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Harbard.

30. Ich war ferne im Often, mit einem Fräulein schwatt' ich, spielte mit der Linnenweißen, verlockte sie zu heimlichem

Umgang;

froh machte ich die Goldgeschmückte, und sie gönnte mir

Liebesgenuß.1

Thor.

31. Da hattest du erfreulichen Frauenverkehr.

Harbard.

32. Deinen Beistand, Thor, fonnt' ich brauchen damals, um mir zu wahren die weiße Maid.

Thor.

33. Gern stellt' ich mich dir als Helfer, wär ich im stande

dazu. Harbard.

34. Trauen würde ich dir, wenn du die Treue nicht brächest.

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37. Weiber von Berserkern2 erwürgt' ich auf Hlesey 3; die ärgsten Frevel hatten sie ausgeführt

betrogen.

Harbard.

38. Wenig rühmlich war's dennoch, Thor,

und alles Volk

Weiber zu töten.

1 Von Liebesabenteuern Odins berichten unsre Quellen mehrfach. So die Hávamál, Str. 95 fg. von seiner mißglückten Werbung um Billings Tochter und Str. 103 fg. von seinem Erfolge bei Gunnlod (vgl. Bragar., C. 4). Andre Geliebte Odins find Rind, die er durch Zauberlieder gefügig machte (s. zu Baldrs draumar 11), und Grid, die Mutter des Widar (Skáldsk. C. 2). Welche von diesen Frauen (sämtlich Riefinnen) hier gemeint ist, ist nicht ersichtlich.

2 Berserker, d. h. Bärenkleid, Bezeichnung eines Menschen, dem man die Fähigkeit zutraute, sich in einen Bären zu verwandeln (wie die Werwölfe Men= schen sind, die zu Wölfen werden können). Später, als man an diese Verwandlung nicht mehr glaubte, nannte man Berserker solche Männer, die von Zeit zu Zeit in wilde Kampfluft gerieten und dann übernatürliche Kräfte entwickelten. Vielfach wurde dieser Paroxysmus als eine wirkliche Krankheit angesehen.

3 Hlesey, benannt nach dem Meergott Hler oder Ägir, die dänische Insel Läsö im Kattegat.

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40 In dem Heere war ich, das hierher zog, die Sturmfahne zu erheben,

Thor.

den Stahl zu röten.

41. Deffen gedenkst du nun, daß du kamst, um uns Krän

fung anzuthun.*

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den hochbejahrten,

44. Ich holte sie von den Menschen,

die in den Hügeln der Heimat wohnen.

Thor.

6

45. Da gibst du den Gräbern einen guten Namen, wenn du sie Hügel der Heimat nennst.

1 Man sieht hieraus, daß die Berserkerweiber als Naturmächte zu fassen find, und zwar als Springfluten.

2 Eisenkeulen, die gewöhnlichen Waffen der Riesen; sie bezeichnen hier die gewaltige Kraft der an die Küste schlagenden Wogen.

3 Thialfi, „der das Wachstum fördernde“ (?), Thors Diener, in dem der menschliche Fleiß bei der Bebauung der Erde personifiziert ist. Seine Schwester ist Roskwa, „die Rasche“, die unverdroffene Rüstigkeit. Jdertisch mit Thjalfi ist Thjelwar, der nach der Gutasaga die erste Kultur nach der Insel Gotland brachte. Vgl. die Bemerkungen zu Hym. 37, 38 und Gylfag. C. 44.

4 Harbard hat Thor dadurch gekränkt, daß er durch seine Heerfahrten die Arbeiten des Landmanns störte.

6 Was diese Zeilen bedeuten, und worin die Beleidigung liegt, die Thor darin findet, ist noch nicht ermittelt.

6 Odin versteht es, durch seinen Zauber die Toten zu erwecken, um von ihnen Auskunft über geheimnisvolle und zukünftige Dinge zu erlangen (vgl Baldrs draumar); warum er aber hier darauf anspielt, und weshalb Thor durch seine Worte sich verlegt fühlt, ist nicht ersichtlich.

Die Edda.

4

Harbard.

46. So denke ich über solche Sache.

Thor.

47. Deine schnelle Zunge wird schlimmen Lohn dir bringen, wenn ich durchwate die Wasserflut;

häßlicher als ein Wolf wirst du heulen, mein' ich, wenn du die Hiebe des Hammers fühlst.

Harbard.

48. In der Kammer hat Sif einen Buhlen1, mit dem wirst du kämpfen wollen;

dieses Werk zu verrichten,

wäre dir dringendste Pflicht.

Thor.

49. Mich auf's schwerste zu kränken, schwahest du, was

mutloser Mann!

in den Mund dir kommt, ich meine, daß du nur Lügen sprichst.

Harbard.

50. Die Wahrheit mein' ich zu sagen, doch du weilst zu

lange auf deiner Fahrt;

schneller wärest du vorwärts gekommen, wenn du ins

Schiff gegangen wärst.2

Thor.

51. Harbard, weibischer Wicht!

du hieltest mich schon zu

Lange auf.

Harbard.

52. Geahnt hätt' ich nimmer, daß dem Asathor ein Ferge wehren könnte die Fahrt.

Thor.

53. Einen Rat will ich dir geben:

rudere du hierher das

Boot!

Enden wir das Gezänk! Sez' über den Vater Magnis!

Harbard.

54. Entferne du dich vom Sund,

die Fahrt muß ich dir

verweigern.

1 Sifs Buhle ist wahrscheinlich Loki, der ihr das goldene Haar doch nur im Schlafe abschneiden konnte. Vgl. zu Lokas. 54.

2 Der Hohn erreicht hier den Gipfel, da ja Harbard das Schiff, das den Thor rasch vorwärts bringen könnte, ihm vorenthält.

Thor.

55. Weise mir denn den Weg,

da du nicht übers Waffer mich führen willst.

Harvard.

56. Die Weigerung ist kurz, dein Weg um so länger: eine Stunde ist's bis zum Stock, eine andere bis zum Steine1;

dann schlage den Weg zur Linken ein,

2

bis du nach

Werland gelangst.

Dort wird Thor, ihren Sohn, treffen Fjorgyn3
und der Ahnherrn Wege zu Odins Lande ihm weisen.

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59. Kurz war heute unser Gespräch, da du nur höhnische

Antwort kennst;

daß du mir abschlugft die Überfahrt,

andermal.

Harbard.

lohne ich dir ein

60. Fahre du hin mit Haut und Haar in der Unholde Macht!

1 D h. du mußt noch einen langen, mühseligen Weg („über Stock und Stein“) zurücklegen.

2 Werland, „das Land der Männer", die Menschenwelt (während Thor sich noch im Gebiet der Riesen befindet). Dorthin führt der Weg zur Linken, d. h. westlich, da das Riesenland im Osten liegend gedacht ist.

3 Fjorgyn, Fem., ist die Gattin des männlichen Fjorgyn, d. h Odins (f. zu Lokas. 261), also die Erdgöttin Jord. Diese ist vom Winterschlaf erwacht, wenn Thor aus dem Reiche der Riesen heimkehrt.

Der Ahnherrn Wege, die von der Erde zum Himmel gespannte Brücke Bifrost (der Regenbogen), die nur von den Göttern betreten werden kann.

7. Das Lied von Skirnir.
(Skírnismál.)

3

Freyr1, Njords2 Sohn, hatte sich eines Tages auf Hlidskjalf 3 geseßt und sah über alle Welt; er sah nach der Riesenwelt und erblickte dort eine schöne Jungfrau, als sie gerade vom Wohnhause ihres Vaters zum Frauengemache ging. Infolgedessen überfiel ihn eine große Schwermut. Skirnir hieß Freys Diener; den bat Njord, Freyr zum Reden zu veranlassen. Da sprach Skadi1:

1. Steh' auf, Stirnir! Antwort holen sollst du von unserem Sohn

und das erkunden, gegen wen der kluge Jüngling hegt so grimmigen Groll.

Stirnir.

2. Feindliche Worte befürcht' ich von eurem Sohne, richt' ich die Rede an ihn,

um das zu erkunden, gegen wen der kluge Jüngling hegt so grimmigen Groll.

3. Sag' mir das, Freyr, Fürst der Götter,
was ich wissen will:

warum weilst du einsam in den weiten Sälen
tagelang, teurer Herr?

Freyr.

4. Wie kann ich, o Knabe, den Kummer dir sagen, der lastend mein Leben bedrückt?

1 Freyr (d. h. „Herr“), der Sohn des Njord, also dem Wanengeschlecht entsprossen, ist ursprünglich der Gott des fruchtbaren Regens, dann der Fruchtbarteit überhaupt. Er fährt auf dem Schiffe Skidbladnir (der Wolfe), das er jedoch nach beendeter Fahrt zusammenlegen und in die Tasche stecken kann: ihm ist also die Macht gegeben, den Himmel zu bewölken und aufzuklären. Somit ist auch der Sonnenschein, der zum Gedeihen der Vegetation notwendig ist, seiner Herrschaft unterstellt: ihn bezeichnet das leuchtende Schwert, das zu den Attributen des Gottes gehört. Das überläßt er jedoch seinem Diener Stirnir (d. h. „Reiniger“, „Puger"), der ihm die schöne Riesentochter Gerd (die noch im Banne des Winters gefesselte Pflanzenwelt) werben soll — und daher wird Freyr waffenlos sein, wenn die Feinde der Götter sich zusammenscharen, um die Welt zu vernichten, und er erliegt dem Feuerdämon Surt. Vgl. über Freyr Lokas., pro= saische Einleitung und Str. 35-37, 42-44; Grímn., Str. 5, 43; Hyndl., Str. 31; Sigurbarkv. skamma, Str. 24; Gylfag., C. 24, 34, 37, 43, 49, 51; Skáldsk., C 3. 2 Njord, f. zu Þrymskv. 22.

3 Hlidskjalf, Odins himmlischer Sit, von dem er alle Welten überblicken fann; vgl. Grímn., prosaische Einleitung R 19; Gylfag., C. 9, 17, 37, 50. 4 Skadi, s. zu Lokas. 49.

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