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Bundesglieder. Der Begriff deckt sich mit dem des Restes und Samens, von welchem Jesaja und andere Propheten geweissagt haben, des zeinua nar' inλoyýp xáçıros (Röm. 9, 27 ff. 11, 5 ff.). Im A. T. heißen diese Auserwählten Viele, im N. Wenige.

Das erste Glied unseres Verses: und es stärkt den Bund Vielen eine Woche", hängt mit dem zweiten: „aber die Mitte der Woche wird aufhören machen Schlachtund Speisopfer“, genau zusammen. Ein Bund kann nicht ohne Opfer sein, wie schon der Ausdruck für die Bundschließung (b) zeigt. Vgl. Ps. 50, 5. So wurde der Bund Gottes mit Noah, mit Abraham, mit dem Volk Israel unter Darbringung von Opfern geschlossen (1 Mos. 8, 20-9, 17. 15, 9 ff. 2 Mos. 24, 3-8. vgl. Hebr. 9, 15 ff. und wieder Luc. 22, 20. der neue Bund in meinem Blut). Nun wird eine Zeit der Bundstärkung verheißen, aber mitten in derselben soll alles Opfer aufhören! Das mußte dem Propheten seltsam erscheinen und sollte es auch. Was will der Engel durch diese auffallende Zusammenstellung andeuten? Offenbar, daß dieser neue Bund von anderer Art sein werde als der alte, als alle bisherigen Bünde Gottes mit den Menschen. Das erste Versglied stellt den neuen Bund als Fortsegung des alten, das zweite in seiner Gegensäglichkeit zu demselben dar. Daniel hatte in seinem Gebet (V. 16 f.) sehnsüchtig hinübergeblickt nach dem heiligen Berge und dem Tempel mit seinen Opfern und Gottesdiensten, die er zu Babel entbehren mußte. Nun verheißt ihm Gabriel wohl den Wiederaufbau der Stadt und des Heiligthums; aber wir wissen, daß er zugleich bemüht ist, den Blick des Propheten von diesen dürftigen Vorbereitungsanstalten hinweg in die Zeit des vollen Heiles zu lenken. So soll nun Daniel und mit ihm jeder rechte Israelit mit seinem Glaubensblicke nicht blos bei dem äußeren Schattenwerk der nach dem Exil wieder eingeführten Opfer stehen bleiben, sondern er soll ein Wartender (zgodε youevos Luc. 2, 25. 38.) sein auf die Zeit der Verheißung, wo die Sünden vollkommen gefühnt werden und der Bund Gottes fester als je sein und dabei doch das alte Opferwesen nicht mehr Statt fin

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den wird. Ueber die Unzulänglichkeit der alttestamentlichen Opfer finden sich bekanntlich schon frühe in den Psalmen und Propheten sehr bestimmte Aussprüche. Es liegt besonders nahe, hier an die tief messianische Stelle Pf. 40, 7—11. zu erinnern, welche beginnt: Schlacht- und Speisopfer (27) begehrst du nicht“, und daran die evangelische Verkündigung der Gerechtigkết (773) schließt, also nur in umgekehrter Ordnung dasselbe besagt, wie unsere Weissagung, welche V. 24. die Herstellung der ewigen Gerechtigkeit verheißt und dieselbe dann in unserm Vers auf die Abschaffung von Schlacht- und Speisopfern zurückführt. Als nun der levitische Gottesdienst seinem Ende entgegenging und im Exil wirklich aufhörte, da war die Zeit gekommen, Iwo Jeremia, Ezechiel und Daniel immer deutlicher dem kosmischen Heiligthum des alten Bundes das ewige, pneumatische Wesen des neuen gegenüberstellen mußten. Wir machen hiebei besonders auf den Ausdruck aufmerksam, der nicht nur eine vorübergehende Abschaffung, sondern ein gänzliches Aufhören bezeichnet, sowie auf, was die solenne Bezeichnung des ganzen Opferwesens nach seinen beiden Haupttheilen, blutige und unblutige Opfer, ist. Warum Gabriel gerade die Opfer hervorhebt, davon liegt also die nächste Ursache, wie bei der Lade (Jer. 3, 16.), in ihrem Zusammenhang mit dem Begriffe des Bundes. Eine besondere Beziehung dieses Umstandes werden wir aber noch unten kennen lernen, wo von der Bedeutung unserer Weissagung für die Zeit des Antiochus die Rede sein wird.

Indessen hat die Erwähnung des Opfertodes Christi denn dieser ist es ja, wodurch die alttestamentlichen Opfer abgethan werden dem Engel wieder das ? B. 26. und die V. Sündengräuel des Volks, das den Messias hinopfert, in Erinnerung gebracht. Und so kommt er nun im zweiten Theil des Verses darauf zurück, zugleich dem schon V, 25, 26. waltenden Geseze des Parallelismus folgend, wornach in der ersten Vershälfte je vom Messias, in der zweiten von Stadt und Heilig

thum die Rede ist. Den zweiten Theil von V. 27. übersehen wir so: „Und ob des verwüstenden Gipfels von Gräueln und bis zur Gerichtsvollendung, der festgesezten, wird es über das Verwüstete triefen.""

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Das DAIWA D’SPU y fassen Hengstenberg und Andere: über die Gräuelspitze kommt der Verwüster. Allein daß D als Adjektiv mit verbunden werden muß, wie Ewald u. A. thun, geht aus folgenden Gründen hervor: 1) die Analogie von yap (11, 31. vgl. 12, 11.) fordert diese Verbindung gebieterisch; 2) nur so werden wir von der Annahme überflüssiger Wiederholungen des schon V. 26. Gesagten bewahrt; 3) nur so rechtfertigt sich die Ucberseßung βδέλυγμα τῆς ἐρημώσεως, δίε wir nad sem organg der LXX

Matth. 24, 15 im Munde des Herrn finden.

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Es ist der Gipfel der von Israel verübten Gräuel, welcher die Verwüstung herbeizieht, weil er sie selbst schon ist" 1), ganz nach dem von Jesu in Bezug auf eben diesen Fall ausgesprochenen Grundsay: Wo das Aas ist, da sammeln sich die Adler (Matth. 24, 28.), und nach der noch genauer zutreffenden Analogie von Stellen wie Ezech. 7, 22. (vgl. 9, 7.), wo es mit Bezug auf die Zerstörung Jerusalems durch Nebukadnezar heißt: ich wende mein Angesicht von ihnen (den Jsraeliten), denn sie entweihen mein Heiligthum; nun sollen (heidnische) Wütheriche darüber kommen und es entweihen. Die Gottesdienste des Volkes, das nach V. 26. den Gesalbten des Herrn ermordet hatte in seinem Unglauben, und das nun in seiner Eigengerechtigkeit und Herzenshärtigkeit immer mehr sich befestigt, find Gößendienste geworden; ein Volk, das an dem Allerheiligsten sich so versündigt, ist voll D'PU. Es sind das dieselben Hurengräuel, die wir Off. 17, 4. 5. in der abgefallenen Christenheit wiederfinden. Schon Jesaja mußte

1) Stier zu Matth. 24, 15. (Reden Jesu II, S. 549); vgl. Wieseler, die 70 Wochen ic., S. 129: „Die Opfer der damaligen Juden werden Matth. 24, 15 Gräuel genannt, nicht weil sie nach heidnischem Nitus, sondern obwohl in streng mosaischer Form, doch mit unfrommer, heidnischer Gesinnung dargebracht wurden.“

dem gottlosen Israel zurufen: Bringt nicht mehr Lügenopfer, Rauchwerk ist mir ein Gräuel (1, 12. vgl. Jer. 6, 15-21. Am. 5, 21 ff. Mich. 6, 6 f. Ps. 51, 18 ff.); schon Jeremia sagt wiederholt: die Kinder Juda thun, was böse ist in meinen Augen, sie sehen ihre Gräuel in das Haus, darüber mein Name genannt ist, es zu verunreinigen (7, 30. 32, 34.); schon Ezechiel hat von den P des bundbrüchigen Volks geredet, welche die erste Zerstörung Jerusalems herbeiführten (5, 5-11. 11, 18. 21.). Aus der Zeit, da sich unsere Weissagung erfüllte, dürfen wir nur an die Strafreden und Gerichtsverkündigungen Jesu über das ungläubige Israel, die sich also Matth. 24, 15. ausdrücklich auf dieses danielische Wort zurückbeziehen, oder an Aussprüche des Stephanus und des Paulus, wie Apg. 7, 51-53. Röm. 2, 22-25. 1 Thess. 2, 15, 16., erinnern. Vgl. insbesondere auch Marc. 11, 17: Jhr habt das Haus Gottes zur Räuberhöhle gemacht. Nach der Ermordung des Messias häuften sich vollends Gräuel auf Gräuel, bis sie kurz vor der Zerstörung Jerusalems ihren Gipfelpunkt erreichten in der Entweihung des Tempels durch die Zeloten, die wohl, wie schon Elsner sah, Jesus bei seiner Weissagung vorzugsweise im Auge hat, und von welcher Josephus mit offenbarer Bezugnahme auf unsern Vers (bell. Jud. IV, 6, 3.) sagt: „Sie hielten die Weissagung wider das Vaterland ihrer Erfüllung nahe; denn es war ein alter Ausspruch, daß dann die Stadt erobert und das Heiligthum nach Kriegsbrauch niedergebrannt werden solle, wenn ein Aufruhr ausbreche und einheimische Hände den Tempel Gottes entweihen; dem glaubten die Zeloten, gaben sich aber selbst zu Werkzeugen der Erfüllung her." Schwierig ist das HID. von dem es daher noch immer die verschiedenartigsten Auslegungen giebt. Die Analogie des zregvyrov Matth. 4, 5. Luk. 4, 9., wornach man an die Tempelzinne denkt, ist deßwegen nicht zutreffend, weil dort der Gen. rov izgov dabeisteht. Nur wenn

hier einen ähnlichen localen Genitiv bei sich hätte, könnte es von der Tempelzinne verstanden werden, wie auch Wieseler bemerkt, man müßte vor Dip etwa ' erwarten. Denn

D'p für sich allein kann nicht den entweihten Tempel bedeuten, sondern bezeichnet auch hier, wie 11, 31. „den ganzen Inbegriff des abgöttischen Wesens" (Hgftb. S. 109.). Daß aber wie Hengstenberg wahrscheinlich findet, eine Art Eigennamen für die Tempelzinne gewesen sei, ist eine bloße Vermuthung, und dabei wäre die Genitivverbindung eine sehr harte. Delisch (a. a. D. S. 283.) überseht: „ob verwüstenden Gräuelfittigs, der sich über Altar und Tempel breitet", und ähnlich die englische Bibel: for the overspreading of abominations. Wir billigen hier die causale Fassung des y; wenn aber dem Sinne nach in das abstractum Ueberdeckung, Ausbreitung aufgelöst wird, so fragt es sich, ob es nicht sprachlich noch näher liegt, das Wort Gipfel im Sinne des höchsten Grades zu fassen. So Ewald, welcher überseht: wegen des furchtbaren Gipfels von Gräueln“. Da I so häufig in der localen Bedeutung: das Aeußerste vorkommt, z. B. Zipfel des Kleides, Ende der Erde, so liegt es nahe genug, diese Bedeutung auch im übertragenen Sinne zu nehmen. Läßt sich dieser Sprachgebrauch nicht gerade bei selbst nachweisen, so sprechen doch dafür die zahlreichsten Analogieen, indem ja in allen Sprachen der höchste Grad durch das äußerste Ende bezeichnet wird, so z. B. extremus, 6xaros, Gipfel u. dgl.. Die Beziehung auf den Tempel geht darum nicht verloren; sie liegt in Dp, was ja nicht Gräuel überhaupt bezeichnet, sondern religiöse Gräuel, Dinge, die das Heiligthum verunreinigen, weßwegen es die LXX z. B. Ezech. 5, 11. schon in và ärrá pov iuiavas genügend ausgedrückt erachten; ip ist ßdéžvyua éórás özov ov deì Marc. 13, 14. oder toros in Tór ário Matth. 24, 15. Uebrigens verbinden wir die Worte nicht, wie Ewald, Delißsch u. A. mit dem Vorhergehenden, wobei jener selbst die in dem liegende Schwierigkeit fühlt (S. 571.), sondern, wie Higig, mit dem Folgenden. Das steht mit dem Ty in einem meist übersehenen Parallelismus: das eine bezeichnet den begründenden

יע

vas ,שְׁקוּצִים

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