Lustige Person. Wenn ich nur nichts von Nachwelt hören sollte ; Drum seid nur brav 2 und zeigt euch musterhaft, Besonders aber laßt genug geschehn! Man kommt zu schaun, man will am liebsten sehn. So daß die Menge staunend gaffen kann, Die Masse könnt ihr nur durch Masse zwingen, Wer Vieles bringt, wird manchem etwas bringen; und jeder geht zufrieden aus dem Haus. Gebt ihr ein Stück, so gebt es gleich in Stücken! Welch ein Ragout es muß euch glücken z Leicht ist es vorgelegt ', so leicht als ausgedacht. Dichter. Ihr fühlet nicht, wie schlecht ein solches Handwerk sei ! Wie wenig das dem åchten Künstler zieme ! 2 3 Der saubern Herren Pfuscherei 3 Ist, merk' ich, schon bei euch Maxime. Director. Ein solcher Vorwurf läßt mich ungekränkt ; Kommt jener satt vom übertischten Mahle, Und, was das allerschlimmste bleibt, Gar mancher kommt vom Lesen der Journale. Man eilt zerstreut zu uns, wie zu den Maskenfesten, und Neugier nur beflügelt jeden Schritt; Die Damen geben sich und ihren Pug zum besten • und spielen ohne Gage 5 mit. Was traumet ihr auf eurer Dichter-Höhe ? Was macht ein volles Haus euch froh ? Beseht die Gönner in der Nähe! Halb sind sie kalt, halb sind sie roh. 4 Der, nach dem Schauspiel hofft ein Kartenspiel, Zu solchem Zweck, die holden Musen ? Ich sag' euch, gebt nur mehr, und immer immer mehr, So könnt ihr euch vom Ziele nie verirren, Sucht nur die Menschen zu verwirren, Sie zu befriedigen ist schwer Was fällt euch an? Entzückung oder Schmerzen ? Geh hin und such dir einen andern Knecht ! Wodurch bewegt er alle Herzen ? Modurch besiegt er jedes Element? Ist es der Einklang nicht, der aus dem Busen dringt, Wer theilt die fließend immer gleiche Reihe Wer läßt den Sturm zu Leidenschaften wüthen? Wer flicht die unbedeutend grünen Blåtter So braucht sie denn die schönen Kräfte Wie man ein Liebesabenteuer treibt. Dann sammelt sich der Jugend schönste Blüthe Dann sauget jedes zärtliche Gemüthe Ein jeder sieht was er im Herzen trågt. Noch sind sie gleich bereit zu weinen und zu lachen, Eie ehren noch den Schwung, erfreuen sich am Schein ; Wer fertig ist, dem ist nichts recht zu machen z 1 Ein Werdender 2 wird immer dankbar seyn. Dichter. So gib mir auch die Zeiten wieder, Da Nebel mir die Welt verhüllten, Ich hatte nichts und doch genug, Den Drang nach Wahrheit und die Lust am Trug. Das tiefe schmerzenvolle Glück, Des Hasses Kraft, die Macht der Liebe, Gib meine Jugend mir zurück! Lustige Person. Der Jugend, guter Freund, bedarfst du allenfalls 3, Wenn dich in Schlachten Feinde drången, |