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Indem die Reihenfolge der Planeten an beiden Orten weder unter diesen noch mit der der Sumero-Akkadier noch mit einer andern (der unsern etwa) übereinstimmt, erkennen wir, wie menschliche Willkür oder Irrtum allezeit ihr Spiel getrieben haben. Ebenso geht es bei den Sternbildern des Tierkreises, die auch schon den alten Babyloniern bekannt waren. Unsre gewohnte folge Sunt aries, taurus, gemini, cancer, leo, virgo, scorpio, libraque, arcitenens, caper, amphora, pisces sei mit den babylonischen Namen nach Hommel 1), nach Jensen 2) und EppingStraßmeier 3) zusammengestellt:

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Widder kusariffu
Stier, temenu, pidnu
Zwillinge masu

Streitkolben nangaru

pulukku

aru

Hund aru

absinu, siru

ehre seru

zibanitu

Wage (Joch) zibanitu

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Skorpion afrabu

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Wasserhuhn, Pferds=
Popf nuni, zib.

Die neueste Entdeckung von A. Jeremias ) will ich meinen Lesern nicht vorenthalten. Einige Namen der Apostel unsers Herrn und Heilandes sollen aus den babylonischen Tierkreisnamen stammen! A. Jeremias sagt: „Alpu weist auf Alphäus hin, und tuamu erinnert an den Apostel Thomas, der auch Zwilling genannt wird". Nur schade, daß diese großartige Entdeckung nicht auf alle zwölf Apostel sich bezieht. Welche Schlüsse ließen sich daraus ziehn! Nun aber ist hier nicht mehr als bei zalbadanu sicher, nämlich ein Anklang, von dem wir früher hörten. Den Freunden der Anklänge aber empfehle ich die Stadt

1) A. u. A., S. 238, 265.
2) Kosmologie am Schluß.
3) 3. f. A.

4) B. N. T., S. 92.

Iskunfin und das nordamerikanische Wiskonsin, den Gärtner Jsulanu und den Spanier Isolani 2c. Auch das sumero-akkadische Hallulaja und das hebräische Hallelujah klingen stark aneinander an; aber das erste bezeichnet ein Insekt, das andre Wort ruft zum Preis des lebendigen Gottes auf.

Am häufigsten finden sich die Tiere und andre Bilder des Tierkreises auf den Grenzsteinen vor; doch ebenfalls in verschiedener Anordnung. Gewisse Zeichen auf den Grenzsteinen deutet Lehmann 1) auch astronomisch. Joh. Epping und Straßmaier veröffentlichen den Tierkreis vom Jahre 1800 v. Chr., und sind die Entfernungen in Graden beigeschrieben. Noch heute heißt der hellste Stern im Bild der Jungfrau Aehre spica, hebr. schiboleth oder siboleth, woraus nach H. Winckler 2) das Wort Sibylle geworden ist.

Die neueste Ansicht, vertreten durch R. Redlich 3), geht dahin, daß die alten Astronomen den Weg der Sonne, des Mondes und der Planeten nicht auf die Ekliptik bezogen, sondern die Bewegungen aller dieser Gestirne in der Himmelsmitte an dem größten Kreis der täglichen Himmelsdrehung gemessen haben. Sie maßen aber die Geschwindigkeit des Mondes und der Sonne, indem sie die Erde als feststehend ansahen. Sie bestimmten die Länge des Monats von Neumond zu Neumond, doch um vier zehntel Sekunden größer als unsre Astronomen; sodann die Dauer des Monats von des Mondes Erdnähe zu Erdnähe oder Erdferne zu Erdferne, diese aber um drei sechszehntel Sekunden kürzer, als heute für richtig gilt. So hatten sie zwei Systeme der Mondrechnung und mehrere Systeme der Planetenbeobachtung *).

In der Bibliothek Asurbanipals fand man ein altes Astrolab, ein Instrument zur Winkelmessung, das später seit Hipparch aus zwei runden Scheiben bestand, deren eine in der andern lag. Aus dem assyrischen Werkzeug geht hervor, daß die Ekliptik verschieden eingeteilt wurde. Hommel gibt seine Abbildung in dieser Gestalt:

Marcheswan Kislev Schakal Zalbadan 140° 120° Rachenauf reißer

Skorpion 70°

Die ältesten Tierkreise der Babylonier fangen mit dem Stier an und endigen im Widder, ganz entsprechend dem damaligen Frühlingspunkt. _Darauf soll, wie wir vernommen haben, das Epos Enuma elis, das die Entstehung der Welt, wie etliche Gelehrte meinen, darstellt, aufgebaut sein. Der Tierkreis soll Marduk mit seinen elf Helfern, den Drachen und andern Ungeheuern sein, als da sind die Aehre, Wage oder Joch, Oellampe und Wasser

60°

1) ☎. f. A. 1895, S. 383.

2) H. Zimmern, K. A. T., S. 428.

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3) Globus von 1903. A. Jeremias, A. T. M. Ueber die 7 mehu oder Parsterne f. Jensen, Kosmologie, S. 144.

4) Bezold, N. u. B., S. 94.

huhn! Aus Anklängen ein System zusammenbringen ist immer eine misliche Sache; eher ist anzunehmen, daß die spätere babylonische Astronomie sich von den Ungeheuren der alten Dichtung abgewendet und die Namen der betr. Gestirne selbständig und in friedlicher Gesinnung gewählt habe.

Ueber die Aufgangszeiten der wichtigsten Planeten Venus, Jupiter und Mars wurden Tabellen angefertigt. Die Mondphasen waren von Tag zu Tag für den ganzen Monat bekannt. 223 Mondwechsel bildeten eine Periode, nach der die Mondfinsternisse vorausgesagt wurden, wie die vom 30. März 721 v. Chr., die eine Stunde nach Mitternacht eintrat. Die Mondfinsternis des Jahres 720 trat um Mitternacht ein, eine zweite desselben Jahres bald nach Aufgang des Mondes. Ueber eine Mondfinsternis, die am 10. April des Jahres 80 v. Chr., am 13. Nisan des 232. Jahres der Arsacidenära stattfand, haben wir einen Bericht des Sternkundigen Urudaa:

„Am 13. Nisan des Nachts hatte der Mond noch 5 Grad 51 Minuten in der Ekliptik weiter zu gehen, indem er 20 Minuten vor seinem Erscheinen im Knoten. punkt stand (wo der Lauf des Mondes die Ekliptik schneidet). Deshalb hat eine Mondfinsternis auf der südlichen Seite der Ekliptik um 10 Grad (= 40 Minuten Zeit) vor Sonnenaufgang mit einer größten Ausdehnung der Verdunkelung von 6 Zoll (?) stattgefunden.... Der Mond ist verfinstert im Sternbild der Wage untergegangen. Auf Geheiß von Bel und Beltis. Ein Horoskop 1)."

Eine Sonnenfinsternis vorherzusagen vermochten die babylonischen und affyrischen Sternkundigen nicht; aber sie haben manche Sonnenfinsternis beobachtet, wie die vom 2. Juli 930 v. Chr. und die vom 13. Juli 809 v. Chr. Sin ihmutamma, samas ustappa, heißt es in einem Bericht über eine atalu oder Finsternis: „Der Mond wich zurüc, die Sonne trat strahlend hervor." Hiernach erkannten die Alten die Urfache der Sonnenfinsternis ganz richtig in dem Zwischentreten des Mondes zwischen Sonne und Erde. Daß sie die Ursache einer Mondfinsternis ebenso sicher erkannt hätten, ist mir nicht bekannt geworden.

Die Ekliptik wurde in zwölf gleiche Teile geteilt, der Umkreis des Himmels in dreihundertsechzig Grade, der Grad in sechzig Minuten, die Minute in sechzig Sekunden.

Auch die Sonnenuhr ist in Babylonien erfunden worden; aber wir kennen nicht den Namen des Erfinders. Daneben gab es auch Wasseruhren.

Als ein Tag des Weltalls galt den babylonischen Sternkundigen die Zeit, die von der Sonne gebraucht wird, um in der Präzession der Tagund Nachtgleichen zum Anfang zurückzukehren. Sie hatten aber die jährliche Präzession zu klein angenommen, nämlich nur 30“ statt 50". So erhielten sie statt 26 000 Jahre 43 200 Jahre als die Dauer eines Welttages. Der Welttag zerfiel in zwölf Weltstunden, sar genannt.

1) Nach Epping in 3. f. U. 1889, S. 78.

Ein Sar war gleich sechs ner oder dreitausendsechshundert gewöhnlichen Jahren, ein ner gleich einer Weltminute oder sechshundert Jahren, ein foß gleich sechzig Jahren oder sechs Weltsekunden, ein gewöhnliches Jahr gleich einzehntel Weltsekunde. So kann man wohl sagen, die alten Sumero-Akkadier hatten noch mehr als eine Ahnung von der Wahrheit: Tausend Jahre sind vor dir wie der Tag, der gestern vergangen ist, und wie eine Nachtwache“ 1).

Der Anfang des Jahres, Zagmuku gen., der, wie früher schon erwähnt, sehr festlich begangen wurde, fiel wie noch heute bei den Chinesen in unsern März, weil das Jahr der Sumero-Akkadier mit der Frühlings-Tag und Nachtgleiche begann 2). Die Hebräer aber begannen das Jahr in alter Zeit mit dem Herbst. Die Ansicht H. Wincklers *), daß diese Verschiedenheit ihren Grund in der Lage der Länder haben soll, weil Babylonien im Often, Palästina im Westen liegt, ist schlechterdings unverständlich. Eine Inschrift besagt:

„Am 6. Tag des Nisan waren Tag und Nacht gleich, jeder sechs kapsu.“

Ein kapsu aber hat 2 Stunden. So teilen die Chinesen noch heute den Tag ein. Das Jahr aber zerfiel wie noch heute bei uns und allen Kulturvölkern in zwölf Monate, deren Ideogramm die zwei Hörner der Göttertiara oder der Mondsichel sind *).

Ihre Namen sind:

Nisanu, althebr. Abib, neuhebr. Nisan, dem Anu und Bel geweiht. Aru oder Airu, althebr. Jjjar oder Zib, neuhebr. Aru, dem Ea geweiht.

Siwanu, akkad. murga oder Ziegelmachen gen., neuhebr. Siwan. Im Mai und Juni wurden die Ziegel gestrichen, im Juli getrocknet. Im Tierkreis bedeutet das Wort die Zwillinge Sin und Nergal. Er ist dem Sin geweiht.

Duzu, neuhebr. Tammuz. Er ist dem kuradu oder Held Ninib, dem Gott der Sonnenwende geweiht. In ihn fällt das Sommer-Solstitium.

Abu, neuhebr. Ab, ist der Monat des feuergottes Nusku, der die Quellen versiegen macht, unser Juli.

Ululu, neubebr. Elul, der Iftar geweiht.

Tisritu, althebr. Etanim, neuhebr. Tisri, dem Samas heilig. Er schloß die Herbst-Tag- und Nachtgleiche und den Anfang des bürgerlichen Jahres ein, das denselben Anfang wie das Jahr der Hebräer hatte. Einige Gelehrte nehmen nur Einen Jahresanfang an.

1) Pf. 90, 4.

2) Nach Mitteil. von Fräulein Zahn, die in China 13 Jahre als MissionsIchrerin tätig war.

3: K. A. C., S. 325.

4) Fr. Hommel, A. u. U., S. 271..

Arach-samnu, d. i. achter Monat, althebr. Bul, neuhebr. Marcheswan war dem Marduk heilig.

Kisliwu, neuhebr. Kislev, dem Nergal heilig.
Tebitu, neuhebr. Tebet, dem Papsukal heilig.
Sabatu, neuhebr. Sebat, dem Ramman geweiht.
Addaru, neuhebr. Adar, dem Siebengott heilig 1).

Die Götter aber wurden auch in andrer Weise samt ihren Sternen auf die zwölf Monate verteilt.

Dem Nisan steht ilu dunpauddu vor, Nebo als Morgenstern.
Dem Jjjar steht ilu udalkud, Merkur als Abendstern vor.

Dem Siwan steht ilu askar babilani, Iftar als Abendstern vor.
Dem Abu steht ilu maakruu, Ninib.

Dem Ululu steht ilu sagmagar, der Planet Jupiter.
Dem Tisritu steht ilu nibiru, derselbe.

Dem Arachsomnu steht ilu rabbu, Nergal.

Dem Kislimu steht ilu ul irsi, ein Firstern im Schüßen.
Dem Tebitu ul sarri, ein desgleichen im Bock.

Dem Sabatu ul gal, einer gleich Gula.

Dem Addaru ul ha ea, ein Firstern, Fisch des Ea gen.

Daß diese zwölf Gestirne, Planeten und firsterne, bald dem Marduk, bald wieder zwölf firsterne der Nindaranna gleichgesetzt werden, erklärt Hommel 2) für eine Marotte der Babylonier. Es ist vergebliche Mühe, hier gewisse Ordnungen festzustellen; denn in dem ganzen Götterwesen herrscht eine große Willkür. Eine dritte Liste der Monate bringt dieselben in Verbindung mit dem Tierkreis in folgender Weise:

Den Nisan mit kumal oder kusarikku, Wider, Nindaranna.
Den Jjjar mit mul und gudanna, Stier, aritum Schild.
Den Siwan mit sibzianna und mastabgalgalla, rischu.
Den Duzu mit allub, Schildkröte (?), nangar ikli.
Den Abu mit urgula Löwe, ban Bogen.
Den Ululu mit abfinu, firu Aehre, nunki.
Den Tisritu mit zibanitu Wage, entenamaßig.
Den Arachsamnu mit girtab Skorpion, rabbu.
Den Kisliwu mit pabilsag Schüße, giranna.
Den Tebitu mit suchur Fischbock, uz Ziege.
Den Sabatu mit gula Amphora, askar.

Den Addaru mit askar und rikis nunni, ha Fisch.

Diese zwölf Monate hatten abwechselnd neunundzwanzig oder dreißig Tage, nur Addaru hatte auch dreißig Tage, das ganze Jahr also 7 zu 30 und 5 zu 29 oder 210 + 145 355 Cage. Demnach blieben die Babylonier mit ihrer Rechnung nach Mondjahren um mehr als zehn

1) Fr. Hommel, A. u. U., S. 447 2C.

2) Um gleichen Ort S. 448 2c.

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