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Kontinent von Afrika. Die Küstenzugänge zu Abessinien sind offen, und im Innern dieses merkwürdigen Landes ist bis auf den heutigen Lag eine Staatsrevolution im Fortgang, die der evangelischen Mission, jedenfalls der ungehinderten Verbreitung der Bibel in der Landessprache, Raum wie niemals früher zu gestatten den Anschein hat. Die Küste vom Kap Guardafui herab an der Somāli-Küste, bis wo die Besizungen des Imam von Maskat beginnen, hat der Fuß des europäischen Reisenden, wenn auch noch nicht des christlichen Missionars, betreten*); damit ist auch dem Sendboten des Evangeliums die leise Hoffnung gegeben, in dieß finstre und öde Land vordringen zu können. Gegenüber von der kleinen Insel Mombas, da wo die Suaheli-Küste und das Reich des Imam von Maskat den Anfang nimmt, hat der evangelische Missionar längst Posto gefaßt, doch bis in die neueste Zeit nur der englische Missionar, dem der brittische Consul daselbst diese außerordentliche Vergünstigung auswirkte, während andere christliche Friedensboten, wie z. B. die der Hermannsburger Mission, schnöde abgewiesen wurden. Aber die Hand Gottes ist nicht verkürzt, und die Ohren des Königs merken auf das Rufen seiner Knechte. Im Lauf des Jahres 1861 hat der Imam die Gestattung, die nur dem englischen Missionar gewährt war, auf alle christlichen Friedensboten ohne Unterschied ausgedehnt, und die Hermannsburger, wie alle andern Missionsgesellschaften, haben nun Freiheit, die Küste ungehindert zu betreten und das Wort vom Kreuze, wenn auch nicht ohne große Gefahren, mitten durch die am Meer lagernden Stämme hindurch zu den Galla's und bis ins Herz Afrika's zu tragen. Wie aber die Straße zu den großen Binnenseen des Kontinents gefunden, betreten und eröffnet sei, und wie jene herrlichen Centralgebiete Afrika's ein reiches, großes und hoffnungsvolles Arbeitsfeld für die Mission erschließen, ist bekannt. Weiter hinab haben die ersten Vorläufer der anglikanischen Universitätsmission (Bischof Mackenzie mit seinen Begleitern) unter der Führung Livingstone's den Rovuma („Rufuma“ auf dem Basler Missionsatlas) befahren, dann füdlicher den Zambesi und Schire untersucht, und bereiten sich zur Gründung einer christlichen Mission in Central- Südafrika. Weiter hinab liegen die englischen Besißungen. Ganz Ost

*) Vergl. das lehrreiche Buch: Forschungsreisen in Arabien und OstAfrika, von Karl Andree, in 2 Bänden. Leipzig, bei Hermann Costenoble, 1861. Erster Band, enthaltend Burton's Reisen nach Medina und Mekka, und durch das Somali-Land nach Härrär, in Ostafrika.

afrika ist offen. Südafrika aber weiß von keinen Schranken mehr für die Arbeit der Mission. Auf dem blutgetränkten Märtyrerboden von Madagaskar ist die alte Christenfeindin, die Königin Ranavalona, nun auch ins Grab gesunken und mußte samt der christenfeindlichen Partei der Priester und gößendienerischen Großen Raum machen, daß ein christlicher Fürst den Thron besteige. Auf der Westseite Afrika's, von der Kapstadt bis herauf zu den Dāmara's, lagern sich bereits die Stationen der evangelischen Friedensboten, und bis in das Gebiet der Ovambo's, an der Gränze von portugiesisch Niederguinea, sind die vorausdringenden Plänkler gekommen. Die portugiesischen Besizungen sind von katholischen Missionen in Besiz genommen. Um den weiten Meerbusen von Guinea her, vom Gabun an, wo die Amerikaner ein gesegnetes Werk haben, bis zum Kap Palmas, das obermals von den Amerikanern besezt ist, liegt Missionsstation an Missionsstation, und die breiten Ströme, vor Allem der majestätische Niger, tragen auch von dieser Seite her die ersten Vorläufer der evangelischen Mission ins Innere des Kontinents. Vom Kap Palmas an bis an den Senegal und die Gränzen der großen Wüste abermals ein weit aufgeschlossenes, mit Stationen besäetes Missionsfeld! Liberia und Sierra Leone aber sind ja bereits christliche Länder geworden, hell brennende Lampen, deren Licht weit hinein in die umliegende Finsterniß leuchtet. Nord-Afrika mit seiner bigotten muhamedanischen Bevölkerung ist durch die französische Eroberung und Beseßung Algiers durchbrochen. Zwar ist für den Augenblick der eigentlichen christlichen Mission unter den Bekennern des Islam noch ein Riegel vorgeschoben durch einen Befehl der französischen Regierung; allein der Sauerteig des Evangeliums, der auch dort in wunderbarer Weise sich gesammelt hat, wird fortwirken troß dieser Schranke.*) — Wir können getrost

*) Ein Korrespondent aus Algerien schreibt uns vom 28. Okt. 1861: „Die Zahl der evangelischen Prediger in Algerien ist im Jahr 1861 durch die Ernennung eines dritten Pfarrers in Algier vergrößert worden. Evangelische Schulen wurden im laufenden Jahre 2 in Constantine, und 2 in Philippeville eröffnet. Das evangelische Waisenhaus zu Dely - Jbrahim, von einem Schweizer geleitet, beherbergt 126 Kinder, worunter 59 Franzosen, 22 Schweizer, 22 Badische, 9 Würtemberger, 8 Baiern, 3 Heffen, 1 Schwede, 1 Spanier und 1 Italiener. Die protestantisch - deutsche Einwanderung hat gänzlich aufgehört, seitdem die Regierung keine Ländereien mehr verschenkt, und seitdem die Genfer Kolonisationsgesellschaft, die mit einem Aufwand von 5 Millionen Franken 10 Dörfer gründen wollte, ihre 15000 bei Setif gelegenen Hectares Land an arabische Bauern ver

sagen: Ganz Afrika ist offen, und bis ins Herz des Kontinents sind die Straßen gefunden.

Wir wenden uns nochmals hinüber gen Osten. Indien mit Ceylon ist von einem Ende zum andern geöffnet, und während von Peschawr aus, dieser nordwestlichen Gränzmarke des brittischen Reiches, bereits helle Bliße der evangelischen Wahrheit in das Land der Afghanen hinüberleuchten, steigt der Fuß der Friedensboten den Himalaya empor und erreicht die Vorpläße Lübets, während andere das breite Assamthal des Bramaputra hinauf dringen und den Weg nach China suchen. Birma ist offen. Siam ist bereits von den Amerikanern beseßt. Cochinchina hat weitausgedehnte katholische Missionen, und wenn diese jezt blutige Verfolgung leiden, so ist die französische Kriegsmacht eben jezt im Begriff, nicht blos den römischen, sondern auch den evangelischen Missionen den Weg dahin zu öffnen. Die Inseln des indischen Archipels sind in den Händen christlicher Mächte. Borneo hat das Beispiel Jndiens nachzuahmen versucht; es hat gegen die fremdländische Regierung sich empört, die Missionare gemordet und die jungen Christengemeinden zersprengt; es wird aber auch den Rückschlag göttlicher Gerechtigkeit empfinden, wie Indien, und sich dem Evangelium öffnen müssen, mehr denn zuvor. - China, das mächtige Reich der Mitte, ist offen, und in diesem Augenblick schicken sich die Missionare an, eine ganze Reihe großer Städte im Innern zu beseßen, während die Taiping-Bewegung wie eine Sturmflut den alten Gößendienst des Landes hinwegfegt und dem Evangelium den Weg bahnt. 'Japan, es wird China's Loos theilen müssen, ehe viele

miethet. Dagegen strömen Spanier und Italiener zu Tausenden herbei. Die ersteren haben zu Bone, wie früher in Oran und Algier, ein evangelisch - protestantisches Gemeinlein gebildet. Die Regierung, welche einige im Februar aus München gekommene Benedictiner Missionare ausgewiesen hat und das Colportiren arabischer Bibeln verbietet, läßt im Uebrigen die Arbeit der englischen Judenmissionare und die Verbreitung der in die süd- europäischen Sprachen überseßten Bibeln zu. Ein evangelischer Spanier, Montenegro, der von Bone aus wirkte, verkaufte während den 6 Winter- oder vielmehr Regenmonaten (1860–61) in 40 Ortschaften 116 Bibeln, 212 Neue Testamente und 1100 Bücher oder Tractate in 6 Sprachen. Gleichen Erfolg hatte ein ehmaliger, durch Prediger Dürr im Evangelium unterrichteter Zuave, der in Constantine im Dienst der englischen Mission thätig war. Dieser Bibelverbreitung kommt die Regierung durch Gründung zahlreicher, wenn auch noch schlecht besuchter, französischer und arabischer Schulen entgegen."

Jahre vergehen. Die Diener des großen Königs haben mittlerweile festen Fuß auf japanischem Boden gefaßt. Es werden Kollisionen entstehen, Krieg mit den großen Handels- und Seemächten wird folgen, und das gedemüthigte Reich wird dem Gekreuzigten, den es so lange mit Füßen getreten, aufs Neue sich öffnen müssen. Während aber vom asiatischen Süden herauf die Woge der evangelischen Mission unaushaltsam nach dem Norden heranrollt, bewegt sich ebenso unwiderstehlich vom Norden herab die russisch-griechische Flutwelle gegen den Süden, bis ganz Asien von dem Namen Christi erfüllt ist.

Wir werfen nur einen einzigen Blick auf das Festland von Australien, auf Neuseeland, auf die zahllosen Inseln der Südsee, bis hinüber an die westlichen Gestade Amerika's, und über den ganzen langgestreckten Raum dieses Erdtheils, von den Nordpolarländern bis herab nach dem Feuerland, und fragen: ist hier auch nur Eine Thüre noch verschlossen? Wohl muß bis in die neueste Zeit herein da und dort ein Knecht des großen Königs sein Leben lassen unter den mörderischen Keulen der Kannibalen der Südsee oder Patagoniens; allein die Leichen der Erschlagenen liegen in den geöffneten Breschen. Wir sagen getrost: die Heidenwelt liegt an allen Enden und Orten für den Missionar offen da, daß er seinen Einzug halte. Das alte majestätische Jubellied geht vor unsern Augen in Erfüllung: „Machet die Thore weit und die Thüren der Welt hoch, daß der König der Ehren einziehe! Wer ist der König der Ehren? Es ist der Herr, stark und mächtig, der Herr mächtig im Streit. Machet die Thore weit und die Thüren der Welt hoch, daß der König der Ehren einziehe. Wer ist derselbe König der Ehren? Es ist der Herr Zebaoth, ist der König der Ehren. Sela."

Die Eröffnung der ganzen Heidenwelt für die Mission ist die Antwort Gottes auf die Gebete seiner Kinder. Diese Antwort ist aber zugleich eine Frage an uns. Der König spricht zu uns: „Ich habe, kraft meines ewigen Vorsages und in Antwort auf die von meinem Geiste in euch geweckte Stimme des Gebets, zu dieser Zeit die Thüren der Welt aufgethan, damit ich meinen Einzug halte. Euch aber hab' ich zu meinen Herolden erkoren, daß ihr mit der seligen Botschaft mir voranziehet und in allen Landen ausrufet: Bereitet dem Herrn den Weg, machet auf dem Gefilde eine ebene Bahn eurem Gott.

Denn siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und Helfer! — Wohlan, seid Ihr bereit, solchen Dienst auszurichten?“

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Es ziemt sich uns, auch in dieser Beziehung Umschau zu halten und zu fragen, ob dem Eifer des Gebets auch der Eifer der That gefolgt sei, ob der außerordentlich erweiterten Gelegenheit und dem. alljährlich steigenden Bedürfniß auch ein gesteigerter Missionsernst entspreche. Wir könnten in Antwort auf diese Frage mit einer gewissen Befriedigung und Selbstgenüge hinweisen auf die Geschichte der lezten 60 bis 70 Jahre, wie seit der Gründung des englischen BaptistenMissionsvereins (1793) die Zahl der Gesellschaften zur Ausbreitung des Reiches Gottes, die Zahl der Missionare und Missionsstationen, die Geldmittel für diesen Zweck und die Missionsliteratur fast in allen evangelischen Ländern lawinenartig gewachsen und noch im Wachsen begriffen sei. Und es ist wahr, es giebt nicht leicht etwas Erhebenderes, als die Betrachtung dieses stufenmäßigen, unaufhaltsam fortschreitenden Wachsthums des Missionsbaumes, der, von kleinen senfkornartigen Anfängen ausgehend, nun nach wenigen Jahrzehnten bereits seine Riesenäste weithin über die Erde ausbreitet. Wir danken dem barmherzigen Gott, daß Er solchen Eifer der Liebe in seiner Gemeinde geweckt und bis dahin erhalten hat, und wissen es gewiß, daß Gott nicht ungerecht ist, daß er vergessen sollte eures Werks, und der Liebe, die ihr bewiesen habt an seinem Namen." Ja es gilt wohl auch von manchem in unsern Tagen, was Paulus von „der Gnade Gottes bezeugt, die den Gemeinden von Macedonia gegeben war. Denn unter vielerlei Trübsal, damit sie geprüft sind, hat ihre überschwengliche Frende und ihre tiefe Armuth sich überschwenglich erwiesen zu reicher Mildthätigkeit. Denn nach Vermögen (das zeuge ich) und über Vermögen waren sie selbstwillig. . . . Und nicht nur, wie wir hofften, sondern sie ergaben sich selbst zuerst dem Herrn, und darnach uns, nach dem Willen Gottes." 2. Kor. 8. Allein noch ist im Ganzen die Gemeinde des Herrn in unsern Lagen ferne, sehr ferne von jenem heiligen Eifer der alttestamentlichen Volksgemeinde in der Wüste, zu welcher durch Mose gesagt ward: Das ist's, das der Herr geboten hat. Nehmet von euch ein Hebopfer dem Herrn (zum Behuf der Errichtung der Stiftshütte); ein Jeglicher, der freiwilligen Herzens ist, soll solch Hebopfer des Herrn bringen: Gold, Silber, Erz 2c.".. „Und Alle, die es gern und williglich gaben, kamen und brachten das Hebopfer dem Herrn, zum Werk der Hütte des Stifts; es brachten

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