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und sie nicht beschimpfen wollte, war Willens fie heimlich zu entlassen. 20. Als er aber solches im Sinne hatte, fiche, da erschien ihm ein Engel des Herrn im Trau. me, und sagte: Joseph, Sohn Davids, scheue dich nicht Maria, dein Weib, zu dir zu nehmen; denn das in ihr Erzeugte ift vom heiligen Geißte; 21. und sie wird einen Sohn gebåren, und du wirft dessen Namen Jesus [Retter] heißen; denn er wird sein Volk retten von seinen Sünden. 22. Das alles aber geschah, auf daß der Ausspruch des Herrn durch den Propheten erfüllet würde, der da spricht: 23. Siehe, die Jungfrau wird schwanger werden, und einen Sohn gebåren, und man wird seinen Namen Emmanuel nennen, das ist verdolmetschet, Gott mit uns. (Jes. VII, 14.)

24. Da aber Joseph vom Schlaf erwacht war, that er, wie ihm der Engel des Herrn geboten, und nahm féin Weib zu sich. 25. Und er erkannte sie nicht, bis daß sie ih. ren erftgebornen Sohn geboren; und er nannte dessen Namen Jesus.

Cap. II.

Besuch der Mager; Flucht nach Aegypten, Kinder. mord zu Bethlehem.

II. 1. Als aber Jesus geboren war zu Bethlehem in Judåa, in den Tagen Herodes, des Königs, siehe, da kamen Mager 1) aus dem Morgenlande'gen Jerusalem, und fagten: 2. Wo ist der neugeborne König der Juden? denn wir haben seinen Stern gesehen im Morgenlande, 2) und find gefommen, ihm zu huldigen. S. Da das Herodes, der König, gehöret, erschrack er, und ganz Jerusalem mit ihm. 4. Und er versammelte alle Hohenpriester und Schrift gelehrte des Volkes, und befragte sie, wo Chriftus geboren werde. 5. Und sie antworteten ihm: Zu Bethlehem in Judda; denn also ist geschrieben vom Propheten: 6. Und du, Bethlehem, Land Judas, keinesweges bist du das geringfte unter den Fürften Judas; denn aus dir gehet hervor

1) Weise, Natur und Sternkundige. 2) And. im Aufgange, aufgehend.

der Hertscher, welcher mein Volf Israel weiden wird. (Mich. V, 1.)

7. Alsdann berief Herodes die Mager heimlich, und erkundigte sich genau nach der Zeit der Erscheinung des Sternes. 8. und er sandte sie gen Bethlehem, und sprach: Ziehet hin, und forschet genau nach dem Kinde; und wenn ihr es gefunden, so berichtet es mir, auf daß auch ich komme, und ihm huldige. 9. Sie aber, da sie den König vernommen, zogen hin. Und fiche, der Stern, den sie gesehen im Morgenlande, ") ging vor ihnen her, bis er hinkam und über dem Orte fland, wo das Kind war. 10. Da sie aber den Stern sahen, freueten sie sich über die Maßen sehr. 11. Und sie gingen in das Haus, und fahen 2) das Kind bei Maria, seiner Mutter; und sie fielen nieder, und huldigten ihm, und thaten ihre Schäße auf, und brachten ihm Geschenke dar, Gold und Weihrauch und Myrrhen. 12. Und da fie im Traume eine göttliche Weisung erhal ten, nicht zurückzukehren zu Herodes, zogen sie auf einem andern Wege hinweg in ihr Land.

13. Als sie aber hinweggezogen waren, Behe, da erschien ein Engel des Herrn im Traume dem Joseph, und sagte: Stehe auf, und nimm das Kind und seine Mutter, und fliehe gen Aegypten, und bleibe daselbft, bis ich es dir sage; denn Herodes wird das Kind suchen, um es umzubrin gen.

14. Da stand er auf, und nahm das Kind und seine Mutter bei der Nacht, und entwich gen Aegypten. 15. Und er blieb daselbst bis zum Tode des Herodes: auf daß der Ausspruch des Herrn durch den Propheten erfüllet würde, der da spricht: Aus Aegypten rief ich meinen Sohn.

(Hof. XI, 1.)

16. Da Herodes nun sah, daß er von den Magern getäuscht war, ergrimmete er sehr, und fandte hin, und brachte alle Knaben in Bethlehem und in der ganzen dortigen Gegend um, von zwei Jahren und

1) And. im Aufgange, aufgehend.. 2)G. L. fanden.

drunter, nach der Zeit, die er erkundet hatte von den Magern. 17. Da ward der Ausspruch Jeremia's, des Propheten, er füllet, der da spricht: 18. Geschrei ward zu Rama gehöret, Aechzen und Weinen und bittere Klage. Rahel weinete über ihre Kinder, und wollte sich nicht trößten lassen, weil sie dahin find. (Jer. XXXI, 15.) 19. Da aber Herodes gestorben war, fiche, da erschien ein Engel des Herrn im Traume dem Joseph in Aegypten, 20. und sprach: Stehe auf, und nimm das Kind und seine Mutter, und ziehe ins Land Israel; denn es find geftorben, die dem Kinde nach dem Leben trachteten. 21. Da ftand er auf, und nahm das Kind und seine Mutter mit sich, und kam ins Land Israel. 22. Da er aber gehöret, daß Archelaus über Judda herrschete anstatt Herodes, feines Vaters, fürchtete er sich dahin zu gehen. Und da er eine göttliche Weisung im Traume erhalten, zog er in die Gegend von Galilåa. 23. Und er kam, und wohnete in der Stadt, die da heißet Nazareth: auf daß der Ausspruch der Propheten erfüllet würde: Er wird Nazarder heißen. (Jes. XI, 2. ?)

Cap. III, 1 IV, 12. Johannes der Täufer; Jesu Taufe und Versuchung. III. 1. In selbigen Tagen aber trat Johannes, der Täufer, auf, und verkün. digte in der Wüste von Judda, 2. und sagte: Thut Buße, denn das Himmelreich ist nahe! 3. Denn dieser ist es, von welchem Jesaia, der Prophet, spricht: Die Stimme eines Rufenden in der Wüßte: Bereitet 1) den Weg des Herrn; machet eben seine Pfade!" (Jef. XL, 3.) 4. Er aber, Johannes, hatte sein Kleid von Kameelhaaren, und einen ledernen Gürtel um seine Lenden; und seine Nahrung waren Heuschrecken und wilder Honig. 5. Da ging zu ihm hinaus Jerusalem und ganz Judda und die ganze umliegende Gegend des Jordans; 6. und sie ließen sich von

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1) And. in der Wüfte bereitet.

ihm taufen im Jordan, indem sie ihre Sünden bekannten.

7. Da er aber viele Pharisåer und Sadducker kommen sah zu seiner Taufe, sprach er zu ihnen: Ihr Otternbrut, wer hat euch gelehrt dem kommenden Zorne entfliehen zu können? 8. So bringet denn der Buße würdige Frucht! ) 9. Und wähnet nicht sprechen zu dürfen bei euch selbst: Wir haben Abraham zum Vater. Denn ich sage euch: Gott vermag aus diesen Steinen dem Abraham Kinder hervorzubringen. 10. Schon ist aber auch die Art den Bäumen an die Wurzel gelegt: jeglicher Baum nun, der keine gute Frucht bringet, wird abge. hauen und ins Feuer geworfen. 11. Ich taufe euch [nur] mit Wasser zur Buße; der aber nach mir kommt, vermag mehr, denn ich, dessen Schuhe zu tragen ich nicht tauglich bin: der wird euch taufen mit heiligem Geist und Feuer." 12. Er hålt in seiner Hand seine Wurfschaufel, und wird seine Tenne reinigen, und seinen Waizen sammeln in den Speicher, die Spreu aber verbrennen mit unauslöschlichem Feuer.

13. Alsdann kommt Jesus aus Galilåa an den Jordan zu Johannes, um sich von ihm taufen zu lassen. 14. Johannes aber wehrete ihm, und sagte: Ich habe nöthig, mich von dir taufen zu lassen, und du kommft zu mir? 15. Jesus aber antwortete, und sprach zu ihm: Laß eben! 2) denn also ziemt es uns, alles, was gerecht ist, zu erfüllen. Alsdann ließ er ihn. 16. und da Jesus getauft war, ftieg er alsbald 3) vom Wasser herauf; und fiche, es that sich ihm der Himmel auf, und er 4) sah den Geißt Gottes herabßteigen gleich einer Taube, und auf ihn kommen. 17. Und siehe, eine Stimme [ecscholl] vom Himmel, welche sagte: Dos ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.

IV. 1. Alsdann wird Jesus in die

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Wüste geführet vom Geißte, um versucht zu werden vom Teufel. 2. Und da er gefaftet vierzig Tage und vierzig Nächte, hungerte ihn zuleht. 3. Da trat der Versucher zu ihm, und sprach: Bist du Gottes Sohn, so sprich, daß diese Steine Brod werden. 1) 4. Er aber antwortete und sprach: Es stehet geschrieben: Nicht vom Brod allein lebet der Mensch, sondern von jeglichem Worte, das aus dem Munde Gottes hervorgehet. (5. Mos. VIII, 3.) 5. Alsdann nimmt ihn der Teufel mit sich in die heilige Stadt, und ftellet ihn auf die Zinne des Tempels, 6. und sagt zu ihm: Bißt du Gottes Sohn, so wirf dich hinab; denn es fiehet geschrieben: Seinen Engeln wird er gebieten deinethalben, und auf den Hånden werden sie dich tragen, daß du nicht etwa an Steine stoßeßt deinen Fuß. (P. XCI, 11. 12.) 7. Es sprach zu ihm Jesus: Wie ́derum · stehet auch geschrieben: Du sollst nicht versuchen den Herrn deinen Gott. (5. Mos. VI, 16.) 8. Wiederum nimmt ihn der Teufel mit sich auf einen sehr hohen Berg, und zeiget ihm alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit, 9. und sagt zu ihm: Dieß alles will ich dir geben, wenn du niederfå¤ßt und mich anbeteft. 10. Alsdann sagt Jesus zu ihm: Weiche von mir, Satan! denn es stehet geschrieben: Den Herrn, deinen Gott, sollst du anbeten, und ihm allein dienen. (5. Mos. VI, 13.) 11. Alsdann verläßt ihn der Teufel; und siehe, Engel kamen herbei, und versorgten ihn [mit Speise].

Cap. IV, 12-22.

Jesu Rückkehr nach Galiläa; Berufung der vier Apostel.

12. Da aber Jesus gehöret, daß Johannes überliehrt war, entwich er nach Galilåa. 13. Und er verließ Nazareth, und kam und wohnte zu Kapernaum, das am See lieget, in den Grenzen von Sebulon und Naphthali: 14. auf daß der Ausspruch Jesaia's, des Protheten, erfüllet würde, der da sagt: 15. Land Sebulon und Land

1) And. sprich ein Machtwort, damit 2c.

Naphthali, der Strich am See, jenseit des Jordans, Galilåa der. Heiden, 16. das Volk, das im Finstern wohnete, schauete ein großes Licht; und die da saßen im Lande und Schatten des Todes, Licht ftrahlete auf fie. (Jes. VIII, 23. IX, 1.). 17. Bon da an begann Jesus zu verkündigen, und zu sagen: Thut Buße, denn das Himmelreich ist nahe!

18. Als er aber am See von Galilåa umherwandelte, sah er zween Brüder, Simon, genannt Petrus, und Andreas, desfen Bruder, das Nez werfen in den See; denn sie waren Fischer. 19. Und er sagt zu ihnen: Folget mir, so will ich euch zu Menschenfischern machen. Menschenfischern machen. 20. Sie aber ließen alsbald die Neße, und folgeten ihm. 21. Und als er von dannen weiter ging, sah er zween andere Brüder, Jakobus, Zebedåus Sohn, und Johannes, dessen Bruder, welche im Schiffe mit Zebedåus, ih. rem Vater, ihre Neße zurecht machten. 1) Und er rief sie. 22. Sie aber ließen alsbald das Schiff und ihren Vater, und fol geten ihm.

Cap. IV, 23 - VII, 29.

Die Bergpredigt.

23. Und Jesus durchzog ganz Galilda, indem er lehrete in den dortigen Synagogen, und das Evangelium 2) vom Reiche verkündigte, und allerlei Krankheit und allerlei Gebrechen heilete im Volke. 24. und sein Ruf verbreitete sich in ganz Syrien, und man brachte zu ihm alle, so sich übel befanden, die mit mancherlei Krankheiten und Plagen behaftet waren, und Besessene und Mondsüchtige und Gicht. brüchige; 3) und er heilete fie. 25. Und es folgete ihm viel__Volkes aus Galilåa und den Zehenftädten und Jerusalem und Judåa und von jenseit des Jordans.

V. 1. Da er aber das Volk sah, stieg er auf den Berg; und er segte sich, und seine Jünger traten zu ihm. 2. Und er

1) And. ausbesserten. 2) Die frohe Botschaft. 3) Gelähmte.

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that seinen Mund auf, und Lehrete sie, und sagte:

3. Selig die Armen im Geißte! ) denn ihr ist das Himmelreich. 4. Selig die Trauernden! denn sie werden getrößtet werden. 5. Selig die Sanftmüthigen! denn fie werden das Land befizen. 6. Selig, die da hungern und dürften nach Gerech tigkeit! denn sie werden gesättigt werden. 7. Selig die Barmherzigen! denn sie werden Barmherzigkeit finden. 8. Selig, die reines Herzens find! denn sie werden Gott schauen. 9. Selig die Friedfertigen! denn fie werden Söhne Gottes heißen. 10. Se lig, die verfolgt werden um der Gevechtig keit willen! denn ihr ist das Himmelreich. 11. Selig feid ihr, wenn sie euch schmå hen und verfolgen, und euch allerlei Böses nachsagen = fälschlich“ um meinetwillen! 12. Freuet euch und frohlocket! denn euer Lohn ist groß im Himmel. Denn also ha. ben sie die Propheten verfolgt, die vor euch

waren.

13. Ihr seid das Salz der Erde; wenn aber das Salz fade wird, womit soll es 2) gesalzen werden? Es taugt zu nichts weiter, als daß es hinaus geworfen, und zer treten werde von den Leuten, 14. Ihr seid das Licht der Welt. Es kann eine Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen werden; 15. noch auch zündet man eine Leuchte an, und seht sie unter den Scheffel, sondern auf den Leuchter, und so leuchtet sie Allen im Hause: 16. also leuchte euer Licht vor den Leuten, daß fie eure guten Werke sehen, und euren Vater im Himmel preisen.

17. Wähnet nicht, daß ich gekommen sei, das Gesek oder die Provheten aufzuheben; ich bin nicht gekommen sie aufzuheben, son dern zu erfüllen. 18. Denn wahrlich sage ich euch: Eher wird Himmel und Erde vergehen, als daß ein Buchstabe oder Strichlein vom Geseze vergehet; eher wird Alles

1) D. h. geistig, fiktlich Elenden, geißtiger Hülfe Bedürftigen. And. Demüthigen. And. Armen an Geist, d. h. Ungelehrten.

2) And. foll [die Speise].

geschehen. 19. Wer irgend nun eines dieser Gebote, auch der geringsten, aufhebt, und also die Menschen lehret, der wird der geringste heißen im Himmelreiche; wer aber irgend sie thut und lehret, der wird 1) groß heißen im Himmelreiche. 20. Denn ich sage euch: Wenn eure Gerechtigkeit nicht vorzüglicher ist, als die der Schriftgelehr ten und Pharisåer, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen.

21. Ihr habt gehört, daß von 2) den Alten gesagt ist: Du sollst nicht tödten; wer aber irgend tödtet, der soll dem Gerichte verfallen seyn. 22. Ich aber sage euch: Wer seinem Bruder zürnet = ohne Ursache," der soll dem Gerichte verfallen seyn; und wer irgend zu seinem Bruder sagt: Raka [Taugenichts], 3) der soll dem Synedrium verfallen seyn; und wer irgend saget: Thor, der soll für die Feuerhölle verfallen seyn. 23. Wenn du nun deine Gabe darbringst zum Altar, und dich daselbst erinnerft, daß dein Bruder etwas wider dich hat: 24. so laß daselbst deine Gabe vor dem Altar, und gehe hin, und versöhne dich zuvor mit deinem Bruder; und alsdann komme, und bringe deine Gabe dar. 25. Sei vertråglich mit deinem Widersacher bei Zeiten, so lange du noch mit ihm auf dem Wege bist: auf daß dich nicht der Widersacher dem Richter überliefere, und der Richter dich dem Diener überliefere, und du in den Kerfer geworfen werdest. 26. Wahrlich sage ich dir: du wirst nicht von dannen herauskommen, bis du den lezten Pfennig bezahlet haft.

27. Ihr habt gehört, daß =von den Alten" gesagt ist: Du sollßt nicht ehebrechen. 28. Ich aber sage euch: Wer ein Weib ansiehet, um ihrer zu begehren, 4) der hat schon mit ihr die Ehe gebrochen in seinem Herzen. 29. Verführet dich aber dein rechtes Auge, so reiß' es aus, und wirf es

1) A. L. wird demzufolge. And. wer aber also thut und lehret, wird :c.

2) And. zu.

3) And. Scheufal.

4) And. so daß er ihrer begehrt. Und. n. a. L. U. um Begierde zu entzünden.

von dir; denn es frommet dir, daß eines deiner Glieder verloren gehe, und nicht dein ganzer Leib in die Hölle geworfen werde. 30. Und verführet dich deine rechte Hand, so haue fie ab, und wirf sie von dir; denn es frommet dir, daß eines deiner Glieder verloren gehe, und nicht dein ganzer Leib in die Hölle geworfen werde.

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31. Es ist gesagt: Wer irgend sein Weib entlåsset, der gebe ihr einen Scheidebrief. 32. Ich aber fage euch: Wer irgend sein Weib entlässet, außer um Hurerei willen, der machet, daß sie die Ehe bricht; und wer irgend eine Entlassene freiet, der bricht die Ehe.

33. Wiederum habt ihr gehört, daß von den Alten gesagt ist: Du sollst nicht falsch schwören, sondern dem Herrn deine Schwüre leisten. 34. Ich aber sage euch, daß man überhaupt nicht schwören soll, weder beim Himmel, denn er ißt Gottes Thron; 35. noch bei der Erde, denn sie ist seiner Füße Schemel; noch bei Jerusalem, denn es ist des großen Königs Stadt; 36. noch auch follft du bei deinem Haupte schwören, denn du vermagst kein Haar weiß oder schwarz zu machen. 37. Es sei aber eure Rede: ja ja! nein nein! und was darüber ist, das ist vom Uebel. 1)

38. Ihr habt gehört, daß gesagt ist: Auge um Auge, und Zahn um Zahn. 39. Ich aber sage euch, daß man nicht dem Ungerechten widerstehen soll; sondern wer dir einen Streich gibt auf deinen rechten Backen, dem biete den andern auch dar; 40. und dem, der mit dir rechten will, und deinen Rock nehmen, dem lasse auch den Mantel; 41. und wer dich nöthiget eine Meile, mit dem gehe zwo; 42. dem, der dich bittet, gib; und den, der von dir borgen will, weise nicht ab.

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und betet für die, so euch und" verfolgen: 45. auf daß ihr Söhne eures Vaters im Himmel werdet; denn er låsfet seine Sonne aufgehen über Böse und Gute, und låsset regnen über Gerechte und ungerechte. 46. Denn so ihr liebet, die euch lieben, welchen Lohn habt ihr? Thun nicht daffelbige auch die Zöllner? 47. Und so ihr nur eure Brüder grüßet, was thut ihr Vorzügliches? Thun nicht die Heiden 2) auch also? 48. So sollt nun ihr vollkom men seyn, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist.

VI. 1. Hütet euch eure Gerechtigkeit 3) nicht zu üben vor den Leuten, um von ihnen gesehen zu werden; wo nicht, so habt ihr keinen Lohn bei eurem Vater im Himmel. 2. Wenn du nun Wohlthätigkeit übeßt, so posaune nicht vor dir her, gleich wie die Heuchler thun in den Synagogen und auf den Straßen, auf daß sie gepriesen werden von den Leuten. Wahrlich sage ich euch: Sie haben ihren Lohn dahin. 3. Wenn du aber Wohlthätigkeit übeßt, so wisse deine Linke nicht, was deine Rechte thut: 4. auf daß deine Wohlthätigkeit verborgen sei; und dein Vater, der ins Verborgene siehet, 4) er wird dir vergelten - offenbar."

5. Und wenn du beteft, so sollfkt du nicht feyn, gleichwie die Heuchler; denn fie fte. hen gern und beten in den Synagogen und an den Straßen-Ecken, auf daß sie zur Schau stehen vor den Leuten. Wahrlich sage ich euch: Sie haben ihren Lohn dahin. 6. Du aber, wenn du beteft, gehe in dein Kämmerlein, und schließe deine Thüre zu, und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der ins Verborgene siehet, wird dir vergelten — of» fenbar." 7. Wenn ihr aber betet, so plap. pert nicht, gleichwie die Heiden; denn sie wähnen, daß sie um ihrer Geschwäßigkeit willen erhöret werden. s. Thut ihnen nun

43. Ihr habt gehört, daß gesagt ist: Du sollst deinen Nächsten lieben, und deinen Feind hassen. 44. Ich aber sage euch: Liebet eure Feinde, segnet, die euch fluchen, thut wohl denen, die euch hassen," 1) And. beleidigen.

1) And. vom Bösen (Teufel].

2) G. L. Zöllner.

3) G. L. Wohlthätigkeit.

4) Eig. im Verborgenen kehet, Augen hat.

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