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XXIII. Gebet am Erntefefte.

Pf. 65, 12. Du kröneft das Jahr mit deinem Gut, und deine Fußstapfen triefen von Fett.

Herr Gott, Vater, Sohn und heiliger Geist, du bist der allmächtige Gott Himmels und der Erden, und in dir leben, weben und sind wir. Du hast aber gewollt, daß der Mensch lebe vom Brote, und haft deßhalb im Anfange der Welt die Erde fruchtbar gemacht durch dein allmächtiges Wort und nach den Tagen der Sündfluth verheißen, daß, so lange die Welt stehen werde, nicht mehr aufhören solle Saat und Ernte. Daher, o Herr, währet diese deine Ordnung noch immer fort. Noch immer krönest du das Jahr mit deinem Gut. Du lässest Gras wachsen für das Vieh, und Saat zu Nüße der Menschen. Also bringest du Brot aus der Erde und erfüllest unsere Herzen mit Speise und Freude.

Herr, wie hast du alles so weislich geordnet! Wie groß ist auch deine Güte gegen uns, die wir deines Brotes nicht werth sind, wie wunderbar deine Allmacht, wenn du aus Wenigem Viel machest, wenn du reichlich Frucht schaffest aus dem Samen, der in der Erde verweset! Deine unaussprechliche Güte, Barmherzigkeit und Allmacht ist es, o du treuer Gott, die auch wiederum in diesem Jahr unser Land heimgesucht hat. Die Menschen hatten ihren Samen auf Hoffnung gesäet, und du haft dieselbe erfüllt, und die Saat auf dem Felde gesegnet, daß wir heute mit Frohlocken vor dein Angesicht kommen. Uch Herr, es ist ja alles dein, wir können ja nichts aus der Erde hervorbringen. Dazu ist es, es sei viel oder wenig, doch unendlich mehr, als wir verdienet haben. Darum, Dank sei dir

und deinem heiligen Namen für alles, was du uns dieses Jahr über auf dem Acker bescheret hast. Wir bitten dich aber auch, o liebreicher Vater! nimm uns nicht wieder in deinem Zorn, was du uns in deiner Gnade gegeben. Erhalte uns vielmehr das tägliche Brot, was du jest reichlich austheileft. Bewahre uns alles, was uns deine Güte hat einsam'meln lassen, vor aller Gefahr und allem Unfall, und verleihe uns dabei Leben und Gesundheit, Ruhe und Friede, es zu genießen. Vor allem aber gieb uns ein dankbares Herz, das deine Gaben nicht mißbrauche, sondern sie zu deiner Ehre anwende, damit sie nicht nur Kraft geben dem Leibe, sondern auch der Seele heilsam sind. Laß uns dieselben nicht verschwenden und andern gerne davon mittheilen. Suche noch ferner unser Land heim in Gnaden. Baue es uns, mache es sehr reich. Tränke seine Furchen, gieb Sonnenschein und Regen zu rechter Zeit, und laß wohlgerathen, was man wieder fäen wird, damit auch im künftigen Jahre das Land sein Gewächs gebe und unsere Auen dick stehen mit Korn, daß man jauchzet und singet, und deinen Ruhm verkündiget immerdar. Erbarme dich auch aller unsrer Brüder, o Herr, insonderheit zu dieser Zeit. Du bist ja Gott, der täglich seine milde Hand aufthut und sättiget alles, was da lebet, mit Wohlgefallen. Gedenke der Armen, die nichts geerntet, und laß die, denen du reichlich bescheret hast, mit für sie eingesammelt haben. Wo wenig ist, da segne den kleinen Vorrath, daß er genüge, und wo viel vorhanden ist, da verhüte, daß es nicht zum Bösen gemißbraucht werde. Erhalte, o Herr, uns Ruhe und Frieden im Lande, damit nicht Fremde in unsre Ernte kommen und sie verzehren. Wende

ab überall Mißwachs, theuere Zeiten und Hungersnoth. Vor allem aber schenke jedem Zufriedenheit mit dem, was du ihm beschieden, damit Reiche und Arme deine Kraft erkennen, und dich preisen mőgen immerdar. Endlich aber, o Herr, lehre uns bedenken, daß wir selbst dein geistliches Ackerfeld sind, und du Herr der Ernte, welche in deiner Kirche bevorstehet. Darum bitten wir dich: sende Arbeiter in diese Ernte. Hilf, daß überall guter Same ausgestreuet und die reine Lehre geprediget werde in deiner Christenheit. Behüte die Weltvor dem Unkraut, was der Feind geschäftig ist auszuftreuen. Bekehre die, welche noch auf das Fleisch säen, daß sie nicht von ihm das Verderben ernten. Heilige uns dagegen alle, daß wir chriftlich gesinnet seien und auf den Geist säen, und dereinst von ihm ernten das ewige Leben. Ja wenn einmal die ganze Welt reif sein wird zur legten Ernte, so hilf auch, daß wir alle als reiner Weizen in deine Scheuern gesammelt werden und bewahret zur ewigen Freude. Da werden wir ohne Aufhören ernten, wie du gesagt haft, und uns freuen mit unaussprechlicher ewiger Freude. Erhöre uns, o Herr, um deines lieben Sohnes Jesu Christi willen. Amen.

XXIV. Gebet am Todtenfefte.

Phil. 1, 23. Ich habe Luft abzuscheiden und bei Chrifto zu sein.

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du allergütigfter, freundlichster, ersehntester Herr Jesu! was ist doch Schöneres und Süßeres, denn in der Finsterniß und vielfältigen Bitterkeit dieses Lebens der göttlichen Süßigkeit zu begehren, und ein seufzendes Verlangen zu haben nach der

ewigen Seligkeit, und mit dem Gemüth dort zu haften, wo gewiß die wahren Freuden find. Ach, wann werde ich dich doch sehen? Wann werde ich doch einmal vor deinem Angesicht erscheinen? Wann werde ich von deiner Schönheit satt werden? Wann wirst du mich aus diesem finstern Kerker führen, daß ich lobe deinen Namen, und ferner keinen Verdruß noch Leid erfahre? Wann werde ich hingehen zu jenen wunderbaren und lieblichen Wohnungen, da die Stimme der Freuden und des Frohlockens erklinget in den Hütten der Gerechten? Wohl denen, o Herr, die in deinem Hause wohnen! fie loben dich immerdar. Ja gewiß sind sie selig, die du erwählet und in das himmlische Erbe aufgenommen haft. Siehe, Herr! die vollendeten Gerechten blühen vor dir, denn sie werden gesättiget von der Fruchtbarkeit deines Hauses, und du tränkest sie vom Bach deiner Wonne; denn du bist der Brunn des Lebens, und in deinem Lichte sehen sie das Licht. Ja, sie werden so damit gesättiget, daß sie selbst leuchten vor deinem Angesicht wie die Sonne, ob sie gleich nur ein erleuchtetes Licht sind durch dich, o Gott, der sie erleuchtet. Wie wunderherrlich, wie schön und angenehm sind deine Wohnungen, o Herr der Heerschaaren! meine sündhafte Seele verlanget in sie einzugehen. Herr! ich liebe die Zierde deines Hauses und die Stadt deiner Herrlichkeit. Eins bitte ich vom Herrn, das hätte ich gerne, daß ich im Hause des Herrn wohnen möge mein Lebenlang. Aber was soll ich Elender thun, der ich mit den schweren Ketten meiner Sterblichkeit. so schwer noch belastet bin? Was soll ich thun?— So lange wir in diesem Leben sind, wandeln wir als Pilger vor dem Herrn! wir haben hier keine blei

Gebeth. I.

bende Stätte, sondern wir suchen die zukünftige; unsere Bürgerschaft aber ist im Himmel. O daß ich Flügel hätte wie Tauben, daß ich dahin fliegen und Ruhe suchen dürfte! Es ist nichts so süß, als bei meinem Herrn zu sein. Verleihe mir, Herr, daß ich dir anhange, so lange ich in diesen hinfälligen Gliedern vor dir bin, wie geschrieben stehet: Wer dem Herrn anhanget, der ist ein Geist mit ihm." Ach, Herr! wie groß ist die Menge deiner Süßigkeit, welche du wunderbarlich den Herzen des rer eingießest, die dich lieben! Wie ist deine Liebe so gar holdselig und angenehm, der diejenigen herrlich und wohl genießen, die nichts lieben, nichts suchen, nichts begehren, denn dich allein. Heilig sind die, deren Hoffnung du allein bist, und die dem Gebet stets obliegen. Wohl dem, der einsam sißt und still schweigt, und emsiglich auf seiner Hut stehet Tag und Nacht, auf daß, weil er noch hier in diesem vergänglichen Leibe ist, er etwas zuvor von deiner SüBigkeit kosten möge. Ich bitte dich durch deine heilbringenden Wunden, die du am Kreuz für unser Heil erlitten hast, daraus dein köstliches Blut geflossen, damit wir erlöset sind, verwunde meine sündhafte Seele, für die du auch hast sterben wollen, verwunde sie mit dem feurigen und mächtigen Pfeil deiner überschwänglichen Liebe; verwunde sie durch dein Wort, o Herr, das da ist lebendig und kräftig, und schärfer denn kein zweischneidig Schwert. Entzünde in mir ein brünstiges Verlangen nach deiner Schöne, daß ich im gegenwärtigen Leben keinen Croft annehme, bis ich dich wirklich schaue in deiner herrlichen Pracht als meinen geliebtesten und allertreusten Freund, dich, o mein Gott und Herr! daß ich daselbst anschaue dein herrliches, allerwunderbar

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