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wir noch einen Blick auf das werfen, was darauf geseßt zu werden pflegte.

Eine der leckersten Speisen jener Zeit, die, wenn Könige und Fürsten banketirten, nie auf ihren Tafeln fehlte, war der Pfau. Die alten Romanciers nannten ihn den edlen Vogel, dessen Fleisch nur Liebenden und Tapfern zur Nahrung dienen müsse. Ein Dichter des dreizehnten Jahrhunderts, der einen Lügner schildern will, sagt: er habe so viel Neigung zum Lügen gehabt, als ein Hungriger zu einem gebratenen Pfa u. Man pflegte ihn ganz mit allen feinen Gliedern und Federn auf die Tafel zu sehen. Das bewerkstelligte man, indem man ihm sehr geschickt die Haut abzog, den Kopf in Leinewand wickelte, und dann den Körper an den Spieß steckte. Um während des Bratens seine Federkrone unversehrt zu erhalten, begoß man die Leinewand unaufhörlich mit frischem Wasser. War der Pfau nun gar, so nahm man ihn vom Spieße, zog die Haut wieder über den Körper, stußte die Krone auf, breitete den Schweif aus einander, und servirte ihn.

Zuweilen trieb man die Verschwendung so weit, ihn statt seiner natürlichen Haut mit Goldblättchen zu bedecken. Andere steckten ihm zur Belustigung Leinewand in Kampfer getaucht in den Schnabel, zündeten bei der Tafel die Leinewand an, und ließen so den Pfau Flammen fpeien. Kein Knappe durfte sich die Ehre anmaßen, diesen edlen Braten auf die Tafel zu sehen: das gebührte nur den Damen, und unter diesen wiederum der Schönsten

oder Vornehmsten. Im Gefolge mehrerer Frauenzimmer, und von Musik begleitet, trat die Königin des Festes mit der goldenen oder fülbernen Schüssel in den Saal, auf welcher der Vogel prangte. Bei Trompetenschall sette sie dieselbe vor den Wirth, wenn er vornehm genug war, oder vor den tapfersten und galantesten Ritter. Folgte der Schmaus nach einem Turnier, und war derjenige Ritter zugegen, der den Preis erkämpft hatte, so kam ihm diese Ehre zu. Dann mußte er aber auch seine Geschicklichkeit im Transchiren beweisen, und es so einzurichten wissen, daß ein jeder Gast, wären ihrer auch noch so viele gewesen, ein Stückchen davon bekam. Der Verfasser des Romans: Lancelot, erzählt, daß bei einem Feste, welches König Artus der Tafelrunde gab, der König selbst einen Pfau so geschickt zerlegt habe, daß von hundert fünfzig Gästen keiner leer ausging.

Zuweilen wurde der transchirende Ritter durch die ihm erwiesene Ehre plößlich zu hohem Muth entflammt; er stand auf, streckte die Hand über den gebratenen Vogel aus, und that irgend ein verwegenes oder liebeathmendes Gelübde. Er schwur z. B., daß er in der nächsten Schlacht sich zuerst auf den Feind stürzen, oder bei einer Belagerung, zu Ehren der Geliebten, sein Fähnlein zuerst auf die Mauer pflanzen wolle. Die Formel eines solchen Gelübdes war: Ich gelobe bei Gott, der heiligen Jungfrau, meiner Dame und dem Pfau, 2c.

Nachher wurde die Schüssel von einem zum andern

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getragen, und der in jeder Brust aufgeregte Ehrgeiz that oft die ausschweifendsten Gelübde. — So ward es mit dem Pfau gehalten; oft genoß auch der Fasan gleicher Ehre.

Eine andere Leckerei späterer Vorzeit waren die jungen grünen Erbsen, auf deren Kultur man sich damals noch wenig gelegt hatte, und die daher in einem ungeheuren Preise standen. Der Verfasser von Colbert's Leben (1695 gedruckt) sagt: es sei zum Erstaunen, daß Leckermäuler oft ein Maß Erbsen mit fünfzig Thaler bezahlten. — In einem Briefe von 1696 sagte Frau von Maintenon: »das Kapitel von den grünen Erbsen ist noch immer an der Tagesordnung. Die Ungeduld, welche zu essen, das Vergnügen, sie gegessen zu haben, und die Sehnsucht, noch mehr zu essen, sind die drei Hauptpunkte, welche von unsern Prinzen seit vier Tagen abgehandelt werden. Es gibt Damen, welche, wenn sie beim König zu Nacht gegessen, und tüchtig gegessen haben, zu Hause noch vor dem Schlafengehen eine Schüssel voll grüner Erbsen verzehren, auf die Gefahr einer derben Unverdaulichkeit. Es ist eine Mode, eine Wuth; und es ist nicht die einzige."

Da dieser Brief vom 10. Mai datirt ist, so folgt daraus, daß man damals, selbst am Hofe, nicht früher grüne Erbsen haben konnte, obgleich die Mode einen so hohen Preis auf sie sehte. Erst gegen die Mitte des siebzehnten Jahrhunderts gab der wackere Arnaud d'Andilly, in der Abtei de Port royal, der echten Gartenkunst das Leben.

Die Jungfrau von Orleans, als Frau und Mutter.

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Manche meiner schönen Leserinnen wird bei dieser Ueberschrift unwillig stußen; denn seit Voltaire's Dirne vergessen worden ist, und Schiller die Jungfrau wie er selbst sagt mit einem Sternenkranz umgab, seitdem mögen wir uns gar zu gern ein reines, keusches, unirdisches Wesen in ihr denken, und, wenn es sein muß, lassen wir sie lieber verbrennen, als verheirathen. Sie ist aber in der That nicht verbrannt, sondern wirklich verheirathet wor= den, hat auch Kinder geboren, u. s. w. Wenigstens hat man ziemlich starke Beweise dafür. Ein gewisser Pater Vignier nämlich, Prêtre de l'Oratoire, der 1661 zu Paris starb, ein alter, gründlich gelehrter und vorurtheilsfreier Mann, hat zufällig diese Entdeckung gemacht, und ein Brief seines Bruders an Herrn von Grammont, geschrieben zu Richelieu am 2. November 1683, gibt darüber folgende Aufschlüsse.

Der Pater Vignier, der sich sehr emfig mit einer Geschichte der Herren vom Elsaß beschäftigte, und, auf einer Reise durch Lothringen, überall dazu gehörige Nachrichten und Alterthümer aufsuchte, fand in Meß eine alte Handschrift, eine Art von Chronik der Stadt, die er abschreiben, und durch die Unterschrift eines Notars beglaubigen

ließ. Diese Handschrift nun enthält unter andern folgenden Artikel:

>>Im Jahre 1436, da Herr Plin Marcou Bürgermeister zu Meß war, am zwanzigsten Tage des Monats Mai, kam das Mädchen Johanna, welche in Frankreich gewesen, nach la Grange ez Ormes, um mit einigen Herren aus Meß zù reden, und ließ sich Claude nennen. Eben dahin kamen, um sie zu sehen, ihre beiden Brüder, Peter der Ritter und Petit Jean, der Ecuyer, welcher glaubte, sie wäre verbrannt worden. Und sobald sie das Mädchen erblickten, erkannten sie dieselbe für ihre Schwester, und wurden von ihr wiederum als Brüder erkannt. Des Montags, am 21., führten sie ihre Schwester mit sich nach Boquelon, und Ritter Nicole schenkte ihr ein Roß, zwanzig Livres an Werth, auch ein Paar Halbstiefeln, Albert Roulle eine Kappe, und Nicolaus Grognet ein Schwert. Das Mädch en schwang sich sehr behend auf das Roß, und erzählte dem Ritter Nicole Dinge, aus welchen er gar wohl erkannte, daß sie dieselbe sei, welche den König Karl zur Salbung nach Rheims geführt. -Am Pfingstfest kam sie wiederum in die Stadt Marnelle- (hier folgen im Original die für mich unübersehbaren Worte En chief Jehan Renat), blieb drei Wochen daselbst, und wurde von Allen, die sie zu sehen kamen, für die wahrhafte Jungfrau von Orleans erkannt." (Hier folgt wiederum eine Stelle die ich mir nicht getraue richtig zu übersehen: A donc l'y donner Sieur Geoffroy dex un Chlx et puis s'en alloit à Er

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