ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

einige Staaten auch Zusammenstellungen von verschiedenen 12 Göttern, so begegnen uns doch dieselben zwölf an Asiens Küsten und in Athen, in Arkadien wie auf Sicilien und, was besonders zu beachten, dieselben zwölf sind zu den Römern und anderen Italischen Völkern übergegangen. Schon der Ausdruck die zwölf Gitter, der sie als bekannt voraussetzt, zeigt, daß dieselben gemeint sind. Und es erklärt sich, daß, so oft auch die Gesammtkeit vorkommt, nur selten die einzelnen namentlich aufgeführt werden, eben daraus, daß man sie als bekannt voraussette. Wir ehen von den übrigen Zusammenstellungen ab und betrachten die gewöhnliche, vielleicht überall verbreitete Zwölfzahl von Göttern, bie verzugsweise als die Olympischen bezeichnet werden.

Die älteste Nachricht, welche, zwar bei Römischen Schriftstellern aber aus Griechischer Quelle, den Sibyllinischen Büchern, chalten, die zwölf Götter namentlich aufführt, stellt sie paarweise zusammen und zwar in folgender Weise:

[blocks in formation]

Etwas anders werden sie zusammengestellt auf dem soge= annten Borghesi'schen Altar, einem alten Kunstwerk, das jezt Louvre zu Paris sich findet und richtiger für einen Candeberfuß gehalten wird, in folgender Weise:

[blocks in formation]

Doch wird sich diese Anordnung als einer spätern Zeit angehörig ergeben, obgleich der Stil ein höheres Alter affectirt.

Zeus, nach Wort und Bedeutung der Jupiter der Römer, der oberste Gott, der die Welt beherrscht und die Schicksale der Menschen lenkt, ist nach Homer so mächtig, daß alle übrigen nichts gegen ihn vermögen. Aber er ist, wenn auch nicht frei von Leidenschaft und anderen sittlichen Schwächen, doch nicht blog der höchste, sondern auch der beste der Götter, nicht bloß Herrscher und König, sondern auch Vater der Götter und Menschen. Die meisten ihn auszeichnenden Beiwörter aber schildern ihn als Urheber des Gewitters, der entweder als Strafe seinen zermalmenden Strahl schickt und seinen Donner rollen läßt oder um seine Billigung und Mißbilligung im Voraus kund zu thun. Daher ist auch ein Keil oder eine gewundene Spize, die aus einem Feuer hervorschießt oder pfeilgestaltige Blize aussendet, sein gewöhnlichstes Symbol. Fast ebenso häufig finden wir den Adler entweder zu seinen Füßen, so zeigt ihn ein Pompejanisches Wandgemälde, oder auf seiner Hand, aber auch auf einem Scepter, das er in der Linken hält, wie beim Zeus Verospi im Vatican. Der Adler, weil er sich in die höchste Höhe emporschwingt, erinnert an den Himmel, dessen Personification Zeus ursprünglich war, zugleich aber an den Zeus als Lenker der Schicksale, denn er sendet seinen Adler zur Verkündigung seines Willens. Zeus ward bald stehend, wie eine Bronce aus Paramythia, jezt im Britischen Museum, bald thronend dargestellt, wie der Zeus Verospi und auf dem Pompejanischen Wandgemälde. Nach einstimmigem Urtheil des Alterthums war das Bild von Gold und Elfenbein, das Phidias für den Tempel in Olympia gearbeitet hatte, die erhabenste und erhebendste Darstellung deffelben. Das auf reichem Seffel thronende Bild hatte ein Obergewand (Himation) über die Lenden geschlagen, in der Linken hielt er als Zeichen seiner Herrschermacht ein Scepter, auf

dessen Spize ein Adler saß, auf seiner Rechten das Bild der Siegesgöttin (Nike). Die meisten der uns erhaltenen Bilder zeigen einen bestimmten Charakter, dessen Urbild man in jenem Zeus des Phidias zu erkennen glaubt. Der sich von der Mitte der Stirn emporbäumende, dann mähnenartig zu beiden Seiten herabfallende Haarwurf, die oben klare und helle, aber doch gefurchte, nach unten aber mächtig vorwölbende Stirn, die zwar farf zurückliegenden aber weit geöffneten und gerundeten Augen, die edel geformte Nase, die feinen Züge um Oberlippe und Wange, der reiche, volle, in mächtigen Locken gerade herabwallende Bart, die edle und breit geformte Brust, sowie eine kräftige, nicht itermäßig angeschwollene Musculatur des ganzen Körpers vereinigen in eigenthümlicher Weise den Ausdruck Ehrfurcht gebietender Strenge mit einer wahrhaft himmlischen Heiterkeit und Milde." Doch überwiegt meistens der Ausdruck des Bewußtseins ren der Herrscher macht.

Die Maske von Otricoli, welche diesen Charakter am schönten ausgeprägt, schien deshalb dem Urbilde am nächsten zu kommen. Und doch lehrt die genauere Betrachtung Elischer Münzen, daß im Urbilde die Kraft zurücktrat, indem der Haarwuchs durch den Kranz von wildem Oelbaum zusammengehalten, der wenig gefräufelte Bart und das Mienenspiel jene Milde und Güte erkennen lassen, welche die Berichte der Augenzeugen am Urbilde ribmen.

Die Hera, des Zeus Gemahlin, der Juno der Römer entirrechend, wird von Homer nicht als Himmelskönigin, welche die Herrschaft theilt, dargestellt, sondern als Gattin des Himmelskönigs, die keineswegs immer eines Sinnes mit ihm ist, sondern in Eifersucht und Leidenschaft ihm häufig widerstrebt. Ueber die dahinter verborgene Naturbedeutung sind die Forscher verschiedener Ansicht. Während die einen die niedere Luft, den Wolkenhimmel oder die Feuchtigkeit der Atmosphäre

für ihre ursprüngliche Bedeutung halten, nehmen andre die Erde als solche an. Die ältesten Mythen von ihrem Zwist mit Zeus und ihrer Liebe zum Zeus, besonders aber daß sie Mutter des Feuergottes Hephästos, sprechen mehr für die erste Ansicht. Nach Homer machte sich auch in ihrer Veredlung das der Religion innewohnende sittliche Element geltend. Den Forderungen des sittlichen Tempeldienstes entsprechend, schufen die Künstler in ihrem Bilde das Ideal einer Griechischen Gattin und Hausfrau. Der Schöpfer dieses Ideals ist Polykletos, der für das Heräum, den Tempel der Hera zwischen Argos und Mykenä, fie in Gold und Elfenbein thronend darstellte, mit einem Diadem, welches die Bilder der Charitinnen und Horen schmückten, mit der Frucht einer Granate in der einen und mit einem Scep= ter, auf dem ein Kukuk saß, in der anderen Hand. Scepter und Diadem bezeichnen sie als Königin. Der Kukuk ist Verkünder des Frühlings, dessen Pracht als Hochzeitsfeier des Zeus und der Hera aufgefaßt ward. Als Königin des Himmels erscheint sie sonst in Begleitung eines Pfau's, der besonders in Samos ihr Hauptsymbol war. Die Augen seines Schweifes sollten an die Sterne des Himmels erinnera. Die Charitin= nen waren ursprünglich Göttinnen des anmuthigen Frühlings, dann aber der Anmuth überhaupt, hier sofern sie vom weiblichen Geschlecht ausstrahlt. Die Horen waren zuerst ein Ausdruck für die den Sommer mit dem Frühling verknüpfende Ordnung der Natur in der Folge von Blüthe und Frucht, dann für die zeitliche Ordnung überhaupt. Ordnung und Gesetz sind bei den Griechen unzertrennlich von Schönheit, die als weibliche Schönheit ihren vollkommensten Ausdruck gefunden hat im Bilde der Hera. Die Standbilder der Barberinischen Hera, jezt im Vatican, und der Farnesischen, jetzt im Museum zu Neapel, machen einander den Rang streitig, stimmen aber in Haltung und Charakter überein. Bekleidet sind sie mit doppeltem Unter

gewande, deren eins bis auf die Füße, das andre bis über das Schienbein herabhängt. Dieses ist bei jener an den Schulteru durch eine Agraffe zusammengehalten, geht bei der zweiten in furzen Aermeln aus. Ueber den linken Arm und um den Leib ist ein leichtes Obergewand geschlagen, das die Farnesische Statue mit der linken Hand hält, in der die Barberinische eine Schale trägt, gleichsam um die dargebotene Huldigung zu empfangen. Beide haben die Rechte auf ein Scepter gestüßt, das Zeichen der königlichen Würde. In der Haltung des Kopfes unterscheiden fie sich, die Barberinische neigt ihn vornüber, wie Erhörung gewährend, die Farnesische richtet den Blick empor, gleichsam in dem Bewußtsein ihrer unwiderstehlichen Macht. Uebrigens ist der in den Gesichtszügen ausgedrückte Charakter derselbe und ohne Zweifel Nachbildung des Polykletischen Ideals, das aber in noch größerer Vollendung der Kolossalkopf der Hera in der Villa Ludovisi erkennen läßt. Die besonders in der Mitte mächtig emporgewölbte Stirn spiegelt einen festen Willen, auf den geschwungenen Brauen thront der Stolz der Götterkönigin, fie verleihen den weit geöffneten Augen Kraft und geben dem Blick himmlische Klarheit. Die geradlinige Nase mit breitem Rücken, der wenig geöffnete Mund und das vollvorspringende Kinn machen mehr den Eindruck der Strenge und der kräftige Hals bestätigt die Entschiedenheit des Charakters. Doch die blühenden Wangen und die sanft gewellten Haare vereinigen alle Theile zu einer Harmonie in der Schönheit des ganzen Antlitzes, welches den Eindruck weiblicher Anmuth macht, die an Erhabenheit streift. Aber der Kopf der Hera auf Argivischen Münzen läßt wiederum viel größere Milde und Sanftmuth durchblicken, als die Marmor

werke.

Poseidon, den die Römer Neptunus nennen, ist beim Homer ein jähzorniger, ungestümer Beherrscher des Meeres, der lieber die Schiffe zu verderben als zu erhalten scheint. Auch ihn

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »