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Welt Kreis. O, dann müssen wir stark sein in dem Herrn und in der Macht Seiner Stärke, daß wir überwinden; dann müssen wir unsere Häupter aufheben können in seliger Hoffnung und Freude, weil wir wissen, daß sich unsere Erlösung naht. Dazu mache der barmherzige Gott uns tüchtig in lauterem Verständniß und trener Uebung des apokalyptischen Grundworts: Hier ist Geduld und Glaube der Heiligen!

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Magnus Friedrich Roos.1)

1. Die Weltzeiten lassen sich nach verschiedenen Absichten ent weder in die Zeiten vor und nach Chrifti Geburt, oder vor und nach der Sündfluth, oder in die Zeiten vor Gebung des Geseßes, unter dem Gesch und des Neuen Testaments, oder auch anders cintheilen; wenn man aber das Reich Gottes in der Verbindung mit den häuslichen und politischen Anstalten betrachtet, so kann man es auch als eine fügliche Eintheilung gelten lassen und gehörigen Ortes gebrauchen, wenn man die Weltzeiten in vier Theile ein theilet, wovon der erste von Adam bis auf den Aufgang der Kinder Israel aus Aegypten, der andere von da an bis auf den Anfang der babylonischen Dienstbarkeit, der dritte von da an bis auf den Anfang der glückseligen tausend Jahre (Offenb. 20.) reicht, der vierte aber diese tausend Jahre selber in sich begreift, und bis an das Ende der Welt hin währet.

2. 3 In dem ersten Theile der Weltzeiten hat Gott zuerst alle Menschen, und hernach wenigstens den besten Theil derselben, nämlich die Geschlechte der Patriarchen, allein durch die Hausväter regiert; denn vor dem Nimrod weiß man von keinem Königreiche, und nach ihm waren die Weltreiche lange Zeit noch rår auf Erden. Hiob, Abraham, Isaak und Jakob hatten z. E. keinen Oberherrn in der Welt, sondern waren freie Leute. Auch in Egypten wohneten die Kinder Israel vorerst mehr als Fremdlinge oder Gäste (Pf. 105, 23. Argsch. 7, 29. 1 Mos. 15, 13.) und nicht sowohl als Unterthanen, weßwegen die Tyrannei, welche die Könige in Aegypter über sie ausübten, und der Zwang, womit fle dieselbe von dem Ausgang aus Aegypten abhalten wollten, höchst ungerecht Bis zu diesem Ausgange war also die Regierung der Hausväter das hauptsächlichste, was unter den Menschen eingeführt war, obwohl unter den Heiden, früher oder später, auch Königreiche, die der Größe oder der Dauer nach unterschieden waren,

war.

1) Vgl. oben S. 28 f.

aufgerichtet wurden, wozu der Thurm Babel die erste Veranlassung gegeben hat.

4. Der zweite Theil der Weltzeiten war die Zeit der freien und alttestamentlichen Theokratie, oder der freien königlichen Regierung Gottes über sein Volk Israel nach dem Nechte des Alten Testaments. Gott fassete damals die Kinder Israel, die nun sehr zahlreich worden waren, zusammen, daß sie ein Volk, und zwar sein Volk und priesterliches Königreich sein sollten. Er ließ nicht mehr jeden Hausvater sein Haus mit der höchsten Ges walt regieren, sondern er gab allen Kindern Israel Geseße und Rechte, welche Moses, die Aeltesten, die Priester, die Richter und die Könige handhaben und in die Erfüllung bringen sollten, ohne etwas dazu oder davon zu thun. Er selbst aber wollte Israels König heißen. Hier hatte man also ein sichtbares Reich Gottes auf Erden, welches der ganzen Welt mit seinen heiligen Gesezen und Rechten vorleuchten, und alle Menschen zum Glauben an den Jehova, der aller Welt Gott ist, herbei locken sollte.

5. Diese Zeit nenne ich die Zeit der alttestamentlichen Theokratie, weil auch noch eine neutestamentliche zu hoffen ist, f. §. 7. Ich nenne sie eine freie Theokratie, weil das Volk Israel in dieser Zeit keine rechtmäßige Oberherrschaft eines fremden Volkes oder Königs über sich erkennen durfte. Zwar gab es zu den Zeiten der Nichter je und je eine Dienstbarkeit, und also eine Unterwürfigkeit Israels unter ein fremdes Volk: allein solche Zeiten der Dienstbarkeit waren kurz gegen die übrigen Zeiten der Freiheit. Sie waren wie eine Ausnahme von einer Regel, welche die Regel nicht aufhebt, sondern einschränkt. Die fremden Könige, welche Israel bezwangen, waren als Näuber anzusehen, die dem Volke aus göttlicher Verhängniß eine Zeitlang Gewalt anthaten, und nicht als ordentliche Regenten Israels; deßwegen wurden, so bald Israel Buße that, Richter von Gott erweckt, die diese Räuber verjagten oder gar tödteten. Zur Zeit der Könige Israels ist nie fein fremdes Volk zur Herrschaft über ganz Israel gelangt, bis zur Zeit der babylonischen Monarchie, oder bis zum vierten Jahr Jojakims. Von da an hörete zwar die Theokratie nicht ganz auf, wie dann die Juden nach der Wiederkunft aus Vabel die göttlichen Polizeigesete, so viel es sich thun ließe, unter der Aufsicht ihrer Aeltesten und Priester beobachteten, doch blieben sie dabei den Persern, Griechen und Römern unterthan, und keine Buße, kein Eifer.in dem Gottesdienste, keine Glaube an das Wort der Propheten, oder Christi selbst und der Apostel machte sie mehr von dieser Unterthänigkeit frei: bis endlich die Theokratie völlig durch die römische Zerstörung Jerusalems aufgehoben wurde.

6. Die freie Theokratie hörete im ersten Jahr Nebukadnezars und vierten Jahr Jojakims des Königs Juda auf, denn damals

fiel das jüdische Volk nach Gottes heiligem Willen unter die Herr schaft der Babylonier. In diesem Jahr, welches das 3338. Jahr der Welt war, fingen die 70 Jahre der babylonischen Dienstbarkeit an, wie der selige D. Bengel in seinem Ordine Temporum bewiesen hat. Die drei legten Könige der Juden, Jojakim, Jechonia und Zedekias waren mit ihren Unterthanen den Babyloniern unterworfen, und wenn sie von ihnen abtrünnig wurden, so ging es ihnen nicht mehr hin, wie vormals dem König Hiskias (2 Kön. 18, 7.), sondern weil es einmal der Wille Gottes war, daß sie den Babyloniern dienen sollten (s. Jer. 27,9–11.), so kam ihnen ihr Widerstreben und Abfall theuer zu stehen, und gelang ihnen nicht, wie es allen denen geht, die sich nicht in die Wege Gottes schicken und die Zeichen ihrer Zit nicht in Acht nehmen wollen. Von da an ist also das jüdische Volk den Heiden unterworfen und zerstreut geblieben. Nach der babylonischen Gefangen schaft, welche die 70 Jahre der babylonischen Dienstbarkeit zu einer besonders harten Zeit machte, kam zwar ein Theil des jüdischen Volks wieder in sein Land: es wurde aber das ganze Volk-nicht mehr versammelt, und was die Makkabäer eine Zeitlang zur Befreiung Israels von der griechischen Herrschaft wagten und thaten, war als eine kleine Hülfe (Dan. 11, 34.) und als eine Ausnahme von der Regel anzusehen. Also ist dann der dritte Theil der Weltzeiten die Zeit der Dienstbarkeit und der Zerstörung des heiligen Volks.

7. In dem vierten Theile der Weltzeiten wird das Volk Israel wieder bekehrt, versammelt, von aller fremden Herrschaft befreiet, mit vielen geistlichen und leiblichen Gaben Gottes begnadiget, und zu einer neutestamentlichen Theokratie, welche die größte Herrlichkeit auf Erden ist, eingerichtet werden.

8. Als die Hausväter allein regierten, wurde der Erlöser durch Aussprüche Gottes, die von einem Saamen handelten, vers heißen. So war es derselben Zeit gemäß. Denn was liegt Menschen, die in keiner bürgerlichen Einrichtung stehen, mehr am Herzen als ihr Saame? Ein Stammvater und sein Saame waren damals die zwei wichtigsten Namen auf Erden. Darum sprach Gott zur Freude der Menschen: Eva werde einen Saamen haben, der der Schlange den Kopf zertreten werde, und Abraham werde einen Saamen haben, durch den alle Geschlechte der Erde gesegnet werden. Doch weissagte Henoch, als die Bosheit auf der Erde gestiegen war, auch von der Zukunft des Herrn als eines Richters Jud. 14. 15. und Jakob, da er von der künftigen Herrschaft. seiner Nachkommen im Lande Canaan weissagte, nannte in dieser Ausficht den Erlöser einen Schilo oder Friedefürsten, dem die Völker anhangen werden. Als aber Moses, der Prophet, Israels Heerführer war, so weissagete er von dem Messias als einem Propheten, 5 Mos. 18, 18. und als das davidische Königreich im Schwange

ging, wurde Christus im zweiten Psalm und sonst häufig als ein König verheißen, gleichwie auch damals von seinem ewigen Pries sterthum geweissagt wurde (Ps. 110, 4.), weil das levitische Priesterthum unter Israel auf's Beste im Gange war. Die folgenden Propheten, die unter den Königen Juda und Israel lebten, er= läuterten diese Weissagungen noch mehr, und zwar so, daß sie den zukünftigen Heiland fast überall als einen König anpriesen. DieLegten Propheten Ezechiel, Daniel, Haggai, Zacharias und Maleachi, welche das Ende des jüdischen Reiches erlebt hatten, nannten den Erlöser einen Hirten, Gesalbten, Engel, Zämach. Sie verschwiegen sein Königreich nicht, doch redeten sie sparsamer davon, und unterschieden die Zeiten, worin sein Reich stufenweis auf Erden kommen werde, deutlicher als die vorigen Propheten, so daß man ihre Weissagungen zum Verständniß der vorigen sehr nöthig hat. Endlich kam der längst erwartete Erlöser, der Anfang und das Ziel aller Weltzeiten, das Heil der Welt und der Erstatter des Falles, Jesus Christus der Sohn Gottes, in die Welt, und führte das Werk der Erlösung aus. Diese Erscheinung des Lebens bei den Todten, des Lichts bei den Blinden, des Heilands bei den Sündern macht den dritten Theil der Weltzeiten, ob er schon sonst seinen Namen von der Dienstbarkeit und Zerstreuung hat, für alle, die erkennen, was zu ihrem Frieden dienet, zu einer gnadenreichen Zeit. Aber in dem vierten Theile der Weltzeiten wird der Heiland unter Israel und so fort auch unter den Nas tionen noch herrlicher offenbaret werden. Die Fülle oder volle Menge der Heiden wird in das Reich Gottes eingehen, und ganz Israel selig werden. Röm. 11, 25. Israel wird sich aufmachen und Licht werden, denn sein Licht wird kommen, und die Herrlichkeit des Herrn wird über ihm aufgehen. Die Heiden aber werden in seinem Lichte wandeln, und die Könige im Glanze, der über ihm aufgeht. Jef. 60, 1.

9. Unter der Regierung der Hausväter gab es wenige Anstalten, wodurch dem Bösen ein gewaltsamer Einhalt gethan oder dasselbe gestraft werden konnte. Dann obschon aus 1 Mos. 38, 24. erhellet, daß Juda allein aus hausväterlicher Gewalt seine Schnur Thamar um der Hurerei willen am Leben habe strafen wollen: so ist doch nicht wahrscheinlich, daß dergleichen Lebensstrafen und andere scharfe Zwangsmittel damals häufig gebraucht worden seien, wie wir denn von diesem Gebrauch kein Erempel in der H. Schrift finden. In den zuleht aufgekommenen Königreichen der Heiren gab es zwar bürgerliche Strafen, wie die Geschichte Josephs anzeigt, auch fing man an einige wiewohl kurze Kriege zu führen, sonst aber lebten die Menschen in großer Freiheit. Zu dieser Verfassung nun, worin das obrigkeitliche und das Kriegsschwert theils gar nicht, theils wenig gebraucht wurde, schickten sich außerordent

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