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was du uns Gutes gethan hast: o so rühre du selbst unser Herz mit dem Donner deines Wortes, und gieb uns Kraft, daß es sei wie ein zweischneidiges Schwert, welches durchdringet, damit wir ja in keine Sünde willigen. Behüte uns vor unzüchtigem Gesichte, laß uns nicht in Schlemmen und Unkeuschheit gerathen, und behüte uns vor unverschämtem Herzen. Pflanze in uns christliche Geduld, daß wir alles, was uns widerfährt, gern leiden und bewährt gefunden werden in allerlei Trübsal. Laß uns anziehen die Liebe, welche ist das Band der Vollkommenheit, damit wir aufrichtig lieben, sowohl unsern Nächsten, den wir sehen, als auch dich, unfern Gott, den wir nicht sehen. Stehe auf, Herr Gott, erhebe deine Hand, vergiß des Elenden nicht. Behüte_uns alle vor allen Plagen, welche wir mit unsern Sünden verdient haben, thue vielmehr deine Hand auf, und erfülle alles, was da lebet, mit Wohlgefallen. Erlöse aus der Versuchung die Gottseligen, erhöre ihr Schreien und hilf ihnen, bis du endlich alle mit einander bringen wirst in das himmlische Jerusalem, da wir werden ewig singen: „Dank und Preis fei unserm Gott und dem Lamme von Ewigkeit zu Ewigkeit!" Amen.

2. Abendgebet.

Röm. 14, 8. Leben wir, so leben wir dem Herrn; fterben wir, so sterben wir dem Herrn. Darum wir leben, oder sterben, so find wir des Herrn.

Herr Jesu, unser Heiland und Seligmacher! nachdem die liebe Sonne mit ihrem Glanz von uns gewichen ist, treten an ihre Stelle so viel tausend hellleuchtende liebliche Sterne, welche uns alle von deiz ner unbegreiflichen großen Güte predigen. Denn

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die Himmel erzählen deine Ehre und die Veste ver kündiget deiner Hände Werk. So stimmen denn nun auch wir billig ein in den Preis deiner Creatur mit Lob und Dank für deine überschwängliche Gnade, welche auch diesen Tag unser Himmel, unsre Decke und unser Schuß gewesen ist. Denn von Rechtswegen hätten unsre mannichfaltigen Sünden und Uebertretungen nichts denn eitel Strafe verdient. Die wollest du uns aber um deiner heiligen Wunden, deines vergossenen Bluts und ganzen theuren Verdiensts willen gnädiglich vergeben, und uns diese Nacht eine friedliche Ruhe und sanften Schlaf verleihen. Wir legen uns schlafen, Herr Jesu, mit dem Leib ins Bette, mit der Seele aber an dein gnädiges Herz. Du bist bei uns auch in der Finsterniß der Nacht mit deiner Macht und Gnade. Wolltest du aber etwa diese Nacht uns aus der Welt abfordern, wie wir denn deinen verborgenen Willen, zu unserm eignen Besten, nicht wissen können; so wollest du uns, erhöhter Heiland, gezeichnet mit deinem Blut, zum ewigen Leben einführen. Sollen wir aber nach deinem göttlichen Gefallen noch länger leben, so laß uns morgen durch deine Gnade gesund und fröhlich wieder aufwachen, und dich mit freudigem Herzen loben und preisen. Hilf, daß die höllischen Feinde, die du selbst überwunden hast, in dieser Nacht und alle Zeit weder an uns, noch an allen frommen Christen einige Macht und Gewalt finden mögen. So segne uns denn nun, Gott Vater, der du uns Leib und Seele gegeben, und uns bisher gnädig erhalten hast. Es segne uns Gottes Sohn, Christus Jesus, der unsern Leib und Seele durch sein Blut sich zum Eigenthum erkauft hat. Es segne uns Gott der heilige Geist, der un

fern Leib und Seele durch sich selbst zum ewigen Leben versiegelt hat! Diesem dreieinigen Gott sei Lob, Preis und Dank in Ewigkeit! Amen.

VII. Am Freitage.
1. Morgengebet.

Luc. 22, 66. Und als es Tag ward, sammelten sich die
Aeltesten des Volks, die Hohenpriester und Schriftges
lehrten und führeten ihn hinauf vor ihren Rath.

Gott, du unerschöpfliches Meer aller Vollkommenheiten, du Geber alles Guten und Brunnquell aller Gnade! in dieser Morgenstunde kommen wir zu dir, mit dir zu reden und dir zu danken für das Gute, das du uns schon erwiesen hast, und dich zu bitten um den Segen, den wir weiter nöthig haben. Du hast, o Jesu, an diesem Tage der Woche das große Werk der Erlösung ausgeführt. Es haben die Gottlosen sich um dich versammelt des Morgens frühe und das Urtheil des Todes über dich gesprochen, und deine Seele ist betrübt gewesen bis in den Sod; du hast Höllenangst ausgestanden, weil die Sünden aller Menschen auf dir lagen. Dein Leib hat Schmerzen gelitten, dein heiliges Haupt ist zerriffen worden durch die Dornenkrone, deine unschuldigen Wangen sind verlegt worden, dein holdseliges Angesicht ist verunehrt worden durch die Gottlosen, deine Ohren mußten hören die entseglichsten Gotteslästerungen, deine Hände und Füße wurden mit Nägeln schmerzlich durchbohrt: und das alles erduldetest du aus lauter Liebe gegen uns arme Sünder. Ach, theurer Heiland! laß uns doch diese deine große Liebe recht erkennen, und uns vor der Sünde hüten, wodurch wir dir so viele Mühe gemacht haben

und die dich dein theures Blut gekostet hat. Gekreuzigter Jesu, gieb, daß wir unser Fleisch mögen kreuzigen sammt seinen Lüsten und Begierden. Du hast uns frei gemacht von der Knechtschaft des Satans und der Sünde durch das theure Löfegeld, das du bezahlet hast: laß uns nimmermehr unter diese schimpfliche Knechtschaft wieder zurückkehren, sondern die herrliche Freiheit des neuen Bundes genießen und das köstliche Kleinod unsers allerheiligsten Glaubens behalten bis an unser Ende. Herr Jesu, du Anfänger und Vollender unsers Glaubens! laß uns in deine Fußstapfen treten und dir nachfolgen'; deine Lehre sei unser Unterricht; dein Leben und Wandel das Muster unsrer Nachfolge; deine Demuth, deine Geduld unser Beispiel, dein leidender und vollbringender Gehorsam unsre Gerechtigkeit; deine Schmach unsre Ehre und dein Tod unser Leben. Laß uns auch diesen Tag heilig zubringen, und bei fleißiger Wahrnehmung unsers Berufs nicht vergessen, für unsre Seele zu sorgen. Laß unsre Gedanken nicht eitel, unsre Worte niemandem ärgerlich und unser Thun und Lassen nicht fündlich sein. Laß unser Herz nicht hoffärtig werden, wenn es uns wohl geht, und nicht kleinmüthig, wenn ein böses Stündlein da ist. Armuth und Reichthum gieb uns nicht, laß uns nur unser bescheiden Theil dahin nehmen. Solltest du aber uns mehr geben, so gieb uns auch das daneben, daß es nicht zum Schaden unsrer Seele diene. Zorn und unzeitige Gelindigkeit laß gleich ferne von uns sein. Laß uns heute und immerdar aufrichtig gegen dich, den Herzenskündiger, liebreich gegen unsern Nächsten, treu in unserm Amt uns bezeigen, daß uns unser Gewissen nicht verklage, wenn wir unsern Wandel prüfen, und wir also

diesen Tag unsers Lebens zu den übrigen Tagen unsers Lebens fügen. Und wenn endlich, nach_zurückgelegten Tagen unsrer Wallfahrt, unsre selige Himmelfahrt kommt, da du uns völlig wirst frei machen von diesem Leibe des Todes: so wollest du uns aufnehmen zu der vollkommenen Freiheit der Kinder Gottes, da wir dir in vollkommener Heiligkeit und Gerechtigkeit dienen, und dich loben und preisen werden immer und ewiglich. Amen. 2. Abendgebet.

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Tob. 1, 13. 14. Weil Tobias Gott den Herrn von ganzem Herzen fürchtete, gab ihm Gott Gnade, frei zu gehen, wohin er wollte, und auszurichten, was er zu thun hatte.

Gelobet sei Gott und der Vater unsers Herrn Jesu Christi, der Vater der Barmherzigkeit, und Gott alles Trostes, daß er heute ganz gnädiglich und nach aller seiner Barmherzigkeit mit uns gehandelt hat. Wie er uns ehemals errettet hat von der Obrigkeit der Finsterniß, und uns verseßet in das Reich seines lieben Sohnes, damit wir endlich kommen möchten zu der Freiheit der Kinder Gottes: also hat er auch diefen Tag zu einem rechten Freitag gemacht, indem er uns an demselben frei sicher hat gehen und leben lassen. Denn daß wir alle sind befreiet von gefährlichem Wetter, Erdbeben und großem Donner, Sturmwind, Wirbel und Ungewitter; daß wir nicht gelanget sind an die großen Fluthen, und noch darzu vor den Pfeilen, die des Tages fliegen, und vor der Seuche, die im Mittag verderbet, sind be wahret worden, das alles haben wir zu danken der unendlichen Gnade unseres Gottes, welche reichet so weit der Himmel ist. Und bedenke ich, o frommer Vater, was du insonderheit mir und den

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