ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

liche Wort durchdringt unsere Seele mit seiner Kraft... fie lettet uns zu höhern Begriffen; fie bildet uns Sterbliche zu Unsterblichen, und führt uns von dieser Welt zu einer andern hinüber...

Nicht allein wir lesen diese Bücher .... fondern bieten fie ebenfalls euch, wie ihr sehet, zur eigenen Einsicht an.

5. Der heilige Jrenaus

schreibt: Den Vater unsers Herrn Jesu Christi verkündiget die Kirche, ja aus der Schrift selbst kann, wer nur will, ihn kennen lernen.

Er wird zur Ueberzeugung kommen, wenn er selbst die heiligen Schriften fleißig lieset.

Sowohl das mosaische Gesek, als das neye Testament, beyde sind zu allen Zeiten nüßlich, und von einem und dem nämlichen Gott dem menschlichen Geschlechte zum Besten gegeben.

Wir haben sein (Gottes) Wort zur Regel der Wahrheit.

Leset um desto fleißiger das Evangelium, welches uns überliefert ist von den Aposteln; leset die Propheten, und ihr werdet die Begebenheiten, die Lehren und Leiden unsers Herrn angekündiget finden.

6. Der heilige Clemens, Bischof von Alexandrien,

schreibt: Die heiligen Schriften erziehen zu einem rechtschaffenen und sitt lichen Leben.. erheben den tief in Fehler Gesunkenen .. kommen ihm mit vielen Heilmitteln zu Hilfe, führen ihn von dem schädlichen Selbstbetruge zurück und laden ihn laut ein zu dem ihm bestimmten Heile.. Denn wahr. lich die heilige Schrift bildet heilige, ja göttliche Menschen! Mehmet es denn wahr, ihr, die ihr nah oder fern seyd! Das göttliche Wort ist ja keinem verheimlichet; dieses Licht ist allen gemein... eilet zu eurem Heile!

So wie das Meer allen offen ist, so wie die Erde allen gemeinschaftlich ist, ... so ist es bei dem Lesen der heiligen Schriften; der Eine wird tm Glauben, der Andere in Sitten gestärkt, der Dritte legt den Aberglauben ab, durch beßere Kenntniß der heiligen Schriften.

Das ganze Leben eines vollkommenen Christen ist wie ein heiliger Festtag; seine Opfer sind Gebete, Gottesverehrungen., Bibellesen.

Und da er mit den heiligen Schriften so bekannt und bey dem Lesen derselben grau geworden ist; so lebt er ganz dem Evangelio gehorsam fein ganzes Leben ist nichts anders, als Lehre und That, dem Unterricht des Herrn gemäß.

7. Der Kirchenlehrer Drigenes

schreibt: Alle die glauben, daß Gnade und Wahrheit durch Jesum Chri. ftum uns zu Theil geworden sey.. wollen durch nichts anders, als durch die eigenen Worte und Lehre Chrifti zu den Kenntnissen gelaugen, die den Menschen zu einem frommen und heiligen Leben führen.

Wollte Gott, wir erfüllten alle, was geschrieben steht: Forschet in ber heiligen Schrift!

Thoren und Blinde müßten ja alle seyn, die nicht erkenneten, daß das Bibellesen große und würdige Begriffe erwecke.

Unsere Propheten, Jesus und seine Apostel haben sich einer solchen Lehrart bedient, daß sie nicht allein Wahrheit, sondern diese auch so vorge. tragen haben, daß der gemeinste Mann sie erkennen kann.;

Die heiligen Schriften haben eine gewisse Kraft, welche dem Leser auch ohne Auslegung (bei den meisten Stellen) schon genug ist.

[graphic]

Wenn du forschest in der Schrift, stets eifrig zum Lernen bist, und barnach zu wandeln firebft; so wird auch dir Jesus auf diesem Wege erscheinen und die Schrift erklären, so daß auch du sagen wirst: Glühete nicht unser Herz in uns, da er unterweges mit uns redete und uns Aufschlüsse gab über die Schrift (Luk. 24, 32.)? Denn er ist denen nah, die ..sich seiner erinnern und Tag und Nacht forschen in seinem Gesetze.

Auch du sollst selbst diese Quelle (die Bibel) befißen, damit du selbst hineinsehend, anfängst, aus eigenem Nachdenken sie zu verstehen; und das, was du in der Kirche gelernt hast, mit eigenem Verstande zu ergreifen suchest.

Wir wünschen, daß ihr euch ernstlich bemühet, nicht allein in der Kirche das Wort Gottes zu hören, sondern auch in euren Häusern nachzu lesen und euch zu beschäftigen in dem Geseße des Herrn; denn auch da ist Christus, und allenthalben ist er dem nah, der ihn sucht.

Wenn wir keinen Fleiß anwenden, die heiligen Schriften besser ken nen und verstehen zu lernen: so bleiben uns nicht allein das Gefeß und die Schriften der Propheten, sondern auch das Evangelium und die Schriften der Apostel mit einem dichten Schleier bedeckt; ja ich befürchte, durch unsre allzugroße Nachlässigkeit und Verstocktheit des Herzens werden uns die hei ligen Bucher nicht allein verschleiert, sondern verschlossen bleiben.

Ich weiß nicht, ob der Sinn deffen erneuert werden kann, der gegen die heiligen Schriften und gegen die lebungen geistiger Erkenntniß gleich gültig ist?! Wenn auch nicht der Sinn dadurch erneuert wird, der nur wissenschaftliche Erweiterung hier sucht; so kann doch der erneuert wer den, welcher zur Rechtschaffenheit, zur Mäßigkeit, zur Menschenliebe, zum Glauben, zur Standhaftigkeit führt...

Sieh, in welch einer nahe drohenden Gefahr diejenigen sind, welche vernachlässigen, die heiligen Schriften zu lesen!

Aus dieser lerne denn zu ändern deinen Sinn, zu bessern deine Feh ler, zu läutern deine Seele, fie zu retten von allem, was sie gefangen hält, und sie zu befestigen in dem Fortgang zur Tugend..

Was also geschrieben ist, das ist zu unserer Belehrung geschrieben. Bu unserm Nußen bleibt es geschrieben, wieviel spätere Jahrhunderte es auch erreicht. Weswegen anders sollte es auch geschrieben seyn, als daß die Schriften gelesen werden; denn die Schriften sind ohne Zweifel geschrie ben, daß sie gelesen und verstanden werden, und wohl nicht darum, daß fie nicht gelesen und nicht verstanden werden. Welche te aber verste ben, die werden ohne Zweifel finden, was (Rom. 15.) gesagt wird:,,Da mit wir durch die Geduld und den Trost, den diese Schriften uns geben, Hoffnung behalten."

8. Der heilige Cyprian, Bischof zu Karthago,

schreibt: Es wird dir immer festere Ueberzeugung und deinem Herzen gro Beres Licht werden, wenn du die Schriften des alten und neuen Bundes ges nauer erforschest, und alle diese geistlichen Bücher liesest.

Der gläubige Christ beschäftigt sich mit Lesen der heiligen Schriften; Bier findet er seines Glaubens würdige Begebenheiten.. hier sieht er hin auf seine Hofnung, hier hat er vor Augen sein Heil.

9. Von dem heiligen Pamphilus, Priester zu Casarea, erzählt der heilige Hieronymus: Wenn Pamphilus dürftige Perso nen sah, so gab er reichlich, was er geben konnte; auch Bibeln hat er An dern nicht bloß zum Lesen geliehen, sondern auch mit größter Bereitwillig. feit nicht nur an Männer, sondern auch an Weiber geschenkt, wenn er fab,

[graphic]

daß fie Lust zum Bibellesen hatten; deswegen hatte er immer viele Abschrif. ten in Vorrath, um sie denen schenken zu können, die ihn darum baten."

10. Der heilige Theonas, Bischof zu Alexandrien,

schreibt: Kein Tag gehe vorüber, daß ihr nicht zur füglichen Zeit in den heiligen Schriften etwas lefet und betrachtet. Verschiebet vor allem ja nicht das Lesen der heiligen Schriften; denn nichts nährt die Seele und ftårkt den Sinn so sehr, als das Lesen der heiligen Schriften. Ihr wer det daraus vorzüglich den Nußen schöpfen, daß ihr standhaft, rechtschaf fen und fromm, in der Liebe Christieure Pflicht erfüllen, und alle vergång. liche Dinge geringer schäßen werdet, als die versprochenen ewigen Güter, die allen menschlichen Sinn und Begrif übertreffen.

11. Der Kirchenlehrer Lactantius

fast: So hat es die höchste Weisheit Gottes gewollt: diese göttlichen Schrif. ten sollten ohne allen gekünftelten Schmuck seyn, damit alle verständen, was er selbst zu allen spricht. Wie viel die heilige Schrift über die Gemüther ber Menschen vermag, das lehrt uns die tägliche Erfahrung...

12. Der Priester Arnobius

schrieb von den Verfolgern des Christenthums: Ich weiß wohl, es find el nige, die dem Lesen jener Bücher, weil sie ihre Vorurtheile widerlegen, entgegen find; andere höre ich darüber sehr ungehalten murren und sagen: Es müsse durch die Obrigkeit befohlen werden, die Schriften zu verban nen, durch welche die christliche Religion als wahr begründet wird; man müsse das Ansehen ihres Alterthums unterdrücken; aber solches Unter nehmen, unsere Schriften und das allgemeine Lesen der felben unterdrücken zu wollen, hieße ja, das Zeugniß der Wabrbeit fürchten.

13.

Das Verfolgungsgesetz der Kaiser, Diocletians und Maximi ans, drohete jedem Chriften, der seine Bibel nicht zum Verbrennen aus. liefern wurde, den Tod. Aber wie sehr die ersten Christen die Bibel, auch mit Gefahr des Lebens, verehrten, davon will ich unter mehrern Marty rergeschichten, nur die der Märtyrin Irene ausheben: Der heidnische Vorsteher Dulcetius redete die Christin Frene vor Gericht so an: Da du so viele Schriften der Christen bis auf den heutigen Tag zurückbe halten, und sie auch, da sie entdeckt wurden, dafür erkannt haft, aber dich nicht durch die an deinen Schwestern vollzogene Strafe hast warnen lassen und selbst die Strafe des Todes nicht gefürchtet hast; so bist auch du eigent lich in diese Strafe verfallen; dennoch soll dir alles erlassen werden, wenn bu unsere Götter verehrest...

[graphic]

Irene: Das thue ich durchaus nicht, bey Gott dem Allmächtigen

Dulcetius: Wer hat dich denn dazu verleitet, daß du die Bibel bis auf den heutigen Tag zurückbehieltest?

Frene: Der allmächtige Gott, der uns befohlen hat, ihn bis in den Tob zu lieben; deswegen konnten wir ihn nicht verleugnen, sondern wir wollten uns lieber lebendig verbrennen laffen und lieber alles, was uns treffen soll, dulden, als die heiligen Schriften ausliefern.

Dulcetius: Wer hat es denn sonst noch gewußt, daß die Bücher in beinem Wohnhause waren?

Frene: Das hat Gott, der Allmächtige, der alles weiß, gesehen, sonst keiner. Wir hielten unsere eigenen Hausleute für gefährlicher, als die Feinde selbst; und damit jene uns nicht angeben konnten, haben wir sie niemand gezeigt.

Dulcetius: Als im vorigen Jahr das Verbot gegeben wurde, wo hieltet ihr euch, denn verborgen auf?

Frene: Da, wo Gott es wollte, auf den Bergen; Gott weiß es, unter dem offenen Himmel lebten wir.

Dulcetius: Wo erhieltet ihr dann Lebensunterhalt?

Frene: Unter dem offenen Himmel; wir wanderten von einem Ber ge zum andern.

Dulcetius: Wer gab euch denn den Unterhalt?

Irene: Gott, der alle speiset .

Dulcetius: Als ihr von den Bergen zurückkehrtet, laset ihr da nicht die Schriften in Gegenwart Anderer?

Irene: Sie waren in unserm Hause; wir wagten es aber nicht, fie herauszutragen; und das war eben, was uns so weh that, daß wir nicht Tag und Nacht sie lesen konnten, wie wir es von Anfang bis zu vorigem Jahre hin, wo wir sie verbargen, gewohnt waren.

Nach einer schändlichen Mißhandlung wurde Irene abermals zur
Rede gestellt.

Dulcetius: Bleibst du dennoch in der Vermessenheit?

Irene: Nicht Vermessenheit, sondern Gottesfürcht ist es,` daß tch dabey bleibe.

Darauf wurde mun das Urtheil gefällt, fie lebendig zu verbren. nen; fie aber gieng mit frohem Muthe dem Tod entgegen.

14. Der heilige Athanasius, Bischof zu_Alexandrien, seßte, nachdem er die Bücher des alten und neuen Testaments genannt hatte, hinzu: Diese sind die Quellen des Heils, aus welchen jeder, den dur ftet, Gottes Wort schöpfen kann; in diesen allein ist die Lehre zur Gottseligkeit bekannt gemacht. Deswegen beschämte der Herr die Sadducåer, da er sagte: Ihr seyd im Irrthum, weil ihr die Schrift nicht kennt,“ und ermahnte die Juden mit den Worten: Suchet in der Schrift, denn diese ist es, die von mir zeuget!!!

Weil die heilige Schrift alle andere Schriften übertrifft; so gebe ich denen, die davon mehr zu wissen wünschen, den Rath, selbst diese göttlichen Bücher fleißig zu lesen.

Zu welchen gefährlichen Anschlägen führen diejenigen, die verbie. ten, die erhabenen Aussprüche des himmlischen Königs zu lesen und genauer kennen zu lernen! Die Schrift ist Nahrung des Lebens für die See le. D, so laß ab, mein Freund, zu tödten den innern Menschen durch Hunger, ihn zu martern mit grausamer Entziehung, nicht etwa des Brods und Wassers, sondern der Worte des Herrn! Es wird nicht fehlen, daß bu Wunden erhaltest; und du wolltest dir den Gebrauch der Arznei verwei gern? bdre auf, zu verschreien und unnuß zu nennen, die vielfache Weis beit dieser beilsamen Bücher! Denke mit Ehrfurcht an jenen Hofbedien ten (Apostelgeschichte 8.), den seine Königin über all' ihre Schäße gesezt hatte. Wie sehr war er dem Bibellefen ergeben, daß er sogar auf der Retse nicht ausseßen toollte! Aber der Herr begünstigte auch seine Absicht und fandte ihm alsbald einen Lehrer, der was er gerade las, ihm erklärte, und ihn durch das Ansehen der Schrift zum Glauben an den Erlöser brach. te; und deswegen bat auch dieser befohlen: Suchet in der Schrift!!!

[ocr errors]

Uebrigens um die Schrift recht zu verstehen, ist ein frommer Wan del, ein reines Herz, ein Streben nach Tugend, dem Geiste Christi gemäß, nöthig, damit die Seele seinen Fußstapfen folgend, das erreiche, wonach er strebte, und das Göttliche fasse, soviel es der menschlichen Natur ergreifbar ist.

Es ziemt_fich, mein Sohn, daß jeder, der die Bibel liest, alles lese mit frommem Sinne.. und alles sich zu Nußen mache, was darin vor. kommt, und für ihn anwendbar zu seyn scheint; denn ich glaube, daß man sein ganzes Leben, seinen Gemüthszustand, seine Denkart in der Bibel wahr. nehmen kann. Bedarfst du der Buße und des Sündenbekenntnisses; bist du ergriffen durch Prüfung und Leiden; angefeindet durch Verfolgung und Nachstellung; gebeugt durch Kummer und Angst, oder was immer dich druckt; strebft du nach Tugenden, oder willst du Gott loben und danken.. für jede dieser Lagen findest du hier etwas.. Lies es nur so, als wenn es für deine Lage, für deinen Gemüthszustand geschrieben wåre; verfolge es mit deiner Stimmung, weihe es dem Herrn..

15. Der heilige Abt Orsiesius

sagt: Unsere Sorge muß es seyn, die heiligen Schriften zu lesen, ke zu lernen und mit Betrachtung derselben stets uns zu beschäftigen; denn diese find es, die uns zum ewigen Leben führen. Der Vater hat sie uns gege ben und befohlen, stets daran zu denken, damit wir sie erfüllen, wie es heißt: Die Gebote, welche ich heute dir gebe, behalte im Herzen!“ 16. Der heilige Macarius, Mönch in Aegypten und Schüler des heiligen Antonius,

schreibt: Die heiligen Schriften sind, wie Briefe von Gort an die Menschen erlassen, worin er ihnen befiehlt, daß seine Verehrer, die im Vertrau en ihn bitten, himmlische Wohlthat erhalten sollen von seinem göttlichen Wesen.. Wenn nun der Mensch nicht kömmt, nicht bittet, nicht annimmt; so wird das Lesen der heiligen Schriften ihm keinen Nußen gewähren; viel mehr macht er sich dadurch sträflich, weil er die Wohlthat des (geistigen) Lebens, ohne die es unmöglich ist, des unsterblichen Lebens theilhaftig zu werden, von dem König dort oben nicht annehmen will.

Wer mit dem Worte Gottes nicht gerüstet und in den heiligen Schriften nicht erfahren ist, der wähnt mit eitlem Stolze, aus eigener Kraft der Versuchung zur Sünde widerstehen zu können.

17. Der heilige Cyrillus, Bischöf zu Jerusalem,

schreibt: Von den göttlichen und heiligen Geheimnissen des Glaubens darf nicht das geringste ohne die heiligen Schriften gelehrt, weder durch blin den Glauben, noch durch Wortkram verbreitet werden. Mir selbst, der ich biese Lehre vortrage, mußt du nicht_schlechthin glauben, wenn du nicht zu gleich von dem, was ich sage, den Beweis aus der heiligen Schrift empfångst; denn unser Glaube erhält seine Kraft nicht durch menschliche Be. weisgründe, sondern durch Beweise aus der heiligen Schrift.

Stärke also deine Seele durch Gebet und Lesen der heiligen Schrif ten, damit du in Tugend und heilsamer Lehre, für deine noch übrige Le benszeit dich deines Heiles gewiß und der himmlischen Krone würdig macheft, durch Jesum Christum

Erquicke deine Seele, vorzüglich diese Fastenzeit über, mit Lesen der beiligen Schriften!

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »