ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

"

Communion, eine gemeinsame Feier der Gläubigen, wie Chrysostomus und die Kirchenversammlung zu Nicäa solchen Gebrauch von ihrer Zeit beschrieben und bezeugt haben. So habe man denn dabei auch die deutsche Sprache eingeführt, namentlich in den Gesängen, damit das Volk lerne, was ihm von Christo zu wissen Noth thue. Die Papisten bemerkten dazu in ihrer Confutation, die lateinische Sprache sei darum nothwendig, weil die Messe Gemeingut der ganzen lateinischen Kirche sei. Unsere Apologie aber antwortet darauf: Wo steht diese pharisäische Lehre geschrieben daß Messe hören ohne Verstand verdienstlich und feliglich sei?, Schämet euch ins Herz, ihr Sophisten, mit solchen Träumen!" Den bereits angeführten Mißbräuchen der päpstlichen Kirche aber werden drei wichtige Lehren der heiligen Schrift entgegen gehalten. „Erstlich, daß kein Opfer für die Erbsünde und andere Sünden sei, denn der einige Tod Christi, zeiget die Schrift an vielen Orten an; denn also stehet geschrieben zu den Hebräern, daß sich Christus einmal geopfert hat und dadurch für alle Sünden genug gethan." Hebr. 9, 12 heißt es: Er ist durch sein eigenes Blut einmal in das Heilige eingegangen und hat eine ewige Erlösung erfunden; und Hebr. 10, 14: Mit Einem Opfer hat er in Ewigkeit vollendet, die geheiliget werden. Es bedarf also nicht immer erneuerter Opfer für unsere Thatsünden. Auch erinnert die Apologie noch an Jes. 53, 10: „Er hat sein Leben zum Schuldopfer gegeben" und bemerkt dazu: „Die Schuldopfer im Gesez mußten aufhören, da das Evangelium geoffenbart und das rechte Opfer ausgerichtet ward. Es sind allein Bedeutungen und Fürbild der rechten Versühnung gewesen." Mit Recht sagt unser Artikel: „Es ist eine unerhörte Neuigkeit in der Kirchenlehre, daß Christus Tod sollte allein für die Erbsünde und sonst nicht auch für die anderen Sünden sollte genug gethan haben." Denn weder die heilige Schrift, noch die alten Kirchenlehrer wissen etwas von dieser später aufgekommenen Irrlehre. Zum Andern, so lehrt St. Paulus. daß wir vor Gott Gnade erlangen durch Glauben und nicht durch Werke." Dem widerstreitet dieser Mißbrauch der Messe, so man vermeinet, durch dieses Werk Gnade zu erlangen." Denn wenn in der Messe der Priester nicht allein für sich, sondern auch für Andere, nicht allein für

"

"

"

die Anwesenden, sondern auch für Abwesende, nicht allein für die Lebenden, sondern auch für Todte Sündentilgung erwirken kann, so kommt die Rechtfertigung nicht aus dem Glauben der Gerechtfertigten, sondern aus dem Werk eines andern Menschen. Wir halten, daß das Abendmahl oder die Messe, schreibt die Apologie, Niemand fromm mache ex opere operato (d. h. blos um des gethanen Werkes willen) und daß die Messe, so für Andere gehalten wird, ihnen nicht verdiene Vergebung der Sünden, Erlaffung der Pein und Schuld." Zum Dritten, so ist das heilige Sakrament eingeseßt, nicht damit für die Sünde ein Opfer anzurichten (denn das Opfer ist zuvor geschehen), sondern daß unser Glaube dadurch erweckt und die Gewissen getröstet werden, daß ihnen Gnade und Vergebung der Sünden von Christo zugesagt ist. Derhalben fordert dies Sakrament Glauben und wird ohne Glauben vergeblich gebraucht." Es ist hiemit nicht zu viel gesagt. Denn wenn die Messe, wie man annimmt, auch den abgeschiedenen Seelen zu gute komme, diese aber, wie man annehmen muß, im Fegfeuer nichts davon wissen können, ob der Priester auf Erden das unblutige Opfer für sie darbringt, so folgt daraus, daß schon der bloße Gebrauch der Messe als solcher, auch ohne Glauben, Vergebung der Sünden bewirken müßte.

Und aus dem Allen ergiebt sich nun: „Dieweil die Messe nicht ein Opfer ist für Ändere, Lebendige oder Todte, ihre Sünden wegzunehmen, sondern soll eine Communion sein, da der Priester und Andere das Sakrament empfahen für sich, so wird diese Weise bei uns gehalten, daß man an Feiertagen, auch sonst, so Communifanten da sind, Messe hält und Etliche, so das begehren, communicirt. Also bleibt die Meffe bei uns in ihrem rechten Gebrauch, wie sie vor Zeiten in den Kirchen gehalten worden ist." Die Apologie bemerkt noch: „Wenn man von äußerlichem Wohlstehen sagen soll, so sind unsere Kirchen beffer gezieret, denn die des Gegentheils. Denn der rechte äußerliche Kirchenschmuck ist rechte Predigt, rechter Brauch der Sakramente, und daß das Volk mit Fleiß und züchtig zusammenkomme, lerne und bete. Dieweil man nun durch Gottes Gnade in unsern Kirchen christlich und heilsam Ding lehret von Trost in allem Anfechten, bleiben die

Leute gern bei guter Predigt. Denn es ist kein Ding,/ das die Leute mehr bei der Kirche behält, denn die gute Predigt. Aber unsere Widersacher predigen die Leute aus der Kirche."

Der fünfundzwanzigfte Artikel.
Von der Beichte.

Die Beichte ist durch die Prediger dieses Theils nicht abgethan; denn diese Gewohnheit wird bei uns gehalten, das Sacrament nicht zu reichen denen, so nicht vorher verhört und absolvirt sind. Wabei wird das Volk fleißig unterrichtet, wie tröstlich das Wort der Absolution sei, wie hoch und theuer die Absolution zu achten. Wenn es sei nicht des gegenwärtigen Menschen Stimme oder Wort, sondern Gottes Wort, der da die Sünde vergibt; denn sie wird an Gottes Statt und aus Gottes Befehl gesprochen. Von diesem Befehl und Gewalt der Schlüffel, wie trößlich, wie nöthig fie sei den erschrockenen Gewissen, wird mit großem Fleiß gelehret; dazu, wie Gott fordert, dieser Absolution zu glauben, nicht weniger, denn so Gottes Stimme vom Himmel erschölle, und uns deren fröhlich zu trößten und zu wissen, daß wir durch solchen Glauben Vergebung der Sünden erlangen. Von diesen nöthigen Stücken haben vor Seiten die Prediger, so von der Seichte Viel lehreten, nicht ein Wörtlein berühret, sondern allein die Gewissen gemartert mit langer Erzählung der Sünden, mit Genugthuung, mit Ablaß, mit Wallfahrten und dergleichen. Und Viele unserer Widersacher bekennen selbst, daß dieses Theils von rechter Buße schicklicher, denn zuvor in langer Zeit geschrieben und gehandelt sei.

[ocr errors]

Und wird von der Beichte also gelehret, daß man Niemand dringen soll, die Sünde namhaft zu erzählen; denn Solches ist unmöglich, wie der Pfalm (19, 13) spricht: „Wer kennet die Miffethat?" Und Jeremias (17, 9) spricht: Wes Menschen Herz ist so arg, daß man es nicht auslernen kann.“ Mie elende menschliche Natur Becket also tief in Sünden, daß sie dieselben nicht alle sehen oder kennen kann; und follten wir allein von denen absolvirt werden, die wir zählen können, wäre uns wenig geholfen. Derhalben ist nicht noth, die Leute zu dringen, die Sünde namhaft erzählen. Also haben es

auch die Väter gehalten, wie man findet Dist. 1 de Poenitentia, da die Worte Chryfoftomi angezogen werden: „Ich sage nicht, daß du dich follst öffentlich dargeben, noch bei einem Andern dich selbst verklagen oder schuldig geben, sondern gehorche dem Propheten, welcher spricht: Offenbare (befiehl) dem Herrn deine Wege, Pf. 37, 5. Derhalben beichte Gott dem Herrn, dem wahrhaftigen Richter, neben deinem Gebete; nicht sage deine Sünden mit der Zunge, sondern in deinem Gewissen.“ Hier fiehet man klar, daß Chrysostomus nicht zwinget, die Sünden namhaftig zu erzählen. So lehret auch Glossa in Decretis, de Poenitentia. Distinct. 4, daß die Beichte nicht durch die Schrift geboten, sondern durch die Kirche eingeseßt sei. Woch wird durch Prediger dieses Theils fleißig gelehret, daß die Beichte von wegen der Absolution, welche das Hauptstück und das Vornehmste darin ist, zum Troßt der erschrockenen Gewissen, dazu um etlicher anderer Ursachen willen, zu erhalten sei.

Der Herr sprach vor seiner Himmelfahrt: Also mußte Christus leiden und auferstehen von den Todten und predigen lassen in seinem Namen Buße und Vergebung der Sünden unter allen Völkern. Und beides wird auch jezt noch allem Volke gepredigt. In der Buße leiden und sterben wir mit Christo, und bei der Vergebung der Sünden feiern wir seine Auferstehung mit. Aus diesen beiden Stücken besteht aber die Beichte. Luther nennt sie der Christen erste, nöthigste und nüzlichste Schule und sagt im großen Katechismus: „So merke nun, daß die Beichte stehet in zwei Stücken; das erste ist unser Werk und Thun, daß ich meine Sünden beklage und begehre Trost und Erquicung meiner Seele. Das andere ist ein Werk, das Gott thut, der mich durch das Wort, dem Menschen in den Mund gelegt, losspricht von meinen Sünden. Nun hat man bisher auf unser Werk getrieben und nicht weiter gedacht, denn daß wir ja rein gebeichtet hätten, und das nöthigste andere Stück nicht geachtet noch gepredigt; damit man die Leute soweit getrieben hat, daß Jedermann hat verzweifeln müssen, so rein zu beichten, wie es denn nicht möglich war. Also haben sie uns die liebe Beichte nicht allein unnüz, sondern auch schwer und sauer gemacht mit merklichem Schaden und Verderben der Seelen. So lehren wir nun, wie trefflich, köstlich und tröstlich Ding es ist um die Beichte, und vermahnen dazu, daß man solch

theuer Gut nicht verachte, angesehen unsere große Noth. Willst du es aber verachten und so stolz ungebeichtet hingehen, so schließen wir das Urtheil, daß du kein Christ bist und auch des Sakraments nicht sollst genießen; denn du verachtest, das kein Christ verachten soll, und ist ein gewiß Zeichen, daß du auch das Evangelium verachtest.“ So weit Luther. In der ersten Christenheit hielt man darauf, daß derjenige, der eine offenkundige Sünde begangen und dadurch der Gemeinde ein Aergerniß gegeben hatte, nachmals auch öffentlich vor der Gemeinde seine Sünde bekenne und beklage, damit dadurch das Aergerniß gehoben werde. Denn die Gemeinde fühlte sich als ein Ganzes, und so ein Glied leidet, so leiden alle Glieder mit. Solche, die durch ihre Sünden ein Aergerniß gegeben, und nun vor Gott und der Gemeinde sich reumüthig demüthigten, wurden Büßende genannt und durften nur dem Predigtgottesdienst, aber nicht der Abendmahlsfeier beiwohnen. Jene öffentliche Beichte schwand allmählich mit der Vergrößerung der Gemeinden. Dagegen führte man im Jahre 1215, was man nie hätte thun sollen, die Ohrenbeichte ein, bei welcher nicht bloß die offenbaren, sondern auch alle geheimen Sünden vor dem Seelsorger sollten gebeichtet werden. Gegen diesen Gebrauch protestirten die Reformatoren, wie schon in aller Kürze im 11., so hier ausführlicher im 25. Artikel. Es wurde ihnen von römischer Seite vorgeworfen, daß sie die Beichte überhaupt hätten fallen lassen. Dagegen erklären ste: „Die Beichte ist durch die Prediger dieses Theils (d. h. der Evangelischen) nicht abgethan; denn diese Gewohnheit wird bei uns gehalten, das Sakrament nicht zu reichen denen, so nicht vorher verhört und absolvirt sind." Der Vorwurf konnte höchstens den Reformirten gemacht werden, die statt der bisher üblichen Beichte eine Vermahnung einführten als Vorbereitung auf das heilige Abendmahl.

Unser Artikel hebt zuerst den unverkennbaren Werth der Beichte hervor und verwirft sodann die Ohrenbeichte mit namhafter Aufzählung aller einzelnen Sünden als einen Mißbrauch, der wider Gottes Wort ist.

Der Werth der Beichte ist ja einleuchtend, schon um des nothwendigen Sündenbekenntnisses willen. Nie dürfen wir deutsch-evangelischen Christen es vergessen, daß

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »