ÀҾ˹éÒ˹ѧÊ×Í
PDF
ePub

Serru wird in einer Sintfluterzählung genannt.

Sukurru, ein füdbabylonischer Gott, gab einer Stadt seinen Namen und ward vergessen.

Tisu1) wird ein Beiname des Bel sein, Hus a 2) ist noch rätselhaft, sharr a 3), eine Göttin des Sieges über die Feinde, wird gleich Iftar von Arbela sein; doch heißt sie auch Isharra tiamat, d. i. Meereskönigin. Man vergleiche Esarra, die Mutter des Gottes Ninib, und Esarra als Tempelnamen.

Turbiti oder Turi ist ein Gott des Krieges, der die Waffen des Feindes zerbricht. Er hatte einen Tempel in Borsippa.

3azaru wird als Flußgott schon aus alter Zeit bekannt *).

3u, der Sturmvogel, neben Ninib als Zwillingsgott bekannt, ist der Vater des geflügelten Stierkoloffes oder des geflügelten Pferdes. Doch soll dies auch ein Zeichen Eas sein.

Alle diese Götter versammeln sich, wenn sie des gemeinsamen Rates pflegen wollen, im äußersten Norden, wo der Götterberg liegt, der in einer Urkunde des Königs Sargon genannt wird, aber auch dem Propheten Jesaja bekannt ist ); denn dieser legt dem König von Babel das Wort in den Mund, er wolle sich sehen in der Götterversammlung am äußersten Norden, wo für die Bewohner von Babylonien die nächsten in die Wolken ragenden Berge liegen. Demnach dürfen wir den babylonischen Olymp etwa im Ararat oder im Kaukasus vermuten. Sicher aber ist er weder am Himmel noch in der Unterwelt zu suchen.

Ist die Schar der Götter und Göttinnen von Babylonien und Assyrien eine recht ansehnliche zu nennen, so wird sie durch die Zahl der untergeordneten Geister oder Dämonen doch noch übertroffen. Auch sie empfangen als sedu lammu und als sedu damku, d. i. gute oder böse Geister, verschiedene Opfer von den Menschen in der Absicht, den Dienst oder Einfluß der guten Geister sich zu erhalten oder zu gewinnen, hingegen die bösen Geister zu versöhnen und zu bewegen, daß sie keinen Schaden anrichten oder Unheil stiften, genau so wie bei den Göttern selbst. Die guten Geister heißen auch lamassu. Daneben bezeichnen lamassu und sedu auch die Schlangen- und Stierbilder, die zum Schuß an den Toren von Tempeln und Palästen aufgestellt wurden. Sonst heißen die Bilder seru und rimu.

Beide, gute und böse Geister, stehen zum Dienst der Götter und der Könige bereit. Der Gnadenbote" zieht mit dem König im Auftrag der Götter zu feld, der Wächter des Heils und des Lebens" steht dem König zur Seite, ihn vor Schaden durch feindliche Waffen zu schützen.

[blocks in formation]

Wenn einige Gelehrte diese Geister als depoffedierte Götter ansehn, so hat diese Ansicht keinen Grund; denn sie können erstens nicht nachweisen, daß diesen Geistern vorher Tempel errichtet und Opfer gebracht worden sind; sodann haben wir wohl depoffedierte Götter kennen gelernt, aber bei keinem einzigen haben wir vernommen, daß er hernach zu den Geistern oder Dämonen versetzt worden sei, weder bei Tiamat noch bei Lachmu und Lachamu noch bei Ansar und Kisar noch bei Dunsaggana. Die Geister sind vielmehr ebenso alt oder noch älter als die Götter selbst, haben sozusagen mehr Realität wie diese und stehen, wie schon bemerkt, den Menschen näher, ja im täglichen Verkehr mit ihnen.

Sie werden auch als Igigi und Ununaki unterschieden. Die Igigi, auch murgalane oder abgalli genannt, sind die Diener Bels in der oberen lichten Welt, dem Wolkenhimmel. Die Anunaki aber, vollständig Dingiranunakidana, d. i. „die Götter der Wasserwohnung“, sind Diener des Ninib, Geister der unteren dunkeln Welt. Als Sterne betrachtet sind die einen, die über dem Horizont stehn, sichtbar, die andern, die unter dem Horizont stehn, unsichtbar. Alle zehn Tage wird ein Teil der Igigi zu Anunaki und umgekehrt. Eine Ausnahme machen nur die Zirkumpolarsterne, die immer sichtbar sind.

Aber die Nacht hat auch ihre Schrecken, und die Angst vor diesen Schrecken hat das graufige Gespenst der lilitu geschaffen, an die im A. T. 1) die lilith erinnert, die im wüsten Edom haust. Dies häßliche Wesen erschreckt oder tötet die Kinder, setzt sich gern wie eine Fledermaus in die Haare der Menschen 2).

Schlimmer noch ist das dreigestaltige Wesen der labartu, labasu und abhazu. Ein schwarzer Hund ist ihr Begleiter. Diese totbringenden Dämonen packen Greis und Kind, Herr und Magd an; sie brennen wie der Feuergott, zerschneiden die Sehnen, trinken Menschenblut, machen das Untlik erbleichen, verursachen im Herzen großes Weh ). Besonders haben sie es auf die Kinder, ihre Mütter und Ammen abgesehn. Die labartu plagt das arme Kind von der Geburt an, faßt die Gestalt seines Gesichtes, macht das Untlik erbleichen, zerschneidet die Sehnen, brennt den Leib bald wie feuer, bald überfällt sie ihn mit Frostschauer. Dagegen helfen nur die Beschwörungen, deren formeln und Sprüche in bestimmter Ordnung über Kopf, Hals, Hände, Brust, Hüften und Füße und die nächsten Gebrauchsgegenstände hergesagt werden. Darin wird die labartu beschrieben, angesprochen, bedroht, verwünscht. Wie ein Vogel des Himmels soll sie wegfliegen, wie ein Wildesel die Berge besteigen, zu den Wüstentieren sich gesellen. Sie möge dort Hirsche, Steinböcke und ihre Jungen fangen, statt die Menschenkinder zu quälen. Ihr

[blocks in formation]

sollen Sandalen für die Ewigkeit angelegt werden, sie soll über das Meer gebracht und im fremden Land angebunden werden. Die Götter, ihre Väter, sollen ihr zu effen geben, damit sie nicht nach der Menschen Fleisch und Blut zu verlangen braucht. Ein Trog zum essen, ein Schlauch für ihren Durst soll ihr gegeben werden.

Zum Schutz gegen die labartu wird besonders Marduk angerufen, aber auch Anu. Daneben gehen rituelle Handlungen. Eine labartu, aus Ton gemacht, soll wie eine Gefangene behandelt werden. Man legt dem Bild zwölf Brote und andre Speisen hin, gießt Quellwasser aus und übergibt dem Kranken das Bild eines schwarzen Hundes. Drei Tage lang läßt man das Bild am Bett des Kranken stehen, dann trägt man das Bild am Abend hinaus, zerschlägt es mit einem Schwerte, gießt Mehlwasser darüber und begräbt es im Winkel der Mauer.

Oder die labartu wird jeden Tag bekleidet, ein Schwein wird geschlachtet und sein Herz in den Mund der labartu gelegt; oder ihr Bild wird zusammen mit Hundebildern von dem Beschwörer in ein Schiff gebracht und fortgeschickt.

Das Franke Kind soll mit einer Salbe von Pferdehaut, Fischfett, Schweinefett, Pech, Usche, Butter, Erde aus Tempeltoren nebst verschiedenen Kräutern eingerieben werden. Auch das Haus wird mit seinen Fenstern und Türen der Beschwörung oder Reinigung unterworfen.

Bei der Anfertigung der Amulette, die gegen die labartu helfen, wird eine Menge von Gegenständen erwähnt, die uns noch gar nicht bekannt sind, wie die Edelsteine enate, parie, kasulmu, kapasu, appa, eingebunden in Stoffe von roten, blauen, weißen und schwarzen Garnen oder aufgereiht auf weiße, schwarze, rote und blaue Schnüre; und diese Amulette werden um Hals, Hände und Füße des kranken Kindes gebunden. Dazu gehört noch das sappu der rechten Seite eines Esels, der linken Seite einer Eselin, das sappi von jungen Eseln und einem weißen Schwein und dem hallulaja-Insekt. Wahrscheinlich sind hiermit bestimmte einzelne Knochen der genannten Tiere gemeint.

Aehnlich der griechischen Hekate trägt das Bild der labartu einen Löwenkopf. Bellende Hunde, schreiende Tierjungen begleiten sie 1). In einer Beschwörung wird eine labartu also beschrieben:

Gewaltig ist die Tochter Anus, die die Kleinen quält. Ihre Hände sind ein fangnetz, zornig, tobend, feindselig.. ist die Tochter Anus. Sie kehrt das innere der Gebärenden um, sie reißt das Kind gewaltsam aus der Schwangern, sie fäugt es, fie läßt es jammern Eine Hure ist die Tochter Unus unter den Göttern, ihren Brüdern. Ihr Haupt ist ein Löwenhaupt, ihre Gestalt ist die des Esels, ihre Lippen sind Spritzen, die Speichel ausstoßen. Aus der Wohnung im Gebirg ist sie herabgestiegen, brüllt wie ein Löwe, heult wie ein Schakal . .. Da erblickte sie Marduk und sprach zu Ea, seinem Vater: Mein Vater, die Tochter Anus habe ich gesehen, die die Kleinen quält." Ea antwortete seinem Sohn Marduk: „Gehe, mein Sohn Marduk, mit der weißen Beschwörung . . .“

1) Myhrmann in 3. f. 2., 1902.

Hier ist die Schrift auf der Tafel fast gänzlich zerstört, der Schluß aber leider ganz abgebrochen.

"

Ein andres Ritual fügt zu dem vorigen noch hinzu:

Einen Samentopf sollst du nehmen und an die Schnüre anlegen. Das Gehänge, die Augensteine, die pare sollst du daran hängen. Sieben Augensteine, sieben pare und Schnüre sollst du als Halsgeschmeide nehmen. Spreu, Blei, ein Schweinebild, ein sappu der rechten Seite eines Esels sollst du an seinen Hals legen. Vierzehn Husab von der azallu-Pflanze sollst du in eine weiße Umhüllung einschließen und an seinen Hals legen" u. f. w.

Andere Dämonen werden als gallu und mullu beschrieben. Sie treiben den Sohn aus dem Vaterhaus, die Tauben fangen sie in ihrem Schlag, den Raben lassen sie sich erheben auf seinen Flügeln, die Schwalben zwingen sie aus ihrem Nest auszufliegen. Den Ochsen treiben sie hinweg, das Schaf erschrecken sie, und der feindliche Fluch schlachtet den Menschen hin wie ein Camm. Um Himmel erkennt man sie in den Verderben bringenden Sternbildern 1), wie den „Rachenaufreißer“, der bald im Schüßen, bald in den Zwillingen als Gatte der Schufilla wiederkehrt, die sonst sum, dem Ueberwältiger der feindlichen Dämonen, zugesellt wird.

Endlich haben wir noch den Tesu und die dreimalsieben bösen Geister vorzustellen. Von einem Jäger wird erzählt:

Wie der Wettergott schoß er die Vögel des Himmels herunter. Die Untilope packt er an ihrem Kopf und Hörnern, einen Wildstier der Steppe überwältigt er, das Vieh des Gottes Gir bezwang er auf der Weide; doch jetzt wirft ihn in seinem eignen Haus der tesu nieder."

Noch fürchteten sich die armen Babylonier und Affyrer vor sieben bösen Geistern des Sturmes, vor sieben bösen Geistern der Erde, vor sieben bösen Geistern des Meeres 2). Zu Namtar, dem Diener der Ereskigal, dem mit Rusbisa verheirateten Dämon der Pest, gesellen sich_die Totengeister ekinnu und utuku, die ala, gikim und maskim, alle schon von den Sumero-Akkadiern erdichtet und gefürchtet. Zu diesen alten Unholden brachten die Semiten nur wenige hinzu, wie die rabisi 3), die nach dem Volksaberglauben kein Riegel zurückhält. Gleich Schlangen schleichen sie zur Türe herein. Bald gleichen sie einem Pardel, bald einem Wehrwolf, bald der Hyäne, bald dem Sturm.

„Sieben sind sie, die Boten des Gottes Unu, die von Stadt zu Stadt Verfinsterung anrichten wie der Orkan, der am Himmel gewaltig dahinjagt. Mit dem bösen Wind, dem feindlichen Wetter ziehen sie einher. Sie sind die tapfern tesus, die zur Rechten des Wettergottes gehn und wie ein Blitz hervorbrechen *).“

An ihrer Spitze zieht Nergal, der Pestgott, Ninibs Würgengel, einher. Astronomisch betrachtet, sind hier die Frühjahrsstürme vor Tag

[blocks in formation]

und Nachtgleiche beschrieben, die einzutreten pflegen, wenn das Siebengestirn der Plejaden unsichtbar geworden ist. Man vergleiche Nergal, den Siebengott.

Andere Lieder, die man von bösen Geistern flüstert, werden später mitgeteilt, wo wir auch die utuks, die gikim und maskim näher kennen lernen werden, dazu auch die galla, rabgumme, schazu, lilla, namtar und andre Unholde, die als Unkläger, Verfolger, Bedränger der Menschen auftreten.

« ¡è͹˹éÒ´Óà¹Ô¹¡ÒõèÍ
 »