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„Im Anfang seines Priestertums, d. i. im ersten Jahre seiner Regierung“ (palu), so berichtet er auf dem schwarzen Obelisken, überschritt er den Euphrat und zog über das Gebirg Lalar, also nach Westen hin; dann zog er in das Bergland Uruatri oder Urardi d. i. Armenien, eroberte Hinane, Luha und sechs andre Länder, überstieg unzugängliche Berge, die wie ein eiserner Dolch sich gen Himmel streckten", zerstörte die feste Stadt Arinnu und zog nach den Bergen von Bahlirasi, die an das Meer stoßen. Die Fürsten Nikdima und Nikdiara flohen auf urbateSchiffen auf das Meer, nämlich den Urmiasee in Armenien. Über Salmanassar hatte bald flöße aus Hammelhautschläuchen zur Hand, die noch heute in jener Gegend gebrauchten Kalaks, und lieferte ihnen eine Seeschlacht, in der er Sieger blieb: „Das Meer färbte ich mit ihrem Blut wie rotfarbige Wolle" ist der stehende Ausdruck der königlichen Tafelschreiber. Die urbate-Schiffe der Armenier, die sich, nicht bewährten, waren vermutlich aus Schilfgeflecht hergestellt, das mit Asphalt gedichtet war. Diese kleinen leicht durchbohrten Fahrzeuge konnten sich unmöglich gegen die sicheren Flöße der Assyrier halten, zumal diese nach Belieben vergrößert werden konnten. Im Tempel der Landeshauptstadt Kirzan stellte er sein königliches Bild auf und empfing den Tribut von Tyrus und Sidon und von Jehu, dem Sohn Omris, wie auch sein Vater Asurnarsirpal ihn empfangen hatte. Dies geschah in den letzten Jahren von Jehus Regierung, als dieser, durch Hasael von Damaskus bedrängt, den Beistand des affyrischen Herrschers zu erkaufen suchte. Da aber nach den Inschriften Salmanaffars anzunehmen ist, daß hafael nicht eher als zwischen dem 14. bis 18. Jahre der Regierung Salmanassars Herr von Syrien wurde, so wird es wahrscheinlich, daß Hasael schon zu Lebzeiten Benhadads als Prätendent und Usurpator aufgetreten war.

Seinen zweiten Feldzug unternahm der Großkönig gegen das Land Hanigalbat d. i. ein Teil von Armenien und Kurdistan, dessen König Mattuara, dessen Hauptstadt Milidia später Melitene genannt wird. Mattuara hatte sich mit den Königen der Khatti und Achlami, seinen Nachbarn, verbündet; aber sie alle wurden besiegt und ihre Gebiete bis Karkemisch am Euphrat erobert 1).

So lange Nabubaliddin in Babel regierte, war Frieden zwischen Babylonien und Assyrien; aber als er „sein Land verlassen hatte“, d. h. gestorben oder zu seinen Vätern versammelt war, und sein Sohn Mar duffumizkur oder Marduk nadinsum den Thron des Vaters eingenommen hatte, empörte sich der andre Sohn Mardukbelusati, auf die Chaldäer gestütt, gegen seinen Bruder. Salmanassar unterstützte den rechtmäßigen Erben, um empfangene Wohltaten zu vergelten", die Aufrührer aber besiegte und tötete er. So war mit der Eroberung von Meturnat und Gananati der Krieg beendet, und der Großkönig brachte als

1) Mitteil. v. 1904, 20. S. 50.

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sar kissati „Herr der Welt" in Babel, Borsippa und Kutha Stieropfer dar, um sich öffentlich als Oberherr von Babylonien zu erweisen; und dies war der Lohn für seine Hilfe, daß er von allen Fürsten Babyloniens, auch dem des Meerlandes als Oberherr anerkannt wurde. Dies geschah um 854 v. Chr.

In demselben Jahre unternahm Salmanassar einen Feldzug gegen Biridri oder Benhadad von Damaskus, der auch Rammanidri, Adadidri und Hadadeser genannt wird. Mit ihm hatten sich 12 Könige, unter ihnen Irkallini oder Jechulene, Jochulini von Hamath, König der Hethiter, auch die von Musri, Arabien, Ummon und andre vereinigt; aber in der großen Schlacht von Karkar wurden sie besiegt. Doch behielt Damaskus noch seine Selbständigkeit. Der König läßt berichten:

Während des Eponymats des Dajan-Ufur verließ ich am 14. Jjjar Ninive, überschritt den Tigris und 30g gegen die Städte Giammus am fluffe Kassata. In die Stadt Kitlal und die Stadt Tulsahabalachis') rückte ich ein, meine Götter stellte ich in seinen Palästen auf, tasiltu (?) machte ich in seinen Palästen, seine Schätze führte ich als Beute nach meiner Stadt Afsur ab. Von Kitlal brach ich auf nach Karsalmanassar und überschritt zum zweiten Mal auf Hammelhautschiffen den Euphrat während seines Hochwassers. Den Cribut der Könige vom jenseitigen Ufer des Euphrat, des Sangar von Karkemisch, Kudaspi von Kommagene, Arami Sohnes des Gusi, Lalli von Lallid, Chajan Sohnes des Geber, Girparud von Patin, Girparud von Gamgum, Silber, Gold, Blei, Kupfer... nahm ich für die Stadt Affur. Um jenseitigen Ufer des Euphrat oberhalb des fluffes Sagur, was die syrischen Einwohner die Stadt Pathor nennen, nahm ich den Tribut ein... Von Halman brach ich auf und zog gegen zwei Städte des Irkallini von Hamath, Udimu und Barga. Seine Königsstadt Argana eroberte ich, seine Gefangenen, seine Habe, die Schätze seiner Paläste führte ich fort. Karkar verbrannte ich mit feuer. 1200 Wagen, 1200 Reiter, 20000 Mann Dadidris von Damaskus; 700 Wagen 700 Reiter 1000 Mann Jrkallinis von Hamath; 2000 Wagen 10000 Mann des Ahab von Mat Sirlani; 500 Mann des Guäars; 1000 Mann von Land Musri; 10 Wagen, 10000 Mann von Mat Jrkanat; 200 Mann des Matinubaal von Aradus; 2000 Mann vom Land Usanat; 30 Wagen 10000 Mann des Adunubaal von Sizan; 1000 Kamele des Gintibu von Arba; und 100 Mann des Bahsa, Sohnes des Ruhub, von Ummon; diese 12 Fürsten kamen zu seiner Hilfe herbei und zogen kampfbereit wider mich heran. Mit der erhabenen Macht, die Asur mir verliehen, mit den gewaltigen Waffen, die mein Vorkämpfer, der Gott Nergal, mir gewährt, kämpfte ich mit ihnen. Von Karkar bis Gilzan brachte ich ihnen eine Niederlage bei. 14 000 ihrer Krieger überwältigte ich mit Waffen, gleich dem Sturmgott ließ ich Unwetter über fie regnen, ich streckte sie zu Boden und breitete ihre Leichname massenhaft über die Ruinen, mit der Waffe verspritzte ich ihr Blut.“

Einige forscher ") wollen in dem Ahab von Sirlaai den König Ahab von Ifrael erkennen, der 918-897 v. Chr. regierte, also zur Zeit Afurdans II. und Rammanniraris II., unter denen Affyrien ganz darniederlag, sodaß Ahab und sein Land von Assyrien nichts zu leiden hatte.n. Hat er aber in der Schlacht von Karkar mitgekämpft, so hat er

1) Tulsahabalachi nehme ich gegen E. Schrader als Königsname an, weil sogleich die Beziehung auf den König folgt.

2) Selbst Hommel hat sich auf diesen Weg begeben K. U. T., S. 247, nachdem er die ersten richtigen Eindrücke überwunden.

noch 854 v. Chr. gelebt, und die biblische Zeitangabe ist falsch. Über dagegen stehn mehrere gewichtige Gründe: 1. Israel und Damaskus waren bis auf eine ganz kurze Spanne Zeit die bittersten Gegner. 2. Israel wird in assyrischen Berichten stets Bit Omri oder Mat Ömri genannt; der hier genannte Ahab ist aber ein König von mat sirlaai. Kennen wir dieses Land noch nicht, so muß es darum nicht grade Ifrael sein. Wir kennen auch andre Länder nicht, die hier erwähnt werden. 3. Die hebräischen Namen, die mit 3 anfangen, werden im Assyrischen ebenso wiedergegeben. Es würde Israel assyrisch etwa Jesar-ilu lauten, sicherlich nicht sirlaai. Inschriftlich läßt der König weiter berichten:

In meinem 10. Jahr ging ich zum 8. mal über den Euphrat."

Es galt die Verbündeten vom Jahr 854 von neuem zu demütigen; demnach war die Niederlage der Verbündeten nicht so schwer gewesen, wie der Bericht der königlichen Schreiber sie darstellte. Sie wurden aber mal besiegt und retteten ihr Leben nur durch die Flucht.

„In meinem 11. Jahr zog ich von Ninive weg und zog zum 9. Mal über den Euphrat zur Zeit der Ueberschwemmung.“

Benhadad oder Biridri von Damaskus wurde geschlagen, aber nach 3 Jahren mußte Salamanassar mit demselben Gegner und seinen Verbündeten zum 3. Mal kämpfen, und die biblischen Berichte sollten alle diese Waffengänge Ahabs gegen Assyrien verschwiegen haben? Das ist nicht gut denkbar. Der Großkönig zog gegen sie mit 120 000 Mann und gewann den Sieg, wenn man den Inschriften glauben darf; in Wirklichkeit hatte er so schwere Verluste erlitten, daß er umkehrte.

In meinem 18. Jahr zog ich zum 16. Mal über den Euphrat. Hazailu von Damaskus, der den Thron Benhadads an sich geriffen hatte, vertraute auf die Macht seiner Krieger und versammelte sie in ihrer Menge. Saniru (d. i. der Berg Hermon), den Berggipfel am Eingang zum Libanon, machte er zu einer Festung. Ich kämpfte gegen ihn, seine Niederlage vollzog ich. 16 000 Mann seines Heeres mit ihren Waffen vernichtete ich, 1121 seiner Wagen, 470 seiner Reiter und seine Vorräte nahm ich ihm. Um sein Leben zu retten floh er. Ich verfolgte ihn. In Damaskus, feiner königlichen Burg, schloß ich ihn ein. Seinen Park hieb ich nieder. Nach den Bergen von Hauran ging ich (warum, wird wieder verschwiegen), un zählige Städte plünderte ich, zerstörte sie, steckte sie in Brand und führte ihre zahllofen Gefangenen hinweg. Bis zu den Bergen des Bahlrasi, eines Vorgebirges, 30g ich und stellte mein Königsbild dort auf. Damals empfing ich den Tribut der Tyrer, der Sidonier und des Jaua, des Sohnes Omris.“

Von Jehu von Israel hatte schon Asurnasirpal Tribut empfangen, nun wieder Salmanassar; und eines Ahab wird gar nicht gedacht!

In seinem 13. Regierungsjahr kämpfte der Großkönig in der babylonischen Landschaft Namri, deren König Marduksumudamik genannt wird. Er floh, und Salmanassar setzte einen Jauzu an seine Stelle, aber die mannigfaltige Beute nahm er mit sich.

1) Sonft Gebal, das spätere Byblus. S. Pal. u. Syr., S. 62.

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„In meinem 21. Jahre ging ich zum 20. Mal über den Euphrat. Ich 30g gegen die Städte Hafaels von Damaskus. Ich nahm 4 seiner Städte ein. Den Tribut von Cyrus, von Sidon und von Gubal1) empfing ich."

Der Großkönig mußte selbst kommen und die Abgaben eintreiben; sonst hatte er das Nachsehen.

In meinem 22. Regierungsjahr überschritt ich den Euphrat zum 21. Mal, ftieg nach dem Land Cabal hinab. In jenen Tagen geschah es, daß ich die Geschenke von 24 Königen des Landes Cabal in Empfang nahm."

Diese bestanden hauptsächlich in großen Pferden, wie sie zum Kriegsdienst gebraucht wurden. Einer der Könige wird Mugallu genannt.

Im 24. Jahr seiner Herrschaft zog Salmanassar wieder gegen das Land Namri, nahm den von ihm eingesetzten König Jauzu gefangen und brachte ihn nach Affur. Von dem Silberberg Tunni und dem Alabasterberg Muli gewann er die Schäße der Erde. Auch in die Länder Kue und Tabal südlich und nördlich vom Taurus, sonst Hilakki genannt, d. i. Kilikien und Kataonien, zog der unermüdliche Krieger; aber nur Geschenke konnte er einziehen, wie die mitgeteilte Inschrift uns kundgibt.

Wahrscheinlich geschah es zu dieser Zeit, daß eine Feuersbrunst den Tempel des Asur mit all seinen kostbaren Schäßen verzehrte.

Vier Jahre vor dem Tode Salmanassars erhob sich sein ältester Sohn Asurdanninpal im Aufruhr gegen den Vater, der dem Sohn zu lange lebte. Er war in den letzten Jahren nicht mehr mit den Heeren in den Krieg gezogen, sondern hatte seinem Tartan Danasur den Überbefehl anvertraut. Ein Teil des Heeres und 27 Städte schlossen sich dem aufrührerischen Sohn an, unter ihnen die alte Hauptstadt Assur. Es erhob sich ein Bürgerkrieg, der wenigstens 6 Jahre dauerte. In ihm führte ein jüngerer Sohn des Königs, Samfiramman, den Oberbefehl über das königliche Heer mit gutem Erfolg. Während dieses Krieges starb der alte König und bald danach auch sein ältester Sohn; wir wissen nicht auf welche Weise.

Das Standbild Salmanassars, aus Basalt gehauen, 21⁄2 Meter hoch, wurde am 13. Dezember 1903 bei der Ziggurat von Assur gefunden. Um den hals hing des Königs Horoskop. Dieses bestand aus einem Henkel, einer Sonnenscheibe mit 8 Strahlen, einem Hörnerhut und einem achtstrahligen Stern. Das 5. Symbol ist abgebrochen 1). Die auf dem Standbild befindliche Inschrift berichtet noch aus dem 24. Regierungsjahr des Königs:

„Eben damals baute ich die Mauern meiner Stadt Assur vom Grundstein bis zu ihrer Bekleidung und stellte ein Bild meiner Hoheit im Tor der Metallarbeiter auf."

1) Mitteil. v. 1904, 21, S. 42 u. 53.

Ihm folgte sein Sohn

Samframman IV.

824-811 v. Chr. König von Assyrien. Ein Monolith mit dem lebensgroßen Bild des Königs erzählt von vier Feldzügen, die er unternommen. Zuerst zog er gegen die Nairi im Norden von Affyrien, die von seinen Vorgängern troh aller prahlerischen Inschriften keineswegs unterworfen waren. Auch er läßt von sich rühmen: „Damals warf ich ganz Nairi wie ein Nez nieder“, während er in Wirklichkeit so gut wie keinen Erfolg gehabt hatte 1). Erst auf seinem dritten Feldzug erreichte er die Demütigung der 27 Könige der Nairi, die ihren Tribut in Wagenpferden ablieferten. Nun kann der König rühmen: „Damals brüllte ich wie Ramman der Donnerer über sie vom mächtigen Silargebirg bis zum Meer des Sonnenuntergangs." In der Feste Sibar ließ er seine Bildsäule aufstellen.

Von diesem dritten Feldzug gegen die Stadt Masu läßt der König berichten:

„Ein unzugängliches Gebirge besetzten sie, drei Bergspitzen, die gleich einem Gewölk am Himmel schwebten, deren Ort kein beschwingter Vogel erreicht, wan delten sie zu einer Festung um. Ich zog hinter ihnen her und schloß jene Bergspitzen ein. An einem Tage kam ich wie ein Adler über sie und tötete ihre zahlreichen Kämpfer. Ihre Leute, ihren Besitz, ihre Habe, ihre Kinder, ihre Esel, ihr Kleinvieh, ihre Wagenroffe, zweihökrige Dromedare ohne Zahl führte ich vom Gebirg herab. 500 Städte ihrer Umgebung zerstörte ich und ließ sie in feuer auf. gehn *).“

Den zweiten Feldzug übertrug er dem Rabsag Mutarrisafur. Auf dem dritten ging der König gegen Medien, auf dem vierten gegen Babylonien vor. Um diese Zeit waren die Meder noch wenig gefährliche Nachbarn, weil ihre vielen Stämme noch nicht geeinigt waren. Sobald ein affyrisches Heer an ihren Grenzen erschien, kamen ihre hazanati, d. i. Häuptlinge, und zahlten ihren Tribut.

Der König von Babylon, Mardukbalatsuikbi, hatte sich mit Elam und Aram verbündet, auch Kaldi- und Namri-Söldner gemietet, um die Oberhoheit Assyriens abzuschütteln. Aber als die Verbündeten bei der Stadt Durpapsukal am Kanal Daban mit dem assyrischen Heere zusammenstießen, erlitten sie, wenn der assyrische Bericht Glauben verdient, eine Niederlage. 5000 Mann waren tot, 2000 wurden gefangen, 100 Wagen samt dem Zelt und Feldbett des Königs von Babel wurden erbeutet; doch war dieser Sieg so wenig entscheidend, daß Samsiramman noch zweimal 813 und 812 gegen Babylonien zu Feld ziehn mußte.

Den Tempel der Iftar von Ninive verschönte er; aber seine Lieblingsbeschäftigung bildete die Jagd, der er auch auf seinen Feldzügen oblag. So tötete er auf einem Zug gegen Babylonien drei Löwen. Es

1) 3. f. A. 1898, S. 61.

2) Vergl. Strack, 3. f. A. 1900, S. 297, der sie Samsiramman II zuschreibt.

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