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deine Haushaltung so ein, daß deine Seele einige Belt zur Ruhe komme: wähle dir ein schickliches, und vom Geräusch entferntes Zimmer, siehe dich aus dem Sturme der Geschäfte in dieses zurück, wie in einen Hafen und bringe durch die Stille die von auffen her dich umstürmenden Gedanken zur Ruhe. Hier wende so viel Zeit auf das Lesen der heiligen Schriften, auf das Gebet, auf beständiges Nachdenken über die Ewigkeit, damit du durch diese Uebungen alle Zerstreuungen der übrigen Zeit dir ersehest. Ich sage dieses nicht, um dich dem Umgang mit den Deinigen zu entziehen; sondern vielmehr, um daselbst zu lernen und nachzudenken, wie du dich gegen die Deinigen zu betragen hast.

26. Der heilige Gregorius, Bischof zu Nyssa,

schreibt: Etwas noch besseres, als die göttliche Quelle (die heiligen Schriften) giebt es nicht; aus ihr schöpft die Seele sich solche Tugend, die sich erhält und es dahin bringt, daß sie zu allem Eifer an guten Werken sich sehr in unserm Herzen vermehre.

27. Der heilige Ambrosius, Bischof zu Mailand,

schreibt: Unsere Seele sen stets ben und mit unserm Heiland. Nie trenne sie sich von der Kirche oder von seinem Worte! Stets beschäftige sie sich mit bem Lesen der heiligen Schriften, mit Betrachtung und Gebet; damit das Wort deffen, der gegenwärtig ist, stets in uns wirksam sey, und wir tåg. lich, wir mögen zur Kirche gehen, oder unsere Hausandacht verrichten, von ihm anfangen und mit ihm aufhören.

Es ift, als wanderte Gött in den heiligen Schriften, als wäre er in denselben gegenwärtig. Wenn deswegen der Sünder in den Schriften liest, fo hört er die Stimme Gottes,

Wir müssen in den Aussprüchen der heiligen Schrift wohl erfahren und ihr mit ganzer Seele und mit ganzem Herzen ergeben seyn, damit ihre Kraft in unsere Seele sich ergieße.

Die Ordnung fordert es, daß du zuerst Achtung für das Gesetz ha best; dann daß du es mit Bedacht lesest. Deswegen beschäftige man sich Lag und Nacht mit dem Gefeß, bey dem nicht so wohl ein ununterbrochener Fleiß zum Lesen, als vielmehr ein Bestreben, es zu beobachten, erfordert

wird.

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Wenn du zu Hause nicht liesest und in der Kirche nicht anhören willst (die heilige Schrift), so gleichst du einem Menschen, der seinen Blick weg. wendet, um nicht zu sehen, was er nicht sehen will.

Koste die Speisen der göttlichen Schriften, genieße sie, daß sie hin ins ewige Leben dir folgen; ja genieße fie täglich, damit dich nie hungre; ge nieße sie so, daß du den Vorrath göttlicher kehren wieder mittheilen kannst! Diese geistigen Speisen schaden nie, ja auch dem Gesättigten sind sie noch beilsam.

28. Der heilige Johannes Chrysostomus, Bischof von

Constantinopel,

schreibt: Große Wohlthat ist es, die heiligen Schriften zu kennen. Dieses. bildet die Seele fittlich am besten; dieses hebt den Geist zu höheren Dingen und zeugt liebevolle Menschen. Dieses bewirkt, daß wir uns nicht an diese Erdendinge hången, sondern mit unserm Geist stets im künftigen Leben wandeln, und mit Hinsicht auf den Lohn des Herrn alles thun und mit freudigem Muthe die Mühen der Tugend unternehmen. Hier kann man die Vorsehung Gottes kennen lernen, die zur Hülfe eilt, die Stand

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haftigkeit der Gerechten, die Güte des Herrn, die Größe der Vergeltung. Hier werden wir aufgemuntert, nachzuahmen und zu erreichen das schönste Leben tugendhafter Menschen, damit wir nicht ermüden in dem Kampfe der Tugend; sondern der Vorsehung Gottes trauen, auch wann die Erfilllung noch fern scheint. Deswegen laßt uns dem Lesen der heiligen Schriften fleißig ergeben seyn; denn dadurch gelangen wir zur Erkenntniß, wenn wir uns stets bemühen, ihren Inhalt zu lernen. Denn derjenige kann gewiß nicht verlassen werden, der mit allem Fleiß und heißer Begierde die göttli chen Wahrheiten liest; ja fehlte es uns auch an menschlichen Lehrern, so tritt der Herr hier uns nåher, und erhellt unsere Vernunft, deckt uns das Verborgene auf; Er selbst wird uns Lehrer der Dinge, die wir nicht ken nen. Nur müssen wir auch das Unsrige dazu beitragen. Wenn wir also das heilige Buch zur Hand nehmen, so laßt uns alle irdische Sorgen befet tigen, unsere Gedanken sammeln, unsern Verstand den Zerstreuungen ent stehen, und so mit aller Ehrfurcht und Achtsamkeit die Bibel lefen; damit wir vom heiligen Geist zur richtigen Einsicht der Schrift geführt werden und daraus vielfachen Nußen schöpfen. Jener Kämmerer (Apostelges schichte 8.) vernachlässigte, wiewohl er im Wagen fuhr, das Lesen der hei ligen Schriften nicht; er hatte den Propheten vor sich und las mit allem Eifer; wiewohl er noch nicht den Inhalt des Buches verstand, doch aber all das Seinige dazu beitrug, nämlich Eifer, Lust und Aufmerksamkeit. Ueberdieß denke, es war gewiß viel, nicht einmal auf der Reise das Lefen der heiligen Schriften zu vernachlässigen. Höret dieses Beispiel, ihr, die ihr nicht einmal zu überreden send, zu Hause zu lesen, vielmehr wahnet, das Lesen der heiligen Schriften sey für euch unnüß und komme euch gar nicht zu; weil ihr im Ehestande lebet, oder im Soldatenstande dienet, oder zu viel mit Kindern und Gesinde zu schaffen habet... Der begierige Eifer des Kämmerers wußte alle Hindernisse zu beseitigen, um nicht das Lesen zu unterlassen; er hatte nichts dagegen einzuwenden, wie in unsern Zeiten To viele einzuwenden pflegen: Ich verstehe die Schrift nicht; ich kann ihren tiefen Sinn nicht fassen, warum sollte ich vergebliche Mühe verwen den? Ich lese und habe keinen, der mich zurechte führt“. So dachte je. ner nicht; vielmehr dachte er, er werde nicht verlassen, sondern durch göttlichen Beistand unterstüzt werden, wenn er das Seinige beitrage, Eifer und Fleiß Dieser ist werth, uns allen ein belehrendes Beispiel zu seyn, so wohl denen, die für sich leben, als denen, die im Soldatenstande oder in vornehmen Ehren Aemtern stehen; mit einem Worte: nicht allein den Månnern, sondern auch den Weibern, die beständig zu Hause sind; ja auch den Mönchen, damit alle diese von ihm lernen, keine Zeit dürfe uns am Le fen der göttlichen Offenbarungen hindern.

Lieber, so hast du es nun gesehen, daß alles, was in den heiligen Schriften geschrieben ist, aus keiner andern Ursache dem Nachdenken em pfohlen sey, als zu unserm Nußen und zum Heil des Menschengeschlech. tes.. denn es giebt bey dem Menschen keine Körper-und Seelen- Leiden, die hier nicht ihre Heilmittel finden. Aber wie denn? Kömmt jemand hieher auch noch so gedrückt von Trquer und sorgenvollen Geschäften, gebeugt von Gram; sobald er den Propheten sprechen hört (Psalm 41.): Warum bist du so traurig meine Seele? warum so unruhig in mir? Harre auf Gott! denn einst werde ich ihm noch danken, ihm, meinem Helfer und Gott!" fo wird er, hinreichend getröstet, wieder weggehen. Einen Andern drückt großes Bedürfniß, schwer hat er's zu tragen; er gråmt sich, wenn er Andere im Neberfluß sieht, . . hört er aber hier den Propheten:,,Wirfdeine Sorge auf den Herrn; er wird für dich sorgen!.. Du siehst also, welche

Noth

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Ich bin ein Weltmann, bin verheirathet und muß für meine Kinder forgen, pflegen viele zu sagen, wenn wir sie ermahnen, nach Tugend zu ftreben und fleißig in den heiligen Schriften zu lesen; Das ist nicht mein Be ruf wendet man ein, habe ich denn der Welt entsagt"? Bin ich ein Mönch, (ein Geistlicher)? Mensch, was redest du doch, Gott zu ge fallen, gehört das nur für die Mönche (Geistliche)? Will Gott nicht, daß alle Menschen zur Seligkeit und zur Erkenntniß der Wahrheit kommen sol len, und daß keiner das Gute vernachläffige? Sag', darf dieser gerechten Forderung (die Bibel zu lesen) wohl die eheliche Verbindung, oder die Gorge für Kinder entgegen seyn? Ich bitte euch, daß wir uns nicht selbst betrügen! Je mehr wir in Sorgen der Art verwickelt sind, desto sorg. fältiger laßt uns Rettungsmittel im Lesen der heiligen Schrift suchen!. Laßt uns mit Aufmerksamkeit lesen, damit wir, nachdem wir ihren Nußen erfahren haben, auch einmal jene Tugend zu erringen im Stande find, wo burch wir uns Gottes Wohlgefallen erwerben.

Siehe wie schändlich es ist, dieses Heilsmittel nicht benußen zu wol len, sondern es verächtlich anzusehen, als sey die heilige Schrift vergeb. lich, ja vermessen geschrieben! Laßt uns doch, ich bitte euch, für unser wahres Beste nicht so nachlässig seyn, vielmehr uns mit geistlichen Dingen unterhalten! Man nehme die göttliche Bibel zur Hand, rufe seine Nachbarn zusammen, und erquicke mit Gottes Wort sein und der Anwesenden Herz!

Mensch! was redest du doch, darum soll es dein Geschäft nicht seyn, die Schrift zu lesen, weil dich unzählbare Sorgen zerstreuen? Eben deswe gen ist es dir noch größere Pflicht, als den Mönchen; denn diese bedürfen der schützenden Schrift nicht so sehr, als ihr, die ihr von den Stürmen der Geschäfte hin und her geworfen werdet. Die Mönche haben keine öffent liche Geschäfte.. überlassen sich in ruhiger Stille der Betrachtung.. : wir werden hingegen auf dem stürmenden Meere umbergetrieben, und ge fährden, auch wider unsere Absicht, tausendfältig zu sündigen, und haben unaufhörlich den Trost der heiligen Schriften nöthig. Jene sind weiter vom Kampfe entfernt, erhalten daher nicht so viele Wunden; du aber bist bestån big im Kampfe, wirst so oft verwundet, bedarfst daher mehr der Heilmittel. Bald bringt dich dein Weib auf; bald betrübt dich dein Sohn; bald reizt

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Auch bringen die Trägen noch diese nichtige Entschuldigung vor, daß es ihnen an Bibeln mangele. Es würde lächerlich seyn, den Reichen hier auf zu antworten. Hingegen brauchen, wie ich glaube, auch viele Arme dieses zur Entschuldigung; aber diese will ich fragen: Besißen sie nicht alle zu ihrem Handwerk nöthige Werkzeuge, wiewohl es ihnen durch Armuth er schwert wird, solche anzuschaffen? Ist es nun nicht schändlich, hierinn durch Armuth sich nicht hindern zu lassen, sondern wohl zuzusehn, daß nichts feh le, was zu dem Handwerke nöthig ist, aber bey dem, was ihnen noch weit nüglicher und nothwendiger wäre, sich über Geschäfte und Armuth zu beklagen?

Aus Unbekanntschaft mit der heiligen Schrift entstehen tausend Uebel; stele schädliche Reßereien, Sittenlosigkeit und nuzlose Beschäftigungen sind Folgen davon. Denn wie blinde Menschen des rechten Weges verfehlen, so kann es ebenfalls nicht fehlen, daß die sich stets und mannigfaltig verir. ren, welche das hellste Licht der heiligen Schriften nicht sehen wollen; und die Finsterniß, worinn diese wandeln, ist viel verderblicher, als jene.

Laffet reichlich in euch wohnen die Lehre Christi, um mit aller Weis heit euch einander belehren und ermahnen zu können" (Ephef. 3, 16.) Ho ret es, ihr Weltlichen, die ihr Frau und Kinder habt, was Paulus euch besonders befiehlt, die heiligen Schriften zu lesen, und das nicht so oben hin und gleichgültig, fendern mit großem Eifer.. Hast du Gottes Wort, so wird dich keiner so belehren können, wie dieses. Höret, ich ermahne euch Weltlichen alle, kaufet doch die Bibel.. wenigstens doch das neue Testament schaffet euch an! Es dient euch immer zur Lehre.. Siehe nicht bloß hinein, in die Bibel, sondern lies sehr eifrig darin und behalte das Gelesene wohl! Das ist die Ursache aller Uebel, daß man mit der heiligen Echrift so wenig bekannt ist!

29. Der heilige Augustinus, Bischof zu Hippon,

schreibt: Jeder eifrige Leser der heiligen Schrift wird nichts anders finden, als daß er angewiesen werde, Gott und den Nächsten zu lieben.. Daher soll jeder in der Schrift sich selbst finden wie sehr er, hingerissen durch die Liebe zur Welt, durch Erdendinge noch entfernt sey von der Liebe zu Gott und dem Nächsten, welche die Schrift fordert.

Nachdem der heilige Auguftinus die Bücher des alten und neuen Te ftaments genannt hat, fährt er fort: In allen diesen Büchern hat jeder gottesfürchtige und fromme Mensch den Willen Gottes zu suchen. Bet esem Fleiße bemühe man sich zuerst, mit den Büchern der heiligen Schrif ten bekannter zu werden, und versteht man auch dieselbe noch nicht, so sit che man doch sie ins Gedächtniß zu bringen, oder wenigstens nicht gänzlich mit ihnen unbekannt zu bleiben; dann suche man mit genauerer Sorgfalt die verständlicheren Stellen auf, fie mögen Glaubens- oder Sittenregeln enthalten. Je mehrere dieser Stellen man findet, zu desto besserer Kennt niß der Schrift gelangt man. Denn in den verständlichen Stellen der Schrift findet man alles, was den Glauben, die Sitten, die Hoffnung und Liebe betrifft.. Wenn man aber einmal vertrauter geworden ist mit der Spra che der Schrift, so kann man schon weiter schreiten, die dunkeln Stellen auszulegen.

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Der Apostel sagt (Rom. 15): was geschrieben ist, das ist zu unserer Belehrung geschrieben. Leset also, meine Lieben, die heiligen Schriften, leset sie nur und send nicht blind und Führer der Blinden! Ja leset fie nur, da findet ihr ausführlich, was ihr thun und lassen sollet! Leset fie! denn sie find süßer als Honig, schmalhafter áls Brod, erfreuender als Wein. Neh

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