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Könige (Off. 17,9.) aufmerksam. Die Berge sind ihm sieben Orte, welche durch weltliche Macht vor andern hervorragen, Hauptstädte; die Könige sind jene, welche zuerst an der Spize dieser Stätten der Weltmacht standen, doch so, daß synekdochisch das ganze Reich mit ihrem Namen bezeichnet wird. Hiernach zählt er die sieben Köpfe folgendermaaßen: das assyrische Reich mit Ninus als Gründer und Ninive als Hauptstadt, das (alt-) medische mit Arbaces und Ekbatana, das chaldäische mit Nebukadnezar und Babylon, das persische mit Cyrus und Susa, das griechische mit Alexander, das römische mit Romulus oder Augustus und Rom, endlich das orientalische, christlich-römische Reich mit Constantin und Neurom. Das leztere läßt er jedoch zweifelhaft, indem er S. 143. sagt: das siebente Reich war zur Zeit Johannis noch nicht gekommen, mag nun darunter das neurömische oder irgend ein anderes angedeutet sein. In dieser Auffassung des Thieres schließen sich an Andreas die hauptsächlichsten der andern alten Commentatoren an. So Primasius im sechsten, Beda und Ansbertus im achten Jahrhundert, noch später der Bischof Haymon von Halberstadt († 853.).

Für verfehlt dagegen müssen wir bei Hofmann seine Deutung des Weibes und der Hure halten. Er verkennt nicht nur den Zusammenhang beider, sondern er deutet auch beide für sich unrichtig, wenn er unter dem Weib nur die israelitische Gemeinde, unter der Hure nur die weltliche Hauptstadt versteht.. Die Hure fann mit dem Thier nicht gleichartig sein; schon an sich nicht wegen des Unterschieds von Thier und Mensch; und was sollte es doch ferner heißen, daß der Antichrist seine eigene Hauptstadt vernichtet? warum sollte diesem Ereigniß Kap. 17-19. eine so große Bedeutung beigelegt sein, da es doch nur ein unbedeutendes Vorspiel wäre von dem Gottesgericht, welches bald darauf über die ganze antichristliche Macht hereinbricht? Wie ganz anders ist die Wahrheit, daß die Weltmacht das Gericht über die abtrünnige Kirche zu vollziehen berufen sei, sowohl durch Schriftanalogie gestügt als dem Text selber ein Genüge zu thun geeignet! Im Schriftbeweis II, 2, 644 f. macht jezt

zwar Hofmann einen Versuch zu bestimmterer Unterscheidung von Hure und Thier, indem dort die menschliche Sünde der gottvergessenen Weltlust ihr Vollmaaß erreiche, hier die satanische Sünde der lästernden Feindschaft wider Gott sich auspräge. Allein es ist nicht abzusehen und Hofmann selbst findet es wiederholt „verwunderbar“, wie diese beiden Richtungen in eine Feindschaft auf Tod und Leben gegen einander treten könnten. Satan ist ja der Fürst der Welt, und Weltlust ist eben Feindschaft wider Gott (1 Joh. 2, 15-17. Jak. 4, 4.). Wenn sich nach S. 644. das Thier und das darauf sigende Weib wie Assur und Babel zu einander verhalten, während nach S.648. Afsur und Babel oder der Assyrer und Chaldäer unter den sieben Köpfen des Thiers erscheinen, so deutet Hofmann damit, unwillkürlich selber an, daß er keine eigenthümliche Bedeutung für das Weib (die Hure) zu gewinnen weiß.

Besonders gezwungen erscheint die Hofmann'sche Erklärung von Kap. 12. Zwar hat dieselbe auf den ersten Anblick der unsrigen gegenüber die Consequenz für sich. Auch wir verstehen ja zunächst die israelitische Gottesgemeinde unter dem Sonnenweib, lassen dasselbe aber nachher in die gläubige Christengemeinde übergehen, welche auf dem Grunde der israelitischen und als ihre Fortseßung sich erhebt, indem an die Stelle der ausgebrochenen Zweige des edeln Delbaums andere vom wilden eingepfropft werden (Röm. 11, 17 ff.). Ist es nun nicht consequenter, bei den israelitischen Gläubigen stehen zu bleiben? Dieß ist nicht möglich. Durch die ganze kirchengeschichtliche Zeit hindurch giebt es ja keine gläubige Israelsgemeinde, und nur die gläubige Gemeinde kann Weib heißen: es müßte dann mindestens beim Weibe, wie beim Thiere, von einem Nichtsein und einer Wiederkehr geweissagt werden. Und wie unnatürlich ist es doch ferner, von der Geburt Christi V. 6. auf einmal einen so gewaltigen, durch Nichts im Text angedeuteten oder vermittelten Sprung in die antichristliche Zeit hinein zu machen! Wie unnatürlich, unter der Wüste das heilige Land zu verstehen, und so das Weib aus Kanaan, wo sie ja den Heiland

gebiert, nach Kanaan fliehen zu lassen ohne die leiseste Andeutung eines (mehrtausendjährigen) Zwischenaufenthaltes! Auch der Sturz des Satans wird hier viel zu kümmerlich und der Wasserstrom und die Hülfe der Erde gar nicht erklärt. Endlich wenn Hofmann die 1260 Tage oder 31⁄2 Zeiten, wo das gläubige Israel vor den Verfolgungen des Antichrist im heiligen Lande geborgen sein soll (12,6.14.), mit den 1260 Tagen oder 42 Monaten, wo Jerusalem von den Heiden zertreten wird, und die gläubigen Israeliten den Verfolgungen des Antichrist preisgegeben sind (Off. 11,2.3. Dan. 7, 25.), identificirt: so muß man doch wohl auch nach der Schriftb. II, 2, 631 f. versuchten Rechtfertigung hievon fragen, wie es möglich sei, so diametral Entgegengeseztes mit einander zu vereinigen?

Es zeigt sich hier recht deutlich der mehrfach hervortretende Hauptmangel von Hofmanns Auslegung. Dieselbe ist noch zu alttestamentlich und eben darum zu einseitig eschatologisch. Die Propheten des A. B., welche zu ihrer Nation und für dieselbe sprachen, haben allerdings über die kirchengeschichtliche Zeit meist hinweggesehen, weil in ihr Israel bei Seite gestellt ist. Aber Johannes, der für die Heidenkirche schreibt, hat gerade die Aufgabe, diesen Zeitraum apokalyptisch zu beleuchten. Wie seltsam wäre es doch, wenn da von der Heidengemeinde nur so beiläufig noch am Schluß des 12. Kap. in dem angehängten V. 17. die Rede wäre, während Israel die leuchtendste Gestalt der Apokalypse, das Sonnenweib sein würde, nachdem es überdieß schon zuvor in den 144000 Versiegelten auf andere Weise dargestellt war! Ebendaher darf nicht fast Alles in unserm Buche nur auf die lezte, antichristliche Zeit bezogen werden. Das gilt denn insbesondere auch von den Zahlen. Die Periode der 31⁄2 Zeiten oder 42 Monate oder 1260 Tage umfaßt nicht blos die Herrschaft des Antichrist, sondern sie ist in der Apokalypse offenbar neutestamentlich ausgedehnt auf die Zeiten der Heiden überhaupt. Allerdings findet erst in der legten Zeit die recapitulatio, die abschließende Zusammenfassung der kirchengeschichtlichen Entwicklung Statt; allerdings beginnt erst hier eine wesentlich neue

Reichsperiode, und um solche ist es der Weissagung zu thun, darum führt sie jede ihrer Gruppen wieder auf diesen Punkt hin; sie ist das großartigste respice finem. Aber sie läßt uns doch mehr, als Hofmann dieß anerkennt, an den Früchten auch den Baum erkennen. Indem Hofmann der kirchengeschichtlichen Auffassung gegenüber mit Recht die reichsgeschichtliche geltend macht, thut er dieß auf zu einseitige Weise, er läßt der kirchengeschichtlichen Periode zu wenig Berücksichtigung in der Weissagung widerfahren. Dagegen bezeichnet nun das Hengstenberg'sche Werk eine Reaktion, die aber wieder auf der andern Seite viel zu weit geht. Ist Hofmann zu einseitig futuristisch, so ist Hengstenberg noch viel einseitiger präteristisch, um mich der Ausdrücke des Engländers Davidson (s. Lücke S. 1067 f.) zu bedienen.

2. Hengstenberg.

Hengstenberg erklärt Kap. 12. und 13. im Wesentlichen auf dieselbe Weise wie wir oben. Nur im Einzelnen finden sich einige Abweichungen, und außerdem zeigt sich bei ihm überall eine Hinneigung zu bildlicher, unbestimmter, verallgemeinernder Auffassung.

Das Weib ist auch ihm die Eine unzertrennliche Gemeinde des A. und N. Bundes“ (1,595), die Geburt und Entrückung des männlichen Sohns die Geburt und Himmelfahrt Jesu, der Sturz des Drachen aus dem Himmel, den er nur bildlich faßt, die unmittelbare Frucht der von Christo gestifteten Versöhnung im Sinne von Joh. 12, 31. Die Flucht in die Wüste (V.6-V.14.) wird verallgemeinert und darin nur „die Erhaltung der Kirche unter dem Kreuze und troz aller Verfolgungen und Entbehrungen“ (S. 609.) gefunden. Ebenso hat die Zahl der 1260 Tage oder 31⁄2 Jahre „gar keine geschichtliche Bedeutung, sondern kommt nur nach ihrem Verhältniß zur Siebenzahl in Betracht, als die Signatur des scheinbaren Sieges der Welt über die Kirche" (S. 610.). Unter dem Wasserstrom versteht Hengstenberg die römischen Verfolgungen und unter der helfenden Erde die Ger

manen, was gerade die Umkehrung unserer Auffassung ist, aber mit seiner Deutung des Thiers in nothwendigem Zusammenhang steht.

Das Thier aus dem Meer und Abgrund deutet er, wie wir, nur daß er die tödtliche Wunde dem sechsten Kopf zutheilt und von „dem tödtlichen Schlage versteht, welcher der gottfeindlichen römischen Macht durch Christi Versöhnung beigebracht wurde" (II, 1, S. 3. 24 ff.); daß die Wunde wieder heilte, wenn auch nur „scheinbar und temporär", zeigt sich in den römischen Christenverfolgungen. Das Thier aus der Erde ist „die Weisheit dieser Welt, welche von jeher der Begleiter und Helfer der gottfeindlichen Weltmacht gewesen ist.“ (S. 43.) So hatten schon Pharao und Nebukadnezar ihre Weisen; so verbanden sich bei den römischen Christenverfolgungen „die Waffen des Geistes mit den Waffen der Gewalt gegen das neue Prinzip, und auch die Bemühungen der weltlichen Philosophie zur Aufrechthaltung des Gözendienstes gehören mit hieher.“ (S.48f.) „Die große Hure ist von dem sechsten Haupte nur insofern verschieden, als dieß Haupt die römische Weltmacht bezeichnet, die Hure dagegen die Stadt Rom, in der diese Weltmacht sich concentrirt. Die Hurerei bezeichnet die arglistige Politik." (S. 241.240.)

Auf eigenthümliche Weise erklärt nun Hengstenb. K. 17—20. : er findet hier den Sturz der römischen Weltmacht durch die germanische und die Christianisirung der lezteren. Die zehn Hörner nämlich, die wir uns am siebenten Haupt zu denken haben, sind in runder Zahl die germanischen Stämme und Könige, welche das römische Reich überflutheten. Die Zerstörung Babylons durch die zehn Hörner ist der Sturz der römischen Weltmacht durch die Germanen. Auch diese sind zunächst widerchristlich, wie die zahlreichen Märtyrer bis auf Bonifacius herab` zeigen; aber doch bleiben sie als widerchristliche nur eine kleine Zeit (Off. 17, 10-14.): „das erste welthistorische Auftreten der germanischen Völker fällt mit dem Anfange ihrer Christianisirung fast unmittelbar zusammen“; und diese wird nun „Kap. 19. unter dem Bilde ihrer Besiegung durch Christum in einer gro

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