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Gegenstück die Wasserschlange am Südhimmel 1. Einen Kampf mit dieser Schlange scheint. nun ein andrer Text Rm 282 zu erzählen. Der Kampf gegen das Ungetüm, dessen Bild am Himmel von Bel gezeichnet ist, wird ebenfalls von einem der Götter geführt, nachdem andre ihre Ohnmacht erklärt haben; und wie beim Tiâmatkampf erhält der siegende Gott die Königsherrschaft. Die Tat ist hier von der Welt

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Abb. 57: Schlangenkampf. Sog. Williams-Siegelzylinder, Brit. Museum.

schöpfung getrennt und in historische Heroenzeit verlegt, vor dem Kampf existieren bereits Menschen und Städte. Das Fragment lautet folgendermaßen 2:

c) Der Kampf mit dem Labbu3. (Vorderseite): Es seufzten die Städte, die Menschen

es klagten die Menschen [....].

auf ihr Wehgeschrei . . . . nicht

auf ihr Gebrüll. . . . nicht

Wer ist muš[gallu]+?

Ist tâmtu (das Meer) der muš[gallu]?

1) Man könnte vermuten, daß in dem Tiâmat - Kampfe der in den Fragmenten verschwindende Kingu die gleiche Rolle gespielt hat. Oder ist Kingu der feuerspeiende Drache, der in dem durch die Welt wandernden Mythus neben dem wasserspeienden Drachen (Tiâmat) eine große Rolle spielt? Er wäre theoretisch am äußersten Nordhimmel zu suchen.

2) Zuletzt bearbeitet von Hrozný, VAG 1903, S. 264 ff. Hrozný sieht in dem Labbu die Personifikation des Nebels. Das ist mythologisch ganz undenkbar. Schon die Zeichnung am Himmel" sagt übrigens deutlich, daß es sich um eine astrale Erscheinung handelt.

3) Wir geben den Text in extenso, weil er den Kampf mit Rahab und Leviathan in den poetischen Stücken des A. T. illustriert.

4) So wohl mit Hrozný nach einer Parallelstelle zu ergänzen. In dem Ninib-Hymnus II R 19 wird Ninibs Waffe mit dem mušruššû tâmtim ,,der wütenden (Jensen: rotglänzenden) Schlange des Meeres" verglichen und vorher mit dem mušmaḥhu, der großen Schlange", wobei von ,,sieben Köpfen" die Rede ist. Vgl. Zimmern KAT 504 u. s. zu Jes 30, 6; vgl. auch S. 140.

Bel zeichnete am Himmel [das Bild des Labbu]1:
50 Meilen seine Länge, 1 Meile [sein Kopf],

Gar sein Mund, 1 Gar

1 Gar die Umrisse.

5 Gar weit [....] er einen Vogel [.
im Wasser 9 Ellen schleppt er
(und) richtet empor seinen Schwanz

Alle Götter des Himmels ..

im Himmel beugen sich die Götter vor

an andern .... des Sin (Mondgott) ...

Wer wird hingehen und den Labbu [töten],
Das weite Land erretten ..

und die Königsherrschaft ausüben

,,Gehe hin, Tišpak (Ninib)2, töte den Labbu,
errette das weite Land ...

und übe die Königsherrschaft aus

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sie eilends.

„Du hast mich geschickt, o Herr, das Geschöpf (?) des

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(Rückseite):

tat seinen Mund auf und [spricht] zu
,,Laß Wolken heraufsteigen, ..... den Sturmwind,
dein Lebenssiegel vor dein Gesicht,
..(?) und töte den Labbu.

Und er ließ Wolken heraufsteigen,

sein Lebenssiegel vors Gesicht,
und tötete den Labbu.

3 Jahre 3 Monate Tag und [Nacht]
fließt dahin das Blut des Labbu ..

den Sturmwind,

d) Der Kampf gegen die bösen Sieben" s. S. 102 ff.

Der Kampf mit dem Drachen" wurde auf Siegelzylindern oft abgebildet (Abb. 53 bis 59). Der Phantasie blieb freier Spielraum. Es ist nicht immer möglich, im einzelnen die Bilder mit einer bestimmten Form des Mythus zu identifizieren. Wie der ,,Drache von Babel", der mit dem Marduk kämpfte, also das Chaosungeheuer Tiâmat, vorgestellt wurde, wissen wir

1) Die letzten drei Zeilen erkläre ich wie H. Zimmern. Daß Bel ein Schlangenbild zeichnet, beweisen die folgenden Maße.

2) Die Szene spielt also am Nordpunkt des Weltalls (s. S. 138 Anm. 1, vgl. S. 27 f.).

3) uskamma, issukamma von nasâku? Das Verbum bedeutet im Nimrod-Epos (den Bogen) spannen (eig, auf die Erde einsetzen), im TiâmatMythus charakterisiert es auch den Kampf: issuk mulmulla. Vielleicht auch hier ein Kampfterminus. Jensen KB VI z. St. (auch Hrozný) erklärt „herabsteigen“ (vom Himmel in Wolken und Wetter), aber es ist nicht sicher.

jetzt aus den Ausgrabungen der deutschen Orientgesellschaft in Babylon: es ist ein drachenartiges Ungeheuer mit zweigehörntem Schlangenkopf. Das Mischwesen verbindet also die Vorstellung von Schlange und Drache. Auf den Emaillereliefs der Prozessionsstraße ist das Ungeheuer schreitend dargestellt (Abb. 58), auf dem Mardukbilde, das den Verzierungen eines Thronsessels angehörte (Abb. 98), ist es, wie auf den Grenzsteinen" (Abb. 2-5), liegend dargestellt.

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Abb. 58: Der Drache (şîr ruššû) in Ziegelrelief vom Ištar-Tor in Babylon.

Agumkakrime berichtet, daß er im Marduk-Tempel in Babylon neben dem Marduk - Bilde auch den mušruššû aufgestellt habe; er ist ebenfalls das Chaosungetüm1. Später haben die Assyrer den Mythus für ihren Hauptgott Ašur reklamiert. In einer Bauinschrift Sanheribs wird gesagt, daß am Tore eines assyrischen Tempels, der ,,Haus des Neujahrsfestes" (bit akiti) heißt, der Kampf in Schmiedearbeit (,,Werk des Ea, des Schmiedegottes") dargestellt wurde: Ašur fährt mit den Waffen, die im Epos Marduk trägt, auf dem Streitwagen gegen Tiâmat,

1) S. 138 Anm. 4.

von andern Göttern zu Fuße und zu Wagen begleitet1. Auch das bekannte vielbesprochene Relief aus Nimrud, das den Kampf mit einem geflügelten Ungeheuer darstellt (Abb. 59), wird wahrscheinlich auch auf Ašurs Kämpfe mit einem der Ungeheuer der altbabylonischen Astralmythologie sich beziehen.

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Abb. 59: Kampf mit dem Drachen. Relief aus Nimrud - Kelach.

Phönizien 2.

Über die nach der Angabe des Philo von Byblos von Sanchuniathon überlieferte Kosmogonie der alten Phönizier berichtet Eusebius (im Sinne christlicher Polemik) in der Praeparatio evangelica cap. 103:

Als Urprinzip dieses Weltalls setzt er finstere, von Geist befruchtete Luft, oder den Hauch finsterer Luft und das schlammige, finstere Chaos. Dieses sei unermeßlich und grenzenlos durch lange Zeit. Als aber der Geist (Pneuma), so sagt er (Sanchuniathon), in Liebe zu seinem Urprinzip entbrannte und eine Vermischung entstand, wurde diese Um

1) S. Zimmern, Keilinschriften und Bibel S. 18, Anm. Gemeint ist der von Meißner und Rost, Die Bauinschriften Sanheribs, S. 101 f., übersetzte, aber an dieser Stelle unrichtig interpretierte Text K 1356.

2) Vgl. Herder, Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit (Krit. Ausg. des Bibl. Instituts III), S. 315 f.

3) Daß Philo von Byblos eine alte phönizische Quelle benutzt hat, und daß die Kosmogonie echt phönizisch ist (wenn auch nicht von dem als Zeitgenossen Davids geltenden Sanchuniathon), ist sicher trotz der sonstigen literarkritischen Schwierigkeiten, die man bei Lukas, Grundbegriffe der Kosmogonien, S. 139 ff. zusammengestellt findet. Zum Texte s. Sanchuniathonis fragmenta ed. Orellius, Leipzig, J. C. Hinrichs 1826. *) Das dürfte dem babylonischen Mummu entsprechen.

armung Pothos (Geschlechtstrieb) genannt. Dies ist das Prinzip der Schöpfung aller Dinge. Der Geist aber kennt seine Schöpfung nicht (d. h. er ist nicht geschaffen). Und aus dieser Umarmung des Geistes entstand Mot. Das ist nach den einen Schlamm, nach andern eine faulige, wässerige Mischung. Und aus dieser kam alles Erzeugnis der Schöpfung und die Entstehung des Weltalls. Es waren aber gewisse Lebewesen ohne Bewußtsein; aus ihnen gingen vernunftbegabte Wesen hervor, die den Namen Zophasemin (wohl zu lesen Zophesamim), das heißt Beschauer (Wächter) des Himmels', erhielten und die wie ein Ei gestaltet waren (die elliptische Gestalt des Tierkreises?). Und es leuchtete hervor Mot3, Sonne und Mond, die Sterne und die großen Gestirne.

Dann wird erzählt, wie die Lebewesen entstehen:

,,Als die Luft durchleuchtet war, entstanden durch Feuer, Wasser und Meer: Winde, Wolken und sehr große Ergüsse und Fluten himmlischer Wasser. Und nachdem sie geschieden und von ihrem ursprünglichen Orte losgerissen waren durch den Feuerbrand der Sonne, und alles sich wieder in der Luft begegnete und aneinander stieß, da entstanden Donner und Blitze und bei dem beschriebenen Donnerkrachen erwachten lebende Wesen, erschraken bei dem Lärm, und so rührte sich auf der Erde und im Meer Männliches und Weibliches. Das wurde in der Kosmogonie des Taut und in seinen Kommentaren niedergeschrieben, wie es mit Gründen und Vermutungen sein Verstand durchschaut, ausgedacht und uns erläutert hat." Nachdem er dann (so fügt Eufebius hinzu) die Namen des Notos und Boreas und der übrigen Winde

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1) Vgl. Winckler, AO III, 232, S. 26 f. Bei Diodor II, 30 sind es 36 Dekane, s. S. 11 Anm. 3. H. Zimmern vermißt KAT 3 S. 629 den inschriftlichen Beleg. Wir finden ihn in den Wächtern, die auf der IV. Tafel von Enuma eliš den parku bewachen, s. S. 136.

2) Für die Annahme eines Welteies in der phönizischen Kosmogonie darf man sich auf diese Stelle nicht berufen. Wohl aber redet eine von Philo abweichende Kosmogonie der „Sidonier“, die von Damascius, de prim. princ. c. 125 (Ausgabe von Kopp, S. 385) berichtet wird und auf Eudemos zurückgeht, von einem Ei, das aus der Urmaterie hervorging, als sich mit dem nebelhaften Urstoff ('Quixin) das Verlangen (Iodos) verbunden hatte. Auch die von Damascius ib. erwähnte phönizische Kosmogonie nach Mochos spricht vom Weltei: Aus Aiðýo und’Ajo ging Ulomos hervor, der intelligible roès; aus ihm ging Chusoros hervor, die intelligible déraus, hierauf das Ei, das zu Himmel und Erde sich spaltete. Das Ei begegnet uns ferner in der späten chinesischen und japanischen Kosmogonie, s. S. 153.

3) Wie 1 Mos I existiert also auch hier Licht vor der Schöpfung von Sonne und Mond. Die Auffassung scheint anzunehmen, daß schon durch die Erschaffung des Tierkreises Licht wird. Freilich bleibt dieses Mot ebenso wie das vorher erwähnte Mot dunkel.

*) Dieser Taut wird später (s. unten S. 143) als der Erfinder der Niederschrift der Uranfänge geschildert. Es heißt dort: die Ägypter nannten ihn Toot, die Alexandriner Toyt, die Griechen Hermes. Es ist Nebo. Die Niederschriften der Uranfänge sind die Schicksalstafeln, die ja vor Marduk in Nebos Händen sind, s. oben S. 46. 125.

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