ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub
[blocks in formation]
[merged small][merged small][ocr errors][merged small]
[merged small][merged small][ocr errors][merged small]

Die Pericopen von Weihnachten bis Septuagesima
c. Die Reihe der übrigen Sonn- und Wochentage
Schlufs

Appendix monumentorum

370

[ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors]

Bemerkung des Verfassers.

Darf ich den gütigen Worten der Vorrede Einiges beifügen, so ist es
die Bitte, man wolle dieses Buch nur als einen Versuch ansehn, in das
von der neueren Theologie, namentlich auch in den jüngsten Bearbeitungen
der Pericopen von Lisko, Nickel und Matthäus, so viel Gutes, zum
Theil Treffliches diese Werke enthalten, nicht beachtete und doch eben so
wichtige als schwierige Gebiet der alten liturgischen Litteratur einiges Licht
zu bringen; ferner das Bekenntnifs, dafs mir einige Punkte, unter denen ich
das Verhältnifs der verschiedenen Römischen Sacramentarien unter einander,
besonders des Gelasischen zum Gregorischen, namhaft mache, selbst nicht
völlig genügen,. dafs ich. vielmehr diese Frage trotz aller auf ihre Lösung
gewendeten Mühe als eine theilweise noch schwebende bezeichnen mufs; und
endlich der Wunsch, dafs sich bald Andre diesen Dingen, denen um ihrer
Bedeutung in der alten Kirche willen noch vielfache Durchforschung gebührt
und ohne Zweifel bevorsteht, zuwenden mögen, wobei das Meiste auf neue
Vergleichung der bereits bekannten liturgischen Handschriften und Hervor-
ziehung der noch in Bibliotheken verborgenen ankommen wird.

Einleitung.

Um den Kreis der kirchlichen Pericopen seiner formalen Bedeutung nach verstehen zu lernen, pflegt man von den gegenwärtig gebräuchlichen Verzeichnissen seines Bestandes auszugehen und diejenigen seiner Theile, welche ein gewisses Ganzes auszumachen scheinen, mit einander in Beziehung zu setzen. So leicht sich dieses Verfahren darbietet, so unzureichend will es scheinen. Denn die Pericopen sind, das haben selbst die Theologen, welche sie erst von Alcuin abstammen lassen, durch die That anerkannt, ein Erbgut der Kirche aus sehr alter Zeit, von welchem sich wie von jeder andern geschichtlichen Erscheinung voraussetzen lässt, dafs es im Lauf der Jahrhunderte mannichfache Veränderungen erlitten haben wird. Die erste Bedingung ihres richtigen Verständnisses ist also, sie in der Zeit ihrer Entstehung aufzusuchen, und da diefs bei dem Mangel gleichzeitiger Nachrichten eine vielleicht unerfüllbare Forderung ist, wenigstens die ältesten Urkunden, die sich über sie vorfinden, zu erforschen. Gelingt es, ihrer Entstehungszeit und Urgestalt nahe zu kommen, womit zugleich der einzige Weg angebahnt ist, die Vermuthungen über ihren Urheber beurtheilen zu können, dann und nicht eher wird man im Stande sein, den Versuch zu einem Verständpifs ihrer Zusammenstellung zu machen. Und zwar wird mạn sich auch von hier aus nicht dem bequemen Weg des Combinirens überlassen dürfen, welcher nur zu Truglichtern des Meipens, nicht zum Ziel des Wissens führt, sondern es wird darauf ankommen, das alte Erbe gemäfs den liturgischen Zuständen des Zeitalters, aus welchem es stammt, vor Allem nach der damaligen Beschaffenheit des Kirchenjahrs, zu begreifen, Erst was hiernach unbegriffen übrig bleibt, mag die Combination für sich in Anspruch nehmen,

Unterrichten wir uns, in wie weit dieser historische Weg von den bisherigen Bearbeitern der Pericopen eingeschlagen worden ist.

Die Liturgiker des Mittelalters, die der Pericopen Erwähnung thun, von Amalarius im neunten bis auf Durantes im dreizehnten Jahrhundert, haben das Eigenthümliche, dafs sie

dieselben in Verbindung mit den übrigen Theilen der Messe, den Gesängen und Gebeten betrachten.

Amalarius1) und seine nächsten Nachfolger, die Verfasser der fälschlich mit den Namen eines Beda) und Alcuin3) geschmückten Bücher über die kirchlichen Amtshandlungen, bleiben bei Einzelnem stehen: sie sucheu z. B. zu zeigen, wie die sämmtlichen Bestandtheile der Messe am Septuagesimasonntag oder am Epiphaniasfeste von Einem Gedanken getragen werden, den sie als Quelle einer gottgefälligen Durchlebung dieser Tage betrachten. Berno) im elften Jahrhundert sucht diefs von mehrern, namentlich einer Anzahl von Sonntagen nach Pfingsten nachzuweisen: er stellt die liturgisch bedeutende Idee auf, dafs eine jede Messe eine Symphonie mannichfaltiger Elemente sei. Der etwas spätere Verfasser des Micrologus, wahrscheinlich Ivo von Chartres) ist derselben Ansicht. Endlich versucht Durantes diese Uebereinstimmung sämmtlicher Mefstheile, die Harmonie der Episteln und Evangelien unter sich und mit dem Uebrigen, das ganze Kirchenjahr hindurch aufzuzeigen ®).

In dem Zusammenfassen mannichfaltiger Theile, von denen selbst die kirchliche Tradition zugesteht, dafs sie von verschiedenen Verfassern herstammen, liegt der Grund, dafs diesen Arbeiten kein rechtes Verständnifs des Pericopenkreises beiwohnt. Ihr Grundsatz ist, was Alcuin in einem Brief an Karl den Grossen sagt, nil sine causa in ecclesiasticis consuetudinibus a doctoribus institutum praecipuis 1): - ein im Allgemeinen vollkommen richtiges, im Einzelnen nur mit gröfster Vorsicht anzuwendendes Wort. Indem sie nun das, was nicht aus Einem Geist hervorgegangen ist, von Einem Standpunkt aus begreifen wollen, kommen sie, überdiefs an der allegorischen Schrifterklärung der Väter grofs gezogen, oft zu den allerwunderlichsten Deutungen ihres Gegenstandes, die gänzlich unbrauchbar sind

1) Amalarii Fortunati Metensis diac. ad Ludov, Pium Imper. de ecclesiasticis officiis libelli quatuor. Biblioth, max, Patr. tom. XIV, p. 934 seq. Vgl. besonders das erste Buch.

2) Bedae presb. de officiis libellus, ex quorundam Patrum dictis excerptus: Opp. ed. Colon. 1688. tom. VII, p. 467, Vgl. p. 468. 469, 471. 3) De off. divinis: Opp. ed. Quercet. p. 1007.

4) De quibusd, rebus ad officium Missae pertinentibus libellus; Bibl. max, tom. XVIII, p. 56.

5) De ecclesiast. observationibus: Bibl. max. tom. id. p. 469. Ausgabe von Gerbert in Monum. Vet. Liturgiae Alemann. IV, p. 327.

6) Rationale divinorum off. (in vielen Ausg.) lib. VI.

7) Opp. ed. Querc. p. 1143.

und nur als Beiträge zur Geschichte der Theologie des Mittelalters Werth haben. Indefs stehen sie der Wahrheit doch in sofern nabe, als sie den Pericopenkreis in einer Gestalt vor sich haben, die der ursprünglichen um vieles ähnlicher ist, als die jetzt gültige. Schade, dafs Walafrid Strabo, ein Mann von historischem Streben im Zeitalter Ludwigs des Frommen, sich der Erforschung der Pericopen nicht gewidmet hat1): bei dem Vorbandensein ältester Urkunden, welches wir in seiner Zeit voraussetzen müssen, hätte es einem gesunden Blicke gelingen können, die Entwickelung der Liturgik bis auf Durantes und weiterhin bis zur Reformation vor der schiefen Richtung zu bewahren, die sic genommen hat.

Luther hatte mehr zu thun, als die Pericopensammlung zu studiren. Da jedoch das Kirchenjahr, das er vorfand, mit jenem der alten Zeit, in der sie entstanden, im Wesentlichen übereinstimmte, so hat er von der Erkenntnifs desselben aus manchen Blick in ihr Wesen gethan. Namentlich in den Einleitungen seiner Predigten finden sich überraschende Bemerkungen über die Auswahl dieser und jener Pericope, historischer und kritischer Art. Er kennt die Mängel der Sammlung im Ganzen und Einzelnen und läfst dem Tadel oft freien Lauf 2). In der kirchlichen Praxis sorgt er dafür, dafs neben den Pericopen ganze Bücher der Schrift kirchlich gelesen und ausgelegt werden, Dafs er sie nicht gänzlich abgeschafft hat, findet seinen Grund in dem ihm angebornen, als charaktervolle Gabe in unsrer Kirche fortgepflanzten Streben, das historisch Gegebene, sofern es der Erkenntnifs der Wahrheit nicht Eintrag thut, unverändert stehen zu lassen, sowie in den guten Eigenschaften, die das Pericopensystem neben seinen Schwächen aufzuweisen hat3).

Indem die Pericopen dagegen von den Reformirten, welche das Lesen ganzer Bücher nach Art der ersten christlichen Jahrbunderte einführten, abgeschafft und so von der kirchlichen Bewegung ergriffen wurden, war damit der Theologie eine besondere Veranlassung gegeben, sie zu beachten.

Von Westphal an, der sich im Kampf gegen Calvin auch auf sie warf, schrieben mehrere lutherische Theologen wider das

1) Siehe seine Schrift: de offic. divin. sive de exordiis et incrementis rerum eccles.: Biblioth. max. XV, p. 191 seq.

2) Kirchenpostille, vgl. die Predigt über die Epistel am Sonntag nach Ostern; das Evang. am Sonnt. Invocavit.

3) Buch von der deutschen Messe: Werke, Wittenb. Ausg. VII, 401; Kirchenpostille; eine andere Epistel am Sonnt. Jubil.

Verfahren der Reformirten, und Gegenschriften erfolgten. Zu dauerndem Ansehen hat sich keine dieser Streitschriften erhoben, was sich aus dem zwiefachen Grunde erklärt, dafs einerseits dieser Gegenstand unter den Streitpunkten beider Kirchen einen doch nur untergeordneten Platz einnahm und man anderseits im Streit über das Vorliegende die ursprüngliche Gestalt der Sammlung aufser Augen liefs: indem man sich in Bezug auf ihre Geschichte damit begnügte, höchstens über ihre Entstehungszeit und ihren Urheber nachzudenken. Als Frucht des Streites ist Thamers Arbeit über die Entstehung und den Werth der Pericopen 1) zu beachten.

Es kommt diesem auf Beantwortung der Frage an, aus welcher Zeit und von wem die in der lutherischen Kirche gebräuchlichen Lesestücke herstammen, und es gelingt ihm, eine Anzahl von Evangelien für die Zeit des Chrysostomus und Hieronymus

1) Schediasma de orig. et dignitate pericoparum Jenae 1716. Eben aus ihm bekommen wir Kunde von den erwähnten Streitschriften. Thamer sagt Cap. II, sect. I, §. II.: Multis nostrae pericopae summopere displicent, easque tanquam inepte et absque judicio collectas atque distributas, antiquatas cupiunt; ex quibus reformati plerique sunt, ut Guil. Amesius (de conscientia 1. IV. c. XXVI. qu. 2. p. 325) Jo. Hoornbeckius (Miscell. S. I. c. VIII. §. III. qu. 3. p. 228) Sixt. A mama (orat. de barbarie) David Knibbe (manud. ad orator. S. c. II. §. 2. p. 8) Gisb. Voetius (Polit. eccles. P. I. 1. 2. tract. II. sect. II. c. III. p. 607) Jo. Calvinus (defens. II. contra Westphalum: tract, theol. Genev. 1576. p. 1083 seq.) Jodoc. Nahum (praef. postill. p. 5) et Gualtherus (in Marc. XIII. hom. II.). Zu ihnen gesellt er aus der lutherischen Kirche Spener (Bedenken, III, c. VI. Art. 1. dist. 1. sect. 26. p. 178), Benthem (Holländ. Kirchen- und SchulenStaat I, c. VIII. §. V. p. 258) und Arnold (Kirchen- und Ketzcr-Hist. I, lib. IX. c. II. §. V. p. 310); und fährt dann §. IV. fort: Alii et quidem ex lutheranorum coetu plurimi pro pericopis his tanquam pro aris et foris dimicant; ex quorum numero est Frid. Balduinus (praef, in hypomn. homil, in evang. dom. et fest.) Balth. Meisnerus (colleg. adiaphor, disput, XI.) Jo, Gerhardus (epist. dedic, esplic. elencht, evang. dom.) Ir. Papus (P. I, homil. acad. in pericop. evang. praef.) Jo. Schmidius (Festpredigten 2. Th. 3te Pr. p. 42), Nic. Rebhanus (concionator c. II. §. IX, X. p. 106), Jo. Himmelius (post, acad. in Ep. et Ev. dom. et fest. epist. dedic.), Laur. Fabricius (partit, cod. hebr. c. VIII, p. 32), Reinh. Bakius (expos. evang. dom., dom. I. adv. p. 2), Arn, Mengering (inform. consc. evang., dom. I. adv. p. 4), Jo. Fechtius (syllog. select, contr. rec. disp. 35. p. 12) Gottl. Wernsdorfius (praef. praem, Neumeisters priesterl. Lippen), Sam. Schelguigius (synops. controv. piet, art. 32, qu. 6. p. 367) Frid. Weisius (progr. de pericopis), Dav. Glado (Lehr Streit- und Gewissensfragen, s. v. Epistel p. 317, cell. p. 337).

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »