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vielen Geschenken ausgestattet, nach Affyrien und zwar nach Ninive, das auch Salmanassar I. zur Residenz gehabt hatte. Die synchronistische Tafel, die dies berichtet, weiß nur die Freundschaft zwischen Assyrien und Kardunias zu rühmen. Ihm folgte sein Bruder,

Samframman III

1090-1070 v. Chr. Von ihm weiß man bis heute nur das eine, daß er einen Tempel zu Ninive wieder herstellen ließ. Auf diesen König folgt ein Zeitraum von 70 Jahren, aus dem wir überhaupt von Assyrien nichts erfahren, als daß es den Einfällen aramäischer Nomaden unterlag, die aus dem östlichen Arabien gegen Norden vorgedrungen waren. Auch der nun folgende König, A furirba um 1000 v. Chr. hatte mit den Aramäern zu kämpfen. Sie entrissen ihm die Festung Pitru oder Pethor, das er Asurutirasbat genannt hatte, jenseits des Euphrat und Mutkinu nahe bei Karkemisch, die beide erst Salmanassar II. wieder zurückgewann. Auf andern Kriegszügen drang Asurirba bis zum Mittelmeer vor und ließ seine Großtaten durch eine auf dem Berg Amanus aufgerichtete Tafel verkündigen; aber den Verfall des Reiches konnte er nicht aufhalten. Noch weniger vermochte dies sein Nachfolger

Irbaramman,

deffen Regierungszeit nicht näher bestimmt werden kann. Unter diesem schwachen Herrscher sank das Ansehn von Assyrien immer tiefer, während zu gleicher Zeit auch die Macht und Bedeutung Babyloniens zurückging. Hierdurch wird erklärlich, daß das immerhin kleine Volk Ifrael unter seinem kriegstüchtigen König David seine Herrschaft bis zum Euphrat ausdehnen konnte, während sich in Vorderasien das kilikische Reich erhob 1).

In dieser Zeit des Verfalls rührte sich auch Elam. Seine Könige Schutruknachunte und dessen Sohn Kudurnachunte plünderten die Städte von Babylonien. Namentlich Sippara hatte zu leiden. Von hier wurde eine Bildsäule Marduks und vermutlich auch der große Stein, auf dem die Gesetze Hammurabis eingegraben waren, geraubt und nach Sufa gebracht.

Unter den folgenden Königen dauerte die Schwäche des affyrischen Reiches an wie unter Asurnadinachi und deffen Sohn Tiglatpilesar II. Auf diesen folgte Afurdan II. oder Asura chiiddin, der von 930-911 v. Chr. König von Affyrien war. Eine Tafel aus seiner Zeit trägt die Inschrift:

„Von dem 3. Tag dieses Monats Jjjar bis zum 15. Tag des Monats Ab dieses Jahres, für diese 100 Tage und 100 Nächte haben die Propheten (?) (Bitten) und fasten ausgerufen."

1) Vergl. Tiele a. a. O., S. 167.

Ein Prisma aus Terrakotta, das in des Königs Palaft zu Ninive gefunden ward, verkündigt:

Die Core von Cannenholz mit fester Füllung habe ich gebunden mit Bändern von Silber und von Erz; auch habe ich die Corwege mit Genien und Steinkolossen versehen, die gleich den Wesen, die sie darstellen, die Bruft der Gottlosen über wältigen, die Schritte des Königs, der sie machte, beschützen und zur Vollendung führen. Zur rechten und zur linken habe ich ihre Riegel machen lassen. Möge in diesem Palast der gnädige Genius, der gnädige Koloß, Hüter der Schritte meiner Föniglichen Perfon, über den meine Majestät sich freut, immer hier gegenwärtig fein, so werden ihre Waffen niemals ihre Kraft verlieren."

Obwohl der Schreiber in des Königs Namen sich Mühe gibt, das Bild von dem, was es darstellt, zu unterscheiden, will ihm dieses Unternehmen doch nicht gelingen; und haben wir in dieser Inschrift neben dem Zeugnis krassen Aberglaubens auch den vollen Ausdruck eines erbärmlichen Schwächegefühls erhalten. Diesem unfähigen Herrscher, der sich, wie es scheint, nur mit Bauten beschäftigte, folgte als der erste, der im Eponymenkanon genannt ist,

Ramman-nirari II.

König von Assyrien 911–890 vor Chr. Er kämpfte mit zwei Königen von Babylonien, Samasmudammik und Nabusumiskun. Aber der Krieg blieb unentschieden; denn die Könige beider Reiche schlossen ein Bündnis mit einander und befestigten dasselbe durch wechselseitige Heiraten. Zu seiner Zeit bekriegten sich Israel und Juda, Syrien, Edom und Moab noch unter einander, wie Ahab und Joram von Israel (896--884) mit Benhadad und Hafael von Damaskus kämpften 1).

Eine nur kurze Regierung war seinem Sohn beschieden

Tnkultininib II.

der 890-884 v. Chr. Assyrien beherrschte. Er zog gegen die Völker am obern Tigris und richtete an der Quelle des Subnat sein Bildnis auf. Ihm folgte sein Sohn

Asurnaftrapal I.

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884-858 v. Chr. König von Affyrien, nach langer Zeit wieder einmal ein kräftiger Herrscher. Er war der Liebling (eigentlich Augapfel nisit d. i. Männlein hebr. ischon) von Bel und Adar, Anu und Dagon, der große König, der mächtige König, der König der Völker, König von Affyrien, Sohn des Tukultininib, der von den Ufern des Tigris herrscht. bis zum Libanon und zum großen Meer. Alle Länder vom Aufgang bis zum Niedergang der Sonne hat er seinen Füßen unterworfen“.

So lautet die von seinen Bewunderern verfaßte Inschrift auf der Bruft seines Standbildes. Er selbst läßt im Eponymenkanon über seine Thronbesteigung also schreiben:

1) 2. Kön. 6 und 9.

Ich wurde geboren in Bergen, die niemand kennt. Nicht war ich deiner Herrschaft eingedenk, betete nicht beständig zu dir, die Leute in Affyrien wußten nichts von deiner Gottheit, flehten nicht zu ihr.. da hast du, Istar, furchtbare Herrscherin unter den Göttern, mich mit dem Blick deiner Augen ausersehn, nach meiner Herrschaft Verlangen getragen, haft mich hervorgeholt aus den Bergen, zum Hirten der Menschen mich berufen, hast mir ein gerechtes Szepter verliehen.“ Daneben verkündigt eine andre Inschrift:

Der Gott Samas machte eine Sonnenfinsternis mir günstig, und mächtig saß ich auf dem Chron.“

Jedenfalls sagt hier der König, der Tod seines Vaters sei mit einer Sonnenfinsternis zusammengetroffen. Nun lautete etwa ein altes Orakel: Wenn an dem und dem Tage eine Eklipse der Sonne stattfindet, dann stirbt

der König von Affyrien";

und die Orakelgeber verstanden es trefflich, für die Erfüllung ihrer Orakel Sorge zu tragen, zumal wenn ein alter König schwach war und ein aufstrebender Sohn sich ihrer Gunst erfreute.

In der Tat hob Asurnafirpal das affyrische Reich aus tiefem Verfall zu hohem Ansehn und neuer Blüte empor. Er kämpfte siegreich gegen die benachbarten Nairi, Babylonier, Aramäer und Kassiten.

In seinem 2. Regierungsjahr emwfing er in Tusche den Tribut des Ammabala, Fürsten von Bikamani, der hernach ermordet wurde. Hier wohnten Aramäer, die ansehnlichen Tribut an Geschirren und Kriegsrüstung, an Wagenpferden, Silber, Gold, Blei, Kupfer, Eisen, Kleider von verschiedenen Stoffen, auch kitu (?)-Stoffen, hölzernen Schüffeln, elfenbeinernen Bettgestellen, Rindern, Schafen, Frauen und Töchtern nebst Mitgift liefern mußten.

Es scheint, daß die Aramäer, vorher Nomaden, sich schnell der Kultur bemächtigt und Reichtümer erworben hatten.

Um diese Zeit herrschte in Babylonien der Semite Nabuaplaiddin 883-852 v. Chr. Dieser hatte einen Einfall des aramäischen Sutuvolkes in das Land Akkad siegreich abgewiesen und stellte den uralten, schon zu Zeiten des Königs Simmasichu verfallenen Tempel des Samas zu Sippara wieder her, nachdem der große Herr seit langen Tagen mit Akkad gezürnt und sein Antlitz abgewendet hatte; aber er wandte sein Antlik und ward wieder gnädig" 1), nämlich als man sein Bild in einer furt des Euphrat gefunden und aufgenommen hatte. Sicher hatte der Feind, der das Bild geraubt, der furt zu sehr vertraut und hatte, in tieferes Wasser geraten, das Bild im stich laffen müssen. Wie der Krieg zwischen Assyrien und Babylonien dieses mal ausfiel, können wir, da nähere Nachrichten fehlen, nur aus der Tatsache schließen, daß Nabuaplaiddin auf dem Thron von Babylonien belassen wurde, nachdem er vermutlich Affyriens Oberhoheit anerkannt hatte.

Dasselbe tat Cubarna, der König des Patinäerstaates am Orontes. Seit Asurnasirpal auch Phönikien und den Hethiterkönig Sangara 1) K. B. III, S. 177.

tributpflichtig gemacht hatte, reichten die Grenzen Affyriens und seiner Vasallen wie unter Tiglatpilesar I. vom Meerland am persischen Meerbusen bis zum Mittelmeer, in dessen heilige Flut der König seine Waffen getaucht. Inschriftlich:

"Im großen Meere reinigte ich meine Waffen und brachte den Göttern Opfer dar. Ich empfing den Tribut der Könige am Ufer des Meeres, von Tyrus, von Sidon, Byblus und von Urwad, das mitten im Meere gelegen ist, Silber, Gold, Blei, Kupfer, fupferne Gefäße, buntgewirkte und leinene Gewande, große und kleine dort heimische Tiere, kostbare Hölzer und Zähne des Nasentieres, des Meergeschöpfes."

Was unter dem Nasentier zu verstehen ist, läßt sich nur vermuten. Ich bin der Ansicht, daß so gut, wie der Walfisch früher ein Bewohner des Mittelmeeres war, auch das Walroß dort gehaust hat, dessen Zähne gleichsam aus der Nase hervorstehen.

Auch Jehu, der Sohn Omris, der 884-856 v. Chr. über das Volk Israel herrschte, entrichtete mehrere male dem Großkönig Tribut. So zeigt der berühmte Obelisk aus schwarzem Marmor einen Fürsten, der vor dem Großkönig kniet; und die Inschrift sagt:

Ich habe empfangen den Tribut von Jehu, dem Sohn Omris, Silber, Gold, goldne Schalen, Kelche von Gold, Becher von Gold, Eimer von Gold, Blei, Szepter für die Hand des Königs und Speerschäfte."

Andere Inschriften berichten im einzelnen von den Feldzügen dieses Königs, wie die Standard-Inschrift und eine Alabastertafel aus dem Tempel des Gottes Adar zu Balawat, dazu ein Monolith und ein Obelisk, der zu Kurkh nahe den Quellen des Subnat gefunden wurde. Auch hier zeigt ein Bild, wie der Großkönig den Tribut der unterworfeenen Völker empfängt. Der Monolith enthält in 360 Zeilen den Bericht über die Feldzüge gegen die Nairi im Lande Nimma und Kirruri, beides Teile von Armenien, wo Sarduri, König der Nairi, herrschte. Diese Feldzüge scheinen für die Affyrer nicht glücklich gewesen zu sein, da sämtliche Stämme der Nairi unter Sarduri vereinigt waren. Der Großkönig zog auch gegen die Städte am Gebirg Nipur, gegen das Land Kummuch und die Stadt Suru; im Jahr darauf an die Quellen des Subnat und das Kafiergebirge, wo eine assyrische Kolonie bei den Städten Damdamma und Amadi sich empört hatte. Inschriftlich:

"

Mitten im gewaltigen Gebirg Kasiari, einem beschwerlichen Land, das zum Vorwärtskommen der Wagen und Krieger nicht geeignet war, hieb ich mit eisernen Aerten den Berg ab und riß ihn mit kupfernen Hacken nieder; dann ließ ich Wagen und Krieger daher ziehn. Die Spitzen des Gebirges überwältigte ich, mitten in den mächtigen Bergen tötete ich ihre Krieger; mit ihrem Blut färbte ich den Berg wie rotfarbige Wolle. Den Rest von ihnen verschlang die Gebirgsschlucht."

Während unter Tiglatpilesar I. noch broncene Werkzeuge gebraucht wurden 1), finden wir hier zum ersten Mal eiserne Aerte erwähnt.

Nach der Beruhigung von Damdamma und Amadi zog der Großtönig gegen Kinabu. Tela und Tuscha, wo er sich einen Palast erbauen 1) Dergl. S. 70.

ließ. Später zog er auch gegen das Land Zamua am oberen Radanu, überschritt auf seinem Marsch den Zab und den Paß von Babite und: strafte abgefallene Untertanen auf das grausamste. 250 Städte - der Nairi verwandelte er in Schutthaufen, die Gefangenen ließ er pfählen oder schinden, kreuzigen, blenden oder sonst verstümmeln. Auch Kudur, den Fürsten von Suchi, besiegte er trok der Hilfstruppen, die Babel dorthin gesandt hatte, und eroberte seine Hauptstadt Suri.

In seinem 18. Regierungsjahr mußte der Großkönig von neuem gegen die Nairi zu Feld ziehen, ein Beweis, daß die assyrischen Hofgeschichtsschreiber viele und große Erfolge zu Ehren ihres Herrnerdichtet hatten, wie solche hohe aber hohle Redensarten selbst den Schluß der Annalen verunzieren: Ueber die Herren der Länder Nairi, Kirhi, Subarra und Nirtu brüllte ich wie Ramman der Regengott" 1).

Wie in seinen Raub- und Feldzügen ging Asurnasirpal auch im Privatleben die Wege seines Ahnherrn Tiglatpilesars I. Wie dieser war er ein eifriger, furchtloser Jäger. Um Euphrat tötete er 50 Wildochsen oder Büffel und schickte 8 Stück, die er lebendig gefangen hatte, in seinen Wildpark oder zoologischen Garten, eine neue Einrichtung, deren Urheber m. W. noch nicht bekannt geworden ist.

In Kalah, der von Nimrod in grauer Vorzeit gegründeten, von Salmanassar I. wieder hergestellten Stadt, die heute in dem Trümmerhügel Balawat als ein Teil des großen Ninive wieder gefunden ist, erbaute sich Asurnasirpal einen Palast, zu dem er das nötige Holz von dem Berg Amanus herbeischaffen ließ, wie schon der alte Priesterkönig Gudea vor ihm getan hatte. Der königliche Jäger wollte mitten in seinem Wildpark wohnen. Hier opferte er seinen Göttern, hier mußten die Steindenkmäler seine Siege verkündigen. In diesem Palast befand sich auch die neu begründete Bibliothek und ein großes Werf über Astronomie. Als ein Freund der Wissenschaft und Förderer der Künste ließ der Großkönig die vorhandenen Schriftwerke fleißig abschreiben. Sein Oberbibliothekar war Nabuzukupsina, der Sohn des Astrónomen Mardukmubusa.

Von dem Ende dieses großen Königs vernehmen wir gar nichts. Ihm folgte wiederum sein Sohn,

Salmanassar II.

afsyr. Schulmanascharid, 858–824 v. Chr. König von Assyrien, der seinem Vater ähnlich ein kräftiges Szepter führte. Er kriegte mit Ar menien und Syrien, Israel und Phönikien, Babel und Elam. Ein Mor. nolith, der in Kurkh gefunden wurde (f. S. .76), und ein schwarzer Obelisk und mehrere Steinkolosse berichten durch ihre Inschriften von den Taten-des Großkönigs.

1) Vergl. Strack in Z. f. A. 1898, S. 60.

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