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Bandes der Londner Ausgabe befinder sich auf

einigen Bogen ein Anhang unter der Aufschrift: Erläuterungen der heiligen Schrift aus den Sitten und Gebräuchen der Hin. dus, nach der Folge der biblischen Bücher, wię das Burdersche Werk, geordnet. 11m so beque mer und schicklicher konnten sie der gegenwärti gen teutschen Bearbeitung desselben einverleibt werden.

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Wie das Englische Werk, so ist auch dieses teutsche nicht allein für den gelehrten SchriftForscher, sondern überhaupt für Jeden bestimmt, der über so Vieles, was ihm in der Bibel ohne Kenntniß der Sitten, Gebräuche und natürli chen Beschaffenheit des Morgenlandes dunkel oder unverständlich bleiben muß, Belehrung wünscht. Wenn so manche andere Erklärungen der heiligen Schrift, die für die Bedürfnisse verschiedener Classen von Lesern berechnet waren, ihren Zweck meistens verfehlten; so dürfte dieß doch bei Sach- Erläuterungen der Art, wie sie in dem gegenwärtigen Buch gegeben werden, nicht zu bez fürchten seyn, da es schon in der Beschaffenheit derselben liegt, daß sie für jeden Leser von ge

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wöhnlicher Bildung nicht nur verständlich, sondern größtentheils felbst anziehend seyn müssen.

- Vielleicht dürfte es manchen Leser befremden, daß in diesem Werk die Berichte mehrerer Reisenden, selbst der neuesten Zeiten, zu Erläuterungen so alter Bücher, als die biblischen sind, benuht werden. Es wird daher nicht überflüßfig seyn, zu bemerken, daß im Morgenlande Gewohnheiten, Sitten und Gebräuche jeder Art dem Wechsel weit weniger unterworfen sind, als bei den Europäischen Völkern. Die Wahrheit diefer Bemerkung bestätigt ein in jedem Betracht vollgültiger Zeuge, der Ritter Chardin, welcher in der zweiten Hälfte des siebenzehnten Jahrhunderts den Orient zweimal durchreiset, und zufammengenommen länger als zwölf Jahre in verschiedenen Ländern Asiens gelebt hat.

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Gegen

das Ende der Vorrede zu der von ihm besorgten lehten und vollständigsten Ausgabe seiner Reisebeschreibung, die einstimmig und mit Recht den trefflichsten Werken dieser Art beigezählt wird, führt er unter andern Schriften, die er herauszugeben Willens war, auch Bemerkungen über verschiedene Stellen der heiligen Schrift

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an. Diese Bemerkungen," sagt er,*) „zu deren Abfassung ich den Gedanken auf meiner ersten Reise in den Orient faßte, und die ich immer als mein Lieblings-Werk betrachtete, weil mir die Ausarbeitung Vergnügen gewährte, und ich mir Nußen für die Religion davon versprach, diese Bemerkungen, sage ich, enthalten Erläuterungen einer großen Anzahl von Schriftstellen, deren Verständniß von der Kenntniß der Sitten und Gebräuche der Morgenländer abhängt. Da die Sprache dieses göttlichen Buchs, besonders des alten Testaments, eine morgenländische ist, so ist fie oft, auch in der gewöhnlichen Rede, sehr hyperbolisch, und bildlich; reich an Bildern aller Art sind aber die poetischen Stücke und die Weißfagungen. Daraus folgt natürlich, daß man die heiligen Schriften nicht gehörig verstehen könne, ohne die Dinge zu kennen, woher jene Bilder genommen sind, dergleichen die natürliche Beschaffenheit, und die eigenthümlichen Gebräuche eines Landes sind. Ich machte diese Bemerkung schon auf meiner ersten Reise. In vielen Stellen der heiligen Bücher fand ich den

*Voyages du Chevalier Chardin par Langlès (Paris. 1811, 10 Voll. 8.) T. I. p. XLV.

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Ausdruck passender, und schöner, als vormals, weil ich jest die natürlichen und sittlichen Ges genstånde, worauf sie sich beziehen, vor Augen hatte. Dieß brachte mich auf den Gedanken, meine Bemerkungen über dergleichen Stellen aufzuzeichnen, überzeugt, daß sie eben so müßlich als anziehend seyn würden. Gelehrte, denen ich mein Vorhaben mittheilte, billigten es nicht nur, sons dern munterten mich auch auf, dasselbe sobald als möglich, auszuführen, besonders nachdem ich fie davon überzeugt hatte, daß es in Asien nicht ist wie in unserm Europa, wo das, was man Moden nennt, es sey in der Kleidung, oder in der Bauart, oder in jeder andern Sache, dem Wechsel mehr oder weniger unterworfen ist. Im Morgenlande ist es nicht so; man bleibt sich gleich` fast in Allem und überall. Die Kleider haben noch jezt den Schnitt und die Form, den sie vor mehreren Jahrhunderten hatten. Dieß berechtigt uns zu glauben, daß in diesem Theil der Erde die äußern Formen der Dinge, die Sitten, die Gewohnheiten, die Art selbst sich auszudrücken, vor zweitausend Jahren beinahe eben so beschaffen waren, wie sie noch heute erscheinen, vielleicht mit Ausnahme dessen, was der Wechsel der Re

ligionen verändert hat, was jedoch nicht beträcht lich ist." Chardin wurde von dem Tod übereilt (im Jänner des Jahrs 1713), ohne daß er seine Bemerkungen über die Bibel herausgeben konnte. Aber seine Arbeit gieng glücklicherweise nicht verlohren. Sie kam in die Hände Harmers, der Das Wichtigste aus derselben der zweiten Ausgabe feines Werks einverleibte, welches in Teutschland unter dem Titel: Beobachtungen über den Orient aus Reisebeschreibungen zur Aufklärung der heiligen Schrift, von J. E. Faber und W. Panzer überseht, bekannt ist, und aus diesem wird man mehrere Chardinsche Anmerkungen in das gegenwärtige Werk überge tragen finden.

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