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Reihe der Könige, welche nicht sowohl als prunkender Hofstaat, sondern als die eifrigen Vollstrecker der Befehle des Kaisers um den Thron sich geschaart haben. Wir haben die bedeutenderen von ihnen,

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den Tschang-wang oder „, getreuen König," den Kan-wang oder Schildkönig" (den ehemaligen Hung-yin) bereits kennen gelerut. Was nun zunächst ihre Stimmung, den Ansprüchen des Oberhauptes gegenüber, betrifft, so kann darüber kein Zweifel sein, „daß (wie Missionar Muirhead sich ausdrückt) die absolute Autorität des Kaisers äußerlich für jezt von Allen anerkannt wird." Der Kanwang insbesondere, der nach seiner religiösen Erkenntniß dem Kaiser weit überlegen ist, spricht es offen aus, „daß er (der Laipingfürst) für das große Werk, das gegenwärtig im Gange ist, nnentbehrlich sei. Ohne ihn würde das Ganze zu Grunde gehen. Jedermann hält ihn für einen Mann von ausgezeichneten Gaben und überlegener Geisteskraft. Er hält alle seine Minister oder Könige in ehrerbietiger Entfernung, und diese ihrerseits stehen ihm in tiefer Scheu und Ehrfurcht gegenüber." Bei dem Allem aber geht aus den Berichten der Missionare unverkennbar hervor, daß manche dieser hochgestellten Männer in ihren religiösen Anschauungen wesentlich von denen des Kaisers abweichen. Daß namentlich der Kan-wang die Grundlehren des Christenthums viel reiner und richtiger aufzufassen vermöge, ist keinem Zweifel unterworfen. In seinem früher erwähnten Buch der Reformen" spricht er sich über die wahre Gottheit Christi in so biblischem Sinne aus, daß er darin seinem kaiserlichen Vetter weit überlegen ist.

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"Jesus

hielt es nicht für einen Raub, Gott gleich zu sein," heißt es darin. Würde Jemand fragen, warum es für Christum, ungeachtet er ja Gott und folglich allmächtig ist, dennoch nöthig gewesen, daß er geboren und Mensch wurde, um die Menschen selig zu machen, so sei ihm zu wissen gethan, daß, wenn der Heiland nicht Mensch geworden wäre, er blos ein reiner Geist sein würde. Und in diesem Fall wie hätte er seine Religion ausbreiten, seinen Nachfolgern ein Vorbild darstellen, ans Kreuz genagelt werden und sein Blut vergießen können? Somit war es nothwendig, daß er einen menschlichen Leib annahm, um die Menschen unterrichten und ein Stellvertreter für sie werden zu können. Wo Sünde ist, da muß auch Strafe sein. Ungeachtet es der sündlose Sohn Gottes war, welcher ein Stellvertreter für uns ward, so konnte der Gerechtigkeit gemäß die Strafe doch nicht erspart werden. Dieß genügt zu zeigen, daß das Gesetz des Himmels

gerecht und unpartheiisch ist.“ So redet der Kan-wang von der wahren Gottheit Cbristi und der Nothwendigkeit seiner Menschwerdung. Auch vom heiligen Geiste wird in seinem Buche viel geredet. Seine göttliche Natur wird deutlich gelehrt, und über sein Geschäft, die Herzen zu reinigen und zu erneuern, wird ausführlich gehandelt. Von dem tiefen und angeborenen Verderben der menschlichen Natur einerseits und von der absoluten Nothwendigkeit göttlicher Kraftwirkung zu ihrer Wiedergeburt andererseits, scheint dieser Mann gründlich überzeugt zu sein. Vom Glauben spricht er als dem Mittel, des heiligen Geistes theilhaftig zu werden; durch den Glauben, und nicht durch die natürliche Geburt, werde der Mensch ein Kind Gottes und Erbe der Seligkeit.

Daß auch einige der andern Häupter der Taiping-Bewegung, wenn auch nicht gerade reinere Begriffe von göttlichen Dingen, so doch ein herzliches und aufrichtiges Verlangen nach weiterer Be= lehrung haben, ist unzweifelhaft. Sie ließen sich überall mit den Missionaren bereitwilligst in religiöse Gespräche ein und waren dankbar für jedes neue Licht, das ihnen durch sie zu Theil ward. Von einem General erzählt Muirhead: „Was die ganze Erscheinung und Haltung dieses Offiziers betrifft, mit dem ich mehrere Stunden in herzlichem Gespräch verbrachte, so kann ich nicht anders sagen, als daß sie überaus wohlthuend war. Er war 29 Jahre alt. Der Ausdruck seines Gesichts war angenehm, seine Manieren waren ruhig und gefällig; er schien nicht gesprächsam zu sein, war aber offen und herzlich in der Unterhaltung. In Sachen des Glaubens war er ganz entschieden, gerade als wenn sich das von selbst verstünde, und der ganze Mann stellte so recht einen 'Gläubigen von ächtem Schrot und Korn' dar. Mich selbst betrachtete und behandelte er ganz und gar als einen 'Bruder im Glauben', obschon ich ohne Rückhalt auf das hinwies, worin ich mich von seinen Anschauungen unterschied. Als ich mich zum Weggehen anschickte, da die Nacht weit vorgerückt war, äußerte ich, ob es ihm nicht lieb wäre, wenn wir noch zusammen beten würden. Das nahm er freudig an. 5. Kap. Matthäi, und dann knieten wir zum Gebet nieder. Es waren etwa im Ganzen zwölf andere Offiziere anwesend, und ich muß sagen, daß von Allen die edelste Würde während dieser Andacht beobachtet wurde." Aehnliche Fälle kamen während des Besuchs der Missionare mehrfach vor. Bei einem General, den sie in seiner Audienzhalle Miss. Mag. VI.

Ich las einige Verse aus dem

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besuchten, fanden sie die Bibel offen auf dem Sofa liegen, und erfuhren von ihm, daß dieselbe sein regelmäßiger Begleiter auf allen seinen Feldzügen sei. Der Sturz des Gößendienstes,“ schreibt Muirhead, und die Aufrichtung der wahren Gottesverehrung sind die Endziele, die sie mit derselben Aufrichtigkeit und Hingebung zu erreichen bemüht sind, als die Verjagung der Mandschu's und die Eroberung des Reichs. Im Gegensaß gegen den in China eingedrungenen Pantheismus halten sie fest an der Lehre von der Persönlichkeit Gottes; gegenüber der herrschenden Vielgötterei haben sie die klarste Anschauung von der Einheit Gottes; im schärfsten Gegensatz gegen den Fatalismus der buddhistischen Lehre glauben sie an eine Vorsehung, die Alles leitet und überwacht. Dieß tritt Einem beim ersten Anblick entgegen, und Niemand kann auch nur für kurze Zeit in ihrer Mitte gewesen sein, ohne davon einen lebhaften Eindruck empfangen zu haben. Sie fühlen, daß sie ein großes Werk auszurichten haben, und die tiefe Ueberzeugung, daß sie dabei von einer nie irrenden Hand geleitet und von einem allmächtigen Arm unterstüßt werden, ist ihre Kraft. Jeden Erfolg schreiben sie der Güte des himmlischen Vaters, jede Niederlage seiner wohlverdienten Züchtigung zu. Die Gottheit ist für sie nicht ein abstrakter Begriff, nicht ein zorniges unversöhnliches Wesen, sondern ein liebender Vater, der mit zärtlicher Huld über ihre Angelegenheiten wacht und sie an seiner Hand leitet. Die heilige Schrift Alten und Neuen Testaments ist heute noch, wie beim Anfang der Bewegung, die Grundregel ihres Glaubens. Das ist eine sehr wichtige Thatsache. So lange sie die heilige Schrift als Wort Gottes annehmen, haben wir Grund genug zu hoffen, daß ihre Irrthümer allmählig überwunden und beseitigt werden. Der Missionar kann allezeit auf das Wort Gottes hinweisen, und dem können sie, wenn sie konsequent sind, nicht widersprechen. Sie reden oft vom Tode Christi als der Sühne für die Sünden der ganzen Welt, obgleich sie keine klare Vorstellung von der Gottheit seiner Person haben. Sie betrachten ihn als das größte menschliche Wesen, das je in der Welt erschienen ist, als einen Gesandten Gottes, der den größten Auftrag auf Erden auszurichten hatte... Daß Irrthümer sich eingeschlichen haben, ist nicht zu verwundern; im Gegentheil, es wäre eines der größten Wunder der Welt, wenn es anders wäre. Das Maaß religiöser Erkenntniß, das unter dem Volke verbreitet ist, ist nothwendig beschränkt; bei den Großen und Führern der Lais

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pings aber ist sie weit umfassender, obschon es ihr vielfach an Tiefe und Klarheit fehlt."

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Bei dem Allem übt das Beispiel des Oberhaupts in seinem häuslichen Leben einen sehr bedenklichen Einfluß auf die Großen des Reiches aus. Obgleich," sagt Muirhead,,, die großen Wahrheiten unsrer heiligen Religion von ihnen Allen anerkannt und die Vorschriften derselben nach ihrer Weise auch im täglichen Leben befolgt werden, indem sie den Gößendienst mit allem Ernst bekämpfen und zerstören, und an dessen Statt christlichen Gottesdienst einrichten, so ist doch der Einfluß, den das Beispiel des Hofs ausübt, von der Art, daß auch da, wo in früheren Zeiten Gottesfurcht und Frömmigkeit berrschte, eine Wendung zum Schlimmeren sich bemerkbar macht. Die Männer, die an der Spiße stehen, schreiben den langsameren Fortschritt ihrer Sache der Gottlosigkeit der neu hinzugekommenen Anhänger zu; aber sie thäten wohl daran, an ihre eigene Brust zu schlagen und sich der Abweichungen von dem Weg der Gottesfurcht zu erinnern, deren sie sich selber schuldig gemacht haben. Sie sind immer bereit, den Anfang und Fortgang der Taiping-Bewegung dem himmlischen Vater zuzuschreiben; aber sie fühlen selbst, daß irgend ein Schaden sich eingeschlichen, und daß sie demselben nur allzu bereit willig Eingang gelassen haben. Selbst der Kan-wang ist nicht frei von der Ansteckung geblieben. Er ist unzweifelhaft einer der besten unter den Häuptern des Reichs und kennt seine religiösen Pflichten sehr wohl; aber seine Frömmigkeit hat unter den Umständen, in die er versezt ist, augenscheinlich Noth gelitten. Ich sprach mit ihm darüber in sehr ernster und liebender Weise. Er fühlte es tief. Er gab zu, daß er bereits dem Laipingfürsten in der Sache der Vielweiberei nachgegeben habe, und bemerkte dabei, daß derselbe gegenwärtig in ihn dringe, den vier Frauen, die er schon habe, noch zwei weitere beizufügen; aber er habe sich dessen entschieden geweigert und werde auch auf seiner Weigerung beharren. Er theilte mir mit, daß er seine vier Frauen, sowie zwei seiner Stabsoffiziere getauft habe, nachdem er sie zuvor sorgfältig im Christenthum unterrichtet und so weit gebracht habe, daß er sie dieses Sakraments würdig crachten konnte. Der Kan-wang hat, wie alle andern Häupter, Familien - Gottesdienst. Jeden Morgen und Abend wird durch ein Zeichen die ganze Hausgemeinde zur Andacht zusammenberufen, und an bestimmten Tagen predigt er ihnen, und zwar wie ich glaube sehr gut und passend.

Selbst jest, wo der Kan-wang nicht in der Stadt anwesend ist, geht die Hausandacht unter den männlichen Gliedern seines Haushalts fort, während seine Frauen unter sich und mit der weiblichen Dienerschaft Morgen- und Abend - Gottesdienst halten."

Wie groß die Gefahr ist, von der ein Mann wie dieser Kan-wang in seiner gegenwärtigen Stellung unaufhörlich bedroht ist, zeigt eine andere Mittheilung des Missionars Muirhead. „Leßten Samstag früh,“ so schreibt er vom 12. Febr. 1860, verließ der Kon-wang die Stadt (Nanking), um den Oberbefehl eines Heeres zu übernehmen. Es war das erste Mal, daß er diese (militärische) Aufgabe erhielt, und die Vorgänge bei dieser Gelegenheit waren glänzend. Ein zahlreiches Gefolge versammelte sich außen vor seinem Palast, während eine Anzahl seiner Hauptleute hineingieng, um ihm ihre Reverenz zu machen. In dem Augenblick, wo er aufbrach, fielen Alle vor ihm auf die Kniee und sangen: Möge Kan-wang tausend Jahre leben, tausend Jahre, tausendmal tausend Jahre!' Dann stieg er herab von seinem Thron und trat in die Sänfte, die von acht Mann getragen wurde. Er war in ein reiches gelbseidenes Gewand gekleidet und trug eine goldene Krone auf dem Haupt. Seltsame Betrachtungen stiegen in diesem Augenblick in mir auf, indem ich mich an seine Vergangenheit [da er noch Katechist in Hongkong und Schanghai war] und an sein christliches Bekenntniß erinnerte. Der obige Chorgesang tönt täglich in seinen Ohren, und so oft Jemand zu ihm auf Besuch kommt, wird er aufs Neue angestimmt. Geschieht dieß in Gegenwart Solcher, mit denen er früher bekannt war, so überfällt ihn augenscheinlich eine Art Schaam. Aber so geht es in China! Einige Lage vor seinem Auszug hatte ich Gelegenheit, ihn ernstlich und eindringlich an seine Abhängigkeit von Gott zu erinnern und ihn an die Pflicht anhaltenden und aufrichtigen Gebets zu mahnen. Er selbst aber kam mir gewissermaßen zuvor, indem er nach einer Schilderung der Gefahren und Schwierigkeiten seiner Stellung zu mir in überaus nachdrücklichem Lone sagte: 'Herr Muirhead, beten Sie für mich!' Und in der That, er bedarf unster Fürbitte, und ich habe die gute Zuversicht, viele Freunde in der Heimat werden betend seiner gedenken.“

Doch wir steigen noch einige Stufen tiefer herab, um die Soldaten und das gemeine Volk kennen zu lernen, das um die Sache des Hung Siu-tseuen sich geschaart hat. An dem Tage von Kanwangs militärischem Auszug," schreibt Muirhead, kam ein junger

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