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Vielleicht wird man die Existenz eines nord syrischen Staates Muşri annehmen dürfen, der im AT irrtümlich wie Ägypten Miṣrajim genannt wird (2. Kö. 7, 6).“

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Dieses Vielleicht" ist vielsagend bei einem „assyriologischen Fachmanne", gegenüber der Tatsache, daß es sich um ein aus den Inschriften Adadniraris I, Salmanassars I, TiglatPilesers I, Salmanassars II wohlbekanntes Land handelt, über dessen Lage nie der geringste Zweifel bestanden hat. Freilich - und das ist bezeichnend für die Art, wie von „Fachleuten" geurteilt wird - selbst dieses Land war von P. Jensen in das Reich der Fabel verwiesen worden, und sein Schüler hält es nicht für nötig, sich über diese Frage zu unterrichten, denn weder sein „Vielleicht" noch seine Zustimmung im folgenden beruhen auf irgendwelcher Einsicht des Stoffes noch Kenntnis der in Betracht kommenden Fragen. Das beweist dieses „Vielleicht" und das Hinweggleiten über alle Belege, das hier wie im folgenden charakteristisch ist.

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„Aber das im Süden gesuchte Muşri dürfte wohl nur in der Phantasie einiger Gelehrten, nicht aber auf der altorientalischen Landkarte existieren."

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wohl

Vgl. hierzu schon die Ausführungen AOG S. 103, Anm. 3. Jensen wiederholt das sogar in seinem Gilgameš-Epos S. 451: aber läßt sich leicht verstehen, wie Ägypten und das Philisterland miteinander wechseln können 1. Lag doch zum mindesten das südliche Philisterland zuzeiten im Machtbereich des Ägypterkönigs. Das genügt, und es ist nicht etwa nötig, die noch immer nicht zu Tode gehetzte (meint Jensen seine Tätigkeit? W.) Theorie Wincklers von dem doppelten Muşri heranzuziehen, einem Ägypten und einem = Nordarabien. Denn es gibt, trotz aller gegenseitigen Behauptungen und trotz aller Deutekünste Wincklers, im Westen nur ein Mussru (Mussur), das aber und darin steckt ein richtiger Kern3 von Wincklers Behauptung naturgemäß (! W.) nicht etwa nur das Stromland Ägypten, sondern auch d. h. zugleich Gebiete östlich und nordöstlich davon bezeichnet. Ein Mussru und,

=

1) Ich will hier nicht weiter darauf eingehen, wie Jensen dabei wieder durch meine Ausführungen über diesen Punkt zu seiner „Lösung“ der Frage gekommen ist.

2) Das ist Wiederholung der bereits AOG S. 108 klargestellten Unklarheiten Jensens.

3) Das ist für die Sagen geschichte der Kern meiner Ausführungen (vgl. S. 52), und der ist also richtig. Die Unklarheit war nur bei Jensen, der sich also über diesen Punkt jetzt Klarheit verschafft hat, die bei mir von Anfang an vorhanden war. Das nennt er gewohnheitsgemäß „Ahnung“ des Richtigen beim Urheber und Finden des Richtigen („Beweis“) durch ihn.

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gleichfalls gegen Winckler 1, ein Misrajim der Israeliten sind ebensowenig je von einem andern Musru und Misrajim verschieden wie das Elsaß von Deutschland. Aber allerdings ist nicht nur Alldeutschland, sondern auch das Elsaß deutsches Land, und so auch „Nordarabien" so gut ägyptisches Land, wie das Nilland." Hierzu noch Anmerkungen: „Mussri ist übrigens, wie jeder Assyriologe wissen müßte, ein Genitiv, und wenn Winckler und seine blinde Gefolgschaft es als Nominativ behandeln, so ist das gerade so, wie wenn wir von „Frankreichs" oder „Deutschlands" reden wollten.“ Und: .. dagegen ist ein drittes und mit Winckler viertes Mussri, das Kappadozien bezeichnen soll, ein Wincklersches Phantom".

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Die Würdigung der Bedeutung des Genitivs für die Geschichte und geschichtliche Geographie möchte ich ungern durch darangeknüpfte Bemerkungen verkümmern. Das Verständnis von Deutschlands Rolle in der Geschichte würde zweifellos durch eine Bevorzugung einer Schreibung Teutschland unmöglich gemacht. Für nicht des Assyrischen Kundige muß aber bemerkt werden, daß hier den „Blinden" eine Unkenntnis oder ein Versehen untergeschoben wird, während es sich um einen Brauch handelt, der den assyrischen Inschriften entnommen ist, die gewöhnlich den,, Genitiv" als die gewöhnliche Form des Nomens gebrauchen, statt des „Nominativs" (oder beim nomen proprium status constructus) z. B. II R 53, 34 Mu-us-r[i; so nach der Spur des Originals zu ergänzen]. Wenn Jensen glaubt, anders dekretieren zu können, als bei den Assyrern üblich war, so sollte das doch wohl wenigstens in einer Form geschehen, welche nicht Leser, die dergleichen nicht durchschauen können, irreführen muß.

Auch Küchler hat nach einem anfänglichen Schwanken sich zur Meinung seines Lehrers bekehrt aber er ist schwankend gewesen. Darum folgt bei ihm eine Auseinandersetzung, welche ein Reich" Musri aus der von mir dafür angenommenen Gegend

1) Von einem Mișrajim der Israeliten in „Nordarabien“ habe ich nie gesprochen. Das ist Jensensche Unterschiebung. Klar und deutlich habe ich ausgesprochen, daß in diesen Fällen eine „Umdeutung" oder ein Mißverständnis dieses Muşri durch die Legende oder Überlieferung vorliegt. Das darzutun, ist gerade der Zweck aller meiner Ausführungen!

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2) Hier versagt die Möglichkeit der Belehrung. War das Elsaß nie von Deutschland" politisch verschieden? Gab es nie ein politisches Gebiet Elsaß (oder man nehme Lothringen!), das eigene Schicksale hatte und könnte man dies in bestimmten Zeiten (vgl. S. 36, Anm. 1!) nicht als politische Einheit nachweisen oder sich denken?

3) Also das Mușri, das Adad-nirari I, Salmanassar I, Tiglat-Pileser I eroberten und das in Verbindung mit dem von Jensen selbst in Kappado

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wegdisputiert, dafür aber die Bezeichnung Mşr für genau eben dieselbe Gegend doch wieder zuläßt. Also Musri liegt nicht in Nordarabien, es liegt aber doch dort. Hier ist die Methode seines Lehrers von K. so folgerichtig durchgeführt, wie nur je. Die Meinung eines andern wird falsch verstanden, lächerlich gemacht und dann mit einem andern Ausdruck als eigenes geistiges Eigentum in Anspruch genommen. Von einem Reich Muṣri habe ich nie gesprochen. Ich will zur Entschuldi. gung Küchlers annehmen, daß er hier nicht zum zweiten Male absichtlich meiner Ansicht eine falsche Formulierung gibt, sondern daß er nicht weiß, was der Unterschied zwischen einem Reiche und einem Staate ist1. Von einem Staate oder auch nur einem Volke Musri habe ich gesprochen. Aller

kien zugegebenen (vgl. OLZ 1901, 297) Kummani stand, ist ein „Phantom"! Und ebenso das Muşri, welches Salmanassar II Tribut sandte, der in Elefanten und allerhand andern Tieren (darunter Rinder (?) vom Flusse Sa-ki-ia oder Ir-ki-ia) bestand, ist ebenfalls „Phantom" oder — Agypten. Das letztere ist tatsächlich die Meinung Ed. Meyers (im Anschluß an W. M. Müller), Israeliten S. 459, Anm. 2. Die zweihöckerigen Kamele (Agypten soll Kamele ausführen!), der indische Elefant und die merkwürdigen Tiere von dem unbekannten Flusse sie sollen aus Ägypten kommen und zwar als Tribut! Diese Tributgegenstände sind recht verschieden von den Geschenken, welche der König von Ägypten an Tiglat-Pileser I schickte: pagutu, Krokodil und Meertiere. Und merkwürdigerweise werden auch die Salmanassar von diesem Musri geschickten Affen mit andern Namen (baziâti udumi) bezeichnet, als die aus Ägypten kommenden (pagutu; uķupi, Assurbanipal). Das ist in der Tat ein ganz neues Licht, das auf die Geschichte Ägyptens fällt. Dann war dieser Tribut wohl eine Folge des Sieges von Karkar? Denn die 1000 Muṣräer, die dort in der Gefolgschaft von Damaskus mitkämpfen, hält Meyer, der darin ebenfalls Jensen zum Vorgänger hat und wohl mit ihm allein steht, gleichfalls für Ägypter. „Auf das kleinasiatische Musri (so Meyer) Tiglat-Pilesers I, das wohl auch III R 4, 1, 4 vorliegt, brauchen wir hier nicht einzugehen.“ Das gehört freilich nicht in diese Frage, Meyer hätte aber dann die folgende Berichtigung einer irrigen Ausführung in einem 1889 erschienenen Buche vor der Neuausgabe der Texte Tiglat-Pilesers III unterlassen sollen, auf die nie wieder Bezug genommen worden ist, und die eben durch den berichtigten Text erledigt ist. Aber daß dieses Musri das ist, welches Damaskus Heeresfolge leistete, zusammen mit dem neben ihm gelegenen und darum neben ihm genannten Ķue (Cilicien), steht für mich wenigstens fest und kann ich künftig nicht mehr zum Gegenstand einer Erörterung machen.

1) Auch hier drängt sich die Übereinstimmung mit Ed. Meyer auf. Im Kampfe, 2.

3

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dings einem Volke, das in einer bestimmten Zeit seinen eigenen König hat und in einem staatlichen Gegensatze zu den Nachbarländern steht, also deshalb von Musri-Ägypten zu unterscheiden ist. Wie das Land dazu kam, auch Musri zu heißen, ist eine völlig unabhängige Frage, die ich anfänglich absichtlich nicht erörtert hatte. Wer will, kann Vermutungen darüber jetzt nachlesen, wo sie gegeben sind, sie sind für unsern Zweck gleichgültig1.

Auch Ed. Meyer (Israeliten S. 456) spricht merkwürdigerweise von einem „Reiche", während doch dieser Ausdruck höchstens auf Meluha bezogen werden könnte: „man stößt sich weder daran, daß in diesem Wüsten- und Steppenlande, das doch nach den authentischen Angaben des Alten Testaments vor 3000 Jahren nicht viel anders ausgesehen hat, als jetzt, und dessen Bewohner. . . . damals ebensogut Beduinen, Jäger und Hirten gewesen sind, wie später die Nabatäer (Anm. dazu: Die gewaltige Erweiterung des Kulturgebietes, welche in der Römerzeit

1) Siehe AOG S. 107. 108. KS V, S. 72.

im

2) Warum muß denn das Kulturgebiet erst unter römischer Herrschaft vorgeschoben worden sein? Ist Petra erst in römischer Zeit entstanden? Die Nabatäer sehe ich als etwas Gleichartiges an wie die Muşrileute, und haben die ihr Petra etwa erst unter römischer Herrschaft gebaut und ihre Inschriften erst als römische Untertanen gesetzt? Diese Inschriften, die in einer Schrift geschrieben sind, welche Pergamentschrift ist. Und ist nicht in den Jahrhunderten vorher im nördlichen Arabien eine Kultur durch die minäischen von el-Oela und die TeimaInschriften bezeugt, wie irgendwo im Orient? (Meyer macht S. 457 die spöttische Bemerkung, Hadad sei [nach mir] nach dem „Reiche" Musri geflüchtet, „dessen König mithin etwa in Qal'at en-nachl seine Residenz gehabt hätte, man sollte hier einmal nachgraben". Nun, in el-Oela und Teima und an noch vielen Orten der „Wüste“ könnte man wohl auch durch Nachgrabungen finden, was man auf der Oberfläche gefunden hat.) Wenn römische Kultur unter römischer Herrschaft vordrang, so war vorher orientalische Kultur unter orientalischer Herrschaft maßgebend gewesen. Der „Beduinen“-Mythus ist abgetan, das hat Meyer außer acht gelassen. Selbst aber, wenn man von einem „Reiche" sprechen will, was ja für den Begriff Meluha zutreffen würde, wenn dieses was hier nicht zur Erörterung steht und in der Tat nur Hypothese sein kann, solange keine weiteren Nachrichten vorliegen bis zum Jemen hinabreicht und wenn eine Oberhoheit des Meluḥa-Königs über den Muṣriten zeitweilig bestanden haben sollte haben denn solche „Reiche" nicht bestanden? Hat nicht Muhammed ein solches gegründet, das bis zur Verlegung der Residenzen nach dem Irak, also nach „, Babylonien“, und nach Syrien, 35 Jahre lang seinen Sitz in Medina hatte, haben wir nicht die Nachrichten über solche arabischen „Reiche" in den Inschriften? Was erzählt denn Imrulkais in

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Nabatäerlande, dem sog. peträischen Arabien, eingetreten ist, kommt für die ältere Zeit so wenig in Betracht wie für die Gegenwart) und in der Gegenwart die "Aneze ein mächtiges, politisch sehr einflußreiches Reich existiert haben soll, noch daran, daß zwei zwar benachbarte, aber geographisch und politisch ganz verschiedene Länder Ägypten und „Muşri“ mit demselben Namen bezeichnet sein sollen 1, ohne daß jemals ein unterscheidender Zusatz hinzugefügt würde, . . . . noch daran, daß der Name

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seiner Inschrift von seinem Machtbereiche? Umfaßt es nicht die syrische Steppe bis an die Grenzen des Jemen? Dieser „Beduine", der ein Grab mit einer Inschrift im Hauran, im Kulturlande hinterließ, d. h. dort, wo er seinen Herrschaftssitz hatte, in Städten eines blühenden Landes! Nach solchen Vorbildern stelle ich mir das Kulturleben dieser Wüste" vor und habe ausgeführt und die Zustimmung der Kenner des Orients gefunden daß das Verhältnis der Beduinen zur Kultur sich nach deren Blüte bestimmt, daß darum jetzt, wo diese im Orient auf dem Tiefpunkt angelangt ist, auch der Beduine am verwildertsten ist und daß umgekehrt höhere Blüte auch die Beduinen beeinflußt. (Vgl. ASO passim; AOG S. 57; jetzt auch M. Hartmann in OLZ 1905, S. 575 über das Verhältnis der Beduinen zum politischen Leben.)

1) Hier hat Meyer nicht die ganze Entwickelung der Frage berücksichtigt. Ich denke, daß dieser Anstoß eben überhaupt erst die ganze Untersuchung nötig machte. Er macht sich aber auch zwei andere Dinge nicht klar: a) daß die Benennung solcher Länder oft geschichtliche Ursachen hat; b) daß unsere Quellen alle ziemlich einheitlich sind, also nur von einem Standpunkt aus sprechen, dem assyrischen. Denn so wie die Assyrer, würden auch in der in Betracht kommenden Zeit die Israeliten gesprochen haben. Wir haben aber nicht die einheimischen Nachrichten. Ob darin ein Pir'u sich als König von Muşri bezeichnet hätte, wäre noch die Frage. Doch würde auch diese Schwierigkeit hinfällig, wenn meine Vermutung zutrifft, wonach der Name sich historisch erklärt durch Herübernahme von Ägypten. Es wäre der Teil Arabiens, der zeitweilig ägyptisch war und beim Zurückgehen Ägyptens wieder selbständig wurde (AOG S. 104). Diese Frage betrifft jedoch nicht die Feststellung der Tatsachen, denn diese richtet sich nicht nach entstehenden Schwierigkeiten. Aber ich habe auch schon auf Beispiele wie Bretagne und Britannia, Allemagne und Allemannia verwiesen.

2) Ich habe im Gegenteil betont, daß ein solcher Zusatz sich findet, und nur einen Sinn hat, ebeu wenn es sich um ein zu unterscheidendes Land handelt, während er bei Ägypten sinnlos ist: Muşri ša pat Meluha. (F. I, S. 27, Musri-M.-M. S. 2, gründlich besprochen von Theresia Breme, Ezechias usw. S. 94 ff; vgl. unten S. 47). Meyer (S. 465) gibt hierfür eine eigene Erklärung: ana itê Musri ša pat Meluha „nach der Grenze von Muşri, welche (! die Grenze! W.) an der Seite von Meluha liegt“. Dafür würde er sich aber wohl nicht auf irgend einen des Assyrischen kundigen

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