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Auch in ihnen ein lebhaftes Interesse zur Theilnahme an den wichtigen Ereignissen ihrer Kirche zu erwecken, ist um so mehr Pflicht, je häufiger man Beweise von Unkenntniß dieser Begebenheiten unter den genannten Stånden aufzufinden Gelegenheit hat. Demnächst soll dieses Schriftchen auch noch den Leser zum innigen Danke gegen Gott ermuntern, der unter allen Stürmen der Zeit der ewige Schirm und Hort seines göttlichen Wortes war, ist und seyn wird; denn der Verf. hegt den Glauben, daß Nichts umsonst geschehe, was den evangelischen Christen mit den Begebenheiten und Schicksa len seiner Kirche und seines Glaubens bekannt machen kann, wünscht daher nichts inniger, als daß auch seine geringe Arbeit im Stande seyn moge, dieß zu befördern, damit, was so sehr zu wünschen ist, alle, die den Namen Protestanten führen, das Jubeljahr 1830 mit Glaube, Liebe und Hoffnung im Herzen, und würdig vorbereitet, begrüßen können!

Frauenstein,

a. 19. April 1829,

Haan.

I.

Wodurch wurde die Uebergabe des Augsburgischen Glaubensbekenntnisses veranlaßt?

Ein schweres Joch knechtischer Bedrückung war

im Laufe von funfzehnhundert Jahren den Christen
im Namen ihrer Religion auferlegt worden -
denn was sie nach dem Willen ihres göttlichen
Stifters nimmer hätte werden sollen - (ein Mite
tel die geistig-fittliche Bildung zu hemmen und
zu stören)
- das war sie geworden, und das
Geistige ihres Wesens durch die menschlichen Saß-
ungen, mit welchen man sie erfüllt hatte, fast ganj
verloren gegangen. Und eben darum war es das
wahre Christenthum nicht mehr, das der Papst
von Rom aus schüßte, schirmte und erweiterte,
darum lag es drückend auf den Völkern und ihren
Fürsten. Auf den Völkern zunächst, weil sie
nicht nur gezwungen wurden, ihre chriftliche Geis
ftes Freiheit gänzlich aufzugeben ), der zahlreichen

1) Dieß geschah namentlich dadurch, daß man a) das Volk in Unwissenheit zu halten suchte, Haan's Gesch. Darstellg.

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und in schwelgerischer Unthätigkeit lebenden Geistlichkeit unermeßliche Summen aufzubringen 2), son. dern auch der eignen Annäherung des Gemüthes

weil, wie Erasmus sagt: die Päpste Alles für ihre Tyrannet und ihren Gewinn fürchten mußten, wenn die Welt klüger würde, und, daß man mit dem Wachsthume der påpstlichen Macht den Nichtgeksts lichen den freien Gebrauch der Bibel unter: sagte (wie dieß von P. Gregor VII. im 11ten Jahr: hunderte, von P. Innocenz III. im 12ten Jahrhunderte, von P. Gregor IX. im 13ten Jahrhunderte, von P. Clemens XI. im rsten Jahrhunderte, von P. Pius VII. und P. Leo XII. im 19ten Jahrhunderte geschehen ist, welche Leßtere die Bibelgesellschaften: schändliche Unternehmungen, Pest, gottloses Beginnen u. s. w. nennen), indem man vorgab, sie sei für den Laten unzulänglich, undeutlich, ja gefährlich. Darum sorgte man stets dafür, daß das Volk die Bibel nicht in die Hände bekáme, ergänzte sie durch die. höhergeschäßte Tradition oder Ueberlieferung, erlaubte blos katholische Ueberseßungen zu lesen, sah seit dem Sten Jahrhunderte die latein. Vulgata für den Grundtert des Alten Testaments an und gab den Laien vom Neuen Testamente nur die gewöhnlichen Evangelien und Episteln; b) zwang man die Völker das unbedingt zu glauben, was der Papst vor: schrieb. Nach den Lehren der kathol. Kirche genie Een nämlich der Papst und seine Bischöffe eine fortge= bende göttliche Eingebung sie können also nicht irren, und weil sie nicht irren können, muß ihnen ein unbedingter Gehorsam geleistet und Alles geglaubt werden, was sie befehlen selbst wenn es gegen Vernunft und heilige Schrift ist. Sind nun auch alle diese Meinungen höchst unstatthaft und dem Wils

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