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des östreich. Lloyd, welchen Dr. Krapf | Evangelium ist durch neue Anstalten um eine Ermäßigung des Fährgelds Vieles geschehen. Preußen hat in ersuchte, weil er gehört habe, „daß lezterer Beziehung Vieles beigetragen Missionare auf den Lloyd- Dampf- durch die Aufstellung eines Geistschiffen nicht den vollen Betrag der lichen für die Deutschen in Aleran= II. Klasse zu bezahlen hätten," ließ drien und Kairo. Herr Pastor Sior, den Reisenden 12 Pf. Sterling nach ein junger, ächt evangelischer Predi= und ebenso alle Kosten des Gepäcks, | ger aus Berlin, hält in Alexandrien welches 18 Centner wog.

alle Sonntage, in Kairo alle Monate Am 12. August endlich betraten einmal Gottesdienst. Leider sind auch sie das Schiff und erreichten nach in Egypten die Deutschen sehr uneiner glücklichen Fahrt am 17. den kirchliche Leute. Von den 150 deut= Hafen von Alexandrien. Zwei schen Protestanten, die unter des lieChrischonabrüder, welche nach Abef=| ben Sior's Pflege hier stehen, fanden sinien bestimmt sind, begrüßten sie wir kaum 18 in der Kirche, unter dort, und der preußische General- | ihnen den wackern preußischen GeKonsul König „war so gütig, uns neralkonsul. Nachmittags in der Bieinen Kawaß (arab. Amtsdiener) zu belstunde waren noch weniger Pergeben, und so durfte unser Gepäck sonen da. Nach derselben halten die ohne Visitation und Zoll ans Land | englischen Presbyterianer ihren Gotgehen.“ ..„Wir erfuhren bald, daß tesdienst. Sie predigen auch den die Geistlichen und Missionare vom | englischen Matrosen im Hafen, auf Pascha die Erlaubniß erhalten haben, einem Schiff, das ihnen der Pascha unentgeldlich auf der Eisenbahn nach zur Verfügung gestellt hat, und das Kairo zu gehen, wenn sie nur von sie zu einer Kapelle eingerichtet ha= einem Konsul einen Attest vorweisen ben. Br. Woolner predigte an diekönnen, daß sie Geistliche oder Mis- sem Abend vor etwa 60 Matrosen sionare sind. Das war mir ganz neu, und Kapitänen. Die brittischen Episaber auch sehr dankenswerth. Der kopalen haben eine eigene große und französische General-Konsul soll sich | schöne Kirche mitten im Frankenquarzuerst diese Erlaubniß vom Pascha tier. Das Fliedner'sche Diakonissenfür die katholischen Missionare aus- haus hatte ich leider nicht Zeit zu gebeten haben, worauf der Pascha | besuchen.“

es andern Konfessionen nicht abschla=

Am 19. August fuhren sie unentgen konnte. Das Gepäck ist jedoch | geldlich in 5 Stunden auf dem Schienicht frei. Auch scheint die Erlaub- nenweg nach Kairo, wo sie abermals niß sich mehr auf solche Geistliche von zwei Chrischona - Brüdern in und Missionare zu beziehen, die in Egypten residiren; doch kann die Verwendung der Konsuln sie auch Andern auswirken, besonders wenn jene in großem Ansehen stehen.“

Dann schildert Krapf die Fortschritte der europäischen Civilisation in Alexandrien. „Aber auch für das

Empfang genommen und in das zuvor gemiethete Quartier geführt wurden. Zuvor hatten sie in Alerandrien noch erfahren, daß das in England bestellte und für die eventuelle Missionsstation bestimmte eiserne Haus in 22 Kisten glücklich daselbst angekommen sei. Krapf schildert nun die

Thätigkeit der Chrischona-Leute. Be= | Alles selbst. Ich glaube, der Herr kanntlich hat Vater Spittler, der die wird ihre anspruchslose Thätigkeit Anstalt auf der Chrischona gegründet noch reichlich segnen; sie lassen ihr und bis dahin allein geleitet hat, | Licht leuchten mitten in der dicken den neuen Plan einer Apostel geistlichen Finsterniß. An Ackerbau, straße" entworfen und bereits aus wie Herr Spittler will, ist freilich

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zuführen angefangen. Zu den Ge- | in diesem Lande nicht zu denken, wenn heimnissen, durch welche der ehrwür sie das Evangelium treiben sollen." dige greise Vater seinen Unterneh= Die Weiterreise nach Ad en hoffte mungen einen so eigenthümlichen Reiz Krapf auf einem Dampfschiff des zu verleihen versteht, gehört auch die Pascha's von Egypten bald antreten bewunderungswürdige Kunst, den zu können. Weil nemlich die egypeinfachsten Dingen solche Namen tische Dampfschifffahrt auf dem rothen zu geben, welche die christliche Phan- Meer sich nicht rentirt, so will der taste fesseln und einen geheimniß- Pascha seine dortigen Schiffe theils vollen Zauber auf die Gemüther verkaufen, theils ums Kap der guten ausüben. In ganz ungewöhnlichem Hoffnung herum nach Alerandrien Maaße ist ihm dieß bei der „Apostel- | (ins Mittelmeer) kommen lassen. Auf straße“ gelungen, deren geheimniß einem der leßteren hoffte Krapf mit voller Name bereits die Runde durch seinen Begleitern um ein Drittel des fast alle christlichen Blätter der Welt gewöhnlichen Preises nach Aden zu gemacht hat. Eine Kette von zwölf gelangen. „Von allen Seiten erfahre Stationen von Jerusalem bis Gon- ich," fährt Krapf fort, „daß der Skladar, der abessinischen Hauptstadt, venhandel im rothen Meer, jede den Namen eines Apostels tra- sowie am weißen Fluß (Nil), gend, jede mit etlichen „Bilgern" im Wachsen begriffen ist, und beseßt, welche mit ihrer Hände Arbeit zwar werde er vorzugsweise durch sich ernähren, nach Gelegenheit in Europäer betrieben. Ein Jrländer, ihrer nächsten Umgebung dem Herrn der von Massaua (abess. Küstenort) Seelen gewinnen und zugleich die kam, erzählte mir, daß der ChristenVerbindung mit den beiden zunächst mord in Dschidda nicht sowohl in liegenden Apostel - Stationen offen dem religiösen Fanatismus der Muhalten, das Ganze ein geöffneter hamedaner, als vielmehr in dem Missionspilger- und Handelsweg zwi- Brodneid derselben gegen die Euroschen Jerusalem und Abessinien: das päer, welche Sklavenhandel treiben, ist die Idee der Apostelstraße. Zwei seinen Grund gehabt habe. Ein AraStationen sind bereits beseßt: Ale- ber in Dschidda habe mit einem Eurandrien und Kairo. „Die Brüder," ropäer daselbst in diesem Handel schreibt Dr. Krapf von denjenigen in konkurrirt, sei von dem leßteren überKairo, „haben jeder seine besondere flügelt worden und habe deshalb Aufgabe. Zwei sind Schulmeister, einen Haß gegen die Christen gefaßt; einer besorgt die Küche und geht seinen Einfluß und Reichthum habe unter die Deutschen zu missioniren; er zur Vernichtung der Christen aufder vierte geht zu den Juden. Sie geboten. Dem mag aber sein, wie haben keinen Knecht, sondern thun | ihm will, — gewiß ist, daß der Skla=

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meinde zu sammeln. Hierin sind die deutschen Brüder zu passiv. Auch in Haushaltungsgeschäften gehen ste

venhandel von den Europäern aufs Neue in Angriff genommen wird. Am weißen Fluß sollen die Sklavenjagden so allgemein geworden sein, | diesen mit gutem Beispiel voran... daß die katholische Mission im Ban- Gedenke unsrer, daß wir Alle ein Land dadurch ganz vernichtet wurde Licht und Salz werden für die Waund die Missionare kaum mit dem nika und Galla, zu denen wir Leben davon kamen. In Chartum gesandt werden... Geht es nicht im konnte es der östreichische Konsul, der | Wanika-Lande, so werden wir irgend gegen die Sklaverei war, nicht mehr eine Gegend an der Ostküste aufaushalten, weil die Sklavenhändler suchen, wo wir wirken können, oder gegen ihn waren, gerade wie dieß uns nach Abessinien oder der Insel in [dem portugiesischen] Mosambik | Mauritius zurückziehen, wo Tausende der Fall war, wo die Sklavenhänd- von befreiten Ostafrikanern sich beler den edlen englischen Konsul Mac finden. Unsre Kommittee hat uns Leod vernichten wollten. . . Es ist freie Hand gelassen. Auf meiner wahrlich nöthig, daß die Christen ihre Rückkehr werde ich, so Gott will, Stimme gegen dieses Teufelswesen die Reise über Barawa nach Kaffa erheben, zumal da man gegenwärtig wieder überall hört, daß die Neger 'wegen ihres Schädelbau's und ihrer niedern Gesittung ja offenbar zur Sklaverei geschaffen' seien. In Stutt- So schreibt uns Miss. Dr. Krapf gart sagte mir eine amerikanische aus Kairo. Seitdem ist uns nichts Dame geradezu: Wer an die Bibel über den Erfolg dieser Unternehmung glaube, müsse auch die Sklaverei für zu Öhren gekommen. Nur so viel rechtmäßig erkennen; denn in der verlautet, daß Dr. Krapf den Plan, Bibel sei ste gelehrt und befohlen. durch das Innere Afrika's zu reisen, Auch der Geograph Dr. Andree, aufgegeben habe.

früher Konsul in Chili (jeßiger Herausgeber des Globus' in Leipzig),

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[im Innern Ostafrika's] versuchen, oder nach Massaua gehen, um über Schoa nach Gurague, Kambat ic. zu gelangen."

geliums im Ausland, im Jahr 1862.

schrieb mir: er halte die Abschaffung 2. Gesellschaft für Fortpflanzung des Evander Sklaverei für die größte Grausamkeit und Gottlosigkeit; er habe seine sklavenfreundlichen Ansichten im Winter 1861 vor 500 Zuhörern in Leipzig vertheidigt, und sie werden sich im Publikum Eingang verschaffen. Angesichts solcher Erscheinungen thut es Noth, öffentlich und feierlich dagegen zu protestiren. . .“

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Am 30. April d. J. hielt diese Ge= sellschaft ihr 161. Jahresfest. (Sie ist im Jahr 1701 gegründet worden oder vielmehr als besonderer Zweig aus der 1698 gegründeten,, Gesellschaft für Beförderung christlicher Erkenntniß" hervorgegangen.) Auf der Rednerbühne befanden sich außer dem Präsidenten, Bischof von Lichfield, und einem andern englischen Bischof noch sechs Kolonialbischöfe (von Sierra Leone, Honolulu, Co

lombo, Neuschottland 2c.), sowie eine | sein können, wie dieß z. B. in Südgroße Menge der ersten Notabilitäten afrika schon geschehen und in Indien des Landes, recht zum Zeichen, daß längst beabsichtigt ist. Wie sich die diese Gesellschaft die hohe englische Herren diese Sache als möglich und Aristokratie in Staat und Kirche re- ausführbar denken, ohne daß die präsentirt. Aus der Eröffnungsrede Missions- und Kolonialbischöfe g‹gendes Präsidenten geht hervor, daß, seitig in Kolliñon kommen, ist nicht während es vor 25 Jahren nur zwei klar. Uebrigens hat die der „EvanKolonialbischöfe gab, jeßt deren 42 gelischen Partei“ angehörige Kirchsind. Diese Vermehrung der Bis-liche MG. in England neuerdings thümer in den Kolonien ist vorzüg= mit großer Energie und ausgezeichlich dem Einfluß der Fortpflanzungs- netem Geschick diese Ueberschätzung Gesellschaft zu verdanken. Sie geht des bischöflichen Amts auf Seiten der nemlich von der Ueberzeugung aus, ultrakirchlichen Fortpflanzungsgeselldaß das bischöfliche Amt nicht nur |schaft bekämpft.

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die eigentliche Kraft der Kirche da= Weiter hören wir aus der Er= heim, sondern auch die Quelle alles öffnungsrede, daß vor etwa 25 Jahren Segens in der Mission sei. Der noch ein jährliches Geschenk des ParBischof bildet nach ihrer Ansicht nicht laments im Betrag von 15,000 sowohl den Schlußßtein in dem Neu- | Pf. Sterl. (Fr. 375,000) an die Fortbau einer Missionsgemeinde, als viel- pflanzungsgesellschaft verabreicht wor mehr den Grundstein, der überall den war. Nach alljährlich wiederzuerst gelegt werden müsse. „Mit kehrender Opposition aber innerhalb der Vermehrung der Bischöfe," sagte des Parlaments habe das Geschenk der Präsident, „kommt von selbst die endlich aufgehört. Es war dieß Ausdehnung der Kirche; der Bischof ein schwerer Schlag für die Gesellist der Kristallisationspunkt, an dem schaft,“ sagte der Redner, „denn die die Kirche wächst. Alle Erfahrung Entziehung des Vertrauens des Par: hat gezeigt (!), daß der Fortschritt laments ist peinlich; die Verbindung der Kirche in gleichem Verhältniß zwischen Staat und Kirche aber ist steht mit der Ausdehnung des Epis- eine der edelsten und heiligsten, die kopats!“ — Vor solchen Behauptun- überhaupt eristiren können!" (Lau= gen hört der Verstand aller Andern ter Beifall.) Der durch die Entauf. Die Gesellschaft legt es übri- ziehung jener Gabe erlittene peku= gens nicht blos1auf Gründung mög- niäre Ausfall in den Einnahmen sei lichst vieler Bischofssize in den Ko- jedoch durch die aus dem ganzen lonien und Heidenländern an, son- Land zusammenströmenden freiwilli= dern stellt auch neben diesen Kolonial- | gen_Gaben bald gedeckt worden. bischöfen, welche einen festbestimmten Dann folgte der Jahresbericht. Sprengel haben, eine Reihe soge- Daraus geht hervor, daß die Jahresnannter „Missionsbischöfe“ auf, deren einnahme (1861) sich auf 83,885 Pf. Sprengel die Heidenwelt überhaupt | Sterl. (Fr. 2,097,125) belief. In den ist. Dabei ist zu bemerken, daß diese fünf Bisthümern von Kanada (MontMissionsbischöfe mitten in die Spren= | real, Quebek, Toronto, Ontario und gel der Kolonialbischöfe hineingestellt Huron) unterstüßt die Gesellschaft

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theilweise oder ganz 82 Geistliche, Mission eröffnet werden. In Ostwelche theils unter den Kolonisten, indien stehen in den vier Bisthütheils unter Indianern wirken. (Es mern Kalkutta, Madras, Bombay ist hier zu bemerken, daß die von und Colombo (Ceylon) 75 Missionare, der Gesellschaft unterstüßten Geist- sämtlich unter den Heiden wirkend, lichen nicht jedesmal eigentliche Mis- | im Dienst der Gesellschaft, und diese fionare unter den Heiden sind; des- | haben zusammen 22,404 eingeborene halb beziehen viele derselben nur Gemeindeglieder, sowie 7442 ein= einen Theil ihres Gehalts von der geborene Taufbewerber unter ihrer Gesellschaft, während das Uebrige Pflege. Die weitere Zertheilung des von den Kolonisten, unter denen sie ungeheuern Gebiets von Indien in arbeiten, aufgebracht wird.) In den kleinere Bischofssrrengel, sowie die fünf übrigen Bisthümern von Brit- Aufstellung wenigstens Eines Mistisch - Nordamerika (Neuschott- sionsbischofs, ist im Plan, konnte land, Fredericton, Neufundland, Ru- aber bis jezt noch nicht durchgefeßt pertsland und Brittisch- Columbia) werden. Nach Borneo (in das Gehat die Gesellschaft 120 Missionare. biet von Sarawak, Bisthum Labuan) In Westindien und Brittisch- wurden im leßten Jahr 5 neue MifGuiana unterstüßt sie theilweise | siònare ausgesandt; dieß wird die 24 Geistliche. Auf den Bahamas, | Missionserfolge in Borneo wesentlich dem ältesten Missionsgebiet der Ge- fördern." Bei der Prosperität, die sellschaft, wurde kürzlich durch ihre gegenwärtig die Kolonien in Austra= Vermittlung das „Bisthum von Nas- lien genießen, bedarf die dortige sau“ errichtet. In Rio Pongas, Mission wenig Unterstüßung von der der einzigen Missionsstation in West- Gesellschaft. „Wir haben aber das afrika, starben leztes Jahr zwei der Vergnügen anzuzeigen, daß demnächst europäischen Missionare; die Mission ein neues Bisthum zu Goulburn wurde aber durch neue Aussendungen (Australien) errichtet werden wird.“ verstärkt. In den drei füdafrika- Auch in Grafton (Neu-Südwales) nischen Bisthümern (Kapstadt, Gra- soll eines gegründet werden. Seit hamstown und Natal), zusammen der Errichtung des Bisthums in mit dem Bisthum von St. Helena, Brisbane (ebendaselbst) im Jahr unterstüßt die Gesellschaft 63 Geist=| 1860 ist die Zahl der Geistlichen von liche, von denen 18 unter den Kaffern drei auf vierzehn gestiegen. In der und Zulus arbeiten. Demnächst sol- | neu organisirten Provinz Queenslen dort zwei neue Missionen die land (Australien), wo 10,000 ein= eine im Gebiet jenseits des Oranje- geborene Papua's wohnen sollen, find Flusses, die andere in dem unab- die Vorbereitungen zur Errichtung hängigen Kaffernland errichtet einer Industrie- und Unterrichtswerden, „eine von beiden wenigstens schule für die Ureinwohner getroffen. mit einem Bischof an der Spize." In Süd-Australien hat die Gesellschaft Auf der Insel Mauritius unter- bereits ein solches Institut in Port hält die Gesellschaft zwei Geistliche Lincoln. Endlich ist zu bemerken, und mehrere Schullehrer; auch auf „daß die Mission in KonstantinoMadagaskar soll demnächst eine pel eine bedeutende Verstärkung erMiff. Mag. VI.

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