ÀҾ˹éÒ˹ѧÊ×Í
PDF
ePub

Das taamtu erinnert an das babylonische Tiamat, die vornehmste Gottheit der Sumero-Akkadier, wie auch heute bei den Chinesen der Drache überall verehrt wird. Sonst erscheint der Drache nicht als Reittier Marduks, der ihn besiegt hat. Wir dürfen in dieser Vereinigung vielleicht ein Stück Union zwischen der Religion der Kaffiten und der semitischen Babylonier erkennen.

„Auch schickte ich Handwerker zum Berg der Zedern und Zypressen, zu einem Schneeberg, deffen Duft schön ist; und ich ließ Türen von Zedernholz machen und stellte sie in den Gemächern des Marduk und der Zirbanit auf mit einer Schlange, einem Widder, einem Hund, einem Fischmenschen, einem Ziegenfisch. Ein Schlangenbeschwörer reinigte Esagila; grosartige freudenfeste veranstaltete ich, Geschenke von Gold und Silber gab ich den Göttern von Esagila."

Eine spätere Nachschrift lautet:

Dem guten König Agum, der die Gemächer des Marduk baute und die Kunstverständigen abgabenfrei machte, dem mögen Unu und Untu im Himmel Segen verleihen. Bel und Belit mögen ihm in Ekura1) sein Lebensschicksal bestimmen. Ea und Damkina, die im großen Weltmeer wohnen, mögen ihm ein Leben langer Tage geben. Samas, der Herr Himmels und der Erde, möge die Grundlage des Chrones seiner Königsherrschaft für lange Zeiten festlegen."

Diese Nachschrift gibt die Schrifttafel Ahurbanipals, des Königs der Welt, des Königs von Affyrien, der auf Asur und Belit vertraut wer sie fortnimmt und seinen Namen für meinen Namen hinschreibt, den mögen Asur und Belit in Zorn und Wut niederwerfen und seinen Samen und seinen Namen im Lande vernichten".

Von den Nachkommen dieses „guten Königs" wissen wir nichts. Zu ihrer Zeit wurde Babylonien von Kudurnachunte, dem König von Elam, unterworfen. Der Name Elam bedeutet Hochland, affyr. Elamtu oder Ilamti, akkad. Nummaki; Jensen aber liest das Ideogramm Nimki und läßt es Ostland bedeuten. Seine alte Hauptstadt war Ansan. Kudurnachunte nahm aus Erech das Bild der Nana und brachte es in seine Hauptstadt Susa. Von dort holte es 1635 Jahre später der assyrische König Asurbanipal zurück. Er läßt darüber inschriftlich berichten:

Kudurnachunte, der Elamit, der keine Achtung vor dem großen Namen der Götter hatte, der sich in verkehrtem Geist auf seine eigenen Kräfte verließ, hatte Hand an die Tempel des Landes Akkad gelegt und Akkad von oberst zu unterst getehrt. Aber die Cage wurden erfüllt, die Zeit der großen Götter kam herbei... 2 ner, 7 soß und 15 Jahre (sind dahin seit dem) frevel der Elamiten. Mich Ufurbanipal, den großen, ihren Verehrer, sandten die großen Götter aus, um Elam niederzuwerfen."

So fromm sich hier der assyrische König auch ausspricht, tut er dem Elamiten doch unrecht. Sicherlich raubte dieser Eroberer fremde Götterbilder nicht aus Mangel an Achtung, sondern weil er der Meinung war, diese Götter seien mächtiger, hilfreicher als seine eignen; also ihr Dienst vorteilhaft. Freilich hatte er für diese Meinung einen schlech

1) Nach Jensen Kosm., S. 194 gleich Erde, aus der nach babylon. Vorstellung die Götter entsproffen sind. Dann nannte man ihre Tempel so, endlich den Gott selbst. Hier der Ort der Seligkeit.

ten Grund, wenn diese Gottheit doch seinen Feinden nicht geholfen hatte, aber einen guten Grund, wenn er seinen Sieg ihr zuschrieb.

Die Berechnung, die Usurbanipal hier aufstellt, ist sehr wichtig für die Zeitbestimmung: 2 ner = 1200, 7 soß = 420 und 15 Jahre 1635 Jahre.

Das elamitische Reich erstreckte sich nach Eroberung Babyloniens und des Landes Khani vom persischen Meerbusen bis zum Mittelmeer, umfaßte also auch Palästina, das Land der Amoriter, in sich. Auf Kudurnachunte folgte Simtischilschak. Dessen Sohn war Kudurlagamar, d. i. Diener der Göttin Lagamar. Im A. T. wird dieser Name mit Kedorlaomor wiedergegeben 1). Unter dem Namen Lagamaru zählt ihn Asurbanipal zu den Göttern Elams. Die andern sind Susinak, Sumudu, Partikira, Ammankasibar, Uduran, Supak, Husun, Ragibe, Sungura, Karsa, Kirsamas, Sudanu, Aipaksina, Bilala, Panintimri, Silagara, Napsa, Napirtu, Kindakarpu, eine stattliche Reihe von ilani und istarati, Götter und Göttinnen, die noch manchen König oder Königin von Elam in sich schließen mögen 2). Ihre Bilder nahm der flügere König von Assyrien nicht mit fort; denn er dachte wohl, wie sollten ihm die fremden Götter helfen, die ihr eignes Volk nicht aus seiner Hand erretten konnten.

Ob Kudurlagamar und Kudurmabuk eine und dieselbe Person sind, wird einstweilen noch ungewiß bleiben. Er nennt sich König von Elam, Herr von Syrien, Vater des Landes der Amoriter oder des Westlandes, adda martu.

Mit seinem Sohn Eriaku der im A. T. 3) Arioch, assyr. Aradsin oder Rimsin, d. i. Diener des Sin, heißt, erlosch das elamitische Herrschergeschlecht in Babylonien. Er wurde von Hammurabi, seinem früheren Vasallen, besiegt. Eine Kanephore oder Korbträgerin aus Afadch am Tigris trägt eine Inschrift, die kundtut, daß diese Bildsäule von Kudurmabuk und seinem Sohn Rimsin, König von Larsam, der Nana, der Herrin des Gebirges, der Tochter des Mondgottes, der Bewohnerin des Tempels Meurur, geweiht worden sei. Sie lautet:

„Der Göttin Nana, der Herrin, die mit verschwenderischer Pracht geschmückt ist, die von Gnade überströmt, dem lichten Sproß des großen Himmelsgottes, ihrer Herrin, haben Kudurmabuk, der Vater von Emutbal, Sohn des Simtischilschak, und Rimsin, sein Sohn, der erhabene Fürst von Nippur, der Pfleger von Ur, König von Larfam, König von Sumer und Akkad, Esachulla d. i. Haus der Herzensfreude oder Lieblingswohnung erbaut, aufdaß ihnen Leben zu teil werde, ihre Spitzen hoch auf. geführt, gleich einem Berge gefügt."

Den Schluß der Inschrift macht ein Gebet.

1) Gen. 14, 1.

2) K. B. II, S. 205.

3) Gen. 14, 1.

Unter der Herrschaft der Koffäer und Elamiter war das babylonische Volk, das nun nicht mehr in viele kleine Bezirke zerfiel, geeinigt und erstarkt. Das bezeugt schon die Aufzeichnung der sumero-akkadischen Familiengesetze 1), die in dieser Zeit geschehn sein mag. Noch mehr

aber tritt diese Tatsache ans Licht durch die erfolgreiche Erhebung gegen das elamitische Joch, die unter dem Semiten Hammurabi geschah. Mit ihr beginnt die Geschichte von Babylonien, freilich nur, um mit dem Schluß seiner Regierung wieder für Jahrhunderte in Dunkel gehüllt zu

werden.

3. Die altbabylonischen Könige.

Hammurabi,

König von Babylonien, herrschte etwa 2250 bis 2200 v. Chr. Er heißt im A. T. in der Uebersehung der Siebzig Amarphal, bei Luther nach Hieronymus Amraphel. Es ist aber nicht nötig, im hebräischen Tert das auslautende el zum nächstfolgenden Wort zu nehmen; denn wenn auch Amraphel nicht dem Namen Hammurabi entspricht, so kommt in den Keilschriften neben dem Namen Hammurabi auch die Schreibweise Ammurapaltu vor, wodurch die hebräische Endung el vollkommen gerechtfertigt ist. Früher las man sein Zeichen Hammuragas und setzte seine Regierung um das Jahr 1500 v. Chr. an; aber der König Nabumaid bezeugt ausdrücklich, daß Hanımurabi 700 Jahre vor Burnaburias gelebt habe. Um dem Leser gelegentlich einen Begriff der Keilschrift zu geben, sei hier erwähnt, daß Hammurabi mit dem Zeichen Fisch (ha), Antilope (am,) Name (mu), Ueberschwemmung (ra), Wein (bi) geschrieben wird 2).

Inschriftlich nennt sich dieser König „Hammurabi, der mächtige König, König von Babilu, König der vier Weltgegenden, der Erbauer des Landes, deffen Werke Samas und Marduk wohlgefallen" oder „für die zukünftigen Tage hat es mit dem Griffel kundgetan Hammurabi, der mächtige König, der gewaltige, der Vernichter des Feindes, die Sturmflut des Kampfes 3).

Herodot erzählt, daß um diese Zeit Sesortesen II. von Aegypten ganz Asien erobert habe; aber bis Babylon ist er nicht gekommen, und ehe Hammurabi Babel zu seiner Residenz und Hauptstadt eines freien Königtums gemacht hatte, zog er als Amraphel von Sinear mit seinem Lehnsherrn, Kedorlaomor von Elam, und seinen Mitvasallen Arioch von Ellasar, d. i. Eriaku von Larsa, der auch Herr von Erech und

1) H. Winckler, Gef. Hamm. 4. Aufl.

2) K. B. III, b, S. 91.

3) Fr. Hommel, S. D. S. I, S. 301.

Nisin war, und Tideal, d. i. Tudghula, König der Goim, gegen die Herren des Westlandes zu streiten im Tale Siddim". Unter den Fürsten dieses Landes wird Sineab, König der Stadt Adama, genannt, der in den K. S. Sanibu, König von Amman, heißt. Was aber den König der Goim, bei Luther „König der Heiden", betrifft, so ist der Vorschlag des Symmachus, statt goim gogim zu lesen und so einen „König der Skythen“ zu gewinnen, gänzlich überflüffig, da in einer Inschrift des Königs Asurbanipal das Volk der Goim 1) neben Syrien genannt wird, die beide unter der Botmäßigkeit Elams standen.

In diesen Krieg wurde auch Abraham, der Stammvater des hebräischen Volkes, verwickelt. Ungewisse Zeit vorher war er mit seinem Vater Tharah und mehreren Stammesgenossen aus Uru in Chaldäa ausgewandert, wo schon der Vater Hammurabis die dort wohnenden Nomaden bekämpft hatte 2), und als Haupt und Anführer eines Nomadenstammes, nicht als ein Mann der Religionspropaganda 3), mit seinen Herden gegen Nordwesten dem Strom der Flüsse entgegen gezogen. In Haran starb Tharah, und Abram in K. S. kommt ein Aburamu vor 30g, während ein Teil seines Stammes sich hier zu dauernder Ansiedelung niederließ, auf der alten Handelsstraße von Haran weiter nach Südwesten und kam über Damaskus ) in das Land Kanaan, das unter der Herrschaft Elams stand, aber sich häufig gegen diesen fremden Herrn auflehnte. Als Abraham seinem Stammesgenossen Lot gegen die verbündeten Könige des Oftens und der Mitte Hilfe brachte, zog er nicht allein, sondern mit ihm die führer amoritischer Stämme Aner, Eskol und Mamre *).

Es ist gar nicht zu verwundern, daß es den Hirtenstämmen in Babylonien um diese Zeit bange wurde wegen der Ernährung ihres Viehes; vielmehr werden wir bald wahrnehmen, daß grade jeht die in Babylonien wohnenden Nomaden entweder zur Auswanderung gezwungen waren oder ihre Lebensweise aufgeben und Ackerbauer werden mußten. Ein Teil dieses Zwanges wird auch durch den oben erwähnten Zug Sinmuballits gegen die Nomaden vorgestellt, die ihr gutes Recht mit den Waffen verteidigt haben werden.

Außerdem wird auch eine religiöse Bewegung innerhalb Babyloniens mitbestimmend auf diese Auswanderung gewirkt haben, wie 750 Jahre vorher auf die Auswanderung der Sumero-Akkadier "); worauf später zurückzukommen ist.

1) Tiele erkennt in Goim die sonst genannten Guti.

2) S. S.

3) Gegen U. Jeremias, U. C. O., S. 210.

4) Gen. 15, 2.

5) Gen. 14. 24.

6) Vergl. J. Jeremias, M. u. H., S. 5. H. Winckler, Ubraham a. B., S. 26.

So werden äußere und innerliche Bedingungen der Ereignisse und Zustände nicht außer acht gelassen, wie von manchem geschieht, der solches tadelt.

Wie aber Hammurabi, von dem Krieg im Westland zurückgekehrt, den Krieg mit Elam aufnahm und sein Land frei machte, darüber schweigen die Urkunden; aber wir dürfen erkennen, daß dieser Mann nach beiden Seiten Hervorragendes leistete. Er war der König, der „das Land der Elamiter, der Widersacher, niederwirft", der aber auch „die Kämpfe zur Ruhe bringt, der die Aufruhrstämme zur Sättigung führt, der die Streiter vernichtet wie ein Bild aus Ton, der da öffnet die Unwegsamkeit unzulänglicher Berge". So schildert Hammurabi selbst seine Tätigkeit in Krieg und Frieden.

Unter ihm hielt die Gründung von Städten mit der Ausdehnung und Verbesserung des Ackerbaues gleichen Schritt. Aber die Viehhirten wurden von allen Seiten bedrängt, das Weiden der Schafe und Rinder besonders durch die vielen Kanäle, die mehr und mehr das Land nach allen Seiten durchschnitten, sehr erschwert 1), wenn nicht unmöglich gemacht. Der König läßt darüber auf mehreren Tafeln berichten. Die erste Inschrift nämlich lautet weiter:

Ich erhöhte die Mauer von Sippar mit Erdmassen wie einen großen Berg. Mit Rohrdickicht umgab ich sie. Den Kanal Udkipnun (arachtu?) grub ich nach Sippar hin und errichtete für denselben einen Sicherheitsdeich."

Auf einer Alabastertafel ließ der König schreiben:

„Hammurabi, der mächtige König, König von Babel, König der vier Weltgegenden, der den Sieg Marduks gewinnt, der Hirte, der das Herz dieses Gottes erfreut, bin ich. Als die Götter El und Bel (mir) das Volk von Sumer und Akkad zu beherrschen verliehen, mich mit der Oberhoheit über sie belehnten, grub ich den Kanal Nar Hammurabi, den Segen des Volkes, welcher dem Volk von Sumer und Akkad Wasser in Fülle zuführt. Seine Ufer zu beiden Seiten bestimmte ich für die Ernährung, indem ich Scheffel von Korn ausgof. Ihre zahlreichen Scharen versammelte ich. Was ihnen zur Speise und Trank dienen sollte, übergab ich ihnen. Mit Segen und Ueberfluß beschenkte ich sie, in behaglicher Wohnung ließ ich sie wohnen."

Wenn hier Hammurabi sich einen Hirten nennt, so wird ein Ehrentitel gewonnen, wenn der entsprechende Allgemeinberuf mehr und mehr aufhört. Doch gab es zu seiner Zeit noch einige Hirten alten Schlages wie in Gubrun am Idinnafluß, andre am Uggimdufluß, andre auch in der Gegend von Larsa und Girsu 2). Die Inschrift fährt fort:

folgendes tun wir kund und zu wissen. Hammurabi, der starke König, der Verehrer der großen Götter, bin ich. Mit Hilfe der gewaltigen Kräfte, die Marduk mir verliehen, erbaute ich ein hohes Schloß mit großen Türmen, deren Spitzen berge gleich emporragen, am Ausgang des Nar Hammurabi, des Segens des Volkes. Dieses Schloß nannte ich „Schloß des Sinmuballit", des Vaters, meines Erzeugers. Zu Ehren des Sinmuballit, meines Erzeugers, legte ich seinen Grund nach den Himmelsgegenden."

1) H. Windler, B. u. U., S. 305.
2) Fr. Hommel, Grundriß, S. 288.

« ¡è͹˹éÒ´Óà¹Ô¹¡ÒõèÍ
 »