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Ben Feldschlacht dargestellt." Allerdings „führt uns Alles darauf, daß die Mission Christi hier zunächst eine solche des Zornes und des Gerichtes ist; aber schwere Bedrängung wurde den germanischen Völkern Veranlassung der Zukehr zum Christenthum. Was geschah nicht Alles, um ihre Härtigkeit zu zermalmen und ihren Sinn mürbe zu machen! 162000 Tødte bedeckten allein das Schlachtfeld in der Ebene von Chalons; im Picentergau verhungerten 50000 Menschen“ u. s. w. (S. 266 f. 263. 375. 332 f.) So muß nun der Anbruch des tausendjährigen Reiches mit der Christianisirung der germanischen Völker und dieses selbst im Ganzen und Großen mit dem tausendjährigen deutschen Reiche zusammenfallen.“ (S. 375.) Gegenwärtig leben wir, zumal seit dem J. 1848, in der Periode Gogs und Magogs, in jener legten kleinen Zeit, wo der Teufel wieder losgelassen ist.

Wir freuen uns, in der Deutung des Weibes, des Drachen und der beiden Thiere der Hauptsache nach mit Hengstenberg übereinzustimmen, ebenso in der ernsten Betrachtung der gegenwärtigen Zeit. Um so energischer müssen wir gegen seine ungeheure Ueberschäzung der Vergangenheit und gegen die damit zusammenhängenden exegetischen Willkürlichkeiten und Gewaltstreiche protestiren. Es werden zunächst die hauptsächlichsten unter diesen hervorzuheben sein. Bei jeder der symbolischen Hauptgestalten finden sich solche.

In dem Gesicht vom Weib und Drachen müssen wir die Deutung des Wasserstroms und der Erde in Anspruch nehmen. Wasser und Erde bilden nach der Symbolik der Offenbarung, wie wir sie früher begründet haben, einen Gegensag: das Wasser und noch mehr der Wasserstrom bezeichnet die Völkerwelt als eine wild daher fluthende, die Erde als eine schon befestigte und geordnete. Hiernach kann der Wasserstrom nur die germanische und die Erde die römische Weltmacht bezeichnen, nicht aber umgekehrt.

Bei dem siebenköpfigen Thiere ist die Hengstenberg’sche Deutung der tödtlichen Wunde und des Achten (Off. 17, 11.)

unhaltbar. Wenn er die erstere dem sechsten Haupte zutheilt und von einer mit dem Tode Christi gleichzeitigen Vernichtung der römischen Weltmacht versteht: so muß man billig fragen, wo denn in der Geschichte eine Spur hievon zu finden sei? Versteht man aber den tödtlichen Schlag, wie Hengstenberg thut, von dem Gericht, das auf Golgatha über die Welt ergangen ist (Joh. 12,31.): so hat die Heilung der Wunde keinen Sinn, und so müßte auch das siebente, germanische Haupt gleichermaaßen zum Tode verwundet erscheinen. Denn dieses Gericht ist ja ein für alle Mal geschehen.

Den Achten, sowie überhaupt die Veränderung, die K. 17. an dem Thier wahrzunehmen ist, vermag Hengstenberg gar nicht zu erklären. Er will zu dem: das Thier ist auch selbst ein Achter, ergänzen: im Verderben; während nämlich früher das Thier seine einzelnen Häupter überlebt habe, werde es jezt selbst in den Feuersee geworfen (S. 257 f.). Aber für's Erste ist diese Ergänzung rein willkürlich, und für's Andere hilft sie erst zu Nichts. Denn freilich wird jezt das ganze Thier vernichtet, aber gerade deßwegen kann es ja keine neue Gestalt mehr annehmen, im Verderben, im Feuersee am allerwenigsten. Hengstenberg kann bei seiner Auslegung die Lehre von einem persönlichen Antichrist nicht anerkennen, er muß sie auch aus 2 Theff. 2. mit Gewalt entfernen. Darum weist er die so nahe liegende und von ihm selbst als die gangbare Auslegung bezeichnete Combination des Achten mit dem kleinen Horne Daniels zurück und behauptet von diesem leßteren, es entspreche dem Gog und Magog der Apokalypse. Er vergißt dabei ganz, daß er selbst anerkennt, „die zehn Hörner bei Daniel entsprechen genau den zehn Hörnern bei Johannes“ (II, 1, S. 15.). Können denn nun Gog und Magog zurückgreifen und drei von den zehn Hörnern demüthigen (Dan. 7, 8. 24.), welche tausend Jahre vor ihnen schon in den Feuersee gestürzt worden sind? Aber freilich, der Sturz in den Feuersee bedeutet ja die Christianisitung, und die zehn Hörner existiren eigentlich noch auf Erden (S. 263.). Da wäre also zu hoffen, daß demnächst auch der Teufel christianisirt Auberlen, Prophet Daniel, 2. A. 30

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wird, weil er ja zu dem Thier in den Feuersee gestürzt werden foll (Off. 20, 10.).

Was den Pseudopropheten betrifft, so ist schön, wie ihn Hengstenberg als den beständigen Begleiter und Helfershelfer der politischen Weltmacht nachweist. Aber doch erkennt er selbst textgemäß an, daß die Wirksamkeit dieses Feindes nur von dem Momente an geschildert werde, da der Kampf des ersten Thieres gegen das Reich Gottes nach Heilung seiner tödtlichen Wunde von Neuem entbrannte." (S. 43 f.) Dieser Kampf wird aber nicht blos von dem sechsten, sondern, wie wir gesehen haben, auch von dem siebenten Haupte, von den Germanen in ihrer vorchristlichen Zeit, geführt. Wo bleibt nun da der Pseudoprophet, der doch das erste Thier bis zu seinem Sturz in den Feuersee begleitet? (Off. 19, 20.) Haben etwa die Horden der Völkerwanderung auch eine falsche Philosophie gegen das Christenthum in's Feld gestellt?

Daß die Hurerei arglistige Politik bedeute, möchte Hengstenberg schwerlich biblisch begründen können. Uebrigens theilt er in Bezug auf die Hure nur den allgemeinen Irrthum der deutschen Auslegung, welche dieselbe blos von der Stadt Rom versteht. Dieß ist um so mehr zu verwundern, da er selbst mit Bengel auf den Parallelismus der Weiber des 12., 17. und 21. Kapitels hinweist (I, 595. II, 1, 238.). Der Jrrthum straft sich aber bei Hengstenberg besonders empfindlich, weil er die Zerstörung Babylons vom Sturze der römischen Weltmacht durch die Germanen deuten muß. Wir hörten ihn oben sagen, die Hure unterscheide sich von dem sechsten Haupte des Thiers nur wie die Stadt Rom von der römischen Weltmacht. Nun ist aber durch die Germanen wohl die leztere, doch nicht die erstere zerstört worden. Hier muß er daher die frühere Deutung geradezu umkehren und sagen, unter Babylon sei nicht eigentlich die Stadt Rom, sondern die römische Weltmacht zu verstehen. (II, 1, S.272 f. 315 f.)

Was endlich die Erscheinung Christi im 19. Kap. zum Ges richt über die beiden Thiere betrifft, so möchte es etwa noch

angehen, dieselbe als eine unsichtbare zu fassen, weil sich dafür die Analogie der Zerstörung Jerusalems anführen läßt, welche der Herr selbst auch als einen Akt seiner messianischen Zukunft bezeichnet. Aber was gleicht der Willkür, das Gericht in Bekehrung, den Sturz in den Feuerpfuhl in Christianisirung um zuwandeln? Dagegen zeugt gerade die Analogie der Zerstörung Jerusalems, dagegen die schon angeführte Analogie des Teufels, dagegen jedes Wort des Textes selbst.

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Von der ersten Auferstehung leugnet Hengstenberg, daß sie eine wirkliche Auferstehung sei, weil dieselbe sonst nirgends in der Schrift vorkomme. Hier darf einfach selbst auf deWettes Auslegung von 1 Cor. 15, 23. 1 Theff. 4, 16. verwiesen werden. Nach Hengstenberg „kann es keinem Zweifel unterworfen sein, daß es zunächst liegt, unter der ersten Auferstehung die Seligkeit zu verstehen, welche für die Gläubigen gleich mit dem Ausgange aus diesem Leben beginnt." Daß von derselben gerade hier die Rede ist, hat seinen Grund einzig und allein in der dem heil. Johannes entgegentretenden Frage, die sich auf das Loos der Heimgegangenen eben während dieses Jahrtausends bezieht." Zur wirklichen Auferstehung gelangen die Seligen erst bei der allgemeinen Auferstehung. (II, 1, S. 357 ff.) Wie stimmen doch solche exegetische Machtsprüche, die dem natürlichen Sinn und Eindruck der Worte so stark ins Angesicht schlagen, daß fie wirklich keiner Widerlegung bedürfen (vgl. Lechler a. a. D. S.203 f. Hofmann, Schriftb. II, 2, 652 f.), zu Hengstenbergs schönem Wort: Mir kommt es darauf an, Angesichts aller Aussprüche der H. Schrift ein gutes Gewissen zu haben, keinen im Herzen wegzuwünschen, keinem Gewalt anzuthun, zu allen nur die Stellung zu haben gleich der des Naturforschers, der die Gegenstände wieder und wieder betrachtet, sie unter das Mikroskop nimmt und dann treulich berichtet, was er gesehen!“ (Ueber den Tag des Herrn S.4 f.)

Und nun diese Lehre vom tausendjährigen Reiche! Man weiß nicht, worüber man mehr staunen soll, über die ungeheure Abschwächung und Verflüchtigung des Wortes der Weissagung,

oder über die ungeheure Ueberschäßung der kirchengeschichtlichen Zeit überhaupt, oder über die Unterschiedslosigkeit, womit die finstersten Zeiten des Papstthums der Reformationsperiode gleichgesezt und als goldene Zeiten betrachtet werden. Das tausendjährige Reich soll in einer Periode vorhanden gewesen sein, in deren zwei ersten Drittheilen nirgends ein öffentlicher Feuerheerd des lautern Evangeliums in der weiten Welt zu finden war, sondern nur Heidenthum, Judenthum, Muhamedanismus und Katholicismus! In diesen tausend Jahren, wo gerade im Namen Christi von Katholiken, Rationalisten und Orthodoxen, o wie viel gesündigt wurde, da soll der Teufel gebunden ges wesen sein? In diesen Zeiten der Waldenserverfolgungen, der Inquisition, der Hugenottenkriege und Bartholomausnächte sollen die Märtyrer die Welt regiert haben? In diesen Zeiten, wo die Fürsten zwar apostolische Majestäten, allerchristlichste Könige u. dgl. sich nannten, aber dabei oft und viel in himmelschreienden Sünden lebten, sollen Priester Gottes und Christi Könige gewesen sein? In diesen Zeiten „konnten die verklärten Glieder Christi mit heiligem Stolze auf die Erde herabsehen, auf der die Kirche, der sie in den Zeiten der Trübsal und des Ungemaches ihre Dienste und ihr Leben weihten, nunmehr die herrschende Macht war, so daß es auf der Erde nur nach ihrem in Christo ruhenden Willen herging?" (S. 361.) Es ist sehr beklagenswerth, daß auch ein Mann wie Hengstenberg auf diese Weise zur Verwirrung der geistlichen Beurtheilung des Welts und Kirchenwesens beitragen und selbst aus den Propheten keinen reineren, tieferen Blick gewonnen haben soll. Er vers wechselt das, was eine falsche Anticipation des tausendjährigen Reiches war, mit dem Reiche selbst, die auswendige, politische Christlichkeit mit der wesentlichen, das Namen- und Lippenmit dem wirklichen und wirklich siegreichen Christenthum. Wenn man so die Herrlichkeit des tausendjährigen Reiches, die uns ja freilich leuchtend und lockend vor Augen steht, in der Vers gangenheit sucht: so tritt an die Stelle der christlichen Hoffnung unwillkürlich ein bedenkliches Rückwärtsblicken und Rückwärts

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