ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

finita negatione; so lange die letztere Operation nicht vollständig vollbracht ist, ist keine Ruhe, treibt der Stachel der Verneinung *).

D. Die absolute Affirmation.

§. 24.

Das Wissen um das Absolute hängt also mit dem Wissen des Menschengeistes um sich zusammen und zwar auf folgende Weise :

1. Das philosophische Wissen besteht in der Erkenntniss der Wirklichkeit, des Wesens, des Grundes und Zweckes der Dinge.

2. Die erste Wirklichkeit für die Philosophie ist der Geist. Dieser wird gefunden vermittelst der Verneinung und der Causalität; der Geist findet sich aus der Verneinung als causales Princip der Verneinung und somit als reales Princip empor.

3. Nach dem Causalitätsprincip leitet der Geist alle von ihm ableitbaren Erscheinungen von sich als Princip ab; hiedurch gelangt der Geist zu seinen positiven Definitionen, welche sein Wesen ausmachen.

4. Nach demselben Causalitätsprincip leitet er das definirte Princip selber ab und muss es ableiten. Die Erscheinung ist Scheinen des Wesens, wesenhaft; woher ist nun das Wesen selbst ?

5. Der Geist kann sich nicht von sich selber ableiten. Er ist nicht durch sich seiend, denn

*) Versteht man unter Definition (Determination) Beschränkung und nicht, wie es wirklich ist, Bereicherung des Seins durch affirmative Attribute, dann kann man mit Spinoza sagen: Omnis determinatio est negatio, dann ist das Nichts das Definitissimum und Gott das Indefinitissimum.

SCHMID, Entwurf eines Systems der Philosophie.

5

a) ist der Geist abhängig (bedingt) bezüglich der Genesis seiner Selbstoffenbarung (Object-Subjectivirung), er ist angewiesen an die Einwirkung eines fremden Seins. Das gemeine Selbstbewusstsein entsteht erst nach Sollicitirung des Geistes durch einen andern Geist, wodurch er verändert wird.

b) Er ist bedingt bezüglich der Genesis des höhern Selbstbewusstseins; dieses setzt das niedere voraus. Auch verändert sich der Geist durch Verneinung, das Vehikel des Selbstbewusstseins, selbst, er geht in ein Anderes über, aus dem er zu sich selber zurückkehrt; erst durch Process kommt das höhere Selbstbewusstsein zu Stande. Das höhere Selbstbewusstsein ist erst Frucht eines dialektischen Processes, also durch diesen bedingt.

c) Er ist beschränkt, da er neben sich noch andere causale Principe ansetzen muss. Er ist so nur ein Dieses und nicht das Andere, ein Eines und nicht Alles. Die Vielheit der causalen Principe ist Beweis der Beschränktheit derselben.

6. Durch ein Anderes ist also der Geist bezüglich seiner Offenbarung bedingt, durch ein Anderes bezüglich seines Wesens beschränkt. Er ist also ein Definitum, weil er ein Wesen ist, aber als solches conditionatum und finitum durch andere Realitäten. Er ist endlich, welches Wort übrigens nicht genau die ganze Negation aussagt, welche am Geiste bezüglich seiner Object-Subjectivirung und bezüglich seines Wesens haftet. Man kann besser sagen: Er ist ein nicht absolutes, also ein relatives Sein.

7. Treiben die Wurzeln der Erscheinung des Geistes einerseits in anderem Sein (andererseits im Geiste als dem causalen Principe seiner Erscheinungen), so müssen die Wurzeln des W esens des Geistes ebenfalls in einem andern Sein liegen.

8. Weil beschränkt (finitum) ist der Geist nicht durch sich seiend, denn das durch sich Seiende ist in jeder Beziehung infinitum, wie es das definitissimum ist, und zwar jenes, weil es dieses ist; was Alles ist (definitissimum), weil es alle affirmativen Attribute hat (auch das Durchsichsein), ist nicht ein Dieses

und ein Jenes nicht, es hat nichts neben sich, keine Schranke. So treibt also auch die Schranke, die er hat, den Geist aus sich hinaus, um den Grund seines Wesens zu finden.

9. Da das Wissen um den Grund das Wissen um die Realität und um das Wesen und den Zweck des Dinges erst vollendet, ist die Ansetzung eines causalen Principes für das Wesen des Geistes noth-wendig, will er nicht auf halbem Wege der theoretischen Object-Subjectivirung stehen bleiben. Dasselbe gilt auf dem ethischen Gebiete.

10. Wie für das Herz ist für den Kopf das Absolute Durchsichseiende, welches das causale Princip des Wesens des Geistes ist, eine Nothwendigkeit. Erst wenn sich der Geist im causalen Nexus mit dem Absoluten weiss, weiss er vollständig um sich als Wirklichkeit, um sein Wesen, um sich als Grund und um seinen Zweck. Das Wissen um das Absolute absolvirt erst den Geist von seiner Noth.

a) Das Wissen um die Realität wird absolvirt; denn durch die Ableitung von dem nothwendigen Sein wird das Wissen um die eigene Realität begründet, denn die Wirkung ist nur, wenn eine Ursache ist; das Wissen um diese ist Vollendung des Wissens um jene.

8) Das Wissen um das Wesen wird absolvirt; denn erst durch das Wissen um den Grund des Wesens wird die Definition des Wesens absolvirt und zwar affirmativ und negativ; es wird gewusst, was das Wesen im Grunde ist und was es im Grunde nicht ist.

7) Das Wissen des Geistes um sich als Grund (causales Princip) wird absolvirt; denn sich selbst als Wirkung erkennend, erkennt er sich auch gründlich als Grund. Das Wissen um die Wirkung vollendet das Wissen um die eigene Causalität. 8) Das Wissen des Geistes um den Zweck seiner selbst wird absolvirt; denn das Wissen um den Zweck hängt zusammen mit dem Wissen um den Grund und um das Wesen, Grund und Zweck fallen zusammen; wo der Grund ist, da ist auch der Zweck. Ist der Grund dem Wesen immanent, so

ist es auch der Zweck, wie im Absoluten; ist der Grund dem Wesen transcendent, so ist es auch der Zweck.

11. Ist so das Wissen des Geistes um sich die Bedingung des Wissens um das Absolute, so ist das Wissen um das Absolute die Bedingung der Vollendung des Wissens des Geistes um. sich selber.

Das Wissen des Geistes um sich als Realität ist abhängig vom Wissen des Geistes um sich als Causalität; das Wissen des Geistes um sein Wesen und um seinen Zweck ist abhängig vom Wissen des Geistes um seinen Grund. Da Realität, Grundsein, Zwecksein zur Definition des Wesens gehören, so ist das Wissen um das Absolute Vollendung des Selbstwissens.

12. Dem Wissen des Geistes um seine Existenz geht vor aus das Wissen des Geistes um sich als Ursache; so ist auch das Wissen um die Existenz des Absoluten abgeleitet vom Wissen um die Ursache der eigenen Essenz und Existenz. Nothwendig ist eine absolute Ursache, welche somit existirt. So folgt die Existenz aus der Essenz. Weil Gott nothwendig absolute Ursache für den Geist ist, ist er für ihn nothwendig existirend. Gott existirt also für den theoretischen Geist, in so ferne jener nothwendig Ursache dieses ist, indem der Geist nach dem Causalitätsprincip nothwendig auch sich selber ableiten muss; Gott ist dem theoretischen Geiste nur Noth-wendig. Der Geist braucht für sich Gott, weil er eine Ursache für sich nöthig hat. Wäre der theoretische Geist bezüglich der Ursache seiner selbst nicht in Noth, so wäre ihm kein Gott nothwendig. Nicht seine Existenz postulirt die Existenz Gottes unmittelbar, sondern seine Essenz postulirt ein causales Princip und hieraus folgt die Existenz. Es handelt sich also im Grunde nicht darum, dass und ob ich die Idee eines allervollkommensten Wesens" habe, wozu die Existenz gehört; sondern wesentlich darum, dass ich eine absolute Ursache haben, denken muss, die, weil sie nothwendige Ursache ist, nothwendig existirt. Die absolute Ursache ist nothwendig, damit die endliche Causalität nicht nicht ist. Wenn die Ursache der Ur

[ocr errors]

sache nicht ist, dann ist auch die verursachte Ursache nicht. Nihil est necessario, quod causam habet.

§. 25.

--

1. Bei dem Absoluten angelangt, sind für den dialektischen Process die beiden äussersten Grenzen gefunden, nämlich Nichts - die absolute Negation und Alles die absolute Affirmation. Alles, was zwischen diesen beiden Endpunkten existirt, ist beschränkt, ist nicht Nichts und nicht Alles, sondern ein Etwas und als solches gewissermassen bestehend aus Negationen und affirmativen Attributen.

2. Je weiter ein bestimmtes Sein vom Nichts entfernt ist, aus desto mehr affirmativen Attributen besteht es, desto mehr ist es seiend, also dass im Absoluten, welches Alles ist, Essenz und Existenz, Qualität und Realität zusammenfallen. Das Wesen, das gar keine Negation an sich hat, ist nothwendig seiend.

3. Je weiter ein bestimmtes Sein vom Anderssein entfernt ist, desto mehr ist es Beisich- und Fürsichsein, d. h. Selbstzweck. So ist das Absolute absoluter Selbstzweck, hat den Zweck nicht ausser sich, weil den Grund in sich; alle anderen Sein sind nur relativ Selbstzwecke und haben ihren letzten Zweck, wo sie ihre letzte Ursache haben.

4. Die sophistische Dialektik besteht nun darin, dass das Alles" ausgeleert gedacht wird bis auf das Merkmal „Sein," und dass dem „Nichts" dieses Merkmal zugeschrieben wird; dann ist Alles Nichts. Sofort wird das Nichts mit dem Anderssein identificirt, aus dem es dann zum Beisichsein und Fürsichsein zurückkehrt und wieder „Alles" wird, durch dialektische Ueberwindung aller Negationen.

=

Dann wird das „Alles" gedacht als Inbegriff reiner Formen, welche Formen die Formen des Denkens und Seins sind (denn das Alles ist Sein und Denken in Einheit d. h. Identität Gott ist Geist). Diese Formen sind ohne Inhalt, postuliren Inhalt, so schlägt das „Alles" um ins Anderssein, d. h. in das Gegen

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »