Wird Gutes später für Gunnar draus und auch für Sigurd selber erwachsen? Gongu-Hrólfs saga C. 24 (Fornaldar sögur III, 303), wo Hrolf, der dem Jarl Thorgnyr die Königstochter Ingigerd zuführt, während der Reise im Nachtquartier ein bloßes Schwert zwischen sich und die Jungfrau legt. Vgl. auch zu Brot 20. r 1 Daß Sigurd drei Nächte bei Brynhild verweilte, erzählt auch die Vols. saga C. 27. 2 Daß zu gleicher Zeit Sigurds und Gunnars Hochzeit gefeiert wurde, meldet bekanntlich das Nibelungenlied. Nach der Vols. saga (C. 26) und den Skáldsk. (C. 6) hatte jedoch Sigurds Vermählung bereits stattgefunden, ehe er mit seinen Schwägern die Fahrt zu Brynhild antrat. In den uns verlornen Liedern, die Vols. saga, Grípisspý und Skáldsk. benugten, müssen demnach über diesen Punkt verschiedene Angaben enthalten gewesen sein. 3 Vgl. Vols. saga C. 27 am Ende. 4 Nach der Vols saga (C. 28) kamen die Königinnen bald nach der Hochzeit bei einem gemeinsamen Bade miteinander in Streit, und hierbei erfuhr Brynhild durch Gudrun, daß nicht Gunnar, sondern Sigurd in dessen Gestalt die Waberlohe durchritten habe. Ergrimmt über diesen Betrug, durch den sie eidbrüchig geworden war (fie hatte nämlich geschworen, nur dem Manne sich zu eigen zv geben, der durch das Feuer zu dringen vermöge), beschließt sie Sigurds Tod. 13 Die Edda. 48. Wie verhält sich das, Gripir? Bin ich schuldig wirklich Verhehle mir nichts! der schändlichen That, oder klagt mich fälschlich die Königin an Gripir. 49. Aus gekränktem Stolz, in Kummer und Zorn, du thatest nicht Schmach der Schönen an, Sigurd. 50. Werden Gunnar, der weise, das Weib des Königs. auch Guthorm und Hogni ihren Rache heischenden Reden gehorchen? im Herzen des Schwagers? Gripir. Verhehl's nicht, Gripir! 51. Voll grimmiger Trauer ist Gudruns Herz, wenn die treulofen Brüder den Tod dir bringen; wird Wonne nimmer dem weisen Weibe im Leben mehr blühn dies Leid schuf Grimhild. 52. Uns scheidenden Heil! Freundlich hat Gripir Sigurd. dem Geschick troht keiner. 1 Dies bezieht sich auf die jüngere Fassung der Sage (Sigrdrifumýl, Vols. saga C. 21), nach der Sigurd sich auf Brynhilds Burg durch heilige Eide mit ihr verlobt hatte. 2 D. h. daß Sigurd gegen sein Versprechen das Beilager mit Brynhild wirklich vollzogen habe. Vgl. Vols. saga C. 29 am Ende. Daß diese Beschuldigung unwahr gewesen sei, bekennt Brynhild selbst Brot af Sigurþarkv. Str. 19. 20. 3 Nach der nordischen Sage ward Sigurd von Gutthorm, dem Stiefbruder Gunnars und Hognis, getötet. S. Brot 4, Sigurparkv. skamma 21 22, Gubr. II, 7, Vols. C. 30 und Skáldsk. C. 6. wenn dein Mund es könnte. Froheres gern von den fernen Tagen 53 Zum Trost gedenke, Gripir. tapfrer Heerfürst, daß doch ein leuchtendes Los dir fiel: kein edlerer Held wird auf Erden je 21. Das Lied von Regin. Er Sigurd begab sich zu dem Gestüt Hjalpreks1 und wählte sich daraus einen Hengst, der später Grani2 genannt ward. Damals war Regin3, der Sohn Hreidmars4, zu Hjalprek gekommen; er war geschickter als alle Menschen und seinem Wuchse nach ein Zwerg. war klug, grimmig und zauberkundig. Regin ward mit Sigurds Pflege und Unterweisung betraut und liebte ihn sehr. Er erzählte ihm von seinen Vorvätern und auch von der Begebenheit, daß Odin, Hönir und Lokið einmal zum Andwarafors [dem Wasserfall des And= wari] gekommen seien; in diesem Wasserfall gab es eine Menge Fische. Ein Zwerg, Namens Andwari®, hielt sich seit langer Zeit in Gestalt eines Hechtes in dem Wasserfall auf und fing sich dort, was er zur Nahrung bedurfte. Ein Bruder von uns“, erzählte Regin, „hieß Otr, der ebenfalls oft in Gestalt eines Otters den Wasserfall aufsuchte; einmal hatte er einen Lachs gefangen und verzehrte ihn, auf dem Userrand sißend, mit geschlossenen Augen 7. Loki warf ihn mit 1 Hjalprek (d. h,,der Hilfreiche“), der Vater von Sigurds Stiefvater Alf; vgl. Frá dauða Sinfjotla 3. 33. 2 Grani, s. 3. Gríp. 54. 3 Regin, d. h. „der Ratgeber“; diese Figur ist identisch mit dem Schmiede des deutschen Liedes vom Hürnen Seyfrid und dem Mimir der Þið rekssaga; der Name Regin ist in der leztern Quelle auf den Drachen übertragen, der in den eddischen Liedern Fafnir heißt. 4 Hreidmar, d. h.,,der Kampfberühmte“ (?). 5 Odin, Hönir und Loki, dieselben drei Götter, die nach Vol. 17 fg ge= meinsam die ersten Menschen schufen. 6 Andwari, der Name läßt verschiedene Deutungen zu, von denen jedoch keine sicher ist. Ganz dunkel ist der Name des Vaters Din (Str. 2). 7 Warum Otr den Lachs mit geschlossenen Augen verzehrte, erklärt die Vols. saga (C. 14), welche erzählt, daß Otr so geizig war, daß er den Anblick der sich mindernden Speise nicht vertragen konnte. Dasselbe berichtet die Gautreks saga C. 1 (Fornaldar sögur III, 7) von dem Bauern Skafnortung. einem Steine tot; da meinten die Asen einen guten Fang gethan zu haben und zogen dem Otter das Fell ab. An demselben Abend kamen sie zu Hreidmar und verlangten Nachtquartier und zeigten ihre Beute; da ergriffen wir sie und legten ihnen die Verpflichtung auf, den Otterbalg mit Gold zu füllen und auch von außen mit rotem Golde zu bedecken: dadurch sollten sie ihr Leben lösen1. Hierauf sandten sie den Loki aus, das Gold zu beschaffen: er ging zu Ran2, borgte sich deren Netz und begab sich dann zum Andwarafors. Er warf das Nez vor dem Hechte ins Wasser und dieser ging hinein. Da sagte Loki: 1.,,Was ist's für ein Fisch, der im Flusse schwimmt und sich unklug vor Schaden nicht schüßt? Aus Hels Händen dein Haupt nun löse, schaffe mir Feuer der Fluts!" 2. Andwari heiß' ich, Der Hecht. Oin hieß mein Vater, viele Fälle durcheilt' ich schon; in der Urzeit entschied die Unglücksnorne, Loti. 3. Sag' mir, Andwari, wenn im Erdbezirke was ist bestimmt als Strafe dem Menschen, 1 Diese Art der Buße ist auch sonst bezeugt; vgl. J. Grimm,,,Deutsche Rechtsaltertümer" S. 668 ff. 2 Ran, vgl. zu Helgakv. Hjorv. 18. 3 Feuer der Flut, poetische Umschreibung für Gold, in der Snorra Edda (Arnam. Ausg. I, 336) dadurch erklärt, daß der Meergott Ägir bei seinem Gastmahl die Halle durch Gold erleuchten ließ; vgl. die prosaische Einleitung zu Lokas. 4 Wadgelmir, der beim Waten rauschende", Name eines sonst nirgends erwähnten Höllenflusses. Dieselbe Strafe wird nach Vol. 39 Meineidigen und Mördern zu teil. Loki schaute sich alles Gold an, das Andwari besaß; als er nun seinen Schaß ausgeliefert hatte, wollte er einen Ring zurückbehalten, aber Loki nahm ihm auch den fort'. Der Zwerg schlüpfte in den Fels und sprach: 3 Gusta besessen, 5. 2,,Das Gold, das eh'mals Nußen haben." Die Asen konnten nun dem Hreidmar das Lösegeld entrichten. Sie stopften den Otterbalg voll und stellten ihn dann auf die Füße. Nun sollten sie auch von außen Gold aufschichten und das Fell damit bedecken. Als dies geschehen war, ging Hreidmar hinzu; er bemerkte, daß noch ein Barthaar hervorsah, und verlangte, daß auch dieses bedeckt werde. Da zog Odin den Ring Andwaranauts hervor und verhüllte mit ihm das Haar. Da sprach Loki: 6.,,Das Gold ist gezahlt, großes Kaufgeld doch Segen bringt's deinem Sohne nicht, Hreidmar antwortete: 7.,,Gaben gabst du, doch gabst du als Freund nicht, gabst aus holdem Herzen nicht; Ledig wärt ihr des Lebens jezt, hätt' ich früher gekannt die Gefahr.“ 8. Noch schlimmer ist, was zu schauen ich glaube, ungeboren noch acht' ich die Fürsten, die drob sich erhigen im Haß. 1 Nach den Skáldsk. C. 4 wollte Andwari den Ring deswegen zurückbehalten, weil das Kleinod, wie Odins Ring Draupnir, die Kraft besaß, neues Gold zu erzeugen. 2 Der Zwerg legt den Fluch auf den Ning, daß er jedem seiner künftigen Besizer den Untergang bringen solle. 3 Gust (d. h. „der Haucher“); es ist nicht klar, ob Andwari damit sich selbst oder einen seiner Vorfahren bezeichnet. 4 Die zwei Brüder sind Fafnir und Regin. 5 Acht Fürsten, nämlich Sigurd, Gutthorm, Gunnar, Hogni, Atli, Erp, Sorli und Hamdir. 6 Andwaranaut, d. h.,,Kleinod des Andwari“. 7 Gemeint ist der durch Brynhild veranlaßte Streit zwischen Sigurd und den Gjukungen. |