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Sie sie sie kam heut nacht zurück — ja — ja —

Und?

DER ZAR.

PETER.

Sie sie sie sie sie sie sie badet, wenn Majestät gestatten.

DER ZAR.

Raus.

PETER

(in höchster Eile ab).

DER ZAR

(geht schnell einmal durchs Zimmer und dann auf die Badstubentür zu. Er klopft leise.)

Eufemia! Ich bin's. Öffne doch. (Er blickt durchs Riegelloch.) Weshalb schweigst du, Liebling? Dada - sehe ich dich! Hörst du?

FOTIUS SPATZKI

(durch die Mitteltür. Ein von bezwungenen Leidenschaften durchwühltes Gesicht mit den Augen eines Heilandes. Er trägt Bart, Haar und Mantel russischer Popen.)

6 Brust, Spiele

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DER ZAR

(fährt im Zorn herum und schmilzt beim Anblick des Heiligen langsam zusammen. Nur die Augen flammen noch ein erzürntes Leuchten.)

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Guten Tag, Nikolai Pawlowitsch. Ja alles will baden.

DER ZAR.

Das das Schloß ist klein. Es ist wirklich eng. Und dann kommen noch heute der Minister Maifeld-Samson und Fürst und Fürstin Rantin. Wir müssen doch nach Pawlowsk oder Petersburg zurück.

FOTIUS.

Aber die Luft hier draußen ist gut. Und man sieht und fühlt so viel. Der Bauer lenkt den Pflug durch den schweren Acker, glaubt an Christus und erinnert uns fortgesetzt an die Aufgabe unseres Volkes auf Erden.

DER ZAR.

Vergiß nicht, daß wir Europäer sind. Und da kann der graue Bauer uns nicht helfen.

FOTIUS.

Die Biene ist ein klein Vögelchen und gibt doch die allersüßeste Frucht. Dein Volk ist der östliche Bauer. Weshalb liebst du nicht dein Volk?

DER ZAR.

Ich ich ich liebe mein Volk.

FOTIUS (heftig).

Wenn du das Volk nicht liebst als ein Vater, dann wird man dich steinigen und Christus an deine Stelle setzen. Du bist es, der die Stelle Christi auf Erden vertritt. Du mußt dich als ein Christus beweisen, denn dein Volk ist das einzig rechte Volk der Gotträger.

DER ZAR.

Aber in Rom

FOTIUS.
(heftiger).

Wo ist Rom? Hier ist Ostrom. Und aus dem Osten kommt das Volk, hat der Christ geweissagt.

DER ZAR.

Kann man das alles so glauben?

FOTIUS.

Du brauchst nicht zu glauben, denn ich glaube für dich. Und so wird immer jemand sein, der für euch Zaren glaubt. Und wenn man demjenigen, der für euch glaubt, nur ein Haar krümmen wird, dann werdet ihr ausgelöscht werden aus dem Buche der Menschheit. Und eines Tages, der kommen wird, wird einer von euch einem für euch Glaubenden ein Haar krümmen, damit wir Christus an deine Stelle setzen können, denn ihr seid zu schwach, die Liebe eines solchen Volkes zu tragen.

DER ZAR (drohend).

Fotius, wer bist du? Ein frecher Bauer oder ein Prophet ?!

FOTIUS.

Ich bin Baumeister an Gottes Baukasten. Du aber bist nicht von Ihm, sondern vom Tier.

DER ZAR..

Peter hat St. Petersburg gebaut. Glaubst du nicht, daß er des Volkes Sendung gewußt hat?

Nein

FOTIUS.

das hat er nicht wie so viele vor ihm. Aber von dem Leben und den Taten großer Menschen wird nur dasjenige euch Wesen offenbar, was zur Vollendung der Erde folgerichtig und notwendig ist.

DER ZAR.

Du bist der frömmste Mann in Rußland und darfst mir alles sagen. So will ich dich denn auch um Rat befragen. Ist es gut, gegen die Türken in den Krieg zu gehen, auf daß Konstantinopel endlich unser werde?

FOTIUS.

Laßt doch die Stätten, die die Erinnerung mit großen Namen meldet. So wie der Juden Herz Jerusalem, ist unser Herz Byzanz, darin wir jeder Kaiser sein wollen. Werdet nicht müde, es zu erobern, und hütet es fein.

DER ZAR.

Es ist so schwer, mit dem Schwert in der Scheide zu leben.

FOTIUS.

Solange du noch den Ruhm nach der Größe der Faust mißt, hast du noch nichts von Christus und deinem Volke begriffen. Du bist das Tier aus Westen. Wach auf, daß dir der Osten teuerer werde.

DER ZAR
(gereizt).

Laß diesen Ton! Ich will ihn nicht mehr ertragen! Ich bin Zar. Vergiß deine Herkunft nicht!! Steh mir Rede, weshalb du der lutherischen Geliebten des Ministers Samson die heiligste Zeremonie der Bestattung gewährt und der Mutter eines Wilnaer Staretz die heiligen Sakramente verweigert hast ?!

FOTIUS.

Diese Mutter war aus Rom. Aber Luther war der erste Mann, der gen Rom „nein" brüllte.

DER ZAR
(heftig).

Was kümmert das uns? (Er folgt dem Gedankengange nicht mehr, sondern ist sichtbar nur noch mit der Badstube beschäftigt. Seine Erregtheit Fotius gegenüber wird durch dessen Reden nur noch gesteigert.)

FOTIUS.

Wir sind Reußen sie sind Preußen. Ich weiß nicht, wo das P da herkommt. Beide Völker werden einst zum gemeinsamen Kampfe über die Brücke am Meere hin einander die Hände reichen.

DER ZAR
(böse).

Du träumst. Ich sehe nichts!

FOTIUS.

Es wird vielleicht auch niemals sichtbar sein, sondern mit ganz anderen Bezeichnungen ans Licht kommen. Die himmlischen Dinge werden auf Erden mit sehr irdischen Mitteln ausgekämpft: ein Mord, ein Krieg, eine Lüge; es geschieht Unglück, und hinter dem Schmerz erkennt man auf einmal die himmlische Hand.

DER ZAR

(in hellem Zorn, zitternd am Leibe).

Das ist Unsinn! Gotteslästerung! Lüge mich nicht an, du! Ich jage dich vom Hofe! Hast du mich verstanden?!

FOTIUS

(tritt lächelnd auf ihn zu, schlägt das Kreuz über ihn).

Christus sei mit dir.

Monarchen und geht.)

(Dann läßt er schweigend den geschlagenen

EUFEMIA

(öffnet die Badstubentür, steht einen Augenblick strahlend auf der Schwelle und fliegt dann jauchzend dem Zaren an den Hals). Da bist du, mein Gott und mein Engel! Ah! Deine Stirn ist umwölkt. Dein Auge blickt durch alles Lächeln düster.

DER ZAR.

Es gibt Menschen, liebes Herz, die mir durch sonderbare Worte in den Arm fallen.

Ist es möglich?

EUFEMIA.

Nun denn erfülle die Stunde meiner Rückkehr eine ernste Sprache. Ich bin gestimmt. Ich weiß. Ich erkenne.

DER ZAR.

Nicht doch! Rede von deiner Reise. Du hast Buntes gesehn.

EUFEMIA.

Ja, du. Es ist bunt in der Welt. Fremde Städte zeichnen seltsame Linien. Allerhand Völker bewohnen den Kontinent, aber sie sind bei aller Verschiedenheit eins wie das andere.

DER ZAR.

Aber Wilna Wilna

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