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Grund und Ursache. Ihre höhere Einheit ist die formale (nicht substantielle) Einheit einer höheren Einheit der Atome (Organismus) und der Monas, die sich dann verhalten, nicht wie Folge und Grund, Wirkung und Ursache, sondern wie Mittel und Zweck, Organ und Zweck *).

Durch diese Einheit wird die Einheit der Atome und Monaden erzielt; das menschliche Geschlecht z. B. ist Natur-Organismus und Geisterreich in Einheit. Aristoteles hat Unrecht; die Materie trennt nicht, sie verbindet.

So ist die Welt das eigentliche Universum, das Gegenbild des Alleinigen.

Die Welt ist auch ein All (7πv), aber aus lauter Atomen und Monaden bestehend, der Grund ist nicht die Eine Substanz. Die Welt ist auch ein Einiges (v), aber eine Einheit der Vielheit. Wie der Grund der Welt nicht die Eine Substanz ist, so ist auch die Blüte der Welt nur eine Einheit aus Theilen. Ist Gott das iv xai nav in Wahrheit und Wirklichkeit, so ist die Welt ein ἑν καὶ πᾶν dem Scheine nach.

Es spiegelt sich die Sonne in Millionen Thautropfen, die nur ein flüchtiges Dasein haben; in jedem Tropfen anders. Es spiegelt sich der Sternenhimmel in dem Flusse, der aus flüchtigen Wellen besteht; in jeder Welle anders. So spiegelt sich Gott in der Welt; in der Natur, im Geiste, im Menschen. Ihr Wiederspiegeln ist ihr Wesen (Essenz) und Grund ihrer Existenz und Zweck; nehmt dieses weg und die Welt ist nichts mehr als eine Täuschung der Maja. Gott hat die Welt für sich geschaffen, denn ausser ihm gibt es keinen Zweck; die ganze Welt ist nur Mittel, das nur um des Zweckes Willen existirt. Um dieses Zweckes willen ist sie unvergänglich, auch ewig, aber als Wirkung

*) Die Frucht der Pflanze enthält nicht nur das Princip für die nächste Pflanze, ist nicht bloss Mittel für die Gattung, sondern ist auch für den Menschen; z. B. Kümmel.

später als die Ursache, mit ihr beginnt die Zeit; ohne Welt ist keine Zeit. Die Welt ist ewig, aber nicht als Selbstgrund, sondern als Wirkung.

Versteht man unter "Ewig" das Durchsichsein (Nichtabgeleitet-sein) so ist die Welt nicht ewig, weil sie abgeleitet ist.

"

Versteht man unter Ewig" das Sein vor der Zeit, so muss bestimmt werden, dass die Zeit Folge der Existenz der Welt ist, jene ist mit der Welt gesetzt. Da die Welt Wirkung Gottes ist, die Ursache als absolute Ursache nie ohne Wirkung ist, so ist in diesem Sinne die Welt ewig, obgleich sie nothwendig einen Anfang gehabt hat, weil die Wirkung die Ursache

voraussetzt.

Weil in der Zeitlichkeit seiend, können wir Alles nur unter der Kategorie der Zeitlichkeit fassen, und setzen die Ursache früher als die Wirkung u. s. w. Ewigkeit ist uns daher auch nur Negation der Zeitlichkeit, und die Zeit ist so das Gegenbild der Ewigkeit, wie die Welt Gegenbild Gottes ist; die Ewigkeit ist absolute Einheit; die Zeit eine formale Einheit vieler Momente (die den Atomen entsprechen). Vergangenheit ist nicht mehr Sein, Zukunft noch nicht Sein und die Gegenwart ist eigentlich nichts als eine formale Einheit (Aufhebung) der Vergangenheit und Zukunft. So ist die Zeit eigentlich nur Schein der Ewigkeit, welche absolute Gegenwart ist. Wie man die Zeitbestimmung auf Gott zu übertragen sucht, wird man schwindlich, ebenso wie wenn man in der weltlichen Wirklichkeit die Gegenwart festhalten will, was eben so viel heisst, als das Mondbild im Wasser mit dem Netze fangen, oder die Regenbogenfarben mit der Schale schöpfen. Je tiefer ein Wesen steht, desto zeitiger ist es d. h. desto abhängiger von der Zeit; je höher ein Wesen, desto ewiger ist es d. h. freier von der Zeit. Die Natur ist zeitiger als der Geist, die Natur lebt daher weniger Gegenwart als der Geist; das reine Nichts ist die absolute Negation der Gegenwart, es war nie, es ist nie und es wird nie sein; die Welt wurde und wird sein; SCHMID, Entwurf eines Systems der Philosophie.

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Gott ist. Aehnliches gilt vom Raum. Das Nichts ist nirgends, Gott überall (als Grund oder Ursache); mit der Welt ist der Raum entstanden wie die Zeit. Der Raum ist eine Einheit der Atome, das Nebeneinander derselben. Das Atom an und für sich betrachtet, seinem Begriffe nach, ist nicht ein Nebeneinander, d. h. eine Mehrheit von Theilen, sondern der letzte untheilbare Theil. Als solcher ist das Atom raumlos und in keinem Raume. Erst die Beziehung zu einem anderen Atom gibt das Neben-ein-ander. Es gibt keinen leeren Raum; der sogenannte leere Raum ist wie die s. g. leere Zeit das Nichts. Da Gott die einzige Monas ist, die nicht Theil ist und nicht aus Theilen besteht, ist er raumlos und in keinem Raume. Das Nebeneinander der Atome erzeugt einerseits die Ausdehnung (Körperlichkeit); andererseits den s. g. Raum, d. h. ein Atom ist am andern. Je tiefer ein Ding steht, desto räumlicher ist es. Der Leib ist räumlicher als der Geist; dieser, weil er ein Ganzes ist (nicht Theil), auch nicht aus Theilen besteht, ist weder ausgedehnt noch an einem anderen Atom als homogener Theil. Weil er aber nicht Alles ist, so ist er neben anderen Dingen und daher im Raume, er ist in der Welt und Theil der Welt. Die Welt ist nicht im Raume, sondern sie macht den Raum, wie die Zeit. Der Raum ist eben so nur Schein wie die Zeit, daher die vielen Täuschungen über Raum und Zeit. In Wirklichkeit existiren nur Atome; ihr Nebeneinandersein ist nur eine Daseinsform derselben, und eben diess ist der Raum. Zeit und Raum sind nur Daseinsformen der Welt, ausserhalb der Welt Nichts als leere Abstractionen, sie sind nichts Wesentliches, sondern Wesenhaftes. Da es nur zwei Dinge gibt: Gott und Welt, so gibt es keinen leeren Raum und keine leere Zeit. Absolut untheilbar ist Gott; daher könnte nur das Nichts, wenn es Sein hätte, unendlich theilbar sein; in der Welt ist beschränkte Theilbarkeit, man stösst auf die Atome; nur die erste metaphysische Materie ist unendlich theilbar. Nach dieser kommt die physische erste Materie, welche beschränkt theilbar ist, aber auch diese existirt als blosse Materie nicht, ist ein logisches Abstractum. Sie ist schon ursprünglich getheilt in die Atome und auch. diese existiren natürlich nicht mehr abgesondert von einander,

es existiren nur Individua, d. h. höhere Einheiten von Atomen. Zerfallen diese Individuen, so gehen die Atome während des Zerfallens neue Verbindungen ein und existiren nicht für sich. So sind also auch die s. g. Atome nur eine logische Voraussetzung für die Individua (Atome), die durch Theilung aufhören das zu sein was sie sind. Die höchsten Individuen vertragen keine Zerlegung in ihre Theile, diese ist ihr Tod. Darum heissen sie mit Grund Individuen. Die Natur widerstrebt der Theilung, weil sie die höhere Einheit anstrebt, nämlich Ganzes zu sein (wie Gott Ganzes ist). Theilt mit dem Messer Quecksilber oder Wasser und seht zu, wie die Natur reagirt. Die Theilung des Individuums in Atome ist daher der Tod. Je höher ein Individuum organisirt ist, desto empfindlicher ist es gegen Theilung, wie das Auge. Wenn Ihr also das Individuum zerlegt in die kleinsten Theile, so habt Ihr diese nicht mehr in ihrer natürlichen Action, sondern in ihrer Reaction gegen die Theilung vor Euch und erfahret so nicht, wie sie normal zum Ganzen wirken. Die Verbindung dieser reagirenden Theile (wenn sie möglich wäre) würde ein ganz anderes Individuum erzeugen, als das zertheilte gewesen ist; es wäre nicht mehr die höhere Einheit rein agirender Theile, sondern (wenigstens zum Theil) reagirender. Die Stäbchen der Retina verändern bei der geringsten Alteration die Gestalt. So lernt man auch die chemischen Grundstoffe nur in ihrer Reaction kennen, nicht in ihrer reinen Action.

Zeit und Raum sind also Daseinsformen der Welt, darum der Natur, dem Geiste und dem Menschen wesenhaft d. h. sie haften an seinem Wesen. Eignet der Natur mehr das Nebeneinander (die Ausdehnung), so eignet dem Geiste mehr das Nacheinander (die Zeit); mehr, aber nicht ausschliesslich.

Beide Daseinsformen sind Beschränkungen der Welt.

Die Zeit ist das Gegenbild der Ewigkeit; der Raum das Gegenbild des Insich-seins, der reinen absoluten Einheit und Einzigkeit Gottes und seiner s. g. Allgegenwart. Gott ist ewig, heisst somit nach der Kategorie der Zeit betrachtet soviel in ihm ist kein Nacheinander, was daher kommt, weil er nur Grund und

nur Ursache ist. Gott ist unsichtbar heisst nach der Kategorie des Raumes betrachtet soviel: er ist nicht ausgedehnt, nicht neben einem Andern, weil er allein ist und weil er schon als absoluter Grund die absolute Einheit ist. Gott ist allgegenwärtig, weil ausser ihm Nichts ist, als nur sein Schein, dessen Ursache wieder er selber ist.

Dieses Wenige mag genügen um zu zeigen, wie aus der Definition des Absoluten, wenn sie auf Grund pneumatologischer Analysen gewonnen wird, eine ganze Reihe metaphysischer Definitionen mit zwingender Nothwendigkeit herausgeht. Aus der richtigen Definition des Geistes folgt von selbst die Definition Gottes und aus dieser die Definition der Welt. - Gebt mir Materie und Bewegung, sagte Descartes, und ich will Euch die (sichtbare) Welt construiren.“ Gebt uns, können wir mit grösserer Zuversicht sagen, die volle Definition des Geistes, und wir wollen Euch das ganze Gedankenuniversum, das Gott und Welt enthält, construiren.

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