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lon, et y fut grande presse, jusqu'à ten que le fils du Comte Wnenbourg la menet à Cologne de côte son père le Comte de Wnenbourg et l'aimoit le dit Comte trèsfort. Man sieht wenigstens daraus, daß ein Graf Wnenburg fie nach Cölln geführt und sehr geliebt hat. Darauf bezieht sich nun das Folgende: »Als sie wieder von da abreisen wollte, rüstete er sie aus mit einem schönen Panzer, und bald darauf wurde zu Erlon ihre Vermählung mit dem Ritter des Urmoises vollzogen. Dieser begab sich mit seiner Gemahlin, dem Mädchen, nach Metz, woselbst sie in dem Hause wohnten, welches er neben der Kirche der heiligen Seylenne besaß, und so lange daselbst verblieben, als es ihnen gefiel."

So weit die alte Handschrift, welcher Pater Vignier als ein sehr vorsichtig prüfender Mann, vielleicht wenig Glauben beigemessen haben würde, wenn nicht bald nachher ein anderer wichtiger Umstand hinzugetreten wäre. Er speiste nämlich einst bei einem Herrn des Urmoises, und lenkte das Gespräch auf dessen Genealogie. Der Wirth gestand offenherzig, daß ihm sehr wenig davon bekannt sei, und er sich nie darum bekümmert habe. Er besiße aber ein FamilienArchiv, wo er mehr erfahren könne, wenn er Lust habe, dort im Staube herumzuwühlen. Das war es eben, was der Pater wünschte. Gleich nach dem Essen ließ er sich die Schlüssel zu dem Archive geben, brachte den ganzen Nachmittag darin zu, und fand endlich glücklich einen förmlichen Ehekontrakt zwischen Robert des Armoises und

Jeanne d'Arcq, das Mädchen von Orleans genannt. Sein Wirth hatte keine geringe Freude über die unvermuthete Ehre, welche ihm wiederfuhr, und von der nicht einmal eine Tradition ihn etwas hatte ahnen lassen.

Daß Vignier auch von diesem merkwürdigen Kontrakte eine Abschrift nahm, läßt sich leicht glauben; wo aber seine Sammlungen hingerathen, wußte selbst sein Bruder nicht. Nur aus seiner Biographie, die ein gewisser Pater Dachery geschrieben, lassen sich dunkle Vermuthungen deshalb schöpfen.

Was läßt sich nun gegen diese Zeugnisse einwenden? Daß man zu Rouen noch lange nachher den Kessel gezeigt, in welchem Johanna verbrannt worden, beweist nun wohl eben nicht viel. Doch freilich läßt sich auch nicht behaupten, daß Diana ein Reh untergeschoben, wie bei dem Opfer der Iphigenia. - Uber Pasquier sagt ausdrücklich: »Sie stand nach ihrem Tode noch immer in so großem Ansehen, daß im Jahre 1440 das gemeine Volk sich einbildete, sie lebe noch. Ein verkleidetes Mädchen, welches man unter der Gens darmerie gefunden, gab Gelegenheit dazu. Das Parlement sah sich genöthiget, dieses Mädchen holen zu lassen und öffentlich auszustellen, um den Betrug zu offenbaren.” Aber das war ja vier Jahre später, als die Chronik von Mek angibt? und wenn man die Betrügerin in Paris so leicht erkannte, warum nicht noch leichter in Mek, so nahe ihrem Va= terlande? warum begrüßten ihre Brüder sie als Schwester?

Doch könnte man wieder einwenden: Papst Calirtus der Dritte habe ja 1455 ihren Prozeß untersuchen und hundertzwölf Zeugen deshalb abhören lassen. -Wahr! doch den Abgeordneten war ja blos aufgetragen zu untersuchen, ob fie eine Keherin und Zauberin gewesen? nicht aber ob sie wirklich hingerichtet worden? — Wäre dies geschehen, und hätte man nicht vielmehr Mittel gesucht, sie zu retten, würde man wohl fünf ganze Wochen zwischen der Verurtheilung und der Vollstreckung haben verstreichen lassen? Denn das Todesurtheil ward am 30. Mai gesprochen, und erst am 6. Julius vollzogen: ein damals ganz ungewöhnlicher Aufschub, der sich nur dadurch erklären läßt, daß man Zeit brauchte, eine andere Verbrecherin an ihre Stelle herbei zu schaffen, sie selbst aber der Wuth der Engländer zu entrűcken. Daher auch die große Müße, die man der Delinquentin tief in's Gesicht gedrückt hatte; daher ferner eine Art von Bänkelsänger - Gemälde, welches man vor ihr her trug, um des Pöbels Blicke von ihr abzuziehen, und dessen Aufmerksamkeit zu theilen. Warum hätte auch sonst der König den Tod seiner Wohlthäterin nicht an den ersten Gefangenen gerächt, die ihm in die Hände fielen? Nein, es ist wahrscheinlicher, daß sie bis zum Tode des furchtbaren Herzogs von Bedford, 1435, in Gefangenschaft gehalten, dann aber in der Stille entlassen worden sei.

Endlich spricht auch noch für diese Meinung ein Gnadenbrief, der einem der Brüder des Mädchens, 1443, von dem Herzog von Orleans ertheilt worden. Er steht beim

Pasquier, und enthält folgende Ausdrücke: »Auf Unsuchen Herrn Peters, welcher anzeigt, daß er aus Treue für seinen König und den Herzog von Orleans sein Vaterland verlassen, und sich in Gesellschaft seiner Schwester Johanna, des Mädchens, in ihre Dienste begeben, mit welcher seiner Schwester er bis zu ihrer Abwesenheit, und von dieser Zeit bis iko, sein Leben und sein Vermögen in des Königs Dienst zugesekt u. s. w.” Im Jahr 1443 lebte also das Mädchen noch; sie war zwar einmal abwesend, aber nicht todt. Wäre sie todt gewesen, der Bruder würde nicht unterlassen haben, es mit anzuführen, um sich bei dem Prinzen ein desto größeres Verdienst daraus zu machen. Doch es ist hier nicht der Ort, die Sache tiefer zu ergründen, und nur das allgemeine Interesse für die Jungfrau von Orleans, welches durch Schiller's Meisterwerk wieder erweckt worden, konnte uns veranlassen, einer flüchtigen Untersuchung hier einen Platz zu gönnen. Uebrigens wird den meisten Lesern schon bekannt sein, daß der Jeanne d'Arc in Orleans ein neues Monument errich= tet wird, und zwar ihre sehr ähnliche Bildsäule in Bronze, auf einer Basis von weißem Marmor mit passenden Inschriften. Vier Basreliefs werden darstellen, 1. wie sie zu Chinon den Degen vom König empfängt, 2. die Schlacht, welche Orleans befreite, 3. die Salbung Karl's zu Rheims, 4. die Verbrennung der Jungfrau auf dem Scheiterhaufen. Diefes lettere Bild beweist, daß die Franzosen noch immer

nicht zweifeln, sie sei wirklich so umgekommen, wie man gewöhnlich erzählt.

Peter der Grausame.

Mit diesem schimpflichen Beiwort ist der Name eines

spanischen Königs auf uns gekommen, der vielleicht eben so oft gerecht als grausam war. Folgende Anekdote ist eines Marc-Aurels würdig.

Ein Kanonikus der Kathedralkirche zu Sevilla war in seinem Put sehr eitel und besonders in seiner Fußbeklei= dung äußerst eigensinnig, so daß er selten einen Schuster finden konnte, der ihm die Schuhe zu Dank machte. Nachdem er beinahe alle Schuster in Sevilla durchprobirt hatte, gerieth er endlich an einen, der, wenigstens nach des Ka= nonikus Meinung, noch schlechter arbeitete als alle die übrigen, und es bemeisterte sich seiner darüber eine solche Wuth, daß er dem armen Manne sein Handwerkszeug aus der Hand riß, und ihn so lange damit auf den Kopf schlug und hämmerte, bis der Unglückliche todt zu seinen Füßen lag. Eine Witwe und fünf Waisen blieben zurück, deren älteste ein Sohn von vierzehn Jahren war. Sie klagten bei dem Kapitel. Die Sache wurde streng untersucht, und der Kanonikus verurtheilt, - ein ganzes Jahr lang nicht auf dem Chor zu erscheinen. Die unter

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