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(5 Moss. 6, 13), und der Eid macht ein Ende alles Haders (Hebr. 6, 16). Die Mennoniten sind daher abermals im Unrecht, wenn sie jeden Eid für sündhaft halten auf Grund von Matthäus 5, 34-37. Denn hier spricht der Herr nicht von auferlegten, sondern von willkürlichen, mißbräuchlichen Eidschwüren im alltäglichen Leben, von dem Eid bei dem Himmel, bei der Erde, bei Jerusalem, bei dem eigenen Haupt; er erwähnt aber nicht (was doch die Hauptsache gewesen wäre, wenn er den Eit überhaupt hätte verbieten. wollen) den Eid vor Gott. Christen dürfen siebentens Eigenes haben," d. h. Eigenthum erwerben und besigen. Den Mönchen in den Klöstern ist's verboten, und die Socialdemokraten wollen auch eine allgemeine Gütergemeinschaft einführen, berufen sich dabei auch wohl auf das Beispiel der ersten Christengemeinde, von der es heißt: Niemand sagte von seinen Gütern, daß sie sein wären, sondern es war ihnen alles gemein. Und doch war es dort nicht so, wie sie sich das denken; denn Ananias wurde nicht dafür gestraft, daß er nur einen Theil seines Kaufpreises in die Gemeindekasse niederlegte (Petrus sagte ja zu ihm: du hättest es können behalten), sondern dafür, daß er gelogen, daß er vorgegeben hatte, alles eingezahlt zu haben, während er nur einen Theil gegeben hatte. Ueber die unsinnigen und unsittlichen Folgen, die eine allgemeine Gütergemeinschaft herbeiführen würde, glaube ich vor verständigen Lesern kein Wort weiter verlieren zu sollen. Christen dürfen endlich achtens ehelich sein." Die römische Kirche befindet sich im auffälligsten Widerspruch mit sich selbst, wenn sie einerseits die Ehe für ein Sakrament erflärt, was sie nicht ist (denn die Heiden haben die Che auch), und doch andrerseits den ehelosen Stand, also die Verachtung des Sakraments, für noch heiliger erklärt, jà ihren Geistlichen den Genuß dieses Sakraments verbietet. Gott sagt: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; der Papst aber sagt: Es ist viel besser, daß der Mensch allein sei. Wer von beiden Recht hat, darüber kann bei uns Evangelischen kein Streit oder Zweifel sein.

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In Beziehung auf unser Verhalten gegen die von Gott eingefeßten Ordnungen verwerfen wir die schriftwidrige Meinung derer, die da lehren, „daß christliche Vollkommenheit sei, Haus und Hof, Weib und Kind leiblich

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verlassen und sich der vorbenannten Stücke äußern (entäußern), so doch dies allein rechte Vollkommenheit ist: rechte Furcht Gottes und rechter Glaube an Gott; denn das Evangelium lehret nicht ein äußerlich, zeitlich, sondern innerlich, ewig Wesen und Gerechtigkeit des Herzens.“ Ein sehr streitsüchtiger Lehrer, der mit der ganzen Gemeinde verfeindet war und den ich daher ernstlich zur Friedfertigkeit ermahnte, antwortete mir: O ich bin der friedfertigste Mensch von der Welt; aber die Leute, mit denen ich umzugehen habe, sind alle so zänkisch. Christ der alten Zeit, der leicht in Zorn gerieth, beschloß in die Einsamkeit zu fliehen, um dieser Sünde zu entgehen. Da er aber dort einst an den Fluß ging, um Wasser zu schöpfen, und dies ihm nicht gleich gelang, zerschmetterte er vor Wuth seinen Krug. Er hatte also die_ihm_anklebende Sünde mitgenommen in die Wüste. Der Herr sagt in seinem hohenpriesterlichen Gebet: Ich bitte nicht, daß du sie von der Welt nehmest, sondern daß du sie (in der Welt) bewahrest vor dem Bösen. In der Apologie heißt es: „Christliche Vollkommenheit stehet nicht darinnen, daß ich von dem Weltwesen mich absondere, sondern der Glaube und rechte Gottesfurcht im Herzen ist die Vollkommenheit." Das Evangelium stößt nicht um „weltlich Regiment, Polizei und Ehestand, sondern will, daß man solches alles halte als wahrhaftige Gottesordnung." Wir haben also, wie die Staats-, so auch die Hausordnung als eine göttliche Ordnung anzusehen und dieser Ansicht gemäß unser Verhalten einzurichten, also „in_solchen Ständen christliche Liebe und rechte gute Werke, ein Jeder in seinem Beruf, zu beweisen." Das ist nach Dante der richtige Weg, um das Weltall mit Gottähnlichkeit zu schmücken. Wir sind somit als Christen schuldig, der Obrigkeit unterthan und ihren Geboten gehorsam zu sein in Alem, so ohne Sünde geschehen mag." Unser Heiland leuchtet uns darin bekanntlich mit seinem Beispiel vor. Tritt aber der Fall ein, daß der Obrigkeit Gebot ohne Sünde nicht geschehen mag,“ daß also eine unchriftliche Obrigkeit etwas gebietet, was wider Gottes Wort und somit wider unser Gewissen ist, so find wir geschüßt durch das Wort der Schrift: „Man muß Gott mehr gehorchen, denn den Menschen." Denn über den Hohen der Erde

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ist ein noch Höherer im Himmel, vor dem auch die Könige und Fürsten demüthig ihre Kniee beugen. Petrus sagt zuerst: Fürchtet Gott! und dann: Ehret den König! Wir wollen aber in unserer Fürbitte für die Obrigkeit allezeit Gott bitten, daß er uns vor einem feindlichen Zusammenstoß dieser beiden an sich befreundeten Pflichten in Gnaden behüte.

Gewiß stimmen wir nun schließlich alle mit dem Urtheil Melanchthons in der Apologie überein: „Dieser ganz wichtige, nöthige Artikel vom Unterschied des geistlichen Reichs Christi und weltlichen Reichs, welcher fast (sehr) nöthig ist zu wissen, ist durch die Unseren ganz eigentlich, richtig und klar gegeben, vielen Gewissen zu merklichem großen Trost.“

Der siebzehnte Artikel.

Von Christi Wiederkunft zum Gericht.

„Auch wird gelehret, daß unser Herr Jesus Chriftus am jüngsten Tage kommen wird zu richten, und alle Todten auferwecken, den Gläubigen und Auserwählten ewiges Leben und ewige Freude geben, die gottlosen Menschen aber und die Teufel in die Hölle und ewige Strafe verdammen.

Derohalben werden die Wiederkäufer verworfen, so lehren, daß die Teufel und verdammten Menschen nicht ewige Pein und Qual haben werden.

Item, hie werden verworfen etliche jüdische Lehren, die sich auch jezund ereignen, daß vor der Auferßtehung der Todten eitel heilige Fromme ein weltlich Reich haben und alle Gottlosen vertilgen werden."

Wir müssen hier wieder, um ein klares Verständniß zu gewinnen, einen kleinen Rückblick thun. Der erste Theil der Augsburgschen Confession enthält, wie es am Schluß der ersten 21 Artikel heißt, die Summa der Lehre, welche in unsern Kirchen zu rechtem christlichen Unterricht und Trost der Gewissen, auch zur Besserung der Gläubigen geprediget und gelehret wird," und worin nachgewiesen. werden soll, daß wir uns mit der heiligen Schrift und der

allgemeinen apostolischen Kirche in voller Uebereinstimmung finden, worauf dann noch in dem zweiten Theil oder in den sieben lezten Artikeln die eingeschlichenen Mißbräuche gerügt und zurückgewiesen werden. Nun haben wir bis hieher erstlich die Lehre von Gott (1. Artikel), zweitens die Lehre vom sündhaften Menschen (2. Artikel) und drittens die Lehre von der Versöhnung des Menschen mit Gott, nämlich vom Heilande, von den Heilsmitteln und der Heilsanstalt (3. bis 16. Artikel) vernommen. Wenn nun dieser 17. Artikel von der Wiederkunft Christi zum Gericht handelt, so gewinnt hiermit die Glaubenslehre der evangelisch-lutherischen Kirche ihren Abschluß; denn wir hören hier die Lehre von den lezten Dingen, auf die wir fürs jenseitige Leben hoffen. So weit ist alles in schönster Ordnung abgehandelt. Die von hier ab noch folgenden Artikel (18-21) geben nur noch erläuternde Zusäße zu dem Vorigen. Haben wir bisher die streitende Kirche ins Auge gefaßt (7. bis 16. Artikel), so wird uns in diesem siebzehnten ein Einblick in die triumphirende Kirche eröffnet, und haben wir im lezten Artikel die drei Stände der Christenheit auf Erden, Haus, Kirche und Staat betrachtet, so gewinnen wir in diesem einen Einblick in den zukünftigen vollkommenen Gottesstaat, worin Gott wird alles in allen sein. Es handelt aber unser Artikel von Christi Wiederkunft, Auferweckung und Gericht.

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Es wird gelehrt, daß unser Herr Jesus Christus am jüngsten Tage kommen wird." Ja, er wird wiederfommen das ist unseres Herzens Trost nicht in Niedrigkeit und Knechtsgestalt, wie er das erste Mal kam, sondern im vollen Glanz seiner Herrlichkeit, in den Wolken des Himmels. Seinen Jüngern hat er das öfters versichert, z. B. Matthäi 16, 27; er hats aber auch bei seinem Verhör vor dem Hohenpriester bezeugt (Matth. 26, 64), und der Hohepriester erklärte dieses sein Zeugniß für eine Gotteslästerung. Wollen wir also nicht mit den Juden in die Verwerfung des Herrn als eines Gotteslästerers einstimmen, so haben wir diese seine legte feierliche Aussage als Wahrheit anzuerkennen. Auch die Boten Gottes, die den Jüngern bei der Himmelfahrt Jesu erschienen, bezeugten ihnen: „Dieser Jesus, welcher von

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euch ist aufgenommen gen Himmel, wird kommen, wie ihr ihn gesehen habt gen Himmel fahren." Von dem Tage und der Stunde, da er wiederkommen wird, weiß freilich Niemand, auch die Engel im Himmel nicht, auch der Sohn nicht, sondern allein der Vater (Marc. 13, 32). Nun hat aber der Herr doch gewisse Zeichen angegeben, die theils im Naturleben, theils in seiner Reichsgeschichte seiner Erscheinung vorangehen sollen, und daraus haben einzelne gläubige Seelen der ausdrücklichen Weisung des Herrn zuwider die Zeit seines Kommens genau zu berechnen versucht; sie haben sich indessen alle verrechnet. Denn der Tag des Herrn wird kommen, wie ein Fallstrick über Alle, die auf Erden wohnen (Luc. 21, 35), wie ein Dieb in der Nacht (1 Theff. 5, 2; 2 Petri 3, 10), also zu einer Zeit, wo man es nicht meinet (Matth 24, 44)). Ist die Sache selbst gewiß, die Zeit aber ungewiß und die Gefahr der Säumniß groß, so sollen wir zu jeder Zeit feiner Wiederkunft gewärtig sein und uns dazu rüsten; daher die Apostel sie sich mit Recht ganz nahe dachten, und wir thun auch am Besten, ste uns recht nahe zu denken und durch Wachsamkeit und Gebet uns beständig darauf vorzubereiten, damit wir würdig werden zu stehen vor des Menschen Sohn (Luc. 21, 36). Unser Tert nennt der heiligen Schrift gemäß die Zeit seiner Wiederkunft den jüngsten Tag. Das jüngste Kind ist das zulezt geborene, und der jüngste Tag mithin der legte aller Tage, nach welchem alle Tag- und Zeitmessung eine Ende nimmt und die zeitlose unermeßliche Ewigkeit für uns anhebt.

Es wird ferner gelehrt, daß Jesus Christus alsdann „alle Todten auferwecken wird." Die Auferweckung der Todten wird schon von den Propheten des Alten Testaments gelehrt (Jes. 26, 19; Dan. 12, 2). Noch zweifelloser spricht ste der Herr selbst aus: „Das ist aber der Wille deß, der mich gesandt hat, daß, wer den Sohn stehet und glaubet an ihn, habe das ewige Leben, und ich werde ihn auferwecken am jüngsten Tage" (Joh. 6, 40). „Denn

es fommt die Stunde, in welcher Alle, die in den Gräbern sind, werden seine Stimme hören und werden hervorgehen; die da Gutes gethan haben, zur Auferstehung des Lebens, die aber Uebles gethan haben, zur Auferstehung des Gerichts" (Joh. 5, 28. 29). Demgemäß bezeugt auch Paulus

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