ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

mich armen Sünder dahin bringe, daß ich wieder Sein eigen sei; denn seit langer Zeit bin ich nicht selber im Stande zu beten, wenn ich an Vieles denke, was ich gethan habe. Ich danke aber dem. Herrn für Seine Barmherzigkeit, daß Er mich noch nicht abgehauen und weggeworfen hat; denn ich selber möchte ja keinen Sklaven haben, der meinen Willen wüßte und dennoch immer gegen meinen Willen handelte. Es ist wahr, Gott ist die Liebe und lauter Gnade und Barmherzigkeit. Mein theurer Lehrer, was das starke Getränk betrifft, so habe ich schon ehe ich Ihren Brief erhielt, mich entschlossen, nicht mehr zu trinken; und möge Er, der alle Macht hat, mir helfen, Alles aufzugeben, was böse ist.'

„Auf diesen Brief,“ fährt Missionar Robb fort, „hatte ich die Hoffnung, daß der Herr den jungen König doch noch zurechtbringen werde, und drang in ihn, ohne Verzug den entscheidenden Schritt zu thun und sich dem Heiland in die Arme zu werfen, der ihn gerne selig machen möchte. Es ist einiger Grund vorhanden zu glauben, daß er das Trinken wirklich aufgab; doch kann ich es nicht mit Ge= wißheit sagen. Aber ehe es zu einer lautern und ganzen Entscheidung für den Herrn kam, ward er wie im Gerichtssturm aus dem Lande der Lebendigen gerissen. Er wurde von einer Krankheit hingerafft, welche die Folge seiner Fleischessünden und seiner Unmäßigkeit war. Er verblutete sich buchstäblich in Folge des Zerreißens eines Blutgefäßes, das von einem bösen Geschwür angefressen worden war. Wenn irgend Einer an seinen Sünden gestorben ist, so war er es. Er selbst bekannte, daß Gott seine Sünde endlich gefunden habe. In der Nacht, da die Blutung begann, lag ich selbst schwer krank darnieder und konnte leider nicht um ihn sein. Er ließ aber Bruder Hewan [den Missionsarzt] rufen, der gerade mit treuer Liebe und Sorgfalt bei mir wachte. Der unglückliche junge König äußerte sich gegen ihn sehr bußfertig und versprach mit bewegtem Herzen ernstliche Besserung, wenn der Herr sein Leben erhalten wollte. Fünfmal fiel er am folgenden Tag in Ohnmacht, und er schien rasch seinem Ende entgegen zu gehen. Dr. Hewan that Alles für ihn, was in seiner Macht stand, und zu Jedermanns Erstaunen lebte der Kranke wieder etwas auf und schien im Lauf der folgenden Tage entschieden der Besserung entgegen zu gehen. Am Freitag (zwei Tage vor seinem Lode) besuchte ihn einer unsrer eingeborenen Katechisten, Eyo Hogan mit Namen. Dem sagte er, wie schwer krank und wie nahe

dem Lode er gewesen; er könne nicht aussprechen, wie viel er gelitten; Gottes Führungen mit ihm seien wunderbar; fünfmal sei er ohnmächtig geworden und diese fünf Male habe Gott ihm vor Augen gestellt, wie die Dinge dieser Welt so gar nichts seien. Er könne dem Herrn für alle seine Güte nichts vergelten, er könne ihm nur danken. Dann las ihm Hogan die Geschichte von der Krankheit des Hiskia im Propheten Jesaias vor und sprach darauf ein Gebet. "Ich weiß,' sagte der König dann zu Hogan, 'ich weiß, alle die Worte, die du gesprochen, sind die Worte Gottes. Ich habe sehr schwer mich an Gott versündigt, und oft wollte ich das Wort Gottes mir gänzlich aus dem Sinn schlagen. Ich habe meinen Nacken hart gemacht und viele Missethaten wider Gott begangen; aber troß allen meinen Versuchen, mich nichts mehr um Gott zu bekümmern, wollte Er doch nicht Sein Wort aus meinem Sinn und Herzen hinwegnehmen. Das ist große Barmherzigkeit.' Am folgenden Tag (Samstag) sandte ich den lieben Hogan wieder zum König und ließ ihm sagen, ich hätte nur ein einziges Wort an ihn: daß es nemlich nur Einen Weg zum Leben gebe; Jesus sei dieser Weg, und Er, dieser Jesus, wolle und werde ihn nicht hinausstoßen, wenn er zu ihm komme; aber kommen, mit ganzem Herzen zu Ihm kommen, müsse er. Für dieses Wort ließ er mir seinen Dank zurücksagen.

„Am frühen Morgen des Sonntags (12. Mai) fieng die Blutung wieder an. Der König ließ sofort Dr. Hewan und einen andern gerade anwesenden Schiffsarzt herbeirufen. Beide blieben den größten Theil des Vormittags um ihn. Auch nach dem Katechisten Hogan sandte er. Als dieser kam, wandte sich der schwer leidende König zu ihm und bat ihn, ein stilles Pläßchen zu suchen und Gott zu bitten, daß Er ihn doch erhalten möchte; wenn er aber sterben müsse, so möchte ihn der barmherzige Gott in Gnaden annehmen. Hogan gieng und betete in diesem Sinn. Als er wieder kam, verlangte der König ein Glas Wasser. Er hielt dasselbe empor und fragte; ob es nicht recht und billig sei, dafür Gott zu danken. Darauf sprach er ein kurzes Dankgebet und trank dann das Wasser. Nach einer Weile erinnerte ihn der Katechist, Jesum nicht zu vergessen und an Ihn sich festzuklammern. Wenn ich Ihn vergåße,' erwiederte der König, 'an was sollte ich denn sonst denken? Nein, ich vergesse Ihn nicht.' Als der Doktor wieder kam, fand er ihn rasch seinem Ende entgegen eilen. Er sprach dieß offen gegen ihn aus und bat ihn, an

[ocr errors]

seine Seele zu denken. Er erwiederte: Jesus habe ihn angenommen. Dr. Hewan erinnerte ihn daran, daß er Jesum verlassen habe und abtrünnig geworden sei. Das ist wahr,' entgegnete der Sterbende, 'aber Jesus hat mich in meiner Krankheit wieder angenommen.' Weiter fragte ihn Jener, ob er zu sterben bereit sei. Ich habe mich auf die Barmherzigkeit meines Heilands geworfen; aber meine Kinder liegen mir schwer auf dem Herzen.' Dann bat er wiederholt, daß ich [Misslonar Robb] seine Kinder zu mir nehmen und in der Furcht Gottes erziehen möchte; sollte ich aber Krankheitshalber das Land verlassen müssen, so sollten sie den übrigen Missionaren zur Pflege übergeben werden. Ich fürchte,' fügte er hinzu, 'meine Kinder werden bald sehr arm sein; ich bin den ausländischen Händlern viel schuldig, aber ich habe auf den verschiedenen Märkten des Landes ein gut Theil Waaren. Man wird Alles in meinen Büchern finden.' Das waren seine leßten Worte. Er sank zurück und war tødt."

Dieß ist der ergreifende Bericht über den Tod des jungen Königs Eyo Ita. Mit ihm sanken die glänzenden Hoffnungen, welche die Missionare einst an ihn und seine Regierung geknüpft hatten, ins Grab. Seine beiden hinterlassenen Kinder sind so jung, daß für sie von einer Thronfolge nicht die Rede sein kann. Der arme König selbst war so verschuldet, daß seine „Waaren" kaum ausreichten, die Gläubiger zu befriedigen. Das einst so mächtige Geschlecht der Eyo's ist an den Bettelstab heruntergesunken, und in Alt-Kalabar, wie in der ganzen übrigen Welt, müssen die Missionare erkennen, daß es nicht gut ist, sich auf Fürsten verlassen". Mittlerweile geht das Werk des Herrn in jenen Gegenden unter den Armen und Geringen des Volks, namentlich unter den zahlreichen Sklaven, im Segen fort. Denn es bleibt bei dem, was wir bereits gesagt haben: die Gemeinde baut sich nicht von oben herab, sondern von unten auf. ,, Sehet an, lieben Brüder, euern Beruf: da sind nicht viel Weise nach dem Fleisch, nicht viel Gewaltige, nicht viel Edle. Sondern was thöricht ist vor der Welt, das hat Gott erwählet, daß er die Weisen zu Schanden mache; und was schwach ist vor der Welt, das hat Gott erwählet, daß er zu Schanden mache, was stark ist; und das Unedle vor der Welt, und das Verachtete hat Gott erwählet, und das da Nichts ist, daß er zu nichte mache, was etwas ist, auf daß vor Gott tein Fleisch sich rühme."

[blocks in formation]

Es ist wahr, die Aufgabe der Mission ist überall unermeßlich groß und schwer, vor Allem unter den Negervölkern Westasrika's; aber der Herr, der da gesagt hat: „Mir sollen alle Kniee sich beugen,“ wird zu seinem Worte stehen und Alles eilend ausrichten.

Sollt' Er was sagen, und doch nicht halten?

Sollt Er was reden, und nicht thun?

Kann auch der Wahrheit Kraft veralten?

Kann auch sein wallend Herze rühn?

Er finnt und sorgt auf's allerbest';

Wohl dem, der sich auf ihn verläßt!
Hallelujah! Hallelujah!

Darum „seid stille und erkennet, daß Ich Gott bin.

Ich will hoch sein unter den Heiden, ich will hoch sein auf Erden. Der Herr Zebaoth ist mit uns, der Gott Jakobs ist unser Schuß." Ps. 46.

[ocr errors]

Missionsliteratur.

Missionsgeschichte von Deutschland, oder wie ist Deutschland ein christliches Land geworden? Mitgetheilt von Karl Strack, evang. Pfarrer zu Ober-Rosbach in der Wetterau. Leipzig, Verlag von B. Schlice. 1860.

Wir begrüßen mit herzlicher Freude das wohlgelungene Büchlein, das bei aller Anspruchslosigkeit eben so viel Belehrung als Genuß dem Leser darbietet. Der Verfasser führt uns darin zuerst (Kap. 1) ein kurzes, aber treffendes Bild der heidnischen Zustände unsrer deutschen Voreltern vor Augen, schildert dann (Kap. 2) die ersten Lichtstrahlen, die auf hundert verschiedenen Wegen in die finstern Gauen Deutschlands hineinfielen, und

zeichnet darauf die Umstände, unter denen einzelne deutsche Stämme (die Franken, Alemannen und Baiern) in die Gemeinschaft der chriftlichen Kirche eingeführt wurden (Kap. 3—5). Die zahllosen Widerstände und Hindernisse, die dem Evangelium überall entgegentraten, die aufopferungsvolle Hingabe der Missionare an das Werk des Herrn, ihre Mühen und Kämpfe, ihre Niederlagen und Siege, Alles geht in lebendigen Zügen an unsrem Auge vorüber. Dann folgen die tief eingreifenden Arbeiten der brittischen Missionare und vornemlich das gewaltige Werk des Mannes, den man den „Apostel der Deutschen“ nennt, des Bonifacius (Kap. 6), bis die deutsche Kirche unter Karl dem Großen nach Innen ausgebaut und nach Außen mächtig ausgebreitet wird (Kap. 7). Daran schließt sich in den drei folgenden Kapiteln die Bekehrungsgeschichte der nordischen Volksstämme unter Anschar, die Mission unter den Slaven in Deutschland und die Einführung des leßten deutschen Stammes, der Preußen, in die chriftliche Kirche. In der Schlußbetrachtung wird eine Fülle lehrreicher Bemerkungen beigebracht über das ganz allmählige, langsame, aber sichere Durchwirken des christlichen Sauerteigs durch alle Lebensverhältnisse unsres deutschen Volkes, sowie über die vielen noch immer unüberwundenen Neste des Heidenthums, welche zum Theil noch bis auf diesen Tag in unserm Volke sich finden.

Zwei Rückschten sind es besonders, um deren willen dieses Büchlein uns höchst willkommen ist. Es wird fürs Erste daraus unsrem deutschen Christenvolke klar werden, daß die neuere Missionsgeschichte nichts anders ist, als die Fortseßung jenes gesegneten Werkes, das vor Jahrhunderten in unsrer eigenen Mitte getrieben wurde; daß auch ganz dieselben Erfahrungen heute noch auf dem Gebiete der Heidenbekehrung gemacht werden, wie damals. Fürs Andere aber hoffen wir, daß dieß Büchlein dazu dienen wird, das Interesse für die Mission kräftig und lebendig anzuregen. Wir empfehlen es deshalb nicht blos den Freunden des Reiches Gottes überhaupt, sondern insbesondere den Pfarrern unsrer evangelischen Gemeinden, sowie den Schullehrern, und unterstüßen freudig das Wort des Verfassers in der Vorrede: „Villeicht nimmt dieser oder jener Lehrer das Schriftchen in die Hand, um den Unterricht in der Religionsgeschichte durch Mittheilung interessanter Thatsachen lebendiger und darum wirksamer zu machen.“

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »