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tropfenweis ab, eine Operation, welche das Gänze- oder Roheisenfchmelzen genannt wird. Jeder Tropfen passirt nun den Windstrom und wird von diesem in der vorhin geschilderten Weise orydirt. Aber die Orydation ist in der kurzen Zeit, in welcher der Eisentropfen auf den Boden des Feuers gelangt, keine vollständige. Das sich auf dem Boden sammelnde Eisen ist nur von dem Schlacke bildenden Silicium befreit worden, der Kohlenstoffgehalt ist noch nicht vermindert. Man hebt daher das niedergeschmolzene Eisen, nachdem es durch Abkühlung hinreichend konsistent geworden und in einige Stücke zerbrochen ist (das Durchbrechen) wieder auf den mit frischen Holzkohlen gefüllten Heerd und läßt es von Neuem niederschmelzen. Diese zweite Operation heißt das Rohfrischen. Hierbei beginnt nun die eigentliche Entkohlung, aber die Zeit genügt auch jetzt nicht zu ihrer Vollendung. Das niedergeschmolzene Produkt hat den Kohlenstoffgehalt des Stahls. Will man Schmiedeisen erzeugen, so wird das auf dem Boden des Feuers angesammelte Produkt nochmals aufgenommen (aufgebrochen) und von Neuem niedergeschmolzen. Dies heißt das Gaarfrischen. Um hierbei die Entkohlung zu befördern, vermehrt man gewöhnlich künstlich die Eisenorydorydulmenge, indem man Hammerschlag, welcher bei der nachfolgenden Bearbeitung des Eisens in reichlichem Maße gewonnen wird, zusetzt.

Während des ganzen Frischprozesses scheidet der Schwefel fich allmälig durch Drydation zu schwefliger Säure ab und dieser schädliche Stoff wird daher um so vollkommner entfernt, je mehr die Arbeit in die Länge gezogen wird. Mangan orydirt sich leicht und geht gleich im Anfange mit dem Silicium in die Schlacke, in welcher es die Stelle des Eisenoryduls vertritt. Phosphor orydirt sich ebenfalls im Anfange und geht in die Schlacke. Man muß aber behufs seiner Entfernung einen mög

lichst großen Theil der beim Gänzeschmelzen gebildeten Schlacke aus dem Feuer ablassen, weil sonst bei der später steigenden Temperatur der Phosphor wieder reduzirt und in das Eisen zurückgeführt wird.

Soll nicht Schmiedeisen, sondern Stahl erzeugt werden, so ist das zwar einfach dadurch zu erreichen, daß die Arbeit bereits nach dem Rohfrischen unterbrochen wird; da aber zur Abscheidung schädlicher Substanzen, namentlich des Schwefels, wie erwähnt eine gewisse Zeit gehört, so ist es nöthig, entweder von vornherein ein sehr reines Roheisen anzuwenden, oder aber die Zeit der Entkohlung zu verlängern. Das letztere geschieht am leichtesten durch Bildung einer manganreichen Schlacke. Das kieselsaure Manganorydul ist nämlich kein Lösungsmittel für das Eisenorydorydul. Je mehr davon also die Schlacke enthält, um so weniger Eisenoxydorydul nimmt sie auf und um so langsamer geht die Entkohlung vor sich.

Ist das Eisen arm an Silicium, so bedarf es der ersten Periode nicht und es kann sofort mit dem Rohfrischen begonnen werden. Unter diesen und ähnlichen Verhältnissen entstehen mehrfache Modificationen der Frischarbeit, welche man mit den bezeichnenden Namen: Einmal-, Zweimal-, Dreimalschmelzerei belegt. Aber auch unter diesen Hauptarten hat die besondere Eigenthümlichkeit des verwendeten Roheisens, die Gewohnheit und Geschicklichkeit der Arbeiter vielfache Variationen hervorgerufen, die schließlich freilich alle zu demselben Ziele führen. Eine der wichtigsten Abarten wird dadurch herbeigeführt, daß man das graue siliciumreiche Roheisen durch eine vom übrigen Frischprozesse getrennte Operation von seinem Silicium befreit und es dadurch gleichzeitig in weißes Roheisen 3) umwandelt, weil der Graphit dann in chemisch gebundenen Kohlenstoff übergeht, ein Vorgang, der ziemlich genau den Veränderungen entspricht, welche das Roheisen

beim Gänzeschmelzen im Frischfeuer selbst erleidet, obwohl sich dort derselbe mehr der Beobachtung entzieht.

Man nennt diesen Prozeß, wenn er in besonderen Feuern ausgeführt wird, Hartzerrennen oder Feinen; wenn er im Hochofen geschieht, Läutern. Im letztren Falle richtet man die in den Hochhofen eindringenden Windströme einfach nach unten auf das angesammelte flüssige Roheisen.

Andere Abarten des Heerdfrischprozesses ergeben sich dadurch, daß das niedertropfende Eisen zum Theil an kalten ins Feuer gesteckten Stäben aufgefangen wird (Anlaufnehmen), daß man die Entkohlung durch größere Zertheilung des einmal niedergeschmolzenen Eisens oder durch Einrühren großer Mengen Hammerschlag oder Zuthat von Stücken weichen Schmiedeisens unterstützt, daß man das Roheisen in kleinen Mengen (Heißen) und längeren Zwischenräumen einschmilzt u. dgl. m. Alle diese Modificationen führen lokale, oft höchst närrische Namen, wie Judenfrischen, Müglaschmiede, Schwallarbeit, Kartitschschmiede u. s. w.

Das Heerdfrischen erfordert als Brennmaterial durchaus Holzkohlen. Es hat sich daher mit dem Theurerwerden derselben mehr und mehr durch das Flammofenfrischen, welches unter Anwendung von Steinkohlen ausgeführt werden kann, verdrängen und auf solche Gegenden beschränken lassen, in welchen noch großer Holzreichthum herrscht. Das Flammofenfrischen erlaubt zudem aus einem unreinen Roheisen noch ein brauchbareres Produkt zu erzeugen, als das Heerdfrischen, obwohl freilich aus einem guten Roheisen sich niemals ein so vorzügliches Produkt durch jenes wie durch dieses herstellen läßt. Daher kommt es denn auch, daß das Heerdfrischen sich selbst in holzarmen, steinkohlenreichen Gegenden, wie z. B. in Süd-Wales +), für besondere Zwecke, z. B. zur Darstellung feinsten Weißbleches, schwächsten Drahtes u. s. w. erhalten kann.

Der bei Weitem größte Theil alles Schmiedeisens und Stahls wird indessen gegenwärtig durch den Flammofenfrischoder Puddelprozeß dargestellt. Der Ofen, in dem dies geschieht, ist in den untenstehenden drei Holzschnitten dargestellt. 5)

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Fig. 3.

Die erste Figur

zeigt eine Ansicht

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während die dritte

Figur einen Längsdurchschnitt dar

stellt, welcher entsteht, wenn man

sich die vordere Hälfte des Ofens fortgenommen denkt. Die Steinkohle, welche als Brennmaterial dient, wird durch die Deffnung a auf den Rost fgeschüttet und verbrennt

in Berührung mit

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der von unten

zwischen den Rost

stäben hindurchtretenden atmosphärischen Luft. Die Flamme schlägt über die Feuerbrücke g, welche hohl ist, auf den Heerd

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