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Bruder Tammaritu als Herren von Elam in Hidalu ein. Inschriftlich wird berichtet:

„Dem Ceumman, ihrem König, schlug ich den Kopf ab, ihm der sich so stark gedünkt und auf feindschaft gesonnen hatte. Seine Krieger erschlug ich ohne Zahl, mit eigner Hand fing ich seine Streiter lebendig. Mit ihren Leichen erfüllte ich gleichwie mit Dornen und Disteln die Umgebung von Susa. Ihr Blut ließ ich in den Fluß Ulai strömen, sein Wasser färbte ich wie Wolle."

Eine andre Inschrift verkündigt:

„Afur und Iftar haben mich über meine Feinde erhoben. Ich habe die große Stadt Susa genommen, den Sitz ihrer großen Gottheiten, das Heiligtum ihrer Orakel."

Aus Elam nahm der Großkönig 20 Bilder von Göttern und Göttinnen samt Tempelschäßen, Priestern und Dienern mit, auch 32 Bildsäulen von elamitischen Königen, die aus Silber oder Gold, Kupfer oder Marmor hergestellt waren. Selbst ihre Grabstätten entleerte der goldgierige gebildete" Barbar aus Affyrien und nahm die Gebeine derselben nach Ninive mit 1). Alle lebende Menschen wurden als Gefangene fortgeführt, das ganze Land zur Wüste gemacht. Törichter Weise aber stellte jetzt der siegreiche Großkönig elamitische Bogenschützen in sein Heer ein 2).

Das gute Einvernehmen der beiden Zwillingsbrüder, der Herren von Affyrien und Babylonien, dauerte nur kurze Zeit. Bald erwachten in Samasfumukin die Gedanken, sich und sein Reich von Assyrien unabhängig zu machen, wozu er bereits 662 v. Chr. die Hilfe von Elam, Aram, Arabien und Aethiopien angerufen hatte, während auch Manasse von Juda dem Großkönig untreu wurde.

Dieser wurde ermutigt durch den Traum eines Priesters, der auf dem Fußboden (kigallu) eines Tempels des Mondgottes diese Worte las: Allen, die gegen Usurbanipal böses vornehmen und Kampf erregen, will ich einen schrecklichen Tod geben. Durch den schnellen Dolch von Eisen, durch Niederwerfen in das Feuer, durch Hunger und Pest werde ich ihre Seelen ver derben ")."

Es kam zum offnen Krieg zwischen beiden Brüdern, und Asurbanipal drängte seinen Zwillingsbruder so hart, daß eine babylonische Stadt nach der andern fiel, bis Babel selbst erobert wurde. Im letzten Kampf fand Samassumukin seinen Tod im feuer, ein Ende, das die Griechen willkürlich auf Asurbanipal übertragen haben. Der Meinung ), das Volk von Babel habe den König und seine Trabanten ins Feuer geworfen, steht entgegen, daß der Großkönig gar keine Ursache hatte, solchen Beistand des babylonischen Volkes in seinen Berichten zu

1) Auch die Elamiter begruben die Leichname ihrer Könige in die Erde. 2) K. B. II, b, 211.

3) Nach Ciele a. a. . S. 379.
4) Gegen Ciele a. a. C. S. 382.

verschweigen. Er aber weist das schreckliche Ende des Bruders den Göttern zu und ließ auf Anraten der Priesterschaft sämtliche Altäre der Götter in Babel einer Reinigung unterwerfen; denn die Götter waren darüber billig erzürnt, daß die Tempelschätze schon mehrere Male zu Kriegszwecken geplündert worden waren.

Ueber das Ende des Bruders läßt Asurbanipal inschriftlich berichten:

Die großen Götter warfen ihn in die brennende flamme des feuers, vernichteten sein Leben. Aber die Leute, die Samassumukin, meinen feindlichen Bruder, zu solchen Taten.... verleitet hatten, die fürchteten sich vor dem Sterben. Ihr Leben war ihnen zu lieb, und so stürzten sie sich nicht mit Samassumukin, ihrem Herrn, in das feuer. Sie zerstoben vor dem Gemetzel des eisernen Dolches, vor Mangel, Hungersnot und flammender Lohe und ergriffen einen Zufluchtsort. Das Netz der großen Götter, meiner Herrn, aus dem kein Entrinnen möglich ist, warf sie nieder. Kein einziger entkam, keiner der Uebeltäter entrann; durch meine Hände wurden sie mein. Diesen Kriegern, die meinen Herrn Asur gehöhnt und gegen mit... böses geplant hatten, riß ich die Zunge aus und schlug sie nieder. Jhr zerhacktes fleisch ließ ich hunde, Schweine und Geier, Adler, die Vögel des Himmels und die Seefische fressen."

Durch Tat und Wort hat so der Großkönig selbst der unmenschlichen assyrischen Grausamkeit ein weiteres Denkmal gestiftet, und wäh rend das Schwert unter den unglücklichen Bewohnern der großen Stadt wütete, wetteiferten mit ihm zwei andre Würgengel, der Hunger und die Pest, wie die Inschrift meldet:

Von den Leichen der an Hunger und Pest Gestorbenen waren die Straßen gesperrt, wimmelten die Plätze.“

In Elam standen nach Teumman zuerst Indabigas, hernach Pae oder Umbahabua 1) gegen den affyrischen Statthalter auf. Daher sandte Asurbanipal an Indabigas mehrere Gesandte und mit ihnen diese Botschaft:

„Wenn du diese Männer nicht zurücksendest, dann werde ich kommen, deine Städte verwüsten, das Volk von Susa, Mataktu und Hidalu wegführen, dich von deinem königlichen Thron stoßen und einen andern an deine Stelle setzen. Wie ich ehedem Teumman vertilgte, so werde ich dich auch vertilgen 2).

Hatte er doch von seinen Magiern das günstige Orakel erhalten, nämlich Istars Erbieten:

„Die Bogen Elams werde ich zerbrechen, aber deinen Bogen werde ich stark machen; über alle deine Feinde werde ich deinen Waffen Macht verleihen.“

Auf Pae folgte Ummanaldas, der seinen Nebenbuhler Tammaritu in andauernden Kriegen unterwarf. Dabei wurde Susa gänzlich zerstört, auf seine Trümmer Salz gestreut, das fruchtbare Elam zur Wüste gemacht, die weiten Wälder niedergebrannt, die Cisternen ausgetrocknet, alles mit Zerstörung, Sklaverei und Hungersnot bedeckt. Keine mensch

1) Tiele a. a. Ø. S. 391.

Tiele a. a. . S. 390.

liche Stimme, kein Critt von Rindern und Schafen, kein fröhlicher Freudenruf erscholl mehr auf Elams Auen. Sie dienten nur Wildeseln und Gazellen und allerlei Wild zum Lagerplatz...

„Den Staub der Stadt Susa, der Stadt Madaktu, der Stadt Huldama und der übrigen Städte habe ich hinweggeführt nach dem Land Assyrien.“ „Die Grabstätten ihrer Könige zerstörte ich, ihre Gebeine nahm ich mit nach Affyrien, ihren Totengeistern legte ich Ruhelosigkeit auf und schloß sie von der Totenfeier der Crankspende aus."

Demnach benutzte Asurbanipal die inneren Streitigkeiten der Herren von Elam, einen neuen Raubzug anzutreten, wenn das überhaupt noch möglich war; oder der vorige Bericht hat das Geschehene übertrieben 1). Wann dieser letzte Krieg mit Elam stattfand ist nicht sicher zu bestimmen. Von Susa nahm der Großkönig das Bild der Göttin Nana mit, das 1635 Jahre zuvor aus Erech geraubt und nach_Susa gebracht war, nun aber der Stadt Erech zurückgegeben wurde. Er läßt darüber be richten:

„Die Königin Nana, die seit 1635 Jahren vergewaltigt und gezwungen war, im Lande Elam zu wohnen, einem Ort, der ihr nicht zukam; diese Göttin, die im Verein mit den Göttern, ihren Vätern, meinen Namen zur Herrschaft über die Länder berufen hatte, befahl mir auch, ihre Gottheit wieder an ihren Ort zurückzubringen. Asurbanipal," sagte sie 2), wird mich aus dem feindlichen Elam herausführen und mich in Eanna einziehn lassen. Ich ergriff die Hände ihrer hehren Gottheit, den graden Weg schlug sie frohlockenden Herzens nach Eanna ein. Am ersten Tag des Monats Kislew ließ ich sie Einzug in die Stadt Erech halten, das sie so lieb hat. Ein Allerheiligstes ließ ich sie bewohnen für ewige Zeiten."

"

Nana heißt die Istar von Erech. Warum er nicht auch den Stein Hammurabis zurückbrachte? Vermutlich lag er schon von Schutt be deckt und war vergessen.

Den Triumphwagen des Großkönigs zogen vier Könige, einer von Arabien und drei von Elam, Tammaritu, Ummanaldas und Pae, von denen die zwei ersten von Asurbanipal selbst eingesetzt waren. Er läßt berichten:

„Unter (Istars) hohem Beistand nahm meine Hand (die Könige von Elam) gefangen, an meinen königlichen Wagen ließ ich sie spannen. In ihrem hehren Namen bin ich durch alle Länder hingezogen, ohne meines gleichen zu haben.“

In der Tat fand dieser Großkönig von Assyrien selbst in jener Zeit nicht seines gleichen, was wahnwißigen Hochmut, Prahlerei, Unzuverlässigkeit und Grausamkeit betrifft, wie auch die jetzt zu erzählende Handlung beweisen wird. Nach der Zerstörung von Susa hatte sich ein Enkel Merodachbaladans II., Nabubalzikra, bei Ummanaldas, dem König von Elam, in dessen Stadt Madaktu aufgehalten. Als Asurbanipal dessen Auslieferung verlangte, töteten sich der verbannte fürst und sein Diener gegenseitig, aber dem Leichnam, den Ummanaldas ausliefern

1) S. S. 124.

2) Durch ihre Priester.

mußte, ließ der unversöhnliche Großkönig den Kopf abschlagen oder er tat dies schnöde Werk der Feigheit gar selbst, wie eine Inschrift auf dem Rassamcylinder sagt:

Seinen Leichnam übergab ich nicht dem Grab, ich tötete ihn noch einmal. Ich schlug der Leiche den Kopf ab und band ihn an den Nacken des Nabukatisahab, eines Dieners des Samassumukin.“

In die Empörung dieses unglücklichen Königs war auch das Westland oder mat martu, d. i. Phönikien und Palästina, das Land Guti und Millukikusch verwickelt wie die Inschrift sagt:

„Das Volk von Akkad, Chaldäa, Aram und der Meeresküste von Agade bis Babsalimitu, die mir zinspflichtig waren, bewog er zur Empörung wider mich; und die Könige von Goim, Syrien und Aethiopien... alle diese bewog er zur Empörung."

Sie wurden besiegt und ihre gefangenen Einwohner wieder in den Often des Reiches gebracht, aber an ihre Stelle, also auch in Samaria 1), kamen Leute aus verschiedenen Teilen des assyrischen Reiches. Den König Manasse von Juda ließ er in Ketten nach Babel bringen, wo Asurbanipal die letzten 20 Jahre seines Königtums residierte 2). Bald aber entließ er ihn nach seines Vaters Beispiel, und Manasse starb zwei Jahre darauf zu Jerusalem 643 v. Chr.

Von einem andern Feldzug läßt der Großkönig berichten:

„In Hukurussuh, den rauhen Bergen, nahm ich die Knechte von Abyate *), dem Sohn des Tehari, lebendig gefangen; auf Befehl von Asur und Istar, meinen Herrn, nahm ich sie mitten in der Schlacht gefangen. Hände und Füße schloß ich in eiserne Bande, laite und die Araber flohen und entkamen.... Uaite hörte davon und fürchtete sich; und aus Nabatäa brachte ich ihn heraus auf Befehl von Asur und Beltis erschlug ich vor seinen Augen das Fleisch, das aus ihm gekommen war, seinen Sohn.“

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Die grausamen Götter haben an Priestern und Königen auch grausame Diener; aber es kommt noch Schlimmeres:

„Dunanu und Nabuusalli, die über Gambulu gesetzt waren, die gegen meine Götter einen großen Hohn ausgesprochen hatten, riß ich in Arbela die Zunge aus und 30g ihre Haut ab."

Nach anderm Bericht warf man in Ninive den Dunanu auf ein Schindebrett und schlachtete ihn wie ein Lamm *).

Aime, ein Verbündeter von Abyate, wurde lebendig geschunden, Abyate selbst verstümmelt und wie ein Hund an die Kette gelegt. Ihre gefangenen Krieger starben in Babel vor Hunger oder an der Pest.

Nach schlimmer erging es Maiti, dem König von Arabien, der ge fangen von dem Großkönig nach Ninive gebracht war. An ihm vollführte dieser Unmensch die Greueltaten, deren er sich inschriftlich rühmt:

1) Esra 4, 10.

2) 2. Chron. 33, 11.

3) Sachau nennt ihn einen Kriegsobersten des Königs Urita.
4) K. B. II, b, S. 257.

„Mit dem Meffer, womit ich fleisch zu schneiden pflegte, machte ich ein Loch in seinen Backen; ich 30g einen Strick durch seine Oberlippe und befestigte daran eine Kette, mit der man die Hunde koppelt, und ließ ihn im Osttor von Ninive den Käfig hüten."

Ein bekanntes Relief zeigt einen affyrischen König, der mit der linken Hand den Strick hält, der durch die Lippe des Gefangenen gezogen ist, mit der rechten Hand aber die Spike seines Speeres auf das Auge des Gefangenen richtet, um es zu durchbohren — eine dem Äsurbanipal ganz angemessene, vermutlich oft geübte Grausamkeit. Dabei rühmt sich dieser grausamste aller assyrischen Könige, eine Zeit des Segens über sein Land gebracht zu haben. Entweder war er ein schwaches Werkzeug seiner Schreiber und Schriftgelehrten, oder diese Menschen schmeicheln dem König mit ihren Lügen aus furcht, er könne sie wie den Köniz von Arabien an die Kette legen. Sie schreiben:

Cage des Rechts, Jahre der Gerechtigkeit, reichliche Regengüsse, gewaltige Hochwasser, guter Kaufpreis. Die Götter sind wohlgeneigt, Gottesfurcht ist reichlich vorhanden, die Tempel sind gut versorgt. Die Greise hüpfen, die Kinder singen, die Frauen und Mädchen heiraten, geben Knaben und Mädchen das Leben. Das Werfen verläuft richtig. Wen seine Sünden dem Tod überantwortet hatten, den hat mein Herr König am Leben gelassen '). Die viele Jahre gefangen faßen, hast du freigelassen. Die viele Cage krank waren, sind genesen. Die Hungrigen sind gesättigt, die Ausgemergelten sind fett geworden, die Nackten sind mit Kleidern bedeckt worden."

In Wirklichkeit war Assyrien gänzlich erschöpft, wie sich bald zeigen wird. Die großen Conprismen berichten auch von den Werken des Königs im Innern, wo er ein Pfleger des Gößendienstes, der Künste und Wissenschaften war; diese Berichte reichen bis 647 v. Chr., da Samasdanninanni Statthalter von Babylonien war. Dem Gott Asur und seiner Gattin erbaute er je einen Tempel zu Ninive, andern Göttern in Babel und Borsippa. Der Tempel des Asur hieß auf assyrisch Sadirabumati, auf sumerisch ekurgalkurra, das Haus der Herrin der Welt" war masmafu genannt. In Haran ließ er die Tempel des Sin und Nusku, melammesami und hiduti genannt, wieder herstellen und ausschmücken. Aber den Stufenturm von Esagila hat weder Asarhaddon noch Samassumukin noch Asurbanipal aufgerichtet. Diesen gewaltigen Bau vollendete erst der Chaldäer Nabopolassar und sein noch größerer Sohn.

Eine große königliche Bibliothek und ein Archiv errichtete Asurbanipal in Kujundschik, einem Trümmerort des weiten Ninive, daneben noch mehrere kleine Bibliotheken. Alte Tafeln aus den Büchersammlungen zu Akkad, Assur, Babel, Kutha, Nippur und Ur ließ er fleißig abschreiben, Uebersetzungen aus dem fumero-akkadischen in das affyrische anfertigen, auch Grammatiken und Wörterbücher der ausgestorbenen

1) Solcher Gnade, wie sie Manasse von Juda erfuhr, hatten sich nur wenige

zu erfreuen.

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