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Die

apostolische und die moderne

Million.
พ.

Eine apologetische Parallele

von

Dr. G. Barneck.

Gütersloh.

Druck und Verlag von C. Bertelsmann.

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(Abdruck aus der Allg. Miss.-Zeitschrift.)

Fast ist es ein gewagtes Unternehmen die Mission zum Gegenstand eines öffentlichen Vortrages1) zu machen, denn die Geringschätzung derselben ist wenigstens bei uns in Deutschland — so sehr Mode geworden, daß man kaum erwarten darf ein größeres Publikum anzuziehen, wenn man auch nur das Wort in das Thema sezt. Freilich kann uns eine geringschäßige, ja verächt liche Stellung zur Mission nicht in Erstaunen seßen in denjenigen Kreisen, welche eine geringschäßige, ja verächtliche Stellung zum Christenthum einnehmen. Mission und Christenthum sind zwei von einander untrennbare Dinge. Wem es nicht mehr als der Grundgedanke des Evangeliigilt: „Es ist Ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, nämlich der Mensch Christus Jesus, der sich selbst gegeben hat für Alle zur Erlösung“ (1. Tim. 2, 57) und daß also in keinem Andern das Heil, auch kein anderer Name den Menschen gegeben ist, darinnen wir sollen selig werden" (act. 4, 12), von dem kann man auch nicht erwarten, daß er sich für ein Werk begeistern werde, welches so sehr auf diese Wahrheit gegründet ist, daß es ohne sie eine Thorheit, im besten Falle eine sentimentale Schwärmerei genannt wer den müßte. Wollte man an solche Kreise eine Apologie

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1) Die Form des Vortrags, in welcher das qu. Thema ursprünglich behandelt wurde, ist troß der erweiterten Gestalt, die es hier angenommen, beibehalten worden.

der Mission richten, so müßte sie jedenfalls mit einer Apologie des Christenthums beginnen.1)

Aber die Geringschäzung der Mission findet sich auch bei nicht wenigen solchen Leuten, welche die Grundgedanken des Evangelii festhalten zu wollen bekennen. Woher hier diese Erscheinung? Findet etwa eine Ansteckung statt, da die Atmosphäre mit Vorurtheilen und Anschuldigungen gegen die Mission förmlich gesättigt ist und es bekanntlich auch geistige Epidemieen giebt? Oder fehlt es an Einsicht in den lebendigen Zusammenhang der Mission mit den Grundgedanken des Evangelii ? Oder ist der Glaube zu schläfrig, die Liebe zu kalt, der

1) Es liegt ganz in der Natur der Sache, daß der moderne liberale Protestantismus, soweit er das Evangelium seiner charakteristischen Grundgedanken entleert hat, weder die von unsern gläubigen oder wie er sagt, pietistischen Kreisen getriebene Mission unterstüßt, noch eine selbständige Missionsthätigkeit unternimmt. (Ich rede von der Richtung als solcher, und weiß sehr wol, daß einzelne Anhänger der Richtung persönliche Freunde der Mission sind.) Es ist einfach nicht der Mühe werth eine Religion über die Weltmeere zu tragen, die das Wort getilgt hat: ,,es ist in keinem andern das Heil" und für die kaum Jemand ein Opfer bringen mag. So ist es wiederum selbstverständlich, daß die an das biblische Christenthum gläubigen Kreise wesentlich die Träger der Mission sind, nicht weil sie das Werk der Heidenbekehrung für sich in Generalpacht genommen, sondern weil man es ihnen allein überlassen hat, da sich eben außerhalb dieser Kreise kein wirklicher Glaube an die Grundwahrheiten des Evangelii und folgerichtig auch kein Verständniß für seine Missionsaufgabe findet. Das Maß der wirklichen Erfassung der eigentlichen Lebenswahrheiten des Evangelii ist immer auch das Maß des Missionseifers. Siehe auch Zöckler: „Das Kreuz Chrifti." S. 386 f.

Opfersinn zu gering, der Indifferentismus zu mächtig? Oder hat fleinliche und geschmacklose Behandlung die Lust verleidet? Mehr oder weniger wirken alle diese Gründe zusammen, ich möchte aber noch auf einen weiteren Umstand hinweisen, der bis jetzt wenig zur Sprache gebracht worden, das ist der Mangel an histori schem Verständniß.

Wir treiben heut nicht zum ersten Male Mission. Der ganze Bestand der heutigen christlichen Welt ist ja das Resultat der Missionsarbeit früherer Jahrhunderte. Auch die Mission hat ihre Geschichte und zwar eine Geschichte so alt und ehrwürdig, wie das Christenthum selbst. Wie alle Geschichte so ist auch die. Missionsgeschichte eine Lehrerin. Erst eine Parallele mit der Mission der Vergangenheit giebt ein volles Verständniß für und ermöglicht ein gerechtes Urtheil über die Mission der Gegenwart. Hinter uns liegen 2 große, völlig abgeschlossene Missionsperioden: die apostolische resp. nachapostolische und die mittelalterliche. Beide endeten mit der Christianisirung ihres ganzen Missionsgebietes; die erstere gewann das alte römische Weltreich, die letztere ganz Mittel- und Nordeuropa für das Christenthum, aber die eine wie die andere brauchte dazu einen Jahrhunderte umspannenden Zeitraum. Wir sind jest zweifellos in die dritte große Missionsperiode eingetreten, aber wir befinden uns erst im Anfangs stadium derselben. Wollen wir über den Werth, den Erfolg und die Zukunft der modernen Mission ein richtiges Urtheil gewinnen, so müssen wir

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