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ES TRETEN AUF:

DER PRÄLAT

CONRAD

SENTA

WACHOLDER

RESEL

Der Schauplatz bringt weder Zeit noch Raum zum Ausdruck, ist losgelöst von Vergangenem, Gegenwärtigem und Zukünftigem.

Die auftretenden Menschen gehen stets vorwärts ab. Bewegung wird nur durch die Sprache ausgedrückt.

Conrad geht langsam über den Platz. Der Prälat kreuzt seinen Weg.

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,Sie hassen mich, weil mein Gesicht heiter und zufrieden ist,“ sagt der Prälat.

,,Hassen, ist nicht das Richtige," entgegnet Conrad.,,Aber diese Art, den Seelenfrieden zu erringen, ist für die menschliche Gesamtheit nicht anwendbar."

, Vielleicht doch! Aber sollen wir paar Geistigen denn dieser Masse durchaus nichts voraus haben?"

,,Nein, das sollen wir eben nicht!"

,,Ob es sich aber nicht feststellen läßt

Prälat zu fragen.

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versucht der

Und Conrad schneidet ihm das Wort ab:,,Herr, auf dieser Welt läßt sich überhaupt nichts feststellen."

Der Prälat, wohlgemut:,,Schön. Machen Sie also Politik und vergessen Sie alles andere!"

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,Was kümmert's mich, was da draußen in allen Staaten ruckst und rackst! Es muß sich doch alles zum besten der neuen Seelen fügen, dieser neuen Seelen, die der kommende Tag mit unendlicher Reinheit königlich als das glühendste Frührot seinen jauchzenden Schritten voraussendet!"

,Sehr schön, sehr schön! Aber Branntwein, Tabak und Weiber bringen uns nicht vorwärts." Und der Prälat geht seines Weges, Senta kommt mit leichten Schritten daher.,,Ich ängstige mich unbestimmt, wenn ich dich mit dem Priester reden weiß."

,,Die Kirche, die Kirche; vielleicht werde ich noch einmal in dieser Einrichtung zu Hause sein!"

,,Du sollst nicht grübeln, Conrad; ich bin deine Frau." ,,Wo warst du jetzt ?“

Senta verfärbt sich.,,Weshalb fragst du?" ,,Weshalb verfärbst du dich ?"

,, Ich finde deine Frage unerhört!"

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Kennst du Wacholder?" forscht er weiter.

Senta ist erstaunt.,,Ach

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den! Ja

flüchtig."

,,Komm mit; ich spiele dir Grieg vor," sagt sie.

„Es berührt mich peinlich, unerhört peinlich, so jemand im selben Raum musiziert. Er weckt mir Gefühle, innerste Erlebnisse, Stimmungen, mit denen ich gern allein sein möchte."

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Wir haben aber nur ein Zimmer," spricht sie.

,,Ich weiß es," sagt er tonlos und geht. . .

Wacholder tritt zu ihr.

,,Ich muß dich sehn, Senta, immer muß ich dich sehn, sonst bin ich mutlos und lebensmüd.“

,,Du bist lästig, mein Freund. Du erinnerst mich unausgesetzt daran, daß ich einmal schwach gewesen bin."

,,Ich weiß nicht, weshalb die Menschen alle ihre starken Augenblicke, Schwäche' nennen,“ sagt er.

,, Ich habe einen Mann, der Gott weiß was werden kann."

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,,O ja, er liebt mich. Er küßt mir allabendlich die Füße... Weshalb hab ich mich vergessen ?"

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Dummes Kind! Kannst du mir seine Erfindung zeigen ?" ,,Seine Erfindung?" sagt sie.,,Es ist vielleicht eine Erleuchtung gewesen! Farben und Töne, das ist seine Welt. Und da er sie gleichzeitig genießen muß, hat er sie verschwistert.“

,,Also er hat entdeckt, welche Farben die einzelnen Töne sind?“ ,,Ja das hat er. Er spielt, und die unendliche Reinheit und Ruhe der Farben ergießt sich über dich. Und wenn er den Regenbogen spielt, mußt du weinen."

,,Du sagst das so seltsam, daß ich es fast glauben möchte."

,,Es liegt ihm nichts daran, denn er zeigt seine Erfindung keinem Menschen."

,,Ich komme mit dir . . ."

,,Nein ich kann nicht!"

,,Senta! Laß mich doch wissen, wie du da lebst.“

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