diesem Könige vermählt war; s. oben zu Str. 37. Gudmund wiederholt die bereits in Str. 37 vorgebrachte Anschuldigung.

2 Grani ist ein Pferdename (der Hengst des Sigurd war bekanntlich so benannt): Gudmund beschuldigt also den Sinfjotli, sia in eine Stute verwandelt zu haben. Derselbe Vorwurf begegnet im Qlkofra þáttr (S. 20 meiner Ausgabe). 3 Brawoll, in den eddischen Liedern nur hier erwähnt. An einen Ort desfelben Namens verlegt die Sage die berühmte Schlacht zwischen Sigurd Ring und Harald Kampfzahn.

4 Gullnir, nach Vols. saga C. 9 ein Riese. Über ihn ist ebensowenig etwas bekannt wie über den in 3. 3 genannten Jmd.

Frekastein, f. zu Helgakv. Hjorv. 39.

6 Ring brecher, s. oben zu 184.

Moinsheimar: über diesen Ort und die dort gelieferte Schlacht ist sonst nichts bekannt. Moin begegnet als Schlangenname Grimn. 34.

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im Thor des Hofes

mit dem Helm bedeckt,

49. Sie trafen den Herrscher3

und sagten dem Fürsten der Feinde Anmarsch.
Draußen stand Hodbrodd,

und sah den raschen Ritt seiner Sippe:

,,Macht nagende Sorge die Niflunge bleich?"
Gudmund.

50. Es schwimmen schnelle Schiffe zum Strande,
Mastenhirsche mit mächtigen Raaen,
glänzenden Schildern und glatten Rudern:
der stolzen Ylfinge stattliches Heer.

6

51. Sie führten fünfzehn
doch in Sogn draußen
es gingen vor Anker
viel graue Drachen 8,
fie bergen die meiste
verschieben wird Helgi

Fähnlein ans Land,
sind siebentausend;
in Gnipalund
von Golde schimmernd;
Menge der Feinde;
die Schlacht nicht lange.

Hodbrodd.

52. „Laßt rennen die Rosse Melnir und Mylnir1o

gen Reginthing", nach Myrkwid laufen

1 Swipud,,,der Schnelle“, und Sweggjud,,,der Geschmeidige", find Pferdenamen. Solheim (d. h. „Sonnenheim“), nur hier erwähnt.

2 Mists Roß: der Walkürenname Mist bedeutet,,Nebel", ihr Roß ist die

Erde (auf welcher der Nebel lagert).

3 Den Herrscher, nämlich Granmar.

4 Granmar und seine Söhne sind keine Niflunge, der Name ist also hier wohl nur als ehrenvolle Bezeichnung auserlesener Helden gemeint.

6 Mastenhirsche, poetische Umschreibung für Schiffe.

6 Ylfinge, f. oben zu Str. 5.

7 Sogn heißt die Landschaft um den Sognefjord im westlichen Norwegen; doch hat der Dichter schwerlich die norwegische Küste als Schauplaß der Handlung fich gedacht, da die übrigen Ortsnamen dazu nicht stimmen.

Drachen nannte man die nordischen Kriegsschiffe, weil ihre Schnäbel gewöhnlich in einen Drachenkopf ausliefen.

9 Reginthing bezeichnet, wie es scheint, einen Ort, wo das Hauptthing des ganzen Landes abgehalten wurde, also wohl identisch mit Volksthing (fylkisþing), entgegengesezt den Thingversammlungen der einzelnen Gaue (heraðsþing).

10 Melnir,,,der Gebißträger", Mylnir,,,der durch sein Maul Kenntliche" (?), and Sporwitnir, der Spornwolf", sind Pferdenamen.

und Sportwitnir

nach Sparins Heide1!

Daheim bleibe vom Heerbann keiner,

der die Flamme der Wunden 2 zu führen versteht. 53.,,Den Hogni3 ladet und Hrings Söhne, Atli und Yngwi, auch Alf den greifen;

immer war Helgi,

die tummeln sich gern im Tosen des Kampfes. Den Wolsungen laßt uns Widerstand leisten." 54. Dem Sturme glich's, als die Streiter sich trafen mit funkelnden Klingen bei Frekastein; der Hundingstöter, den Reihen voran, wo die Recken fochten, im Treffen der beste und träge zur Flucht; ein hartes Herz war dem Herrscher eigen. 55. Da kamen vom Himmel behelmte Jungfrau'n der Schlachtlärm wuchs – sie schirmten den König; doch Sigrun rief im Saufen der Speere

vom Rabenbaum5 fraß der Riesin Pferd ®:
deiner Helden froh
Nachfahr Yngwis 7!
Fürsten erschlugst du,

56.,,Heil dir, Fürst!
genieße dein Leben,
Den fluchtträgen
der manchen Feind

in der Mordschlacht fällte!
gewaltiger Recke,

57. „Du erwarbst dir ein Recht,

auf die funkelnden Ringe und die fürstliche Maid;

Hognis Tochter

fielen dir zus,

und Hringstads Burg erfreu' dich an beiden!

Das Reich ist errungen,

es ruht der Streit!"

1 Der Ort Sparins Heide wird sonst nirgends erwähnt Sparin bedeutet den zum Sparen Geneigten“.

2 Flamme der Wunden, poetische Umschreibung für Schwert.

3 Hogni, der Vater der Sigrun. Hogni ist die nordische Form des hochdeutschen Namens Hagen (althochdeutsch Haguno), d. h „der Geschickte“. Hring und seine drei Söhne, Atli, Yngwi und Alf, werden nur hier und in der Vols. saga erwähnt (für die unser Gedicht die Duelle war).

4 Den Wolsungen, d. h. dem Helgi und seinen Brüdern, den Söhnen des

Königs Sigmund Wolsungsson.

Rabenbaum, poetische Umschreibung für Leiche.

6 Der Riesin Pferd, d. h. der Wolf; vgl. zu Hyndl. 5.

7 Yngwi, d. h. Freyr. Der Ahnherr des Wolsungengeschlechts war jedoch nicht Freyr, sondern Odin: auch dies deutet darauf hin, daß in der ältern Gestalt der Sage Helgi noch nicht als Wolsung galt.

8 Der Dichter scheint vergessen zu haben, daß Hringstad nach Str. 8 dem Helgi bereits bei seiner Geburt von Sigmund verliehen war.

18. Das zweite Lied von Helgi, dem Hundingstöter.

(Helgakvipa Hundingsbana II.,1

König Sigmund, der Sohn Wolfungs, hatte Borghild von Bralund zur Frau; sie nannten ihren Sohn Helgi, und zwar nach Helgi, dem Sohne Hjorwards. Helgi ward von Hagal aufgezogen2. Damals lebte ein mächtiger König, Namens Hunding, nach ihm ist Hundland 3 benannt. Er war ein gewaltiger Kriegsmann und hatte viele Söhne, die sich auf Heerfahrten herumtummelten. Zwischen König Hunding und König Sigmund herrschte Feindschaft und Unfriede; sie er schlugen sich gegenseitig ihre Verwandten. König Sigmund und seine Sippe führten den Namen Wolsunge oder Ylfinge 5.

Helgi zog aus und hielt sich verkleidet an König Hundings Hof auf, um zu kundschaften; Hemingo, der Sohn Hundings, war damals zu Hause. Als nun Helgi sich auf den Heimweg begab, traf er einen Hirtenjungen und sprach:

1. Melde dem Heming,
wen im Harnisch
ein grauer Wolf 8

daß Helgi es weiß,

die Helden bargen 7;
war als Gast im Hause,

den Hunding, der König, für Hamal® ansah.

1 Vgl. hierzu die einleitenden Bemerkungen zum vorigen Liede.

2 Es wird in den altnordischen Sagas oft erzählt, daß Kinder (besonders Söhne) außerhalb des elterlichen Hauses erzogen wurden. In der Regel war der Erzieher dem Vater des Kindes an Rang untergeordnet, doch kam es auch vor, daß sich jemand einem Standesgenossen, dem er seine Freundschaft beweisen wollte, zur Erziehung eines Kindes anbot. Hagal (d. h. „der Geschickte") wird nur in unserm Liede erwähnt.

3 Hundland; dieser Name ist wahrscheinlich erst von dem Sammler der Lieder nach dem Namen des Königs Hunding gebildet (wie Swawaland in der Helgakv. Hjorv. nach dem Namen des Königs Swafnir).

4 Sigmund, s. die Anmm. zu Nr. XIX.

5 Wolsunge und Ylfinge, vgl. dazu die Anmerkung zu Helg. Hund. 1, 5. 6 Heming, nur hier und in Str. 1 erwähnt. Der Name scheint einen Menschen zu bezeichnen, der eine andre Gestalt (eine Tiergestalt) anzunehmen vermag, also einen Werwolf oder Berserker.

7 Der Sinn dieser Zeile ist dunkel; auch die Hrómundar saga Greipssonar (Fornaldar sögur II, 365 ff.), die eine ähnliche Episode erzählt und das Lied, dem Str. 1-4 entstammen, wohl noch in vollständigerer Gestalt gekannt hat, bietet nichts zur Erklärung. War Helgi, den man für Hamal ansah, an Hundings Hof mit einem Panzer beschenkt worden?

8 Ein grauer Wolf, Anspielung auf das Geschlecht der Ylfinge, dem Helgi angehörte. Die Ylfinge find Nachkommen eines Ulf, d. h.,,Wolf".

9 Hamal, der Bedeutung nach mit Heming identisch.

Hamal hieß der Sohn des Hagal. König Hunding sandte nun Männer zu Hagal, die den Helgi suchen sollten. Dieser wußte sich nicht anders zu retten, als daß er die Kleider einer Magd anzog und in der Mühle zu mahlen begann. Jene suchten nach Helgi, fanden ihn aber nicht. 2 Da sagte Blind, der bösgesinnte1:

"

2

Gar helle Augen hat Hagals Magd; keine Dirne vom Bauernstand

es bersten die Steine,

dreht die Mühle,

die Bretter plagen.

3. Ein hartes Los fiel dem Helden zu:

der Königssohn

muß Korn jezt mahlen;

als die Mühlenstange."

mich dünkt, es zieme für diese Hand

sich das Streitschwert mehr

Hagal antwortete und sprach:

4. Nicht staun' ich drob, daß die Stäbe krachen, da ein Königskind die Kurbel bewegt;

sie schwebte einst in schwarzem Gewölk

und übte den Kampf

nach Kriegerart,

bis Helgi sie auf der Heerfahrt fing;

die Heldin ist Schwester

von Hogni und Sigar3, drum hat Augen wie Blize der Ylfinge Magd.

Helgi entkam und begab sich auf ein Heerschiff. Er fällte den König Hunding und ward seitdem Helgi, der Hundingstöter, genannt.

Er lag einst mit seinem Heer in der Bucht Brunawag *, wo sie am Strande Vieh geschlachtet hatten5 und nun rohes Fleisch aßen®. Ein

1 Blind, der bösgesinnte (altn. enn bolvísi): eine ähnliche Rolle spielt ein Mann desselben Namens (Blind, der böse) auch in der eben angezogenen Episode der Hrómundar saga. Doch stammt die Figur, wie es scheint, ursprünglich aus der Siklingensage (der Geschichte von Hagbard und Signy), in der ein Bolvisus luminibus captus (also der umgedrehte Blindr enn bolvísi) als böser Ratgeber auftritt Daß die Helgisage mehrfach von der Siklingensage beeinflußt ist, hat Sijmons wahrscheinlich gemacht; vgl die schöne Abhandlung in Pauls und Braunes,,Beiträgen" IV, 166 ff.

2 Helle Augen, vgl. zu Helg. Hund. I, 6.

3 Wer die Brüder Sigar und Hogni sind, ist nicht bekannt; jedenfalls ist der zweite mit dem Vater der Sigrun nicht identisch.

4 Brunawag, nur hier und Str. 5. 6 erwähnt. Den Eigennamen Bruni (d. h. der Feurige"?) führt ein Zwerg in einer unechten Strophe der Voluspģ; auch als Beiname Odins begegnet er in den Versus memoriales der Snorra Edda. 5 Das sogenannte strandhogg, d. h. das Schlachten von geraubtem Vieh am Meeresufer.

6 Sie aßen rohes Fleisch: diese in der Heidenzeit von wilden Kriegern geübte Sitte galt später für unschicklich: vgl. Qrvar Odds saga C. 18, 8.

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