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89 ihrer zu begehren, der hat schon mit ihr die Ehe gebrochen in seinem Herzen. 1 Aergert2 dich aber dein rechtes Auge, so reiß es aus und wirf es von dir. Denn es ist dir besser, daß eines deiner Glieder verderbe, und nicht der ganze Leib in die Hölle geworfen werde. 30 Aergert 3 dich deine rechte Hand, so haue fie ab und wirf sie von dir. Denn es ist dir besser, daß eines deiner Glieder verderbe, und nicht der ganze Leib in die Hölle geworfen 31 werde. Es ist auch gesagt: „Wer sich von seinem Weibe scheidet, der soll ihr geben 32 einen Scheidebrief."+ Ich aber sage euch: Wer sich von seinem Weibe scheidet, 5 es sey denn um Ehebruch, der machet, daß sie die Ehe bricht, und wer eine Abgeschiedene 33 freyet, der bricht die Ehe. Ihr habt weiter gehört, daß zu den Alten gesagt ist: 34,,Du sollst keinen falschen Eid thun; du sollst aber dem Herrn deine Eide halten."8 Ich aber sage euch, daß ihr gar nicht schwören sollet; 9 weder bey dem Himmel, denn er ist 35 Gottes Stuhl; noch bey der Erde, denn sie ist seiner Füße Schemel; 10 noch bey Jerusalem, 36 denn sie ist des großen Königs Stadt;11 auch sollst du nicht bei deinem Haupte schwören, 37 denn du vermagst nicht, ein einziges Haar weiß oder schwarz zu machen. Eure Rede aber 38 sey ja, ja, nein, nein, 12 was darüber ist, das ist vom Uebel. Ihr habt gehört, daß da

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und Ehescheidung, der ursprünglichen Einsetzung zuwider, gestattet waren; und die Pharisäischen Schriftgelehrten blieben gerr bey dem Buchstaben stehen. Vgl. V. 21. A.

1. In seinem Herzen hat er das göttliche Gebot schon übertreten; obgleich es noch viel furchtbarer ift, wenn die That hinzukommt (vgl. die Stufenreihe der Strafen V. 22.). Das Herz ist Gottes, des h. Geistes, Tempel: wer würde sich nicht scheuen, in einem fteinernen Gotteshause einen Ehebruch zu begehen! Aber in deinem Herzen scheust du dich nicht?

2. Die Worte,,ärgern, ein Aergerniß, einen Anstoß geben oder nehmen" verstehen wir gemeiniglich, ganz dem Sinne der Schrift zuwider, bloß von dem, was in der Gesinnung und Meinung dessen vorgeht, der sich stößt (im subjectiven Sinne), während diese Worte in der Schrift den Sinn haben: „jemandem etwas in den Weg streuen, worüber er in Sünde fällt," oder über einer Sache in Sünde gerathen." Auch hier heißt daher „ärgern" so viel als zur Sünde verleiten." Vgl. C. 16, 23. C. 18, 8. Marc. 9, 47. 1 Petr. 2, 8. A.

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3. Nicht im eigentlichen Verstande, denn im ersten Falle würde noch das andre Auge eben so reizen, im zweyten die andre Hand sich eben so ausstrecken, und Wolluft und Habsucht im Herzen stecken bleis ben. Gleichwie es besser ist, das Auge sich ausreißen und die Hand sich abhauen zu lassen, wenn der Leib nicht anders erhalten werden kann, als beides zu behalten, und darüber den ganzen Leib zu verlieren: so opfere du auch das Liebste, schein bar Unentbehrlichste, äußerlich noch so rechtmäßig Besessene, von Gott selbst dir Gegebene, was gleichsam eingewachsen ist in dein Leben, mit Freuden auf, wenn es dir ein Hinderniß der Seligkeit wird, um auch für dieses vergängliche ewige, himmlische Güter einzutauschen." C. 19, 12. 21. 29. C. 16, 24-26. Luc. 14, 26. 27. C. 19, 8. Apg. 5, 1. ff. Phil. 3, 7. 8. Dieser Ausspruch ist zwar eng mit dem Vorigen zu verbinden, doch ist sein Inhalt auch auf vieles andre gleich anwendbar. C. 18, 8.

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4. 5 Mos. 24, 1 u. f. Das Gesetz wird aber auch hier nicht aufgehoben: die Scheidung ist durch jene Stelle nicht eingeführt, sondern vielmehr, zwar erlaubt, aber erschwert durch die Bestimmung, daß ohne Scheidebrief sie nicht vor sich gehen dürfe. Weiter fonnte das Gesetz nicht gehen; das Evangelium hebt jene Bestimmung nicht auf, läßt sie für Berhärtete, als erlaubt, stehn, geht aber weiter.

5. Gr.,,wer sein Weib entläßt." Von dem Weibe wird das selbe gesagt Marc. 10, 12.

6. Gr.,,außer dem Grunde der Hurerey"; wie C. 19, 4.

7. Die Scheidung an sich ist noch nicht Ehebruch, aber die vermöge der Auflösung des Ebebandes entstehende Freiheit zur Wiederverheirathung; diese lettere verbietet Christus ausdrücklich in jedem Fall, wo der andere Theil nicht durch Ehebruch das Band selbst gelöst hat; und darum auch die Scheidung selbst. Doch s. 1 Cor. 7, 15; und die ausführlichere Darstellung Matth. 19. Den Worten nach redet Jesus hier nur von dem Ehe. bruch der Frau. Vgl. C. 19. I. Einl.

8. Am ähnlichsten ist 3 Mos. 19, 12. S. auch 4 Mos. 30, 3. Vgl. 2 Mos. 20, 7. 5 Mos. 5, 11. C. 23, 22. Der zweyte Sat findet sich wörtlich nicht im A. T., er ist aber richtig aus dem ersten abgeleitet. Auch hier, wie in den vorigen Fällen, gibt das Gesetz eine heilige Vorschrift, die innerhalb der gesetzlichen Haushaltung, unter der bürs gerlichen Obrigkeit, feststehn bleibt, bis einst das ganze Gesetz und die Propheten werden erfüllt seyn; und Christi Zusaß dient grade dazu, die Heiligkeit der von uns geforderten und erlaubten Eide zu er höhen, indem er jedes Ja und Nein der Christen zu einem Eide erhebt.

9. Nicht bloß: nicht falsch schwören, sondern: überhaupt nicht, weder falsch noch recht. Chriftus verbietet also alles Schwören, und keineswegs wird durch das Folgende:,,weder bey dem Himmel 2c." dies Verbot bloß auf Eide bey Geschöpfen beschränkt; vielmehr hat dieser Zusaß den Sinn: Ihr sollt gar nicht schwören, nicht nur bey Gott nicht, sondern auch nicht bey dem Himmel zc." was er darum hinzuseßt, weil solche Eide eben nicht für volle Eide galten, und daher scheinbar auch nicht unter das Verbot des Schwörens gehörten.

10. Jef. 66, 1. Der Himmel ist der Ort der unmittelbaren, ungetrübten Offenbarung Gottes, wo man ihn ganz schaut, wie er ist; die Erde, worauf die Sünde herrscht, trägt nur die Spuren seiner Gegenwart, ohne daß man ihn daran in seiner vollen Herrlichkeit erkennen könnte.

11. Ps. 48, 3. Sein Wohnsitz, Pf. 132, 13. Jedes Geschöpf, jeder Ort erinnert des Christen an Gottes unmittelbare Gegenwart, so daß er, auf ihn sich stützend und berufend, jedes Ja und Nein aussprechen soll.

12. Jac. 5, 12. Um den Sinn dieses Wortes

gefagt ist: „Auge um Auge, Zahn um Zahn.“1 Ich aber sage euch, daß ihr nicht wider 39

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Jefu richtig zu fassen, sind die anderen Stellen der h. Schrift, wo der Eid vorkommt, dazu zu nehmen. An vielen Stellen des A. T. wird der Eid bey Gott geboten, z. B. 2 Mos. 22, 11. 5 Mos. 6, 13. C. 10, 20.; er ist ein Kennzeichen der Verehrer des wahren Gottes, Jef. 19, 18. C. 45, 23. C. 65, 16. Jer. 4, 2. Ps. 63, 12.; Gott selbst schwört 1 Mos. 22, 16. C. 26, 3. 4 Mos. 14, 21. 23. Pf. 89, 4. 110, 4. Jef. 45, 23. C. 54, 9. Hef. 33, 11. Vgl. Luc. 1, 73. Hebr. 6, 13.; auch Christus hat in der damals üblichen Form einen gerichtlichen Eid geschworen (f. C. 26, 63. A.), und eben so ruft Paulus an vielen Stellen seiner Briefe Gott zum Zeus gen an: Röm. 1, 9. Phil. 1, 8. 1 Theff. 2, 5. 10. 2 Cor. 11, 11. 31. 2 Cor. 1, 23. Auch nähert sich Jesu eigne, so häufige Betheuerung: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch," einem Eide, ist wenig. stens, buchstäblich genommen, mehr als „Ja, ja!" Der Eid kann daher nichts an und für sich Unrech tes seyn; er ist vielmehr, indem der Schwörende Gott zum Zeugen oder Rächer anruft, indem er seine Verderbtheit, und das Bedürfniß nach Gottes Beystand als Stüße seiner Wahrhaftigkeit, ausspricht, ein lautes Bekenntniß seines_lebendigen Glaubens an ihn, ein Gottesdienst. · Der Gegen sas zeigt, was der Herr hier verboten hat. Er will von den Seinigen theils eine heilige Scheu vor dem Namen Gottes im Bewußtseyn unsrer Neigung zur Züge, vermöge deren wir nichts ohne Noth, ohne Gottes klaren Willen von außen oder innen, bey dem Namen des Allerheiligsten betheuern sollen; theils unbedingte Wahrhaftigkeit, so daß unser Ja und Nein eben das Gewicht habe, als ob es durch einen Eid bekräftigt wäre. Jenes Gebot des A. T. legten nämlich die Schriftgelehrten so aus, als ob der Mensch durch sein bloßes Wort nicht so gebunden wäre, als durch den Eid; und unter den Erven machten sie wieder einen Unterschied zwischen denen, die bey Gott, und denen, die bey geringeren Gegenständen geschworen wurden, bey welchen letzteren fie dann wieder eine Stufenfolge festsetzten (vgl. C. 23, 16-22.); ein recht eigentlicher Gößendienst, denn alle solche noch so herrlichen, oder uns theuern Geschöpfe, das zeigt Jesus, haben ja ihre Herrlich teit und ihren Werth nur von Gott; wer bey ihnen schwört, schwört also bey Gott, oder er raubt Gott die Ehre und gibt sie einem Geschöpfe. In heiliger Gesinnung aber, mit Hinblick auf den Schöpfer, darf man auch Himmel und Erde zu Zeugen an rufen, wie Moses thut. 5 Mos. 30, 19. Vgl. Jes. 1, 2. Daher ist hier jeder Eid verboten, welcher unserm Worte eine Stüße geben soll, die es ohne ibn in unsern Augen nicht haben würde, denn ein solcher Eid ist mit Lüge behaftet, und Götzendienst; der Art find die Betheuerungen, Eide und Flüche im gewöhnlichen Leben. Eine Berufung aber auf ben allgegenwärtigen Richter und Herrn in ernster, heiliger Gesinnung ist, weder wenn sie aus dem eignen Drange des in Gottes Gemeinschaft lebenden Herzens (so die Betheuerungen Pauli), noch wenn sie um Andrer willen vor dem menschlichen Richter (wie Jesu Eid), oder sonst zu ihrem Besten geschieht (wie Jesu,,Wahrlich, wahrlich," ähnlich Gottes Eidschwire), durch dies Gebot Jesu unterfagt. L. Gl.,,Alles Schwören und Eiden ist hier verboten, das der Mensch von ihm selber thut; wenn's aber die Liebe, Gebot, Noth, Nutzen des Nächsten oder Gottes Ehre erfordert, ist's wohlge

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than; gleichwie auch der Zorn verboten ist, und doch löblich, wenn er aus Liebe und zu Gottes Ehre erfordert wird." „Sprichst du aber: Ja, Christus sagt, du sollst nicht schwören" - Antwort: du, du sollst es nicht thun, als für dich selbst. Von sich selbst soll niemand fluchen und schwören, es sey denn, daß er Gottes Wort dazu habe, daß er solle fluchen und schwören. So hat Gott das Regiment geordnet, daß einer also gegen den andern verbunden seyn muß, damit alle irrige Sachen durch den Eid geschlichtet, geschieden und hingelegt werden (Hebr. 6, 16.). Hier schwörest du nicht, sondern der Rich ter, der dichs heißt, und bist jest des Richters Mund. Darnach, wenn ich jemand sehe in geist lichen Nöthen und Gefahr, schwach im Glauben oder verzagten Gewissens oder irrigen Verstandes, da soll ich nicht allein trösten, sondern auch dazu schwören, sein Gewissen zu stärken und sagen: „So wahr Gott lebt und Christus gestorben ist, so gewiß ist dies die Wahrheit." Da ist der Eid so Noth, daß man seiner nicht entbehren kann. Also haben Christus und St. Paulus geschworen und Gottes Namen zum Zeugen gerufen. Desgleichen auch, wo man den Nächsten entschuldigen und seine Ehre retten soll wider böse und giftige Mäuler, da mag man auch sagen: Man thut ihm bey Gott Unrecht! Denn das ist alles Gottes Namen wohl gebraucht, zu Gottes Ehre und der Wahrheit, und des Nächsten Heil und Seligkeit.“ L. zu der St.

1. 2 Mos. 21, 23-25. 3 Mos. 24, 20. 5 Mos. 19, 21. Diese Stellen sprechen das Gesetz der göttlichen Gerechtigkeit in Bezug auf Unrecht und Berbrechen, den Grund aller Strafe aus, indem an dem Uebelthäter die Ordnung Gottes wieder hergestellt wird, welche durch ihn verlegt worden war. Dieses Gesetz der Vergeltung und Genugthuung liegt der ganzen göttlichen Weltregierung, von wel cher die obrigkeitliche Gewalt das Abbild darstellen soll, zu Grunde, und nichts kann undenkbarer seyn, als daß es durch Christum aufgehoben worden wäre; ja, die verkehrte Lehre, daß es aufgehoben worden, hat wesentlich die Religion unsrer Zeit ent nervt. Das A. T. erklärt aber schon deutlich, daß danach der von Gott gesetzte Richter verfahren solle, nicht der Einzelne in seiner Selbstsucht, der viel mehr Gott die Rache zu überlassen habe. 3 Mos. 19, 18. 5 Mof. 32, 35. Auch kann es nichts geben, was die Heiligkeit dieses Gesetzes der Vergeltung mehr aufrecht hielte, als wenn der Einzelne der eignen Rache entsagt, und nachgibt. Diese Gesinnung einzuflößen vermag indeß nicht das Gesetz, sondern nur der, welcher den Hungernden und Durstenden seine Gerechtigkeit mittheilt; nachdem er selbst der vergeltenden göttlichen Gerechtigkeit genug gethan dadurch, daß er nicht wiederschalt, da er gescholten wurde, nicht drohte, da er litt, stellte es aber dem daheim, der da recht richtet. 1 Petr. 2, 23. Wie schon im A. T. die gesetzliche Strenge des göttlichen Gerichts mit der persönlich milderen Gesinnung des Einzelnen im Einklang seyn konnte, beweist David's Verfahren mit Simei 2 Sam. 16, 10. ff. 1 Kön. 2, 8. 9. Was damals wenige Einzelne durch Gottes außerordentliche Gnade vermoch ten, das wurde allen Kindern Gottes erst möglich, als durch den leidenden Sohn Gottes, der nicht sich dienen ließ, und ohne äußere Gewalt, bloß durch demüthige Liebe seine innerlichen Siege erkämpfte, das Reich Gottes auf Erden erschienen war.

streben sollet dem Uebel; 1 sondern so dir jemand einen Streich gibt auf deine rechte Backe, dem 40 biete die andere auch dar; und so jemand mit dir rechten will, 2 und deinen Rock nehmen, 41 dem laß auch den Mantel; und so jemand dich nöthigt eine Meile, so gehe mit ihm zwey.3 42 Gib dem, der dich bittet, und wende dich nicht von dem, der dir abborgen will. 4 43 Ihr habt gehört, daß gesagt ist: „Du sollst deinen Nächsten lieben, und deinen Feind 44 hassen."5 Ich aber _sage_euch: Liebet eure Feinde; segnet, die euch fluchen; thut wohl 45 denen, die euch hassen; bittet für die, so euch beleidigen und verfolgen:6 auf daß ihr Kinder seyet eures Vaters im Himmel; denn er läßt seine Sonne aufgehen über Böse 46 und Gute, und läßt regnen über Gerechte und Ungerechte. Denn so ihr liebet, die euch lies

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1. Ober: dem Bösen, d. h. dem Beleidiger. 2. Einen Rechtsstreit, Prozeß anfangen. Wer dir das (schlechtere, wohlfeilere) Unterkleid durch einen Rechtsstreit abnehmen will, dem laß von freyen Stücken das (kostbarere) Oberkleid.

In dem Reiche des Gesetzes, dem Staate, kommen Zeiten, wo wir den Nächsten lieben, den Feind bassen" sollen; wo die Feinde der Ordnungen GotKriege wider fie führen, wie die Israeliten. Grade tes auf Erden auch unsre Feinde werden, und wir wer sich bemüht, „zu hassen, die der Herr hasset,“ wer sie mit rechtem Ernste basset" (Ps. 139, 21. 22.), der allein kann auch alle seine und Gottes Feinde lieben, wie Gott fie in Christo geliebt hat. Vgl. das Vorbild Gottes selbst Joh. 3, 36. A. | Röm. 11, 28. A.

6. Das Lieben geht aufs Herz, das Segnen und Bitten auf den Mund, das Wohlthun auf die Werke.

3. Zum Frohndienst, indem damals Leute gepreßt wurden, als Boten für die Obrigkeit zu gehen, oder Lasten zu tragen. So C. 27, 32. Auch hier hebt Jesus das Gesetz nicht auf: in dem Reiche des Gesezes auf Erden, dem Staate, bleibt es so lange fortwährend gültig, bis der Wille Gottes auf Erden geschehen wird, wie er im Himmel geschieht. Aber die Gesinnung selbstverleugnender Liebe geht darüber hinaus, sie wird mit der gesetzlichen Gerechast du wohl gesehen, wie viele Stufen er hinauftigkeit nicht zufrieden gestellt. In dem Reiche Gottes des Neuen Bundes ist das höchste Gesetz die zu jedem Dienste und Leiden stets bereitwillige Liebe. Dies Gebot Jesu geht aber ganz auf die innerste Gesinnung; er sagt daher:,,So sey gesinnt, handle, wenn es bloß auf dich ankommt, wenn die Liebe des Nächsten, die Rücksicht auf den andern dir nicht etwas andres gebieten; wenn Du nicht um Andrer willen, die deiner Obhut anvertraut sind, oder auch um des Verbrechers oder des Bedürftigen selbst willen dem Beleidiger widerstehen, rechten, den Dienst und die Bitte weigern sollst." In dieser Gesinnung soll daher auch der irdische Richter handeln, wenn er in Gottes Namen straft, oder der König, wenn er um Gottes willen genöthigt ist, sein Ansehn mit Gewalt zu vertheidigen. Die wahre Liebe und Geduld ist so innig auf Gott gerichtet, und so los von dem Hangen an den Geschöpfen, daß sie bereit ist, alles zu verlassen, alles zu thun, alles zu geben, alles zu leiden. Ob man sie habe, das prüfe man nach diesen, scharf wie ein zweyschneidig Schwert durch Mark und Bein dringenden Worten Jesu.

4. Weiter ausgeführt Luc. 6, 34. 35.

5. Dies letzte Gebot umfaßt die früheren alle, daher es auch bey Luc. 6, 36. so eng mit der letzten Ausführung verbunden ist. — Vgl. 3 Mos. 19, 18. Die letzten Worte stehen zwar weder dort, noch sonst wo im A. T.; allein es war in Bezug auf die Nächstenliebe im A. B. doch ein gewisser Unterschieo festgestellt zwischen dem Volksgenossen, der äußerlich zu dem Bundesvolle gehörte, und dem Fremden, der außerhalb der Bürgerschaft Israel's und des Verheißungsbundes stand; ja es gab solche, von welchen den Israeliten die starken Worte 5 Mos. 7, 2. 3. C. 23, 6. C. 25, 19. geboten waren. Weil die Aussicht auf eiv zukünftiges Leben noch verhüllt war, mußte im äußeren Reiche Gottes die selbe strenge Vergeltung auch äußerlich herrschen, die der Christ nun vom Weltgericht erwartet. Innerhalb des Volkes Israel indessen galt das Gebot 2 Mos. 23, 4. 5.; vgl. Spr. 24, 17. C. 25, 21. Was von den vorigen, das gilt nun auch von diesem Gebote.

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gestiegen ist, und wie er uns nun auf den Gipfel der Tugend selbst gestellt hat? Blick einmal zurüď und zähle: die erste Stufe ist, dem andern kein Unrecht thun; die zweyte, nachdem der andre angefanchem vergelten; die dritte, auch durch Schmähungen hat, Unrecht zu thun, nicht Gleiches mit Gleigen nicht erwidern, sondern still seyn; die vierte, sich selbst darbieten, um Unrecht zu leiden; die fünfte, noch mehr darbieten, als der Beleidiger will; die sechste, den nicht haffen, der uns Unrecht gethan hat die siebente, ihn sogar lieben; die achte, ihm auch noch wohlthun; die neunte, Gott noch dazu für ihn anrufen; erkennest du nun wohl die Höhe der christlichen Tugend ?“ Chrys.

7. In diesem Zusatz liegt der Grund des Gebots, und zugleich die Erklärung davon, warum das Gesetz die Worte: „du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen" sprechen mußte. Jede neue Entfaltung eines göttlichen Gebots be ruht auf einer neuen Entfaltung seines heiligen Liebeswesens durch neue Thatsachen der Offenbarung. Nun konnte die allgemeine, unpartevische Liebe zu allen Menschen, auch den Feinden, nicht eher geboten werden, als bis Gott „damit seine Liebe zu uns bewiesen, daß Christus für uns gestorben, da wir noch Sünder, und seine Feinde waren," und also alle Menschen durch ihn zu seiner Kindschaft berufen hatte. Hat Gott aus Gnaden uns zu seinen Kindern gemacht, dann fühlen wir erst recht den großen Abstand unsrer Gesinnung von der seinigen; um so mehr verlangt uns danach, das ganz und gar zu seyn, was wir aus Gnaden heiBen. Christus sagt von Gott,,mein Vater" (schon 12 Jahr alt, Luc. 2, 49.) und „euer Vater“, nie aber zusammenfassend unser Vater" (denn C. 6, 9. spricht er nicht in seinem, sondern seiner Jün ger Namen). Nach vollbrachter Erlösung stellt er dies so zusammen: „Mein Vater und euer Vater." Job. 20, 17. Nichts zeigt deutlicher, als diese Art zu reden, sowohl sein ganz einziges Verhältniß zu dem Vater nach seiner Gottheit, als auch daß Gott in Ihm, und nur in Ihm, unser Vater ist.

ben, was werdet ihr für Lohn haben? 1 Thun nicht dasselbe auch die Zöllner? 2 Und so ihr 47 euch nur zu euren Brüdern freundlich thut, 3 was thut ihr Sonderliches? Thun nicht die Zöllner auch also? Darum sollt ihr vollkommen seyn, gleichwie euer Vater im Himmel 48 vollkommen ist. ↑

Das 6. Capitel.

III. Habt Acht auf eure Almosen, daß ihr die nicht gebet vor den Leuten, daß ihr 1 von ihnen gesehen werdet; ihr habt anders keinen Lohn bey eurem Vater im Himmel. Wenn 2 du nun Almojen gibst, sollst du nicht lassen vor dir posaunen, 5 wie die Heuchler thun in den Schulen und auf den Gaffen, auf daß sie von den Leuten gepriesen werden. Wahrlich, ich sage ruch, sie haben ihren Lohn dahin. 7 Wenn du aber Almosen gibst, so laß 3 deine linke Hand nicht wissen, was die rechte thut; 8 auf daß dein Almosen verborgen 4 sey; und dein Vater, der ins Verborgene sieht, wird dirs vergelten öffentlich. 9

Und wenn du betest, sollst du nicht seyn wie die Heuchler; denn sie stehen gern 5 und beten in den Schulen und auf den Gassen, auf daß sie von den Leuten gesehen werden. Wahrlich, ich sage euch, sie haben ihren Lohn dahin. Wenn du aber betest, so geh 6 in dein Kämmerlein 10 und schließ die Thür zu, und bete zu deinem Vater im Verborgenen,

1. Ueber diesen Lohn" vgl. besonders V. 12. A. C. 6, 1. 2. 5. Das,,Sonderliche" B. 47. ist also alles, was über die äußere Gesetzesbeobachtung, die Wertheiligkeit, die Lohn hat bey Menschen, aber nicht bey Gott, hinausgeht. Vgl. Röm. 4, 1. 2.

2. Die Zölle im Römischen Reiche waren an Römische Ritter verpachtet, welche sich Untereinnehmer hielten; diese letteren sind hier gemeint. Sie wurden theils wegen ihres Dienstverhältnisses zu ten heidnischen Oberherren, theils wegen dieses berhaßten Dienstes selbst, der Einforderung der Abgaben, die das Volk Israel, gewohnt nur dem Herrn zu geben, einem heidnischen Volke entrichten mußte, theils wegen ihrer vielfältigen Ungerechtig teiten dabey, für unehrlich, ja den Räubern gleich geachtet, daher auch im N. T. so oft neben einander feht: Zöllner und Sünder." Diese Zusammen stellung soll allerdings sie als eine besonders verberbte Menschenclasse, die vor allen übrigen tief verfunken war, bezeichnen, daher Christus sie mit den,,Huren“ zusammenfaßt. C. 21, 31. 32. Vgl. noch Luc. 3, 12. Matth. 9, 11. Luc. 15, 1. C. 19, 1. u. f.

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3. W.,,grüßet.“ Auch hier dringt Jesus auf die That, damit sich niemand mit bloßem Gefühle täusche. Vgl. V. 17. A.

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7. Sie haben weiter keinen Lohn zu erwarten, als den sie suchten und wollten, nämlich Menschen lob. Will man von den Menschen baar bezahlt seyn, so verliert man alles; stellt man aber Gott die Zahlung ganz anheim, so gewinnt man alles für die Ewigteit. Vgl. C. 20, 1. ff.

8.,,Laß deine Almosen so verborgen bleiben, als ob du ste selber nicht wüßtest, eigne dir die That nicht an." Wenn die linke Hand nicht weiß, was die rechte thut, so hat die Seele, welche beide be lebt, kein Bewußtseyn davon; dies ist der einzige Sinn, den die Worte haben können. C. 25, 37– 39. Thust Du was Gutes, so wirf es ins Meer; weiß es der Fisch nicht, so weiß es der Herr." Morgenländischer Spruch. Auch an dieser Stelle zeigt sich, wenn man sie mit C. 5, 16. vergleicht, wie Jesus durch Gegensätze lehrt; wie er die Selbstsucht in allen Gestalten verfolgt, sowohl wenn sie den Unglauben, die Trägheit, die Leidensscheu mit dem falschen Namen der Demuth schnüden will und sich zurückzieht, als wenn sie ihr vermeintliches Gute heuchlerisch zur Schau trägt von den Menschen. Es kann vor Gott eben so arg seyn, seine guten Werke zu verbergen, als sie zu offenbaren; der Gegensatz weiset auf die Eine sündliche Quelle in Beiden hin.

4. Im N. T. hört jede Beschränkung der Liebe auf, da alle Menschen auf gleiche Weise Kinder Gottes werden können, wenn sie es nicht schon sind. So allgemein, so uneigennütig, so warm daher Gottes Liebe ist, und darin besteht ihre Vollkommenheit, so soll es auch seiner Kinder Liebe seyn; und können sie, durch Schuld der ihnen ankleben den und sie träge machenden Sünde, in diesem 9. Sein Segen wird auch hier in der Zeit schon Leben sie nicht völlig erreichen, so soll das Gefühl | auf dir ruhen, daß es die Welt sieht (Spr. 11, 24. dieses Mangels ihre Sehnsucht nach der Ewigkeit 25. 2 Cor. 9, 5. 6. Vgl. Apg. 10, 4.), voknehm beleben, wo sie Ihm gleich seyn werden. 1 Joh. lich aber wird er dir am Tage des Gerichts vergelAlle Geschöpfe verkündigen dem Rachsüchten, wo alles Verborgene ans Licht kommt. 1 Cor. tigen sein Verdammungsurtheil, das mit allen 4, 5. Luc. 12, 2. C. 14, 14. Sonnenstrahlen und Regentropfen, ja mit allen Wohlthaten der Natur, die Gott seinen Feinden schenkt, geschrieben ist. Hätte Gott uns nicht geliebt, da wir seine Feinde waren, so wären wir nie seine Kinder geworden; und wir hören auf es zu seyn, wenn unsre Begierde aufhört, ihm ähnlich zu werden. B. 48. bildet den Schlußstein der ganzen Rebe von B. 16. an. Gott hat so viel üble

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10. Kämmerlein, Alija, hieß damals der obere Söller in einem Hause, der ganz abgesondert lag, wohin man sich zurückzog, um nachzudenken und zu beten. Luc. 12, 3. Apg. 1, 13. 14. C. 10, 9. Vgl. Jef. 26, 20. Nicht das öffentliche Gebet in christlicher Versammlung, wo in gemeinschaftlicher Andacht einer des andern Herz zu Gott trägt, wird hier untersagt; dies hat seine besonderen Veran

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7 und dein Vater, der ins Verborgene fieht, wird dirs vergelten öffentlich. Und wenn thr betet,1 sollt ihr nicht viel plappern, 2 wie die Heiden; denn sie meinen, fie werden erhört, wenn 8 fie viele Worte machen. Darum sollt ihr euch ihnen nicht gleichen; denn euer himmlischer 9 Vater weiß, weß ihr bedürfet, ehe denn ihr ihn bittet. Darum sollt ihr also beten:4

1. An die Warnung vor Heucheley beym Gebet, und die Ermahnung, es zur Sache verborgner Herzensgemeinschaft zu machen, schließt sich nun sehr schön die Hinweisung auf den rechten Inhalt bes Gebetes an. Durch diesen Zusatz hebt Jejus | das Gebet, als das Wichtigste, über die Almosen und das Fasten empor, mit denen er es in andrer Hin ficht gleichstellt.

2. Gr.,,Battologein," von den unverständlichen, daher sich immer wiederholenden Lauten der Stam meinden; Jesus verbietet damit das nichtssagende Wiederholen von Gebetsformeln. Ungeachtet die Warnung vor dem Vaterunser steht, ist doch grade dieses in der Christenheit auf die selbe Weise gemißbraucht worden.

lassungen und Rechte. Hier ist von der Stellung scheinen. Sie sind aber dessen angeachtet nicht bloß des Einzelnen zu Gott die Rede. So verborgen als fromme Wünsche zu fassen, sondern als wirkGott ist, so verborgen muß der innerste Grundliche Gebete. Das Heiligen des göttlichen Namens, jeder Herzensgemeinschaft mit ihm seyn, weil die das Kommen seines Reiches, das Geschehen seines Eigenliebe soust alles befleckt. Sie ist der rechte Willens, das lehrt uns Christus, indem er diese Dieb in uns, der Gott seine Ehre stiehlt; vor ihr Worte uns in den Mund legt, ist eben so sehr unsre, müssen wir unsre Gnadengaben mehr verbergen als Gottes Angelegenheit; auf das Gebet der gan und in Demuth einwickeln, als man Gut und Geld zen Gemeine der Gläubigen, mit der sich der Einvor Dieben bewahrt, denn sie rühmt sich all' des zelne, welcher diese Worte betet, eins wissen soll, geGuten, das Gott in der Seele wirkt, als wäre es schieht und kommt alles dies, ohne das Gebet seiner ihr eigen. Eben darum muß aber auch, der vor Gemeine will Gott weder seinen Namen heiligen, und mit Andern betet, an diese Ermahnung denken, noch sein Reich kommen, noch seinen Willen gesche auch da muß er im Herzen ein verborgenes Heilig hen lassen auf Erden; Gott regiert die Welt durch thum mit sich herumitragen, worin er betet, sonst die Bitten seiner Kinder. Alle drey Bitten entfalten wird er selbst in dem von Gott gebotenen gemein- Einen Gedanken: Gott möge anerkannt werden als schaftlichen Gebete zum Heuchler. der, welcher er ist, als der Heilige; er möge als der Heilige herrschen über alle Menschen; und dadurch die ganze Erde seinem Willen unterworfen und zum Himmel verklärt werden. In dem Fortschritte dieses Gedankens liegt zugleich eine Beziehung auf die Lehre von der Dreyeinigkeit: Gott der Vater offenbart zuerst sein verborgnes heiliges Wesen, dieses Wesen tritt außer ihm hin, nimmt eine Gestalt an in dem Reiche seines Sohues, aber in diesem Reiche wohnt und lebt er selbst in dem h. Geiste, der seinen Willen zu Aller Willen macht. Wichtig ist, daß Christus uns lehrt, vor allem Andern Gott um die Heiligung seines Namens, das Kommen seines Reiches und das Geschehen seines Willens anzurufen, nicht mit unsern persönliche Klagen den Anfang zu machen. Die Kinder Gottes sollen stets eingedent bleiben, daß wenn Gottes Name geheiligt, sein Reich gekommen, sein Wille vollbracht ist, dann auch alle ihre Bedürfnisse gestillt sind; Gott soll im Gebete ihnen Alles in Allem seyn, nicht ihre Noth und Errettung. Hast du das Verlangen, wahrhaft heilig zu werden? Nun, so sollst du nicht darum, soudern Du sollst bitten: Geheiliget werde dein Name." Sehnest du dich nach der Gewißheit der ewigen Seligkeit für dich? So bitte: Dein Reich fomme!" Möchtest du gern deinen Lieblingswunsch erfüllt sehen? So bitte:,,Dein Wille geschehe!"" Darauf erst bitten sie für sich; sie fangen mit dem Zeitlichen an, mit der Bitte um die irdische Nothdurft, deren Gefühl sie nicht gewaltsam unterdrüden sollen, doch aber davon sich zu dem Geber der noch besseren Gaben treiben lassen. Daher steigen sie nun sogleich zu dem Geistlichen hinauf; hier bitten sie erst um Aufhebung der Schuld, tägliche Wiedereinsehung in die Kindschaft, die dem innern Menschen so nöthig ist, als dem äußeren das tägliche Brod: dann um Bewahrung vor zukünftiger Schuld, und 4. Christus gibt hier keine Vorschrift, eine be- endlich um die Rettung von allem Bösen und seinen stimmte Formel des Gebetes zu brauchen; aber er Folgen. Und auch das tägliche Brod, die Vergestellt nach Inhalt und Form ein Mustergebet auf, bung, die Bewahrung sollen die Kinder Gottes imund es ist den Seinigen eine Glaubensstärkung, mer zugleich für alle ihre Brüder mit erbitten; so diese einfachen und doch alles in sich fassenden Bit- wie man auch die Vergebung nie empfangen kaun, ten mit seinen eignen Worten Gott vorzutragen. ohne daß diese Gabe allen mitgetheilt wird von Ein König, der seinen Unterthanen selbst die Bitt- unsrer Seite:,,wie wir vergeben unsren Schuldischrift aufsetzt, die um Abhülfe all' ihrer Noth ihn gern." So gibt es daher nichts, nas so sehr Gotanfleht, und durch seinen Sohn sie ihnen überreichentes Ehre und die brüderliche Gemeinschaft aller läßt, hat gewiß den Willen, die Bitte zu gewähren. Das Gebet beginnt, nach der Anrede, mit drey Bitten, die zunächst Gottes eigne Sache zu betreffen

3. Ursprünglich: die Völker außer Israel, welche den wahren, lebendigen Gott nicht kennen, nur ahnen, und darum mit selbsterfundenem Dienste zu ehren su chen. Im N. T. dann mehr und mehr: die dem wahren Israel Gottes (Gal. 6, 16.) gegenüberstehende ungläubige Welt. V. 32. C. 18, 17. Röm. 2, 24. 1 Thess. 4, 5. 1 Petr. 2, 12. Daher heidnisches Leben 1 Petr. 4, 3. Eph. 4, 17. Der Aberglaube setzt den Grund der Erhörung nicht in die Gnade Got tes, sondern in sein gott-loses Werk; der Unglaube folgert aus der Allwissenheit Gottes, an den er selbst nicht glaubt, und an dessen Stelle er eine blinde Naturnothwendigkeit seßt, daß jedes Gebet über flüssig sey; der Glaube aber gründet grade auf die fes heilige, gnädige göttliche Wissen sein armes Gebet. So lehrt der Herr uns beten, weil Gott schon weiß, weffen wir bedürfen; aber weil er, ohne daß wir unsrer Bedürftigkeit uns bewußt geworden sind, und diese gläubig verlangend gegen ihn ausgesprochen haben, es uns nicht geben, oder doch zu unserm wahren Heile uns nicht geben kann.

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seiner Kinder uns lehrt, als das Vaterunser. Diese zweyte dreyfache Bitte schließt sich genau an die erste an. Auch der dreyfache Lobpreis Gottes am Ende

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