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schen zur Rückkehr zum Katholicismus zu bewegen, diese auch selbst zu einem Frieden sehr geneigt waren: so konnte, doch Alles zu keiner Vereinigung und Frieden führen; -der Kaifer blieb bei seinem Beschluß und außerte feinen Unwillen gegen die Evangelischen lauter als je, theils in dem zwei ten und lehten Reichstags-Abschiebe vom 11, No. vember 1530**), theils auch nach der Abreise der Gesandten, welche am 15. November erfolgte, nachdem sie dem Kaiser gemeldet, daß sie ihre fruchtlo fen Bemühungen, Frieden zü erhalten, ihren Her. ren hinterbringen müßten.

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Somit aber hatte auch diefer " merkwürdigé Reichstag seine Endschaft erreicht vor Kaiser und Reich war das Evangelium verkündigt worden aller Welt, und Gott hatte feinen Streitern Muth und Kraft gegeben -barum fey sein großer Name gelobet an allen Enden und gepriesen seine Stärke unter den Völkern benn mit Recht läßt sich von biefem Reichstage fagen, was einft der fromme König David fang: Ich redete von Deinem Zeugniß vor den Königen, und schẩmete mich nicht!

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21) Außer den in demselben angeführten Bedrohungen gegen die Protestanten wurde ihnen auch befohlen, zu dem alten Glauben unbedingt zurückzukehren, nichts Neues drucken zu lassen, und, nach Ablauf der ihnen zur Bedenkseit gestatteten 6 Monate, einer allgemeis nen Kirchenversammlung gewärtig zu seyn.

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Was hatte diese Uebergabe in Bezug auf die Ausbreitung der evangelischen Lehre, für Folgen.

Nach der Uebergabe des Evangelischen „Glau bensbekenntuiffes, auf dem Reichstage zu Augsburg und nach 1. dem, daselbst den Ständen behaunt, sa machten Abschiede, mußten für die Protestanten neue Verhältnisse eintreten, bie, entweder den Un tergang der neuen Lehre, oder ihre Sicherstellung im deutschen Reiche und die öffentliche Anerkennung derfelben zur Folge haben mußten und eben über diese Folgen der feierlichen Uebergabe unfrer Confeffion foll sich noch dieser dritte Theil der ges genwärtigen Schrift verbreiten s trdoga malla

Die Macht des deutschen Kaisers war zwar in den damaligen Zeiten, noch sehr bindend für die ihm untergebenen Fürsten; allein demohngeachtet fiel, es den Wittenberger Rechtsgelehrten gar bald bei, daß Derselbe in Glaubenssachen nicht Richter seyn könne und man ihm, falls er sich dieses Recht anmaßte, wohl widerstehen könne und dürfe; Hierauf gründeten sich zunächst die Anstalten, welche die evangelischen Fürsten zu ihrer äußern Verthei, digung von nun an zu treffen sich genöthigt fahen. Bis dahin nämlich war mansdem Rathe Luthers und Melanchthons feine Gewalt zu brauchen pünktlich nachgekommen,

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jezt aber war keine

Zeit zu verlieren, durch bestimmtere und namentlich kriegerische Bündnisse der Wuth der Verfolger zu begegnen. In dieser Absicht versammelten sich die evangelischen Fürsten zu Ende des Jahres 1530 zu Schmalcalden und befchloffen daselbst: im Fall fie in Glaubenssachen verklagt wurden, fich gegen. feitig beizustehen, den Kaiser um Milderung des Abschiedes und um eine allgemeine (keine päpstliche) Kirchenversammlung zu bitten, an alle christliche Fürsten aber eine abermalige Schußschrift ihres Glaubens ergehen zu lassen und hierdurch den Grund zu dem später noch fester geschlossenen, Schmalcaldischen Bunde zu legen.

Diefer Schmalcaldische Bund wurde nun auch bald, nämlich schon im Jahre 1531, zu Stande gebracht, und von dem Churfürsten von Sachsen, dem Fürsten Wolfgang von Anhalt, den Räthen des Markgrafen von Brandenburg, zwei Grafen von Mansfeld, den Herzogen Philipp, Ernst und Franz von Braunschweig, dem Landgrafen Philipp von Heffen und den Abgeordneten der Städte Straß burg, Coftnih, Ulm, Magdeburg, Bremen, Reut lingen, Lübeck, Memmingen, Lindau, Jßny und Biberach, auf 6 Jahre blos zur Gegenwehr und Rettungsweise der evangelischen Fürsten, die man mit Krieg überziehen zu wollen fcheine, am Montag nach Invocavit genannten Jahres, geschlossen. Und diesen Bund, welcher später zu Frankfurt am Mayn nåher bestimmt ward, hat man, und wohl mit Recht, für die erste, noth wendig eintretende, Folge der Uebergabe des Augs

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burgischen Glaubensbekenntnisses anzusehen -man wollte die Wahrheit nicht gelten laffen, und das Recht der Menschen, frei zu glauben und zu den ken, noch långer gefährden — eine Reformation im wahren Sinne des Wortes, hatte man ver worfen, ihre Vertheidiger verächtlich behandelt und ihren Ungehorsam gegen den Kaiser und die Kirché zu züchtigen gedroht: — was war da anders noch. zu thun, als auf einen Waffenkampf sich mån. niglich zu bereiten, als der Glaubens kampf, auf menschliche und göttliche Rechte gegründet, nach einem äußern Schuße verlangend sich umfah!

*** Während jedoch von Seiten der Evangelischen biese sehr nothwendigen Schußmittel gesucht wur ben, hatte schon eine zweite Folge jener Uebers gabe sich geltend gemacht, die, ihrer innern Kraft wegen, von noch höherer Bedeutung, als jene warund, find auch die Folgen der Uebergabe unsrer Confession in den ganzen Verlauf der fpå. tern Religionsgeschichte sichtbar verflochten : so kann man doch nicht leugnen, daß die schnelle Beri breitung des Protestantismus als einė der wichtigsten derfelben anzusehen ist. Ein Mittel dazu ward die Augsburgische Confeffion felbst; denn obgleich Kaiser Karl V. am Ende des Augsburger Reichstages verboten hatte, die Augsburgische Confeffion oder andere bei dieser Gelegenheit verfaßte Schriften ohne sein Wissen drucken zu lassen: so war doch das Abschreiben und Uebersehen derselben in fremde Sprachen

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Febermann unverwehrt, und so geschah es, daß ste in die französische, spanische, italienische, englische, portugiesische Sprache übersetzt, und von den Gesandten der auf dem Reichstage nicht anwesenden Fürsten ihren Herren gesendet ward. Auf diese Weise blieb sie auch in den ent ferntesten Ländern Europas nicht unbekannt *), ward gelesen und bewundert, gab Veranlassung hier und da über den Zustand der Kirche weiter nachzuden ken, und erfüllte alle Welt mit Achtung und Liebe gegen die Reformatoren ihres Jahrhunderts`und mit Zweifel und Verachtung gegen die påpstlichen Anmaßungen.

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*Ueberall, wo man die Confeffion unfres Glau bens las, fühlte man sich zu ihren Lehren hingego gen, und schon sehr bald nach ihrer Bekannt» machung und Versendung sah man in der Vera breitung der reinen Chriftuslehre herrliche Früchte gédeihen.--—~ Dånemark, die Niederlande, der größte Theil Deutschlands, ja selbst Destreich sahen in vielen ihrer Städte die Reformation eingeführt, und auch in England sank das Ansehn des Papstes und seiner Kirche, nachdem Wilhelm Tyndall bie Bibel ins Englische überseßt hatte. Wunderbar wuchs so das Licht der Wahrheit unter den Menschen aber kein Feind konnte es niederschlagen

* Sie wurde sogar an den Patriarchen von Constantinopel Jgesendet, da dieser von Melanchthon zu erfahren Gwünschte, welche Bewandtniß es mit den deutschen Religions Unruhen habe.

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