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Tempel und Palast. Da das Terrain hinter der Fassade höher liegt als im Tempelhof, so befinden sich hinter den Türen ansteigende Rampen. Durch die beiden Türen neben dem Vorsprung kommt man in schmale Vorräume, die zu beiden Seiten des dem Fassadenvorsprung entsprechenden Hauptsaales sich

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Kaustein vorhanden. Lutziegel, nachweisbar. pow Maneyuge, ergänzt

Abb. 1.

Die vordern Räume des Palastes Ramses' III. in Medinet Habu. Grundriß.

befinden. Dieser ist dreischiffig mit zwei Säulenreihen, deren Lage und Höhe durch die Balkenspuren in der Hinterseite der Fassadenmauer genau bezeichnet sind. Überhaupt zeigt uns diese Hinterseite eigentlich noch den vollständigen Abdruck des sich an sie einst anschließenden Gebäudes, so daß ich danach den Schnitt durch dasselbe einwandfrei skizzieren konnte

(Abb. 2). Die Außenseiten des Gebäudes waren geböscht, aber anscheinend ohne den in stärkerer Böschung die Tempelmauer tragenden Sockel; sie waren über das flache Dach hochgeführt und oben mit Rundstab und Hohlkehle gegekrönt. Die beiden Vorräume waren mit parabolischen Tonnen überwölbt. Der Hauptsaal in der Mitte überragt die Vorräume, so daß ihm hohes Seitenlicht zugeführt werden konnte. Der Schnitt zeigt also den üblichen basilikalen Typus der ägyptischen Wohnhausschnitte, auch mit den von mir schon aus alten Abbildungen erschlossenen1) hochgeführten Fassadenmauern. Im Hauptsaal führt eine zweiläufige flache Treppe zur Rückseite des Audienzfensters empor. Die Lage der Verbindungstüren zwischen den Haupt- und den beiden Nebenräumen, sowie der Türen von da ins Freie ist durch die noch an ihren Stellen liegenden Schwellen gesichert. Hinter dem Hauptsaal des Teiles hinter der Fassade, der der „breiten Halle" im gewöhnlichen Wohnhause entspricht, liegt die „tiefe Halle", die hier zum Thronsaal wird. An ihrer Hinterwand ist der mit drei Treppen ersteigbare Untersatz des Thrones noch erhalten. Mit den Säulen davor sieht es aus, als habe er unter einem Baldachin

Abb. 2.

Schnitt durch die vordersten Räume des Palastes Ramses' III. in Medinet Habu, gegen NO gesehen.

gestanden. Dies ist aber nur scheinbar, die beiden Säulen vor dem Thron sind nur die letzten von zwei Reihen. Als Wandauflager der Architrave für diese Reihen dienten zwei in die Ziegelwand eingelegte Sandsteinpfeiler. Gleiche finden sich noch an zwei Stellen in diesem Gebäude, einer dicht an der Ecke des Pylons, der also eine von SO nach NW gehende Säulenreihe bestimmt, und zwei im nordwestlichen Teile des Gebäudes, gleichfalls für einen SO-NW laufenden Architrav. Die Ziegelmauern um diese Pfeiler sind fast völlig abgetragen, ebenso alle übrigen. Nur die Türschwellen, die aus Haustein sind, gaben mir noch Anhaltspunkte, den Mauerverlauf zu sehen. So ergaben sich außer den geschilderten Haupträumen rechts und links vom Thronsaal ein kleineres Zimmer gleichfalls mit Untersatz für einen Thron und ein größerer Raum mit anschließender Waschgelegenheit.

1) Siehe Mitteilgn. der Deutschen Orient-Gesellschaft Nr. 52, S. 19 u. Zeitschrift f. Bauwesen 1916, Sp. 550 u. 557.

Im NW reiht sich dann eine Zimmergruppe an, die ein in sich geschlossenes Ganzes bildet. Sie besteht aus „zweisäuligem breiten“ Raum, „tiefen“ Raum mit Thron, Waschgelegenheit, in der wie in der andern die Schamwand ganz erhalten ist, und besonderem Ausgang nach hinten. Diese Gruppe hat etwas Ähnlichkeit mit den Raumgruppen in den Frauengemächern des Palastes Ame

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Die vorderen Mittelräume des Palastes Ramses' II. im Ramesseum.

Grundriß.

nophis' III. südlich von Medinet Habu, man könnte daher in ihr die Gemächer der Königin sehen, die sie bei oder vor Audienzen benutzte.

Den südöstlichen Teil des bisher Ausgegrabenen nahmen Durchgangsund Nebenräume ein, vielleicht auch zwei kleine Höfe, die am Pylon und der dicken Abschlußmauer hier liegen.

Hinter dem bisher beschriebenen Bau, der an seiner Hinterwand geböscht war, liegt ein davon getrennter, von dem nur eine Ecke mit zwei Eingangstüren und zwei Waschgelegenheiten bisher angegraben ist. Beide Bauten waren zwischen den einander gegenüberliegenden Türen nachträglich durch zwei Abschlußwände verbunden worden. Diese Abschlußwände habe ich, um die

Trennung der Bauten klarer zu machen, in der Grundrißskizze1) fortgelassen. In dem zweiten Bau vermute ich nach der allgemeinen Lage und der der Waschgelegenheiten etwas ähnliches wie das oben erwähnte Frauenhaus im Palaste Amenophis' III.

Zum Vergleich kann ich hier noch eine Skizze (Abb. 3) der Haupträume des Palastes Ramses' II. in seinem „,Residenztempel" 1) in Theben, dem Ramesseum, geben, die ich 1912 nach der Grabung der ägyptischen Altertümerverwaltung wie die vorige Skizze durch Abschreiten gewonnen habe. Sie weicht in einigen Punkten von dem von Erbkam) nach der damaligen kurzen Grabung an dieser Stelle Gesehenen ab. Die Lage des Palastes zum Tempel ist die typische, wie wir sie aus Medinet Habu und Tell el-Amarna kennen. Die Fassade scheint auch mit ihren Türen der von Medinet Habu zu entsprechen. Daß die Vorhalle zwei Reihen Säulen hat, ist unwesentlich. Die „breite" Halle ist geräumiger wie in Medinet Habu, dafür ist die Treppe zum Audienzfenster einfacher. Zur tiefen" Halle führen hier drei Türen, ganz wie in den besseren Wohnhäusern aus Tell el-Amarna. Man könnte danach in Medinet Habu auch drei Türen an dieser Stelle annehmen, was ich in der Skizze nicht getan habe.

1) Jetzt hat Mr. Burton im Bulletin of the Metropolitan Museum of Art 1916 S. 102 ff. die Ergebnisse der oben beschriebenen Ausgrabung veröffentlicht. Ich darf wohl zum Vergleich mit meiner Skizze seine dort S. 104 gegebene Aufnahme hierher setzen

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1) Über den Ausdruck s. Zeitschr. f. Bauwesen 1916 Sp. 520 Anm. 16.
2) L, D. I 89 a und Text 3, 128.

Inscriptiones graecae1).

Von F. Hiller v. Gaertringen.

Seit der Zeit unseres letzten Rückblicks sind nun über vier Jahre vergangen. Das erste Jahr und noch einige Monate dazu boten noch die gleichen glücklichen Bedingungen, einen Teil der reichen inschriftlichen Ernte vergangener Zeiten zu bergen. Aber auch die Kriegsfurie vermochte es nicht, den längst ausgestreuten und keimenden Samen in der Erde zurückzuhalten. Wohl wurde die Zahl der Arbeiter kleiner: wohl ging mancher ávio ȧyaðòç γενόμενος zu den Heroen ein wir kennen noch nicht aller Namen. Aber von den Älteren hielten einige bei der Arbeit aus, und so können wir von mehr als einem Abschluß berichten. Dabei folgen wir der von U. von Wilamowitz festgesetzten Anordnung der Bände, der fertigen wie der geplanten und der vorläufig aus triftigen Ursachen nur auf dem Papier stehenden, und halten uns mehr noch als sonst an den Inhalt; von den Herausgebern dürfen jetzt gerade einige der Besten Zurückhaltung in dem wahrlich verdienten Lobe erwarten, das ihr Zartgefühl verletzen könne.

Die editio minor der Inscriptiones atticae Euclidis anno posteriores, in sehr vielen Beziehungen eine zweite Ausgabe des Köhlerschen und Dittenbergerschen Corpus und daher auch in unserem Sinne mit IG II2 abzukürzen über die Abgrenzung von IG III ist noch nichts bestimmt ist von J. Kirchner mit zwei fasciculis eröffnet, aus denen zusammen die pars prima besteht. Der erste erschien 1913; er umfaßt die athenischen Rats- und Volksbeschlüsse der Jahre 403 2-230/29, im Ganzen 831 Nummern auf 337 Seiten. Der zweite, im Herbst 1916 ausgegeben, ist nicht so einheitlich. Er umschließt die übrigen Staatsbeschlüsse bis S. 502, Nr. 1028. Darin sind auch die der Kaiserzeit einbezogen; im Anschlusse schien es passend, auch die Beschlüsse der Panhellenen und Achäer, sowie die Briefe und Erlasse der römischen Kaiser in den beiden folgenden Abschnitten zuzufügen. Hinter dieser sehr umfangreichen classis prima stehen als weitere classes: II. die Beschlüsse und Briefe der auswärtigen Staaten und der Amphiktionen in einer einzigen chronologischen Folge (N. 1126–1137), wobei vertreten sind die delphische Stadt und Amphiktionie, Keos, Milet, Kreta, Rhodos, also im Grunde auffallend wenige, und Athen selbst. Classis III enthält die Beschlüsse der Phylen, Demen und Kleruchen, IV die der Geschlechter, Phratrien, Tetrapoliten und Mesogeer, denen man auch die Paraler hätte zufügen können (N. 1254), ebenfalls in zeitlicher Anordnung; classis V die verschiedenartigen religiösen, politischen, militärischen Vereine und Genossenschaften, von denen namentlich die Besatzungen von Eleusis und den Kithaironforts, von Sunion und von Rhamnus, ferner die Dionysischen Techniten, die Eranisten, Thiasoten, Orgeonen und andere nach Göttern und Festen genannten Vereine hervorzuheben sind. Mancher würde für diese und die vorangehenden Abteilungen lieber statt der gewählten chronologischen Anordnung eine sachliche, das Zusammengehörige bei einander lassende Gliederung vorgezogen haben, und seine berechtigten Wünsche werden sich sehr leicht erfüllen lassen, wenn wenigstens im Indexband, der die Teilindices zusammenzufassen bestimmt ist, eine ähnliche kurze systematische Übersicht der Inschriften nach Gattungen gegeben werden könnte, wie sie in dem durch zahlreiche topographische Unterabteilungen viel stärker zerklüfteten thessalischen Corpus IG IX 2 p. XXIX. XXX steht, und auch die bequeme Benutzung mancher 1) Vgl. Klio IV 1904, 252 ff.; VIII 1908, 521 ff.; XIII 1913 [Februar], 305 ff.

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