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Abi

3 Juda und seine Brüder.1 Juda zeugete Phares und Zara von der Thamar. Phares zeuget 4 Esrom. Esrom zeugete Ram. 2 Ram zeugete Aminadab. Aminadab zeugete Nahasson 5 Nahasson zeugete Salmon. 3 Salmon_zeugete Boas, von der Rahab. Boas zeugete Obed 6 von der Ruth. Obed zeugete Jesse. Jesse zeugete den König David. Der König David zeuget 7 Salomo, von dem Weibe Uria. 5 Salomo zeugete Roboam. Roboam zeugete Abia. 8 zeugete Assa. Assa zeugete Josaphat. Josaphat zeugete Joram. Joram zeugete Ozias. 9 Dzias zeugete Joatham. Joatham zeugete Achaz. Achaz zeugete Ezekias. 8 (10.) Ezekias zeu 11 gete Manasses. Manasses zeugete Amon. Amon zeugete Josias. 9 Josias zeugete Jechonia 12 und seine Brüder, um die Zeit der Babylonischen Gefängniß. 10 Nach der Babylonischer 13 Gefängniß zeugete Jechonias Sealthiel. Sealthiel zeugete 11 Zorobabel. Zorobabel zeuget 14 Abiud. Abiud zeugete Eliakim. Eliakim zeugete Azor. Azor zeugete Sadok. Sadok zeuget 15 Achim. Achim zeugete Eliud. Eliud zeugete Eleazar. Eleazar zeugete Matthan. Matthan zeu 16 gete Jakob. Jakob zeugete Joseph, den Mann der Maria, von welcher geboren ist Jesus, des 17 da heißet Christus. 12 Alle Glieder von Abraham bis auf David find vierzehn Glieder Von David bis auf die Babylonische Gefängniß find vierzehn Glieder. Von der Babylonischen Gefängniß bis auf Chriftum find vierzehn Glieder. 13

II. Der Sohn Gottes wird von einem Weibe geboren, aber auf übernatürliche Weise durch die Sch pferkraf des heiligen Geistes gezeugt, damit nicht der geringste Flecken der Sünde an seinem Ursprung haftete, indem gerade in der Fortpflanzung der Menschen, wenn sie auch an sich nicht sündlich oder unrein ist, doch die dem ganzen Geschlecht einwohnende Sünde vorzugsweise den Sitz ihrer Herrschaft hat (vgl 1 Mos. 3, 7. A.); und damit er der geistliche Stammvater eines neuen Menschengeschlechts, der zweyte Adam, würde. Wäre nämlich Jesus nicht nur von einem Weihe geboren, sondern auch von einem Manne erzeugt worden: so würde er noch vor der Vereinigung der Gottheit mit ihm eine volle menschliche Persönlichkeit gehabt haben, dann hätte sich nur mit dem schon ganz vorhandenen Menschen Jesus der ewige Sohn Gottes, wenn auch auf höhere und vollkommnere, doch auf ähnliche Weise vereinigen können, als er mi Menschen sich vereinigt, welche Kinder Gottes werden durch ihn. Aber indem Jesus von einer Jungfrau Josua's Zeit gelebt haben, Boas etwa zu der Zeit des Hohen Priesters Eli. 1 Sam. 1. ff.

Voll Gottes, die er empfangen sollte (vgl. Matth. 9, 27. A. C. 12, 23. C. 22, 41. 42. Marc. 12, 35. Luc. 20, 41.);,,Sohn Abraham's" deutet auf den, in dessen Samen alle Völker der Erde gesegnet werden sollten (1 Mos. 12, 3. 2c.). Diese allgemeine Benennung wird nun durch die folgende Geschlechtstafel erwiesen.

1. 1 Mos. 21, 2. 3. 1 Mos. 25, 26. 1 Mos. 29, 35. Juda und seine Brüder werden zusammen genannt, als die Stammväter (Patriarchen) des ganzen Volks. Dem Juda geschah schon die VerheiBung des Messias (1 Mos. 49, 10. Vergl. Hebr. 7, 14.); damit sondert sich die Geschlechtslinie desselben von dem übrigen Volke, so wie durch David von den andren Häusern des Stammes Juda, ab.

2. 1 Mos. 38, 29. 30. 1 Chron. 2, 5. Ruth 4, 18. Hier und im Folgenden sind die Namen so geschrieben, wie sie Maith. nach der Griech. Ueberfegung des A. T. hat, die allerbekanntesten ausgenommen. Die Hebr. Namen wurden von den Griechuch redenden Juden zur bequemern Aussprache etwas verändert. In unserer Deutschen Aussprache liegt meistens, doch nicht immer, die Gestalt zum Grunde, welche die Namen im Lateinischen bekamen. So heißt z. B. Salomo Hebr. Schelomoh, Gr. Solomon; Hesekiel Hebr. Jecheskel, Griech. Jezefiel, Lat. Ezechiel; Isai Hebr. Jeschai, Griech. Jesse.

3. 1 Chron. 2, 10. u. ff.

4. Jos. 2, 1. ff. Ruth 4, 17. 22. Diese Nachricht kommt im A. T. nicht ver, war also aus den Familiengeschichten des Hauses David geschöpft. Nach Jüdischer Ueberlieferung sollen acht Propheten und Priester von ihr geboren seyn. Ihr hohes Ansehen bey den Juden bezeugt ihre Erwähnung in den apostolischen Schriften, Jac. 2, 25. Hebr. 11, 31. Hier fehlen die Geschlechter während eines langen Zeitraums; denn Salmon muß zu

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5. 1 Chron. 2, 15. 2 Sam. 12, 24. Es werden in dieser Geschlechtstafel vier Stammmütter Christi von dem Evangelisten beyläufig erwähnt, von denen zwey, Rahab und Ruth, Heidinnen, Thamar und Bathseba aber große Sünderinnen waren, um an zuzeigen, daß auch die Heiden und Sünder Antheil an Christo hätten. Hagg. 2, 8. 1 Tim. 1, 15.

6. 1 Kön. 11, 43. 1 Chron. 3, 10. 1 Kön. 14, 31. 2 Chron. 14, 1.

7. 1 Kön. 15, 24. 2 Kön. 8, 16. 2 Kön. 14, 21. Zwischen den beiden letzten sind die Könige Ahasja, Joas und Amazia ausgelassen. Die Ursache ist dunkel.

8. 2 Kön. 15, 5. 2 Chron. 26, 23. 2 Kön. 15 38. 2 Kön. 16, 20.

9. 2 Kön. 20, 21. 1 Chr. 3, 13. 2 Chr. 32, 33. 10. 2 Kön. 23, 34. 1 Chr. 3, 15. Hier fehlt Jo. jakim, der drey Brüder hatte (1 Chr. 3, 15.), diese sind hier wahrscheinlich unter den Brüdern des Je chonias oder Jojachin zu verstehen, da,,Bruder" bey den Israeliten auch von entfernteren Verwandten steht.

11. 1 Chron. 3, 17. 1 Chron. 3, 19. Hier fehlt Phadaja 1 Chron. 3, 17. 18.

12. Christus, Hebr. Maschiach, Aramäisch Me. schicha (woraus die Griechische Aussprache,,Mejfias" machte), heißt der Gesalbte, ein Name, der sich auf Ps. 2, 2. Dan. 9, 25. gründet, und daher auf die Königswürde des Herrn vorzugsweise sich bezieht. Doch wurden im A. T. auch die Hohen Priester (3 Mos. 4, 3. 5. 16.) und die Propheten (Ps. 105, 15.) Gesalbte des Herrn genannt, und Jesus, der das ganze Gesetz erfüllte (s. C. 5, 17.), war es in diesem dreyfachen Sinn.

13. Bey dieser Zählung sind in der ersten und dritten Abtheilung die Stammväter, Abraham und Jechonias, mitgerechnet.

ben.

geboren wurde, hatte der Sohn Gottes in Jesu zwar menschliche Natur angenommen, aber so, daß der Rensch Jesus in keinem Sinne schon da war, ehe der Sohn Gottes in's Fleisch kam, sondern erst durch die Fleichratung des Sohnes Gottes selbst entstand. Durch diese wunderbare Geburt ist daher der Gott mensch Jere Christus eben so sehr unendlich erhaben über uns, als ganz und gar unsres Gleichen geworE den hier und im nächsten Cap. folgenden Erzählungen ist festzuhalten, daß der Apostel keine eigentlite Geschichte von der Geburt und Kindheit Jesu geben, sondern nur die Erfüllung einer langen Reiteren Weissagungen des A. T. (Jes. 7, 14. 4 Mos. 24, 17. Ses. 60, 6. Pj. 72, 10. Hos. 11, 1. Ser. 31.5 2 Moj. 4, 19. Jef. 11, 1. zc.) darin zeigen will, um die Göttlichkeit des Messiasamtes Jesu daran meren; wie auch im Folgenden dies die Eigenthümlichkeit des Matthäus bleibt." Daher keine Erwähang des früheren Wohnorts seiner Eltern in Nazareth, so wie der Umstände bey seiner Geburt. Desto zer wird es dem Leser aufgegeben, diese Bruchstücke in die zusammenhängendere Erzählung des Lucas ufügen, welcher grade umgekehrt das Menschlich - Allmähliche in der Entwicklungsgeschichte Jeju ausEhrlich darstellt; die Vereinigung beider macht nicht einmal Schwierigkeit, wenn man nur das eine festSält, daß die Vorfälle, welche Matth. berichtet, dem Lucas unbekannt waren, und dieser also C. 2, 39. als Shlußwort an den Bericht von Jesu Geburt und Darstellung anhängen konnte, ohne damit etwas Unrichtiges zu sagen. Die hier erzählte Geschichte ereignete sich wahrscheinlich nach Maria's Besuch bey der Elisabeth (Luc. 1, 39-56.). Der Elisabeth war von Gott geoffenbaret worden, daß Maria vom heiligen Geiste schwanger sey; aber die Sache war so zarter, geheimnißvoller Natur, daß sie und Maria davon schweigen, und sie war zugleich so wichtig, daß auch Joseph eine unmittelbar göttliche Gewißheit davon erhalten mußte.

Die Geburt Jesu Christi war aber also gethan: Als nämlich Maria, seine Mutter, 18 dem Joseph verlobet war, ehe er sie heimholete, erfand sichs, daß sie schwanger war von dem heiligen Geiste. Joseph aber, ihr Mann, war fromm, und wollte sie nicht rügen, ge- 19 dachte aber sie heimlich zu entlassen. 2 Indem er aber also gedachte, siehe, da erschien ihm 20 ein Engel des Herrn im Traume, und sprach: Joseph, du Sohn David's, 3 fürchte dich nicht, Maria, dein Gemahl, zu dir zu nehmen; denn das in ihr geboren ist, das ist aus dem heiligen Geiste. Sie wird aber einen Sohn gebären, deß Namen sollst du Jesus 4 21 heißen; denn er wird sein Volk 5 selig machen von ihren Sünden. Das ist aber alles 22 geschehen, auf daß erfüllet würde, was der Herr durch den Propheten gesagt hat, der da spricht: Siehe, die Jungfrau wird schwanger seyn und einen Sohn gebären, und sie 23 waden seinen Namen Emmanuel heißen, das heißt verdolmetschet: Gott mit uns." Da 24 aun Joseph vom Schlafe erwachte, that er, wie ihm des Herrn Engel befohlen hatte, und nahm sein Gemahl zu sich, und erkannte sie nicht, bis sie ihren ersten Sohn gebar, und 25 hieß seinen Namen Jesus. 9

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1. Es zeigte sich, daß sie schwanger war, und würdigen Vorbilder des Heilandes: 1) der Sohn ter Ev. sett hinzu: Es war dies vom h. Geiste Nun, der Diener Mosis und Eroberer des gelobDa Sohn Gottes wurde von einer verlobten ten Landes, und 2) der Sohn Jozadak, der Hohe Jagfrau geboren, damit seine Mutter jeder Läste- Priester, der das Volk aus der Babylonischen Gegentginge; darum konnte er später für Joseph'sfängniß zurückführte (E8r. 2, 2. Hagg. 1, 1.); auch San gehalten werden. Durch die ganze göttliche Chinbarung geht das Gesetz, das wir bey der amberbaren Geburt Jesu und ihrer Verhüllung erlemen, hindurch:,,Denen, die ihn versuchen, verbirgt sich Gott; denen, die ihn suchen, offenbart a fic." S. d. Einl. Joseph trifft die rechte Mitte zwischen weichlicher Nachsicht gegen die Uebertretung tes Gesetzes, und falschem Eifer für dessen Buchfaben. Maria ergibt sich demüthig und still in den Willen Gottes, und Er sendet eher einen Engel, als in der Noth sie zu verlassen.

2. Durch einen Scheidebrief, ohne angeführten Grund. 5 Mos. 22, 20. u. ff. Joseph hielt die Maria für eine Ehebrecherin, und wollte ihr vermeintes Verbrechen keinesweges mit falscher Stwäche zudecken; aber er wollte doch auch nicht tie äußerste Strenge des Gesetzes gegen sie geltend maten. Sie wäre damit nicht dem Vorwurf und der Schaude, wohl aber der gesetzlichen Todesstrafe entgangen.

3.

. 2, 13. 22. V. 17. Luc. 1, 32. Erinnerung die Verheißung, die dem Hause David gesche

ten war.

4 Jesus ist der Griechische Name für den Hebräischen Jeschua, welcher abgekürzt ist aus Jehoshua oder Josua, d. h.,,Jehova hilft, wt." Den selben Namen hatten die beiden merk

diese beiden nannten die Griechisch redenden Juden
Jesus, z. B. Hebr. 4, 8. Gr. Daher war der
Name Jesus damals kein seltener Name; so hieß
der Sohn Sirach's, etwa 200 Jahr vor Chr.; und
Pauli Gehülfe mit dem Zunamen Justus (Col. 4,
11.). Auch in der Hinsicht trug Jesus Knechts-
gestalt, und ward seinen Brüdern gleich, daß er
keinen ihm einzig zukommenden Namen hatte. Jede
besondere Bedeutung aber, die der Name früher ge-
habt hatte, wurde in ihm zu allumfassender gött-
licher Herrlichkeit verflärt; er war allein ganz ein
Jesus.

5. Zunächst richtet sich die Verheißung an das
Alte Bundesvolk (Matth. 10, 5. 6.), deren Fall
und Schade nachher der Heiden Reichthum wurde.
Röm. 11, 12.

6. Zunächst w.,,erretten“, nämlich vom zukünftigen Zorn im Gerichte Gottes; doch mehr noch als das: ewige Gesundheit und Seligkeit ihnen schenken."

7. Auf so wunderbare Weise fügte es Gott, um in der Erfüllung der uralten Weisjagung dem Volke einen Beweis Seiner Allwissenheit, Almacht, Wahrhaftigkeit und Treue zu geben. Doch ist dies nicht der einzige Zwed.

8. S. die Erkl. d. St. Jef. 7, 14.

9. Matthäus, der in diesen beiden ersten Capi

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Das 2. Capitel.

L. Der Besuch der Weisen. II. Flucht nach Egypten. III. Herodis Kindermord. IV. Jesus in Nazareth. (Vgl. Lucas 2, 22-40.)

1. Nach Maria's Reinigung und Jesu Darstellung im Tempel (s. Luc.) kehrten seine Eltern wieder nach Bethlehem zurück, wohl in der Absicht, damit der Messias in der Stadt David's, auf welche die Verheißungen der Propheten hinwiesen, und wo er auch bey den Hirten die erste freudige Aufnahme gefunden, aufwachsen sollte. Da geschah der Besuch dieser Weisen (Gr. Magier), Männer aus einem uralten, in Ba bylonien und Persien einheimischen, weit verbreiteten Orden (Jer. 39, 3. Hebr. Dan. 1, 17. C. 2, 12. 2c.), der sich mit einer überlieferten höheren Weisheit, mit Stern- und Naturkunde beschäftigte. Bey ihren Himmelsbeobachtungen war ihnen ein Stern in einer merkwürdigen Stellung erschienen; und indem sie, wie viele Heiden der damaligen Zeit, auf das Heil aus den Juden in kindlichem Glauben hofften, auch wohl jenem Theile des gestirnten Himmels, wo der Stern erschien, eine besondere Beziehung auf Judäa zuschrieben, that Gott ihnen dessen Bedeutung, als Stern des Messias, auf übernatürliche Weise kund. Wie Jesus die Fischer durch Wunder an den Fischen (Luc. 5, 1. ff. Matth. 17, 27. Joh. 21, 6.), die Kranken durch Heilung ihrer Gebrechen, die Schriftgelehrten durch Auslegung der Schrift (Luc. 10, 26. Matth. 22, 29. 37. 43.), und alle seine Zuhörer durch Gleichnisse aus ihren täglichen Umgebungen und Beschäftigungen (C. 13. 2c.): so zog Gott diese Sternkundigen zu sich, indem er sich zu ihrer natürlichen Weisheit herabließ, um ihnen seinen Sohn zu offenbaren, und an diesen Erstlingen aus den Heiden seine freye Gnade, zur Beschämung der Jüdischen Hohen Priester und Schriftgelehrten, zu erweisen. Es scheint, daß, wie bey Jefu Tode die Erde bebte und die Sonne sich verfinsterte, so auch seine Geburt durch eine merkwürdige Himmelserscheinung verkündigt wurde (wodurch keineswegs die willkürliche, eigenmächtige Sterndeutung gebilligt, ja nicht einmal behauptet wird, diese Weisen hätten durch ihre Sternkunde jene Erscheinung für das erkannt, was sie bedeutete). Neuere Sternkundige haben berechnet, daß eine große astronomische Pe riode um die Zeit von Christi Geburt abgelaufen war, und daß im sechsten Jahre vor unsrer Zeitrechnung eine der merkwürdigsten Constellationen, das Zusammentreten des Jupiter und Saturn, die eine Zeit lang nur Einen überaus hellen Stern bildeten, stattfand. Nach ihren Geschenken zu urtheilen, kamen sie aus dem glücklichen Arabien, Saba; daß sie aber Heiden waren, zeigt ihre Frage nach dem Könige der Ju den (vgl. C. 27, 11. 29. 37. Joh. 18, 33. mit Matth. 27, 42. Marc. 15, 32. Joh. 1, 49.). Das Zeichen, das sie empfingen, deutete auf die Erfüllung der Weissagung Bileam's, von dem Sterne aus Jacob (4 Mos. 24, 17. A.); und sie waren die ersten, welche aus Šaba kamen, und Gold und Weihrauch in’s neue Zion brachten (Jes. 60, 6.); der Anfang der Erfüllung dieser Weissagung, und zugleich wiederum eine vorbildliche, weissagende Handlung. — Daß es drey, und daß es Könige waren, sagt die h. Schrift und die ältere Ueberlieferung nicht; man hat es aus Pf. 72, 10. und ihren dreyerley Geschenken geschlos sen; aber sie waren nur die Vorbilder der dort erwähnten Könige. Durch eine ihnen besonders gesche. hene Offenbarung wird zuerst in den Weisen das Verlangen geweckt, den neugebornen Heiland zu suchen; dann aber verläßt sie dies Licht, und sie werden an Gottes allgemeine Offenbarung in der Schrift gewie sen, wobey sie noch die Probe bestehen müssen, daß sie deren Wort von sehr unreinen Lippen vernehmen. Als sie aber dessen ungeachtet treu ausharren im Glauben, erscheint der Stern ihnen wieder, und bestätigt von Neuem für sie besonders die allgemeine Weissagung des Propheten.

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Da aber Jesus geboren war zu Bethlehem im Jüdischen Lande, 1 zur Zeit des Königs 2 Herodes, 2 fiche, da kamen Weise vom Morgenlande gen Jerusalem und sprachen: Wo ist der neugeborne König der Juden? Denn wir haben seinen Stern gesehen im Morgenlande, 3 und find gekommen, ihn anzubeten. 3 Da aber das der König Herodes hörte, erschrak er,

teln jedes einzelnen Umstandes nur erwähnt, insofern dadurch eine Weissagung erfüllt worden, will mit diesen Worten anzeigen, daß Jes. 7, 14. vollständig in Erfüllung gegangen sey. Ob daher nach der Geburt Jesu Maria von Joseph noch Kinder gehabt, läßt sich mit völliger Gewißheit weder bejahen, noch verneinen. Das ,,bis" in unserer Stelle beweist, wegen des bestimmten Zweckes des Matth., nichts; und erstgeborne" hießen, wegen des Gesetzes (2 Mos. 13, 2. C. 22, 29. Luc. 2, 23.), alle, die zuerst die Mutter brachen,“ ohne daß damit gesagt wäre, es müßten andre gefolgt seyn. Wären die in der Geschichte des N. T. vorkommenden Brüder Jesu“ seine Halbbrüder von der selben Mutter gewesen, so bleibt Job. 19, 26. 27. nicht recht erklärbar. Auf der andern Seite ist die öftere Erwähnung der Brüder neben Jesu und seiner Mutter von der Art, daß es bedenklich scheint, sie alle für seine Vettern zu halten (Mattb. 12, 46. Job. 7, 3. Apgich. 1, 14.); auch ist eine bloße Scheinehe nicht im Geiste der damaligen Zeit, und

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hätte, auch im Sinne des Evangelisten, in der ehelichen Verbindung des Joseph mit Maria etwas Undenkbares gelegen, so wäre es leicht gewesen, zu sagen:,,er erkannte sie niemals." Die Sache bleibt daher dunkel, und man muß kein übertriebnes Gewicht weder auf die eine, noch die andre Meinung legen. Von einer ewigen Jungfrauschaft der Maria und einer daraus hervorgehenden besondern Heiligkeit derselben, wie schon vom zweyten Jahrhundert an die hinzudichtende Ueberlieferung fie immer weiter bis ins Abgöttische hinein ausmalte, weiß die h. Schrift nichts.

1. Gr. „Judäa“, so auch nachher immer. 2. Mit dem Zunamen der Große." S. die Uebersicht der Jüdischen Geschichte im Anhange.

3. Gr. „vor ihm niederzufallen," eine morgenländische Huldigung gegen Könige, die aber freylich bey diesen Heiden gegen den König der Juden, dem sie durch ihre Geschenke eine gottesdienstliche Verehrung bewiesen, mehr bedeutete

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und mit ihm das ganze Jerusalem;1 und ließ versammeln alle Hohe Priester 2 und Schrift- 4 gelehrten unter dem Volke und erforschte von ihnen, wo Christus sollte geboren werden. Sie sprachen aber zu ihm: Zu Bethlehem im Jüdischen Lande; denn also stehet geschries 5 ben durch den Propheten: 5 Und du, Bethlehem im Jüdischen Lande, 6 bist mit nichten 6 die kleinste unter den Fürsten Juda; denn aus dir soll mir kommen der Herzog, der über mein Volk Israel ein Herr sey. 8 Da berief Herodes die Weisen heimlich, und ers 7 lernte mit Fleiß von ihnen, wann der Stern erschienen wäre; 9 und wies sie gen Beth- 8 lehem, und sprach: Ziehet hin und sorschet fleißig nach dem Kindlein, und wenn ihrs findet, so saget mirs wieder, daß ich auch komme und es anbete. 10 Als sie nun den König ge 9 hört hatten, zogen sie hin. Und fiche, der Stern, den sie gesehen hatten, ging vor ihnen hin, 11 bis daß er kam und stand oben über, da das Kindlein war. Da sie den Stern 10 sahen, wurden sie hoch erfreut; und gingen in das Haus 12 und fanden das Kindlein mit 11 Maria, seiner Mutter, und fielen nieder und beteten es an, und thaten ihre Schäße auf und schenkten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhen. 13 Und Gott befahl ihnen im Traume, 12 daß sie sich nicht sollten wieder zu Herodes lenken; und sie zogen durch einen andern Weg wieder in ihr Land.

1. Der größte Theil der Einwohner (vgl. C. 3, | 5.), der nur am Zeitlichen klebte, und Unruhe im Lande besorgte, wie Herodes für seine königliche Ehre und Gewalt Nachtheil befürchtete. Kurz zuvor hatten die Pharisäer einer Verwandten des Herodes geweifsagt, ihre Nachkommen würden die Königswürde erhalten, Herodes und sein Haus sie verlieren; worauf dieser mehrere jener Pharisäer hatte hinrichten lassen. Wenn ein solcher Tyrann erschral, mußte nothwendig seine ganze Hauptstadt mit erschrecken.

2. So hießen damals, außer dem eigentlich sogenannten Hohen Priester, die Vorsteher der 24 Priefterordnungen (vgl. 1 Chron. 25, 4. u. f.); auch die von hohenpriesterlichem Geschlecht Apg. 4, 6.

3. Ursprünglich die Abschreiber und Vorleser, nachher die Kundigen des Gesezes, die Theologen und Juristen des Jüdischen Volkes. (Esr. 7, 6. Jer. 8, 8. Luc. 11, 44. 53. Matth. 23, 2.) Aus diesen beiden Classen, nebst der dritten, den Aelteften des Volkes, war der Hohe Rath oder das Synedrium zusammengesetzt. Der dritten geschieht keine Erwähnung, weil die beiden ersten in diesem Falle vorzugsweise befragt wurden.

4. Gr.,,dem Lande" (des Stammes) Juda.

5. Mich. 5, 1. (vgl. Joh. 7, 42.) Die Weissagung ist dem Sinne nach angeführt. L. Gl.,,Beth lehem war klein anzusehen, daher auch Micha sie flein nennt; aber der Evangelist hat mit nichten“ hinzugethan, darum, daß sie jeßt erhöhet war, da Christus dort geboren war."

6. Zum Unterschiede von Bethlehem im Stamm Sebulon, Jos. 19, 15. So bestimmt und unzweydeutig war die Weissagung.

7. Das Jüdische Bolk war in Familien (Taujende) abgetheilt, denen Familienfürsten vorstanden. Die Fürsten werden hier statt der Familien genannt, und diese für den Hauptort der Familie. Bgl. Richt. 6, 15. 2 Mos. 18, 21. 4 Mos. 1, 16. 5 Mos. 33, 17. Jof. 22, 14. 1 Sam. 10, 19.

8. W.,,ein Anführer, der mein Volk Israel weiden wird," als ein liebreicher Oberherr und Hirt, ein altes Bild der milden Herrschaft. Hef. 34, 23. E. 37, 24. 1 Mos. 48, 15. Pf. 23. 80, 2. 2 Sam. 5, 2. Merkwürdiger Gegensatz der genauen Ertenntniß des Buchstabens der Schrift bey innerer Entfremdung, in den Schriftgelehrten; und der ausharrenden Glaubenstreue der heidnischen Weisen aus dem Morgenlande, bey schwachem Lichte der

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Offenbarung! Der nächste am Ziel ist oft am fernften davon.

9. W.,,des erscheinenden Sterns", wie lange der noch am Himmel stehende Stern schon da sey; weil er vorausseßte, daß mit dessen Erscheinung das Kind geboren worden sey.

10. Heuchlerisch, indem er die arglosen Magier täuschte, um des Kindes sich zu bemächtigen. Doch Hiob 5, 13. Er wollte wohl zunächst darum wissen, wann der Stern erschienen wäre, damit er seine eig nen Sterndeuter befragen könnte; weil er aber sich ganz auf die unbefangenen Magier verließ, die er sicher gemacht zu haben glaubte, versäumte er es, Boten oder Kundschafter mitzusenden, und der Raub, auf den er lauerte, entging ihm. So wird die größte Schlauheit oft im Augenblicke der Entscheidung mit Blindheit geschlagen.

11. Jerusalem ist von Bethlehem nur etwa zwey Stunden entfernt. Gott hatte es zur Stärkung ihres Glaubens so gefügt, daß der Stern am Himmel gerade vor ihnen stand, und als sie in der Nacht (wie es im Morgenlande gewöhnlich ist) nach Bethlehem reisten, und als sie darauf das Haus suchten, gingen sie auch wieder dem Stern entgegen. Das ,,oben über" ist daher vom Augenschein zu verstehen. Es wird nicht gesagt, daß sie durch den Stern den Weg fanden, er war ihnen nur eine liebliche Bestätigung ihrer bisherigen Leitung, von Seiten Gottes; wie er ja überhaupt seine Bedeutung für sie nur durch Gottes Offenbarung hatte. Der standhafte Glaube dieser Heiden, welche mit großer Selbstverleugnung aus weiter Ferne kommen, und an der verborgenen Geburt und der Armuth des gottgesandten Königs sich nicht stoßzen, sondern gläubig und getrost dem Sterne und der göttlichen Weijung folgen, ermahnt uns, denen so viel helleres Licht, denen der Aufgang aus der Höhe, die Sonne der Gerechtigkeit (Luc. 1, 78. Mal. 4, 2.), erschienen ist, zu desto treuerer Nachfolge.

12. Also nicht mehr der Stall, oder, nach der Ueber. lieferung, die Höhle, in welcher Jesus geboren war. Es deutet dieser Umstand, so wie auch V. 16., darauf hin, daß diese Geschichte erst längere Zeit nach Jesu Geburt vorfiel.

13. Alles dies war damals vorzüglich reichlich in dem glücklichen Arabien, in Saba, zu finden, wo viele Juden wohnten. Weihrauch, ein bleichgelbes, blinkerndes Harz, von einem kleinen, unserm Birn baum ähnlichen Baume, von bitterem Geschmack,

II. Kaum war Jesus in David's Stadt geboren, durch die Engel verkündet und mit Lobgesängen gefeiert, von den Hirten gefunden und weit und breit gepriesen, von Simeon und Hanna prophetisch begrüßt, von den heidnischen Weisen angebetet und mit Opfergaben beschenkt: so mußte er das Jüdische Land verlassen, das aufgegangene Licht schien wieder unterzugehen, und alle jene großen, herrlichen Ereignisse vergebens geschehen, und der eben aufkeimende Glaube jo Vieler wieder erstickt zu seyn - grade wie durch Israels Zug nach Egypten die Verheißzungen an Abraham, Isaac und Jacob zunichte geworden zu seyn schienen; daher der Evangelist bedeutungsvoll grade hier auf Hos. 11, 1. sich bezieht. Weder im A. noch im N. Bunde sollte indeß die Frucht verloren gehen; aber unter der schmeichelnden Verehrung der im besten Falle noch schwachgläubigen Bethlehemiten, mit den irdischen Erinnerungen an David und seinen Thron, sollte der Heiland nicht aufwachsen; durch Leiden sollte er siegen, aus der dunkelsten Verborgenheit an das Licht treten, und grade in einer solchen Führung die Liebe Gottes zu diesem seinem eingebornen Sohne, an dem er Wohlgefallen hatte, sich verherrlichen.

13 Da fie aber hinweggezogen waren, siehe, da erschien ein Engel des Herrn dem Joseph im Traum, und sprach: Steh auf und nimm das Kindlein und seine Mutter zu dir und fliehe nach Egyptenland, und bleib allda, bis ich dir sage; denn es ist vorhanden, daß 14 Herodes das Kindlein suche, dasselbe umzubringen. Er aber stand auf und nahm das 15 Kindlein und seine Mutter zu sich ey der Nacht und entwich nach Egyptenland, 1 und blieb allda bis zum Tode des Herodesb; auf daß erfüllet würde, was der Herr durch den Propheten gesagt hat, der da spricht: „Aus Egypten habe ich meinen Sohn gerufen.“2

III. Schon beym ersten Eintritt des ewigen Lichtes in die Finsterniß dieser Welt sollte es sich zeigen, wie der Sieg auf Erden nur durch die schwersten Leiden dem Sohne Gottes gelingen werde; so groß war der Haß der verderbten Welt gegen ihren Gott und Heiland, daß schon bald nach seiner Geburt diese unschuldigen Kinder um seinetwillen den Tod leiden mußten. Dies ist im Neuen Bunde der Anfang einer langen Reihe von furchtbaren, zuletzt doch aber ohumächtigen Freveln, womit die Macht der Finsterniß das aufgegangene Licht wieder auslöschen will.

16 Da Herodes nun sah, daß er von den Weisen betrogen war, ward er sehr zornig, und schickte aus und ließ alle Kinder zu Bethlehem tödten und an allen ihren Gränzen, die da zweyjährig und darunter waren, 3 nach der Zeit, die er mit Fleiß von den Weisen erlernet 17 hatte. Da ist erfüllet, das gesagt ist von dem Propheten Jeremias, der da spricht: 4 18,,Auf dem Gebirge hat man ein Geschrey gehöret, viel Klagens, Weinens und Heus

er aussagt, in kleinerem oder größerem Maße. Vgl. Joh. 15, 25. So werden daher alle Aussprüche Gottes, die sämmtlich in gewissem Sinne Weissagungen sind, so lange das Reich Gottes noch nicht erschienen (vgl. C. 3, 3. A. C. 5, 17. A.), stufenweise immer herrlicher erfüllt;“ und jede erstmalige Erfüllung, wie hier an dem Volke Israel, ist ein Vorbild einer späteren. Der Prophet redet dort nämlich zunächst von dem Volke Israel, Gottes erstgebornem Sohn (2 Mos. 4, 22. Vgl. Jer, 2, 3.), den Er aus dem Lande, anfangs der Zuflucht, später der Knechtschaft, mit wachsamer Fürsorge holte. Was aber diesem angenommenen Kinde Gottes widerfuhr, das geschah ebenso an Gottes eignem, wesentlichem Sohne: er mußte außerhalb seines Landes und Volkes eine Zuflucht in dem finstern Heidenlande suchen, und Gott von dort ihn wunderbar wieder heimführen.

aber lieblichem Geruch, bey den Alten sehr hoch ge- | eine Weissagung enthielten, die blos in dem vorlieschätzt; Myrrhe, gleichfalls ein Harz von einem genden Fall eingetroffen wäre. Vielmehr enthält unsern Akazien ähnlichen Dornbaum. Beides wurde jeder göttliche Ausspruch einen Gedanken, der besonders beim Gottesdienste gebraucht. Die Ma,,erfüllt wird, wenn dasjenige wirklich wird, was gier, wie es bey dem Erscheinen vor Königen und Vornehmen im Morgenlande Sitte ist (f. z. B. 1 Sam. 9, 7.), überreichen dem Kinde Geschenke: indem sie die Haupterzeugnisse ihres Landes bringen, legen sie dessen Herrlichkeit gleichsam ihm zu Füßen. Vgl. Jes. 60, 5. ff. Die Geschenke haben indeß offenbar auch eine sinnbildliche Bedeutung. Gold, als das edelste, kostbarste Gut der Erde, deutet darauf hin, daß sie sich selbst mit Allem, was sie hatten, ihm als ihrem Könige übergaben; der Weihrauch, der vom Räucheraltar emporstieg, bildete die aufsteigende Gebetsandacht des fürbit tenden Priesters ab (2 Mos. 30, 1. ff. Luc. 1, 10. Off. 8, 3. 4.); mit den edelsten Myrrhen wurden alle heiligen Personen und Geräthe gesalbt (2 Mos. 30, 23.); durch diese Gaben bekannten sie sich also zu ihm als zu ihrem Priester, dem sie diese jottesdienstlichen Gaben brachten, sey es, indem sie hm zugleich ausdrücklich göttliche Verehrung beweisen, oder um seine priesterliche Vermittelung bey Gott ihn bitten wollten. Ein von Gott gesandter heiliger Priester- König war es also, dem sie ihre Huldigung beweisen wollten, um durch ihn dereinst der Segnungen seines Reiches für sich und ihr Volk theilhaftig zu werden. Zugleich sorgte Gott durch die kostbaren Geschenke väterlich für die arme, bald landflüchtige Familie.

1. Etwa 5-6 Tagereisen von Bethlehem.

2. Hos. 11, 1. Das Wort,,erfüllen" in diesen und ähnlichen Stellen (vgl. V. 18. 2c.) hat nicht den Sinn, als ob die angeführten Propheten-Worte

3. Weil seit der Erscheinung des Sterns und der Abreise der Weisen aus dem Morgenlande schon längere Zeit verflossen war: so griff Herodes hinüber, um sicher zu gehen. Er wollte damit ein Strafexempel aufstellen, um von allen ähnlichen Unter nehmungen wider ihn, wie er es ansah, abzuschrecken. In dem kleinen Orte Bethlehem waren es übrigens nicht mehr als 12-15 Kinder höchstens, die der Mordbefehl traf; daher es nicht auffallen kann, wenn aus des grausamen Herodes Regierungszeit dieser Umstand sonst nicht weiter berichtet wird. S. die Uebersicht der Jüdischen Geschichte im Anhange. 4. Jer. 31, 15.

5. Gr. „in Rama.“ Rama lag ganz nahe bey

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