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so mächtig, daß die Kleider von König Hrolfs Mannen ihnen am Leibe zu brennen anfingen. Dann fragten sie, ob es wahr wäre, daß König Hrolf und seine Helden sich dessen gerühmt hätten, sie würden weder vor Feuer fliehen, noch vor Eisen. Da stand Hrolf auf und sprach:

,,Vergrößern die Glut wir

im Gastsaal des Adils!" Er nahm darauf seinen Schild, warf ihn in die Flamme und. sprang durch das Feuer, während der Schild verbrannte. Der König rief:

,,Nicht fürchtet das Feuer,

wer Flammen durchschreitet."

Darauf sprang jeder von seinen Männern dem andern nach; die aber, die die Feuer entzündet hatten, wurden von Hrolfs Leuten ergriffen und in die Flammen geworfen. Da kam Königin Yrsa, Hrolfs Mutter, herbei und gab ihm ein Tierhorn, mit Gold gefüllt, und dazu den Ring Swiagris und riet ihnen, sich zu ihrem Heere zu begeben. Sie ritten nun hinab auf die Fyrisebene. Da fahen sie, daß König Adils mit einer Schar vollständig gewaffneter Männer ihnen nachseßte, um sie zu töten. König Hrolf faßte mit der Hand ins Horn und streute Gold auf den Weg1; als nun die Schweden das sahen, sprangen sie aus den Sätteln, um das Gold aufzulesen; Adils aber befahl ihnen, den Ritt fortzusehen, und sprengte selbst allen voraus. Wie nun König Hrolf fah, daß Adils ihm schon ganz nahe war, nahm er den Ring Swiagris, warf ihn dem Adils zu und sagte, er möge den als ein Geschenk von ihm annehmen. Adils bückte sich und hob den Ring mit der Speerspiße auf. König Hrolf schaute sich um und fah, wie Adils sich niederbeugte; da sprach er:,,Nun beugte ich den wie ein Schwein, der unter den Schweden der höchste war2." Darauf schieden sich ihre Wege. Deswegen heißt nun das Gold das Saatkorn Kratis oder der Fyrisebene.

1 Nach Saxo gab die mit Hrolf entfliehende Yrsa den Rat, die Verfolger durch das Ausstreuen des Goldes aufzuhalten.

2 Die Hrólfs saga kraka erzählt ferner, daß Hrolf dem Adils, während dieser sich bückte, den schimpflichen Hieb in den Hintern verseßte, so daß er mit Schande umkehren mußte.

10. Die Schlacht nennt man das Unwetter oder den Sturm der Hjadninge1, und die Waffen heißen der Hjadninge Flammen oder Gerten. Das wird durch die folgende Geschichte2 erklärt: Ein König, der Hogni3 genannt war, besaß eine Tochter, die Hild1 hieß. Diese führte Hedin5, der Sohn des Hjarrandio, als Kriegsgefangene fort, während Hogni sich zur Königsversamm= lung begeben hatte. Als er nun erfuhr, daß sein Land verheert und seine Tochter Hild geraubt war, zog er mit seinem Heere aus, um Hedin zu verfolgen, und erhielt die Kunde, daß er gen Norden sich gewandt habe. Hogni kam nach Norwegen und vernahm hier, daß Hedin über das Westmeer nach den Orkneys gesegelt sei; und als er nun dorthin zu der Insel Hacys gelangte, fand er daselbst den Hedin mit seinem Volk. Hild begab sich nun zu ihrem Vater und bot ihm im Namen Hedins Vergleich an:,,Willst du das aber nicht“, sagte sie, „so ist Hedin zum Kampfe bereit, und keine Schonung darfst du von ihm erwarten.“ Hogni gab seiner Tochter eine kurze Antwort, und als sie zu Hedin zurückkam, sagte sie ihm, daß ihr Vater sich auf keinen Vergleich einlassen wolle; er möge sich also zum Streite rüsten. Das thaten nun beide Teile; dann gingen sie ans Land und stellten ihre Scharen in Schlachtordnung. Da rief Hedin seinen Schwiegervater Hogni an und bot ihm Vergleich und vieles Gold als Buße; Hogni aber ant

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1 Hjadninge, d. h. „die Nachkommen des Hedin“. Ein Vorfahr des in unsrer Sage auftretenden Hedin muß also bereits denselben Namen geführt haben.

2 Diese Geschichte ist eine ältere Fassung der Hildensage, die aus dem mittelhochdeutschen Gedicht „Gudrun“ bekannt ist. Vgl. B. Sijmons in seiner Ausgabe dieses Gedichtes S. 5 ff.

3 Zum Namen vgl. zu Helgakv Hund. I, 53. Hogni ist der Hagen der „Gudrun“ 4 Hild, d. h. „die Kämpferin“.

Hedin, d. h.,,Pelzrock". Der Name bezeichnet vermutlich dasselbe wie Berserker (f. zu Hárb. 37). Dieselbe Figur ist der Hetel der „Gudrun“; nur ist dieser Name mit einem andern Suffix gebildet.

6 Hjarrandi bezeichnet einen Menschen mit schnarrender Sprache (Frigner, ,Ordbog" I, 829 b) In der,,Gudrun“ wird der Name von Hetels Vater nicht ge= nannt, und den Hjarrandi der Namensähnlichkeit wegen mit Horant dem Sänger zu identifizieren, ist höchst bedenklich.

7 Dies ist kaum der echten Sage entsprechend, da Hild (ebenso wie in der ,,Gudrun“) dem Entführer, der sie aus der Gewalt eines harten Vaters befreite, sicherlich freiwillig folgte.

8 Haey, d. h,,die hohe Insel", heute Hoy.

9 d. h. eine scharfe, unfreundliche.

wortete: 3u spät botest du mir das, denn nun habe ich mein Schwert Dainsleif1 aus der Scheide gezogen, das von Zwergen geschmiedet ist und jedesmal einem Manne den Tod bringt, wenn es entblößt ward; nie wird ein Hich vergeblich mit ihm ge= führt, und nimmer heilt die Wunde, die es geschlagen." Hedin antwortete:,,Du rühmst dich des Schwertes, doch noch nicht des Sieges; ich nenne jedes Schwert gut, das seinem Herrn treu ist." Darauf begannen sie die Schlacht, die der Hjadninge Unwetter genannt wird, und kämpften den ganzen Tag; am Abend aber begaben sie sich zu ihren Schiffen. In der Nacht ging Hild hin und erweckte durch Zauberei alle die Männer, die am Tage zuvor gefallen waren. Am nächsten Morgen gingen die Könige wieder ans Land und stritten, und mit ihnen alle, die am vorigen Tage gefällt waren. So ward die Schlacht fortgefeßt, einen Tag nach dem andern, und alle Männer fielen, und die Waffen, die auf dem Schlachtfelde lagen, wurden zu Steinen, nicht minder auch die Rüstungen. Sobald es aber tagte, standen alle die Toten wieder auf und kämpften, und so wird es fortgehen bis zum Untergange der Götter2.

1 Daïnsleif, d. h. eine Waffe, die ehemals im Besize des Zwerges Daïn gewesen (also auch wohl von diesem geschmiedet) ist. Vgl. zu Grímn. 33.

2 Der Mythus stellt vermutlich den täglich sich erneuernden Kampf zwischen Licht und Finsternis symbolisch dar. Der Himmelsgott (Odin) muß seine Gattin (die Sonne) immer aufs neue dem Dunkel abringen; dabei unterstüßen ihn seine Einherier, die allabendlich fallen, aber durch die belebenden Strahlen der Sonne am Morgen wieder erweckt werden. Dieselbe Sage ist bereits von dem norwegischen Stalden Bragi Boddason (f. zu Lokas. 8) in einem leider nur frag= mentarisch berlieferten Gedichte (Wisén, „Carm. norræna", S 2 fg.) behandelt worden; auch Saro Grammaticus hat sie gekannt (s. Müllers Ausg., S. 238 ff), und zahlreiche Anspielungen in altnordischen Dichtungen beweisen ihre allgemeine Verbreitung.

Die Edda.

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