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52.

dem benachbarten Theben stammenden Choropsaltria (Nr. 52), wenn schon im übrigen die Parallelität beider Ehrungen und Urkunden sehr weitgehend ist. Da die Archonten der Pythienjahre 94 und 86 sich jetzt anderweitig fixieren lassen (s. zum nächsten Text) und die Ergänzung των Πυθίων oben Z. 8 sicher ist, muß unser ἄ. Kleandros von seinem bisherigen J. 91 herabrücken auf die Pythien 90 v. Chr.

52. 53. Ehrendekret an den Pythien des Jahres 86 v. Chr. für die thebanische Choropsaltria Polygnota und darunter Proxeniedekret für ihren Partner, einen Thebaner. Quader von der rechten Seite des großen, im Jahre 182 von den Aitolern neben (nördl.) dem Altar errichteten Eumenes-Pfeilers (Reiterdenkmal).

Inv.-Nr. 3678. ·

Gefunden am 4. Mai 1896 auf der heiligen Straße zwischen der Athenerhalle und dem großen Altar. Kalksteinquader (H. Elias); H. 51,7; Br. 81; Dicke 41,7. Rechte und linke Seite haben Anathyrosis, desgl. das obere und untere Lager; Rückseite rauh gekrönelt. Standort: Tempelvorplatz, ca. 10 m östl. des Tempeleingangs; zusammengelegt mit den Quadern Inv.-Nr. 900 und 3680. In v. - Nr. 3678. (α. 86)

[Αρχοντος Αβρ]ομάχου, μηνὸς Βουκατίου, βουλευόντων (τὰν π[ρ][τα]ν) [(εξάμηνον) Στο]ατάγου, Κλέωνος, Αντιφίλου, Δάμωνος, ἔδοξε τᾶι πόλει τῶν [Δελφῶν· ἐπειδὴ Πολυγνώτα Σακράτους Θηβαία χοροψάλτρια ἐνδαμήσασα ἐν Δελ[φούς] [ἀγωνίξατο δ]ν ἔδει συντελεῖσθαι τὸν ἀγῶνα τῶν Εἰ Πυθίων, διὰ δὲ τὸν ἐνεστακότ[α 5 [καιρὸν οὐ τ]ετελειμένου τοῦ ἀγῶνος, αὐθαμέραν ἄρξατο καὶ ἐπέδωκε αμέραν παρ[ακ][ληθεῖ]σα δὲ ὑπὸ τε τῶν ἀρχόντων καὶ τῶν πολιτῶν ἀγωνίξατο ἑτέρ]

[ας ἡμέρας τρεῖς καὶ εὐδοκίμησε μεγαλομερῶς, ἀξίως τοῦ τε θε[ου] [καὶ] τοῦ δάμου τοῦ Θηβαίων καὶ τῆς ἡμετέρας πόλιος, καὶ ἐστεφανώσ [αμ]εν αὐτὴν καὶ δραχμ)αῖς πεντακοσίαις ἀγαθαι τύχαι ἐπαιν[έ]10 σαι Πολυγνώταν Σωκράτους Θηβαίαν ἐπί τε τῷ ποτὶ τὸν θεὸν εὐσεβεία [καὶ] [δ]σιότατι, καὶ τῷ περὶ τὸ ἐπιτάδευμα καὶ τὰν τέχναν πο[ο]αιρέσει· ὑπάρχ[ει][ν δ]ὲ αὐτῷ καὶ ἐγγόνοις παρὰ τᾶ[ς] πόλιος ἡμῶν προξενίαν, προμαντείαν, προ[δε]κίαν, ἀσυλίαν, ἀτέλειαν, προεδρίαν ἐν τοῖς ἀγώνοις, οἷς ὁ πόλις τίθητε (9[ητι]), καὶ γὰς καὶ οἰκίας ἔνκτησιν καὶ τἆλλα τίμια πάντα ὅσα καὶ τοῖς) άλλοις προ]15 ξένοις καὶ εὐεργέταις ταις πόλιος ὑπάρχει καλέσαι δὲ αὐτὴν καὶ ἐν τὸ π[ρυτα] νεῖον ἐπὶ τὴν κοινὴν ἑστίαν. παραστάσα[ι] δὲ αὐτὰ[ν] καὶ ἱερεῖον τῶν ̓Από[λ]Θεός. Τύχαν å γ αθάν.

17. 1 λωνι. 53. ̓́Εδοξε τᾶι πόλει τῶν Δελφῶν· ἐπεὶ Λυκέας Δωροθέου Θηβαῖος [ἐνδαμήσας] ἐν τὴν πόλιν ἡμῶν τέταται [ὑπερ?] τῆς Πολυγνώτας, τάν τε ἀναστροφὴν καὶ τὰν ἐ]πιδαμίαν ἐποιήσατο ἀξίως τ[ο]ῦ τε ἑαυτοῦ δάμου καὶ τῆς πόλιος ἡμῶν, [δε]5 δόχθαι τῆι πόλει· ἐπαινέσαι Λυκέαν Δωροθέου Θηβαῖον καὶ ὑπάρχειν αὐτ[ῶι καὶ] ἐκγόνοις προξενίαν, προμαντείαν, πρ[οδικίζαν, ἀσυλίαν, ἀτέλειαν, [πάντων προεδ]ρίαν ἐν τοῖς ἀγών[οι]ς, οἷς [ὰ πόλις τίθητε], καὶ τἆλλα τίμια ὅσα καὶ [τοῖς ἄλλοις] προξένοις καὶ εὐεργέταις τῆς πόλιος ὑπάρχει· καλέσαι δὲ αὐτὸν καὶ ἐν τὸ πρυτανεῖον ἐ]πὶ τὴν κοινὴν τῆς πόλιος ἐστίαν. Αρχοντος Αβρομάχου τοῦ ̓Αθάμβου, βουλευόν]10 των Δάμωνος, Κλέωνος, [Στο]ατάγου, Αντιφίλου.

Ζ. 4 Anf. statt ἀγωνίξατο vielleicht besser ἑτοιμάσατο od. dergl. Mitte: der nachlässige Schreiber hat vor Ivior noch 2 oder 3 Buchstaben eingehauen, deren Lesung zweifelhaft bleibt: El oder τε? - 9 Auf die schlecht ausradierten Worte καὶ δραχμ)αῖς πεντακοσίαις sind die ganz

weit auseinandergezogenen Buchstaben à 7a9a draufgeschlagen, was im Druck oben nicht wiedergegeben werden konnte. Tai dagegen steht, gleichfalls gesperrt, auf unbenutzter Zeilenpartie. Darnach scheint die Weglassung dieser Geldbelohnung aus dem übrigen Text dem Steinmetzen zwar anbefohlen, aber zuerst von ihm vergessen zu sein; doch merkte er seinen Fehler, noch ehe er weiter schrieb, sodaß er ihn, wie angegeben, zu beseitigen suchte. In Nr. 51 aber mußte die ganze Partie später weggemeißelt werden (s. S. 29). - 10 Hier steht Zozoárovs auf Stein, nicht a- wie Z. 3. - 16 Am längsten ist die Stelle hinter agaóтãóαι unentziffert geblieben, da man naturgemäß an εἰκόνα, allenfalls an στάλαν oder dergl. dachte. Immer erneute Versuche haben Klaffenbach und mich das Obige erkennen lassen, - also ein Opfertier, dessen Darbringung für das Apolloopfer der Polygnota gestattet wird, aber ganz sicher ist diese Lesung nicht. Auch würde der Raum hinter Aro[2-- noch 4-5 zu zu ergänzende Buchstaben verlangen.

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Schon in Delphica III 255 (Berl. ph. W. 1912, 1398) war auf diesen wichtigen Choropsaltria-Text aufmerksam gemacht. Er ist so stark verscheuert, daß sich seit 18 Jahren Niemand an die Entzifferung gewagt hat, für die wir Klaffenbach besonders dankbar sein müssen. Wenn oben S. 25 beim Jahr 134 angenommen war, daß es sich bei der dortigen Choropsaltria um die Zeit der Pythien handeln werde, so erhalten wir hier den urkundlichen Beweis. Der ". Habromachos II war wegen seiner 4 Jahresbuleuten in den Anfang der 2. Hälfte der XII. Priesterzeit auf ca. 87 datiert worden (RE IV 2650). Da nun oben in Z. 1 die Worte Tàr лooτar işáunvor stehen, lag der Schluß nahe, daß man hier das erste Archontat aus der neuen Epoche der 4 Buleuten zu erkennen habe, da offenbar dem Steinmetzen oder Redakteur aus alter Gewohnheit die Hinzufügung der sáuvos irrigerweise in die Finger gekommen sei. Aber die Ergänzung von Z. 4/5 läßt Genaueres erkennen. Augenscheinlich sind die Pythien (daher die Monatsnennung Ζ. 1) διὰ τὸν ἐνεστακότα καιρόν damals nicht abgehalten worden, und die Stadt war deshalb um so dankbarer, daß wenigstens die Choropsaltria aus dem nahen Theben gekommen war und mehr als 4 Tage lang Konzerte gab. Zweifellos haben wir den Grund der Nichtabhaltung des Festes in den Operationen Sullas zu suchen.

Sulla war im 1. Mithradatischen Kriege (88-84) mit 30 000 Mann von Epirus kommend durch Boeotien wo er die pontische Armee am tilphossischen Berge schlug nach Athen gezogen, das er nach langwieriger Belagerung Anfang März 86 erobert. Bald darauf besiegt er bei Chaeronea eine neue große pontische Armee und bleibt das ganze Jahr in Mittelgriechenland bis nach Meliteia hin stehen, neuer Angriffe (auch seitens des römischen Demokratenheeres unter Flaccus) gewärtig. Auch die dritte pontische Invasion von Euboea aus endet mit Sullas Siege bei Orchomenos. Nachdem er die boeotischen Gemeinden besonders Theben. für ihren abermaligen Abfall zu den pontischen Feldherren schwer, zum Teil bis zur Vernichtung" (Mommsen) bestraft hatte, zieht er nach Makedonien, überwintert in Thessalien und geht im Frühjahr 84 durch

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Makedonien nach Asien. Der ireotos zapós ist also die Besetzthaltung ἐνεστώς καιρός Mittelgriechenlands durch die Römer, die eine allgemeine Beschickung der Pythien ausschließen mußte. Unser Text bezieht sich demnach in der Tat auf das Fest des Jahres 86, - denn im Jahre 90 ist von ähnlichen schweren kriegerischen Ereignissen nichts überliefert, - und gehört jedenfalls vor die Vernichtung und Bestrafung der boeotischen Städte, also zwischen die Schlachten von Chaironeia und Orchomenos. Letztere kann daher frühestens in den Spätherbst 86 fallen.

Nr. 53. Daß mit der Choropsaltria zugleich ihr Landsmann und Impresario1) Lykeas zu den Pythien kam, bewies uns noch vor der Lesung von Z. 3 (Mitte) die Gleichzeitigkeit der Einmeißelung der beiden Texte, die daraus hervorgeht, daß der Schluß des ersten und der Anfang des zweiten Dekrets in derselben Zeile stehen. Auch dieser Text (Nr. 53) ist so schwer lesbar, daß z. B. Colin aus ihm nur die Schlußzeile mit der Datierung herausgab (Bull. 22, 1898, S. 37, Anm. 1), in welcher der Steinmetz die irrige gauros-Nennung nunmehr fortläßt.

Die Fixierung dieses Pythienjahrs auf 86 v. Chr. verweist nun mit Sicherheit die Pythien unter Kleandros (Text Nr. 51) auf 90, die unter Kleudamos, der im Philol. 54, 591 auf 92 v. Chr. datiert war als man noch keine Pythien unter ihm kannte auf 94 v. Chr. Man darf in diesen ganz geringen Abweichungen der vor 14 Jahren vorgeschlagenen, provisorischen Archontenjahre 92, 91, 87 (RE IV, 2650) von den soeben ermittelten definitiven: 94, 90, 86 eine Gewähr für die Richtigkeit der Ansätze der Delph. Chronol. erblicken. Und da jetzt feststeht, daß noch in den Jahren 94, 93, 92 Semesterbuleuten existierten, während im Jahre 90 schon Jahresbuleuten fungieren, so wird man das Archontat des Babylos V (bisher 90), unter dem teils 3, teils 4 Buleuten bezeugt sind, in der Tat als den Beginn der neuen Ära ansehen und ihn von 90 auf 91 emporschieben. Die Vermutung, „daß hier der Übergang vom Alten zum Neuen, von Priesterzeit XII1 zu XII2 liege“ (RE IV 2650), ist darnach bestätigt.

In dem Charakter der altehrwürdigen Pythienfeier sehen wir nach der Mitte des II. Jhdts. immer deutlicher die Wandlung eintreten, die abwärts führt: das Neue, Virtuosenhafte wird um jeden Preis herbeigezogen, auch wenn es sich nur um weibliche Künstler handelt. Während an den Pythien 354 das Volk eine (von Phayllos begünstigte) Flötenbläserin, die uɛ22ɛ tà Ilýðiα avžɛīv, mit Gewalt am Auftreten verhindert hatte), werden jetzt die Choropsaltriai aufgefordert und mit Geldpreisen bedacht, der Wasserorgelmann ist durch eine besondere Gesandtschaft zur Vorführung seines

1) In Z. 3 scheinen hinter tέtatai eher 5 als 4 Zeilen zu fehlen, aber eine passendere Ergänzung hat sich nicht gefunden.

2) Theopomp. ap. Athen. 13, 605b. Da Phayllos spätestens im Frühjahr 351 starb (Klio VI 102, 4), können für diese Anekdote, an deren Richtigkeit zu zweifeln nicht der geringste Grund vorliegt, nur die Pythien 354 in Betracht kommen. Daraus lernen wir, daß die Niederlage und der Tod des Philomelos noch im Sommer erfolgt sein muß, also Onomarchos und Phayllos schon im August/September als στρατηγοὶ αὐτοκράτορες gewählt worden sind. Sie begannen sogleich ihre Günstlingswirtschaft mit dem Verschleudern der Weihgeschenke.

Instrumentes eingeladen und wird hoch bezahlt usw. —, und wenn Delphi auch durch den Maidereinfall und die Tempelverbrennung vom Jahre 83 für lange verarmt und keine Künstlergelder mehr übrig hat, so setzt die Dekadenz doch in der Kaiserzeit aufs neue ein, wo der Astrologe erscheint (Text Nr. 61), und gipfelt schließlich in den Akrobaten, Kalobaten (Stelzenläufern) und Skandalisten (Zauberkünstlern), die alle die delphische Proxenie erhalten1). Das Exemplifizieren auf manche Erscheinungen der Gegenwart darf man dem Leser überlassen. Das Ende vom Lied ist dann der 'Damenwettlauf' an den Pythien, den wir aus den Statuen der Tryphosa und ihrer Schwestern am Schluß von Abschn. 7 (Text Nr. 100 u. 101) kennen lernen werden, die sich rühmt als πρώτη παρθένων im Stadion gesiegt zu haben!

54. Lakedaemonische Schiedsrichter in Delphi, c. 87 v. Chr. Inv.-Nr. 4681. Gefunden während unserer Anwesenheit am 25. September 1908 im neuen Dorf. Liegt im Museumskeller. Kalkstein-Fragment (Hag-Elias), rings gebrochen mit Ausnahme eines kleinen Stückes der linken Seite (glatt), H. 321/2 max, Br. 421/2 max, D. 17 max.

Inv. - Nr. 4681.

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[*Εδοξε τᾶι πόλει τῶν Δελφῶν ἐν ἀγορᾶι τελείωι συμ ψάφοις ταῖς ἐννόμοις]· [ἐπειδὴ οἱ δικασταὶ οἱ π]αρα[γενόμενοι ἐν Λακεδαίμονος Εὐαμερίων, ̓Αρι][στοκράτης, Σ.... ....] τάν τε ἐπ[ιδα]μίαν καὶ ἀναστροφὴν ἐποιήσαντο ἀξίως] [τε αὐτοσαυτῶν καὶ] τῶν πολίων, καὶ τὰ εἰσαχθέντ[α ἔκριναν καλῶς καὶ δικαίως), 5 [ἀγαθῶι τύχαι· ἐπὶ] τούτοις δεδόχθαι τῶι πόλει τῶν [Δελφῶν, ἐπαινέσαι μὲν] [τὴν πόλιν τῶ]ν Λακεδαιμονίων ἐπὶ τᾶι ἀποστολᾶι [τῶν ἀνδρῶν, ἐπαινέσαι δὲ] [καὶ τοὺς δικαστὰς Εὐαμερίωνα, Αριστοκράτην, Σ. ... καὶ δεδόσθαι αὐ][τοῖς καὶ ἐκγόνοις παρὰ τῆς πόλιος προξενί[αν, προμαντείαν, προδικίαν,] [ἀσυ]λίαν, ἀτέλειαν, προεδρίαν ἐμ πᾶσι τοῖς ἀγών[οις, οἷς ὁ πόλις τίθητι, καὶ τἆλ]10 [λα τίμια πάντα ὅσα καὶ τοῖς ἄλλοις προξένοις καὶ εὐεργέταις τας πόλιος ὑπάρχει]· [καλέ]σαι δὲ αὐτοὺς καὶ ἐπὶ ξένια ἐπὶ τὴν κοινὴν τῆς πόλιος ἐστίαν ἐν τὸ πρυτανεί][ον· ἀνα]γράψαι δὲ τόδε τὸ ψάφισμα τοὺς ἄρχοντας [ἐν στάλαν καὶ θέμεν ἐν τῶι ἱερῶν] [τοῦ ̓Απόλ]λωνος ἐν τῶι ἐπιφανεστάτων τύπων, ὁμ[οίως δὲ καὶ παρακαλέσαι τὴν πόλιν] [τῶν Λακεδαι]μονίων, ἀναγράψαι τὸ ψάφισμα ἐν τῶ[ι ἱερῶι τας Αθάνας Χαλκιοίκου. Αρ]15 [χοντος Αθανίωνος, βουλευόντω[ν Τιμο]κλέος, Πολυκράτεος, Φίλωνος, Εὐαγγέλου]. (c. a. 87)

vacat

Da in der Datierungsformel die Angaben von εξάμηνος und

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1) Vgl. den charakteristischen Text Fouill. III, 1, 226, der zusammen mit den Proxenieversen n. 236 als Satyrspiel den Abschluß der Einzelfunde in Delphica III bilden sollte, aber jetzt mit den übrigen Texten des Siphnoshauses von Bourguet a. a. O. ediert ist. Freilich hat dieser das entscheidende Wort nicht richtig gelesen; er gibt κανδαλιστής und beruft sich auf Hesych. κάνδαλοι· κοιλώματα, βάθρα (!). Das Wort habe also denselben Sinn wie καλοβάτης. Es steht jedoch ein schwaches Sigma (c) davor, so daß an der Identität mit σκάνδαλον, σκανδαλίζω nicht zu zweifeln ist. Demnach ist zu lesen: [Θεός Πύθιος Απόλλων. | ['Εγώ] Νόννος ὁ καὶ | [Δημήτριος Αλεξανδρεύς, κοντοπέκτης (= παίκτης), | σκανδαλιστής, καλοβάτης, ἀρέσας Δελφοῖς, | ἐγενόμην βουλευτής τε καὶ πολείτης. | Μεγάλη | τύχη Δελφῶν. Und ein Musenlandsmann von Thespiae ergeht sich in dem schrecklichen Distichon:

Θεός. Τύχα ἀγαθά.

Ησυχον ̓Αντιπάτρου Δελφοί Δελφόν με ποίησαν
Μουσῶν ἐκ πατρίδος, γῆς ἀπό Θεσπιάδος.

Klio, Beiträge zur alten Geschichte XV 1.

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TEs fehlen, gehört der Text nach 91 v. Chr., wo die Semester-Buleuten aufhören, kann aber nach der Schrift nicht sehr viel jünger sein. Nun gibt es bisher in den 3 Dezennien nach 91 keinen andern Archonten als Athanion c. 87 v. Chr., zu dessen Buleuten die 2 erhaltenen Namensreste passen würden, vgl. Delph. Chron. REIV, 2650. Allenfalls käme noch a. 76, α. Αβρομάχου, βουλ. . . . Θρασυκλέος, Φίλωνος, Κλέωνος in Betracht, dessen 2. Buleut auch oben Z. 14 ergänzt werden könnte [ocov]zλéos. -Was die drei Spartaner als Schiedsrichter in Delphi zu entscheiden hatten, wissen wir nicht; vgl. die übrigen Richtertexte oben Nr. 42; 46; Bull. VI 238. Die Urkunde ist nach unserer Abschrift erwähnt IG V, 1, p. XV76'

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55-60. Das Denkmal des delph. Priesters Diodoros, ca. 29 v. Chr. Eine Anzahl von Fragmenten einer großen, oben profilierten Marmorstele oder von der Plattenverkleidung eines Marmordenkmals hat sich ermitteln lassen, die zwar nicht genau aneinanderpassen, aber zeigen, daß hier eine Sammlung von Ehrendekreten verschiedener Staaten und Städte in Kolumnen eingemeißelt war, die sämtlich zu Ehren des Διόδωρος Δωροθέου Δελφός abgefaßt sind. Das Ganze ist also eine Art Ehrentafel gewesen, aber ungleich den bisher bekannten des Kassander (Hermes 41, 359) und Hegesander (Fouill. III, 2. n. 135); denn diese stellen nur Kränze und Ehrungen zusammen, während auf unserm Denkmal die Urkunden selbst vereinigt sind. Da über Text Nr. 55 glücklicherweise der Archont Polemarchos (1) erhalten ist, läßt sich die Sammlung genauer datieren, und es ergibt sich, daß sie dem damaligen Priester Diodoros der Priesterzeit XX- gilt, dessen Kollege im Priestertum der schon genannte . Io2éμagyos Aάuovos ist (beide waren richtiger nur stellvertretende Priester). Dieses Zusammentreffen schließt das Archontat des Polemarchos II (um 17 n. Chr.) aus und fixiert unsere Sammlung etwa auf das Jahr 29 v. Chr. Hierzu stimmt gut, daß Atódogos Aogodέov um 25 v. Chr. selbst Archont war. Daß in so später Zeit selbst so kleine zorά wie das des Bergländchens der Doris noch existieren, ist historisch nicht unwichtig, und unser Text Nr. 58 wird um so interessanter, als sich bekanntlich in der Matropolis selbst keine Urkunden gefunden haben (die Doris fehlt IG IX 1) und er sich dem in GGA 1913, 177 edierten KytinionDekret aus Delphi anreiht.

55. Brief und Dekret von Lacedaemon. (Text S. 35.)

Inv.-Nr. 344. Gefunden im April 1893, eingemauert im Hause Karapheres. Fragment einer Mármorstele; Oberseite und Rückseite erhalten (beide glatt), sonst Bruch. Längs der Oberkante ein meist abgeschlagenes, 7 cm hohes Profil. H. 26 max. (inkl. Profil), Br. 30 max., Dicke 51⁄2 cm. Standort: Museumskeller.

Die Überschrift steht auf dem Unterrand des Profils und setzte sich vielleicht rechts noch mit dem Patronymikon fort (To Aduoros). Links ist zwar Bruch, aber neben den erhaltenen Zeilenanfängen meist freier Raum, sodaß entweder die linke Kante nicht weit entfernt war oder hier die linke Grenze einer Kolumne liegt. Der Text selbst ist nach unserer Abschrift in IG V, 1 p. XXI (n. 1566) abgedruckt.

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