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EIN BAUSPIEL

GESTALTEN:

BAUMEISTER STEEN

Hortense

SEBASTIAN

EIN ARBEITER

P

Im Hintergrunde der Torso eines seltsamen Gebäudes.

HORTENSE
(kommt).

Was ist das für ein sonderbares Haus?

SEBASTIAN

(mit Gießkanne und Harke).

Das ist gewiß kein Haus, aber es sollte vielleicht eins werden.

Ein Fragment also?

HORTENSE.

SEBASTIAN.

Ganz recht. Wenn es Dichtungen und Bilder gibt, die Fragmente geblieben sind, weshalb sollte es nicht auch fragmentarische Bauten geben? Und die Fragmente gehören manchmal zum Besten des Schaffenden, wie die unvollendeten Sklaven des Michelangelo.

HORTENSE.

Aber dieser Torso, scheint's, ist bewohnt.

SEBASTIAN.

In der Tat. So ist es auch. Hier lebt der eigentümliche Mensch, der dieses Ding ersonnen hat.

HORTENSE.

So ganz einzeln in dieser Natur ....

SEBASTIAN.

Die Natur ist gar nicht so einzeln. Hier wachsen Bäume, halb Vogelbeerbaum und halb Weidenbaum, und in ihren alten Kronen gedeihen noch Himbeer-, Brombeer- und Johannisbeersträucher.

HORTENSE.

Ich verstehe nicht. Ich meine: was tut der Mensch hier allein ?

SEBASTIAN.

Ich glaube, er wartet auf das Schicksal, das er in diese Mauern hineingebaut hat. Aber gesehen hab ich ihn noch nie, trotzdem ich schon zehn Jahre den Wald und die Heide bewächtere.

Und Sie haben Kenntnisse?

HORTENSE.

SEBASTIAN.

Jawissen Sie: ein gebildeter Mensch muß sich doch in dem irdischen Strom der Umwertung nach einem poetischen Berufe umsehn.

HORTENSE.

Und in der Stadt kennt man den Baumeister auch nicht?

SEBASTIAN.

Sicher nicht. Aber ich bin noch niemals in der Stadt gewesen.

HORTENSE.

Sonderbar! (Im Gebäude werden Fenster und Türen geöffnet.)

SEBASTIAN.

Hören Sie mal. Da werden ja plötzlich Fenster und Tore geöffnet!

HORTENSE.

Ist das etwas Besonderes?

SEBASTIAN.

Das sah ich noch nie. (Er geht mit einiger Aufregung hin und her.)

HORTENSE.

Gehen Sie nicht fort! Hören Sie!

SEBASTIAN.

Das ist sehr schwer. Denn ich heiße bloß Sebastian.

HORTENSE.

Immerhin! Sie müssen jetzt unter allen Umständen warten.

SEBASTIAN.

Sie fürchten sich ja, Fräulein Hortense!

HORTENSE (erschrickt).

Woher kennen Sie meinen Namen?

SEBASTIAN.

Wissen Sie denn noch immer nicht, daß man den Namen eines Menschen fühlen kann?

HORTENSE..

Allerdings. Mein Geliebter hat mir das einmal erzählt.

SEBASTIAN.

Weshalb sind Sie dann einsam geblieben?

HORTENSE.

Es gibt Fragen im Sein, die man sich selber nicht beantworten kann. Es muß wohl so stimmen, auf daß irgendein wichtiges Ding geschehe. Aber wie können Sie dies vermuten?

SEBASTIAN.

Alte Leute wissen zuweilen alles. Sie hören nicht mehr, und sie sehen nicht mehr. Aber dann ist ihnen wahrscheinlich ein sechster Sinn aufgegangen.

EINE STIMME
(vom Hause her).

Worauf wartest du, Hortense ?

HORTENSE

(erstarrt).

SEBASTIAN

(stellt Gießkanne und Harke fort und faltet die Hände).

HORTENSE
(gläsern).

Ein Baumeister, der mir zehn Jahre Kraft in den Schoß sendet... Worauf warte ich? Muß ich nicht gehn?

SEBASTIAN

(in höchster Erregung).

Er tritt herfür! Da ist irgendeine Sache. Und die wird bewegt.

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