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Das Recht der Ueberseßung in fremde Sprachen wird vorbehalten.

Jei den meisten Völkern spielt die Zwölftheiligkeit eine so beatende Rolle, daß die Zwölfzahl eine besondere Wichtigkeit, dürfen vielleicht sagen Heiligkeit gehabt haben muß. Dem vitem der Maße und Gewichte, das durch die Römer über größten Theil Europas verbreitet und bis vor Kurzem allmein anerkannt ward, liegt die Zwölfzahl zum Grunde. it auch wir haben noch bis jetzt die Eintheilung des Fußes in Zell und das Dußend aus dieser Quelle, rechnen aber ganz abbängig davon nach Schock (5 × 12 = 60) und Groß oder rebunderten (10×12 = 120). Denn das ist Alt-Germanisch. vilf Tage läßt Homer die Götter bei den Aethiopen schmauund Achilles setzt bei den Leichenspielen des Patroklos einen reifuß als Kampfpreis aus, der zwölf Stiere werth geschäßt . Die Juden theilten sich in zwölf Stämme und der rustichen Bundesstaaten waren zwölf; die Aeoler auf dem filande Kleinafiens, die Jonier sowohl in ihrer alten Heimath der Nordküste des Peloponnes als in ihrer Kleinasiatischen eterlassung hatten zwölf Städte. Auch Attika zählte in früZeit einmal zwölf Hauptortschaften und die Jonischen Staabatten drei Stämme, deren jeder in vier Phratrien oder izren zerfiel, so daß die Zahl dieser religiös-politischen Körperaften wiederum zwölf war. In der Aegyptischen Religion ben wir einen Kreis von zwölf Göttern, die zwar nicht die siten waren, aber doch eine hervorragende Stellung einnah

men. Nach der Vorstellung der Skandinavier leitete das Gerich der zwölf Asen, in dem Odin den Vorsiz führte, die Geschicke der Welt. Und daß auch bei unseren Vorfahren zwölf Götter zu Gericht saßen, dafür wollen wir uns nicht auf die Hambur gische Sage berufen, daß einst die zwölf Götter in dem Hair thronten, der damals den Raum einnahm, auf dem früher de Dom stand, jezt aber die Gebäude für die wissenschaftlichen Anstalten stehen, wohl aber spricht dafür abgesehen von der naher Verwandtschaft der deutschen und skandinavischen Religion di Sitte, daß die Zahl der Dingleute oder Schöffen in den Ge richten unserer Vorfahren zwölf war. Am bekanntesten abe find die zwölf Olympischen Götter der Griechen und der Rö mer, deren Wesen und Bedeutung der Gegenstand unsere Betrachtung sein soll. Woher nun die Wichtigkeit der Zwölf zahl, da doch überall dem Zahlensystem die Zehnzahl der Fin ger zum Grunde liegt?

Das System der Maße und Gewichte hängt, das dürfe wir als erwiesen annehmen, mit der Eintheilung des Tages un der Nacht je in zwölf Stunden zusammen. Warum aber sin Tag und Nacht zusammen in 24 Stunden getheilt? Weil d Kreis des fich täglich scheinbar um uns drehenden Himmels i die zwölf Zeichen des Thierkreises und jedes derselben ia zw Hälften getheilt wurde. Woher aber kommen die zwölf Zeiche des Thierkreises? Während die Sonne einmal am Himmel dur den Kreis sich bewegt, den die scheinbar dahinter liegenden Ster bilder des Thierkreises bilden, d. h. während eines Jahres, b schreibt der Mond in seinem Wechsel zwölfmal denselben Krei und so wird der Fortschritt, den die Sonne während eines M nats gemacht, durch das Sternbild bestimmt, durch das sie dieser Zeit sich bewegt hat. Nun stand bei den Chaldäeri der Priesterkaste in Babylon, das Duodecimalsystem d Maße und Gewichte im Zusammenhange mit den 12 Zeich

des Thierkreises, indem sie die 12 Stunden des Tages und der Nacht auch mit einer Wasseruhr maßen. Am einfachsten nun heint es, anzunehmen, daß der Kubus der Wasseruhr von einem kubiffuß dem Körpermaß, dem Längenmaß und dem Gewichte leide Eintheilung mit der Zeit verlieh. Doch darf nicht unrahat bleiben, daß die Geschichte und wahrscheinlich auch die Strcnemie der Aegypter um Jahrtausende weiter zurückreicht, de von den Babyloniern wenigstens nachzuw eisen ist. Es drängt is daher die Vermuthung auf, daß die Babylonier ihre Kennte von den Aegyptern entlehnt haben. Da nun die Phönier mit beiden Völkern in unmittelbarem Ver kehre standen, läßt it nicht mit Sicherheit entscheiden, welchem von beiden Völkern Se tiefe für die Civilisation so wichtigen Erfindungen verdanken. I die Phönicier es gewesen sind, welche dieselben den antam Völkern an den Küsten des Mittelmeeres gebracht haben,

kaum zweifelhaft sein, da sie das älteste bekannte seefahrende Self waren, das den Verkehr zwischen den Küstenländern verzelte. Ob sie auch im Besitz der zum Grunde liegenden astroijden Kenntnisse waren, wissen wir nicht. Die übrigen Völwelche diese Eintheilung der Zeit, des Raum es und des Gewichannahmen, scheinen sich dieses Zusammenhanges nicht bewußt zen zu sein. Haben auch die Babylonier wie die Aegypter die zwölf Zeichen des Thierkreises eben so viele Götter t und ist dadurch bei ihnen die Zwölfzahl geheiligt, so find feinesweges diese 12 Götter der Babyloni er oder Aegypmittelbar auf die anderen Völker übergegangen. Die Griennd die Germanischen Völker haben ihr 3 wölfgöttersystem Then, unabhängig von den Babyloniern, von den Aegyptern ren einander. Die Beobachtung, daß in der Zeit eines bre, während die Mittagssonne ihren höchsten Stand erreicht wieder zum tiefsten herabfinkt und dem entsprechend der Satiel der Witterung und die Entwickelung und das Absterben

der Pflanzen regelmäßig wiederkehrt, der Mond zwölfmal seine Gestalt wechselt, reicht bis in die Zeiten zurück, bevor das Indogermanische Urvolk sich in die zahlreichen Völker theilte, welche Jahrtausende später nach und nebeneinander in der Geschichte emportauchen. Demnach ist die Bedeutsamkeit der Zwölfzahl bei allen diesen Völkern in der Kenntniß der 12 Monate auch ohne genauere Kenntniß der Astronomie gegeben. Dies zeigt schon der uralte Glaube unserer Vorfahren, daß die Zwölften, d. h. die 12 ersten Tage nach dem Wintersolstitium oder dem niedrigsten Stand der Sonne eine besondere Heiligkeit hatten und namentlich die Witterung dieser Tage die Witterung der 12 Monate prophetisch vorher erkennen lasse. Diese uralte Heiligkeit der Zwölfzahl ist nun, wenn auch bei den Griechen nur mittelbar der Grund, zwölf Götter als die oberen oder obersten vor den übrigen auszuzeichnen. Das Zwölfgöttersystem ist keineswegs von gleichem Alter mit den 12 Monaten; denn die 12 Götter der Germanen und der Griechen sind keineswegs dieselben, wie sich schon daraus ergiebt, daß die 12 Götter der Skandinavier alle Götter, d. h. männlichen Geschlechtes, find, die Griechen und Römer 6 Götter und 6 Göttinnen zur Zwölfzahl vereinigten und Homer zwar die Bedeutsamkeit der Zwölfzahl, nicht aber die 12 Götter kennt. Das Zwölfgöttersystem der Griechen ist also jünger als Homer. Wir beschränken unfere Betrachtung auf das Zwölfgöttersystem der Griechen und Römer und versuchen erst die einzelnen Götter nach ihrer Bedeutung und der entsprechenden künstlerischen Darstellung zu schildern und dann die Geschichte der Gesammtheit zu geben in der Entwickelung des Ursprungs, der Verbreitung und Verehrung mit Rücksicht auf die Veränderungen, welche die Vorstellung von denselben erlitten hat.

Es ist zwar in Abrede gestellt, daß es ein bestimmtes Zwölfgöttersystem in Griechenland gegeben habe, allein hatten

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