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FRÜHLINGSSPIEL

GESTALTEN:

LENZ

BLÜMCHEN

SOMMERSPROSS

Bemerkung tür die Darsteller :

Lenz ist hellgrün gekleidet. Sommerspross dunkelgelb, Blümchen trägt ein blutrotes Kleid. Die Kopf

bedeckungen fallen tort.

BLÜMCHEN

(sitzt auf der Bank und legt gelbe Blumen zum Strauße).

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Böse? Das heißt graulich! Das ist, wenn zwei glückliche Menschen sich einen schönen Tag verheddern wollen.

BLÜMCHEN.

Hat sich der Groll deines Herzen gelegt?

LENZ.

Ich rührte ein wenig in dem Wasser des sumpfigen Grabens, und die Kaulquappen, Wasserspinnen und Schnecken kamen schlimm durcheinander. Und nun denke ich immer: Weshalb mußte ich sie so stören in ihrem geringen Dasein?

BLÜMCHEN.

Da war gewiß zu wenig Schmerz. Deshalb hat dich Gott gesandt, um der Lebewelt dieses elenden Tümpels eine plötzliche Qual zu sein.

LENZ.

Und du warst das Schicksal blühender Himmelsschlüsselchen. Die sterbenden Blumenkörper legst du zum Strauß.

BLUMCHEN.

Sie hatten wohl ihren Zweck erfüllt und waren der Überfluß, den die Natur schafft, weil sie den Abgang weiß. (Schweigen.)

Blümchen ..

LENZ.

BLUMCHEN.

Sag mir ein Lied vom Leben, Lenz.

LENZ.

Von meinem Leben. Von deinem Leben. Ein Lied vom Leben.

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Ja. Ich bin gewiß der größte. Denn das glauben alle Dichter von sich. Und wenn sie's nicht glauben, dann ist das schmerzlich.

BLÜMCHEN.

Und das hetzt euch unruhvoll durch die Nächte bis zum Morgen.

LENZ.

Und so fängt jeder Tag mit einem Trauerspiel an.

BLUMCHEN.

Sieh ... zwei Trauermäntel um jene Blüten spielen.

LENZ.

Sie spielen nicht, Blümchen. Sie spielen nicht.

BLUMCHEN.

Trauermäntel sah ich auf einem Kirchhof, so viele, daß die Bäume und Gräber ganz schwarz waren. Und vor dem einen Hügel lag eine Frau in Weinkrämpfen und klagte Gott an. Und die Scharen der Falter hoben sich auf und ließen sich nieder wie große schwarze Tücher. Ich war allein. Und da wurde mir zum ersten Male richtig Angst in meinem Leben.

In deinem kleinen Leben.

LENZ.

BLÜMCHEN

(sieht ihn ernst an).

Weshalb machst du es nicht größer!

LENZ

(ist fassungslos, findet keine Worte und stammelt_schließlich): Blümchen ... (Er greift nach ihrer Hand, will sie küssen, doch sie entreißt sie ihm.)

BLUMCHEN

(ist aufgestanden).

Weshalb machst du es nicht größer?

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LENZ.

Ich weiß nicht, Blümchen ... Ich ich will dich ja nur einmal küssen, einmal nur küssen, süßes Kind! (Er umhalst und küßt sie. Sie küßt ihn wieder.)

BLUMCHEN
(klagend).

Weshalb machst du es nicht größer? - Die Nachtigall wird Tag und Nacht nicht müde zu locken, und das Gurren der Waldtaube in den Wipfeln der Bäume geht bis her . . .

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