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fern sie überhaupt verlautete, sondern sofern sie angenommen und wirksam wurde, als die Frucht, die das erstorbene Waizenkorn unmittelbar hervorbringen würde: so drängt sich uns die Frage auf, wie sich's verstehen lasse, daß die Buße, welche die Apostel forderten, unweigerlich gethan, daß die Vergebung, welche sie im Namen Jesu darboten, auch freudig angeeignet wurde; und eben diese Frage findet hier ihre vollkom men befriedigende Antwort.

Hat Christus Grund und Wesen seines Leidens so ge= deutet, daß er den Händen der Menschen werde überantwortet werden, so geht in der That von seinem so verstandenen Kreuze eine Kraft zur Buße aus, welcher Niemand sich zu entziehen im Stande ist. Da darf die Buße nicht erst streng gefordert werden, man braucht die Menschen nicht zu ihr zu drängen: das Bild des leidenden Erlösers mit dieser Ueberschrift versehen wirkt an sich selbst was alle Machtgebote schuldig bleiben. Der Herr kommt in der Menschen Hände: wohlan, was haben diese Menschenhände ohne Scheu an ihm vollbracht? O, wozu sind doch Menschenhände fähig, und welche Mächte schlummern doch im Menschenherzen! Wer wagt es, hier noch die gewohnten Vorstellungen festzuhalten, und noch vom hohen Adel der gefallenen Natur zu reden? Hier wird es offenbar, wie Menschen handeln, wenn sie dem wahren inneren Antrieb folgen, wenn keine höhere Macht dem bösen Willen Grenzen setzt, wenn keine Rücksicht ihn beschränkt und aufhält. Wie unerbittlich zieht das Kreuz des Herrn uns jene Decke von den Augen, die dichter als die Decke Mofis der Sünde wahres Wesen zu verhüllen pflegt. So ist sie denn kein bloßer Mißgriff oder Fehltritt, und keine bloße Thorheit oder Schwachheit, so ist der Sünder mehr als nur verblendet; ja diese Sünde, die man immer noch entschuldigt, hier sieht man, was sie ist: sie ist der Widerwille, die entschiedene Feindschaft gegen Gott! Geht dieses Licht über die Menschen und über ihre Sünde auf, werden sie von ihm beleuchtet und gestraft: wohlan, so müssen sie über sich selbst

zur Besinnung kommen, und die Buße bleibt nicht länger aus! Man hat sich daran gewöhnt, die unmittelbaren Widersacher des Herrn, die Anstifter und Vollstrecker seiner Passion einer ganz besonderen Herzenshärtigkeit zu zeihen. Lassen wir dieß Urtheil einmal gelten, wiewohl es freilich nicht das richtige ist; aber lasset auch ihr euch nun die Folgerungen gefallen, zu welchen es unausweichlich hindrängt. Allerdings mit einem Eifer und einer Ausdauer ohne Gleichen verfolgen sie das vorgesteckte Ziel; selbst als ihr Opfer schon am Kreuze hing, selbst da erscheint ihr Haß noch ungesättigt. Sie saßen da und hüteten sein, riefen ihre Hohnesworte zu dem Sterbenden empor, „helfe ihm sein Gott, dem er vertraut hat, so es ihn gelüstet;“ ,,er steige herab vom Kreuze, so wollen wir ihm glauben." Wohlan, wessen haben wir uns wohl von ihnen zu versehen, als der Verfolgte sein Haupt geneigt hatte und verschieden war? Ja was läßt sich anderes erwarten, als daß sie mit der Genugthnung eines gestillten Rachevurstes heimgekehrt und im Glanze des endlich errungenen Sieges fröhlich gewesen wären? Aber statt dessen empfangen wir die entgegengesetzte, völlig unerwartete Kunde: „und alles Volk, das dabei war und zusah, da sie sahen was da geschah, schlugen sie an ihre Brust, und wandten wieder um" (Luc. 23, 48). Ergriffen vom Gefühle um den begangenen Frevel, sind sie die ersten Zeugen von der Macht des Kreuzes, Bußgedanken zu erwecken. Die Wolke dieser Zeugen hat sich bald gemehrt. Ihr Männer von Israel, so predigt der Apostel, Jesum von Nazareth habt ihr genommen. durch die Hände der Ungerechten und ihn angeheftet und erwürget: da sie aber das hörten, ging es ihnen durch's Herz, und sprachen zu Petro und den anderen Aposteln, ihr Männer, lieben Brüder, was sollen wir thun? Und wie erklären wir uns das? Das ist die Deutung, daß in der Passion des Herrn die völlig freie That der Menschen, in der ihr wahrer Sinn sich offenbart, vor Augen liegt. Kein Zufall hat es so gefügt, kein dunkles Verhängniß hat hier gewaltet, keine unglückselige

Verkettung der Umstände hat diesen Ausgang herbeigeführt: der Menschen Wille ist daran geschehen. Und nicht der Wille einer einzelnen Parthei, vielmehr der allgemeine Wille des gesammten tiefgefallenen Geschlechts. An dieser Menschenthat mußte die Welt nachdenklich stille stehen; das Licht, welches sie von diesem Kreuze aus beleuchtete, vermochte sie zur Umkehr zu bewegen; hier mußte sie sich selber strafen lernen, hier war ihr jede Ausflucht abgeschnitten: es bleibt nichts anderes übrig, als bußfertig an die Brust zu schlagen und nach Vergebung auszuschauen.

Aber daß diese Vergebung nicht nur gesucht, sondern auch gefunden, nicht nur dargeboten, sondern auch gläubig angenommen wurde: auch dieß vermögen die unscheinbaren Worte des heutigen Abschnitts uns zu deuten. Schutzlos ist der Herr in der Menschen Hände überantwortet, sie haben an ihm gethan was sie gewollt haben: so hat die Sünde sich an ihm erschöpft; was Arges in der Brust der Menschen war, das alles ist hier an den Tag gekommen, das alles hat der Herr erduldet. Wie wunderbar, er hält gleichwohl an dem so offenbar gewordenen Geschlecht noch fest. Er trägt sein Kreuz nicht bloß geduldig, so daß er nicht wiederschilt, da er gescholten wird, nicht drohet, da er leidet, es Dem anheimstellt, welcher recht richtet: sondern mit unerschütterlicher, unverminderter Liebe bleibt er den Menschen zugewandt. Je einmüthiger die Welt ihn ausstößt, um so entschiedener neigt er sich ihr zu; je mehr sie sich von ihm lossagt, desto weniger will er sie lassen; je gründlicher sie alles Bessere verleugnet, desto emsiger sucht er sie zu gewinnen und zu retten. Das ist ein nie gesehener Kampf. Sie will in ihrem Hasse jedes Band zerstören, durch welches sie mit ihm zusammenhing: er will in seiner Liebe Bande knüpfen, die unzerreißbar für die Ewigkeit bestehen. Und Er behält das letzte Wort und geht als Sieger aus dem Streit hervor. Des Menschen Sohn hat in dem Kampfe mit den Menschen obgelegen, und duldend hat er das Gericht zum

Siege ausgeführt. Sie haben endlich ihren Haß ganz ausgeschüttet und alle ihre Waffen sind verbraucht: sie sind am Ende, - er aber hat sich nicht erschöpft, sein Schatz ist reicher, denn zuvor. Sie wollten die Liebe tödten; aber die Liebe stirbt nicht, die Liebe hört nimmer auf, die Liebe ist das gröBeste unter allem was bleibt. Lasset es uns wiederholen: allerdings wird durch diese Verklärung der Liebe des Gefreuzigten das Geheimniß der göttlichen Vergebung dem Verständniß nicht näher gebracht: aber um so vollständiger wird es uns von hier aus deutlich, wie fortan die Predigt von der Versöhnung gläubig angenommen und das Wort vom Kreuze für alle bußfertigen Gemüther ein Geruch des Lebens zum Leben werden konnte. Hat dieser Sterbende, wenn gleich die Sünde sich an ihm erschöpfte, nicht aufgehört, die Urheber seiner Schmach und Pein zu lieben: so kann sich jeder Sünder mit aller Zuversicht derselben Liebe des Herrn getrösten; und voll Vertrauen folgt er der Ermahnung: so lasset uns mit Freudigkeit hinzutreten zu dem Gnadenstuhle, auf daß wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden auf die Zeit, wenn uns Hülfe noth ist. Wenn ich erhöhet werde von der Erde, so spricht der Heiland, dann will ich sie alle zu mir ziehen. Er meint zunächst seine Erhöhung an das Kreuz; denn das sagte er, so fügt der Evangelist hinzu, um zu deuten, welches Todes er sterben würde. Aber ist das die Herrlichkeit des zur Rechten der Majestät erhöheten Menschensohnes, daß in Seinem Namen Gnade und Vergebung der Sünden dargeboten und angenommen wird: mit diesem Preis und mit dieser Ehre ist er gekrönt worden durch das Leiden des Todes. Von seinem Kreuze gehen die Ströme der Liebe aus, die in den Ursprung aller Liebe zurückführen und das Verlorene wiederbringen. So ist des Menschen Sohn der Menschen Händen deßhalb übergeben, damit er wiederum die Menschen in die eigenen Hände nähme, und sie gewinne, reinige, bewahre - mit jener Macht und jener Treue, von der er selbst geweissagt hat: sie werden nimmermehr umkommen

Majestät me born wir frig mere Sie, mo mijden uns abama ma fabledeno in den Kreis der Engel, die zu den Flen seines Thrones rühmen: das Tamm, das er würget ware, i nårig, ja nehmen Kreft und Rästbum, Weisheit und Stärke, Ebre, Sob und Preis von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

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